Mein Name ist Simon Meusburger und ich bin der Autor des Stückes "Becoming Peter Pan - An Epilogue to Michael Jackson". Als vor etwa einer Woche die Diskussionen in einigen Internetforen über die Ankündigung zu der Produktion im Schubert Theater Wien bedenkliche Ausmaße annahmen und Erklärungsversuche meinerseits meist nur weiters heftig angegriffen wurden, wollte ich mich eigentlich bis zur Premiere möglichst aus den Diskussionen fernhalten. Als ich heute aber auf dieses Forum gestossen bin, habe ich bemerkt, daß hier - so finde ich - auf einem angenehmen Niveau, die Bedenken und Erwartungen über das Stück beschrieben werden. So habe ich beschlossen mich doch nochmal zu melden.
Nachdem mich die letzten Tage die Flut an Mails, und Forumsbeiträgen fast überrollt hat, bin ich hier ehrlich gesagt wieder ein wenig beruhigt, daß es unter den unzähligen Michael Jackson Fans doch sehr viele gibt, die sehr offen und neugierig diese so faszinierende und eben vielseitige Person hinterfragen und entdecken. Es ist mir klar, dass eine Beschäftigung mit diesem Thema sehr viele auch emotionale Reaktionen mit sich bringt. Schließlich hat jeder seine eigene Sicht auf diesen vielseitigen Charakter. Auch darum soll es in meinem Stück gehen.
Ich möchte mich jedenfalls hier an dieser Stelle auch einmal bei allen bedanken, die hier aufgerufen haben, sich das Stück möglichst unvoreingenommen anzusehen, um dann weiterzudiskutieren. Wie hier im Forum vorgeschlagen, wird es die Möglichkeit geben nach den Vorstellungen mit mir und Nikolaus Habjan, dem Darsteller, über das Stück und Michael Jackson zu sprechen.
Wie auch schon im Forum hier angesprochen habe ich bewußt die Form des Puppentheaters gewählt. Das ist eine Überhöhung, ja. Aber hätte ein Mensch Michael Jackson gespielt, so wäre das doch immer nur ein Abklatsch gewesen, das wollte ich vermeiden. Michael Jackson zu imitieren, war nicht mein Ziel. Die Puppe ermöglicht mir hier eine größere Distanz. Sie schafft auch genügend Projektionsfläche, sodaß im besten Fall auch verschiedene Sichtweisen auf diesen Charakter möglich werden.
Zuviel möchte ich jetzt noch nicht verraten, schließlich beginnen dieser Tage gerade die Proben zu dem Stück. Ich freue mich jedenfalls, wenn alle, die sich für das Stück interessieren, kommen, und mit mir dannach, gerne über das Stück, aber auch einfach über Michael Jackson plaudern wollen. Schließlich bin ich auch immer gespannt, wie ihn andere geshen haben, es gibt eben so viele Gesichter und Sichtweisen auf diesen Künstler. Darum macht ihn das eben auch so interessant für Autoren.
Zu den anfangs heftigen Forumsreaktionen möchte ich noch folgendes anmerken: Mir war natürlich schon bewußt, daß dieses Thema Pro- und Contrareaktionen auslösen kann. Ich war allerdings doch etwas unvorbereitet auf die Masse, schon im Anfangsstadium des Projektes. Das hat mir jetzt nochmal bewußt gemacht, wie sensibel die Menschen auf dieses Thema reagieren. Ich hoffe, das mein Stück keineswegs als Angriff auf die Michael Jackson Fans verstanden wird. Ich denke, es wird sicher an der einen oder anderen Stelle polarisieren, so wie auch Michal Jackson polarisiert hat, das ist aber auch kein Fehler. Ich hoffe nur, dass die Diskussionen immer fair bleiben und wir im besten Fall alle ein bisschen von den Bildern und Sichtweisen der anderen profitieren können.
Ich freue mich über den einen oder anderen Besucher von hier und freue mich jetzt erst mal auf die Proben und die baldige Premiere
mit herzlichen Grüßen
Simon Meusburger
Schubert Theater Wien