„Ghosts“ – in Zusammenarbeit mit Stephen King und Stan Winston 1996. Da spielt der Maestro sich selbst und seine Erzfeinde in mehreren Rollen. Er lebt zusammen mit seinen Dämonen in einem gruseligen Schloss außerhalb einer Kleinstadt und wird von den dort lebenden, erwachsenen Bewohnern aufgrund seiner Skurrilität als Freak (Ausgeflippter) bezeichnet und entsprechend geächtet. Als der mayor (Bürgermeister) sich eines Tages zusammen mit den Bürgern aufmacht um den Maestro zu vertreiben, erleben diese auf dem Schloss ihr blaues Wunder. Alles wird untermalt mit musikalischen Stücken aus dem Album „Blood On The Dance Floor“ – also messerscharfem, unverwechselbarem Jackson-Funk.
Das Faszinierende an den choreographischen Szenen war für mich unter anderem als die Ghule die Wände hochgingen um dann an der Zimmerdecke weiterzutanzen. Dies erinnerte mich an einen der Ziehväter von MJ – Fred Astaire in einer Szene aus „Royal Wedding“ (Königliche Hochzeit – 1951) - noch heute wird unter Filmkritikern gerätselt wie es damals möglich war dies zu verwirklichen.
„Ghosts“ ist Michael auf den Leib geschrieben. Hier erhebt er sich über seine gute Kinderstube. Wo er doch immer soviel Wert auf gute Manieren und Höflichkeit legte, erlebt man hier wie er sich in seiner Schöpfung auslebt und es wird sein abgrundtiefer Hass auf die bigotten, kleinkarierten Grauen Herren sichtbar.
Der mayor hat rein zufällig Ähnlichkeit mit Tom Sneddon – dem Staatsanwalt, der seit 1993 einen persönlichen Feldzug gegen den Entertainer Michael Jackson führte – ja, die Rede ist von der Sorte Mann – abgekürzt T.S., bei der man sich fragt ob er seine eigenen, abartigen Wünsche auf andere übertragen möchte.
Dieser leider relativ unbekannte Teil Michaels Karriere ist für mich große Kunst – denn er bannt hier seine verborgensten Gefühle fast unkontrolliert auf eine Leinwand. Wer Michael Jackson wirklich kennen lernen und verstehen will, der sollte sich mit „Ghosts“ beschäftigen – aber Vorsicht – die tiefere Bedeutung ist nichts für Weicheier…. Eins verrate ich noch: Das Making-Off ist ebenfalls sehr amüsant und aufschlussreich. Hier sagt er es selbst:
„He is a creep and i don`t like him“.
Nun vergleichen wir dazu die Videoclipsmasche der zur Zeit erfolgreichsten Popsänger und Popsängerinnen: Diese besteht für mich lediglich daraus, dass in Variante 1 halbnackte bis nackte „Popp-Ikonen“ in Sado-Maso-Dessous Shows präsentieren, die, warum auch immer, satanistischen Ritualen gleichen. Variante 2: die Versklavung der Frau, Gruppensex, pervertierter Sex, Vergewaltigung, Massenvergewaltigung und andere Straftaten werden verherrlicht. Mehr gibt es da auch leider nicht zu analysieren, denn der „Sinn“ dahinter ist nicht erkennbar – außer der Sinn wäre, dass man es ihnen gleich tut. Ganz abgesehen von den begleitenden, seltsamen Texten – ich glaube nicht, dass man die verstehen muss…..
An dieser Stelle also von Kunst zu sprechen und gar zu erwarten, dass hinter all dem jemals eine mit Michael Jackson messbare Größe stehen könnte, fände ich äußerst fragwürdig. Die nächste Frage, die ich mir ernsthaft stelle, ist ob da das FSK-Zeichen nicht viel zu niedrig eingestuft wird, denn diese Videos laufen unbegreiflicherweise zu jeder Tageszeit auf allen Kanälen. Wer hat diese FSK festgelegt? Vielleicht eine Kommission, die ausschließlich aus Mitgliedern besteht, die sich alle gegenseitig mit Gehirnschwurbel angesteckt haben?
6. Oktober 2010 | Von Astera | Kategorie: Gossip | Quelle: sappalapapp
Quelle (Text von Astra): Michael Jackson Fanbrief: Die Möchtegernmichaeljacksons
Bildquelle: PicApp - Michael Jackson Live On Stage