Donnerstag, 31. Dezember 2009 | Newsman | MJackson.NET | maerkischeallgemeine |
Michael Jackson stirbt am 25. Juni an der Überdosis eines Narkotikums
Es gibt nicht viele Menschen, die Joe Jackson viele Sympathien entgegenbringen, aber einen seiner Sätze wird niemand in Abrede stellen können, so zynisch er auch sein mag: „Michael ist tot mehr wert als lebendig.“
Betrachtet man Michael Jackson primär unter dem Aspekt seiner Charterfolge und weniger als Menschen und Musiker, Texter, Sänger und Tänzer mit künstlerischem Anspruch, so trifft die knappe Analyse des ungeliebten Vaters zu: Nachdem der Popstar am 25. Juni in einer Villa in Los Angeles an einer Überdosis eines Narkosemittels starb und diese Nachricht eine allgemeine – auch mediale – Hysterie entfachte, schnellten seine Alben an die Spitze der Verkaufslisten und bescherten seinen Plattenfirmen und den Hinterbliebenen des 50-Jährigen einen warmen Geldregen, wie er allenfalls mit den Platten „Thriller“ und „Bad“ über Jackson und die Seinen gekommen war.
Plötzlich schien die Welt innezuhalten, gar eine andere zu werden, wie einige Wortgewaltige im emotionalen Überschwang verkündeten, vielleicht auch nur im Kalkül, dass ihnen das Pathos selbst ein erkleckliches Maß an Aufmerksamkeit sichern würde. Jackson, die skurrile gebrochene Gestalt, der geschundene Sohn, der vermeintliche Kinder******, entrückt, als Künstler überlebt, nur noch tauglich als Karikatur seiner selbst oder Angriffsfläche für wenig einfallsreiche Komiker. Nun „erlebte“ dieser so tief gefallene einstige Primus einen beispiellosen, leuchtenden Aufstieg, eine zutiefst amerikanische Würdigung, ja Verehrung, die – wie es bei Nachrufen eben so ist – das Schlechte nahezu vergaß und das Gute im Übermaß betonte.
Es passt ins Bild, dass dieser Superstar nicht so einfach „gehen“ konnte. Das Drama ist ein Kriminalfall geworden. Jacksons Leibarzt Conrad Murray hatte dem schlaflosen „King of Pop“ Beruhigungsmittel und das Narkotikum Propofol verabreicht und hernach seine Aufsichtspflicht verletzt. Und irgendwann musste er feststellen: Der König ist tot. Fahrlässigkeit oder gar Vorsatz? Justitia wird entscheiden.
Und Jacksons Bedeutung für die Musik? Mehr als irgendjemand je zuvor ist er im eigentlichen Sinne ein Popstar, glitzernd, schrill, viel Schein. Seine Stimme ist stets die eines Jungen geblieben, die Texte sind selten geeignet, intellektuell zu inspirieren. Sein Aufstieg und seine Wirkung hängen eng mit seinen tänzerischen Qualitäten und deren Visualisierung in Videoclips zusammen, einer damals jungen ästhetischen Ausdrucksform. Die Lieder seines besten Albums „Thriller“ entfachen mit ihrer gegenüber dem Motown-Sound deutlich härteren Gangart und angeheizt durch ihre tänzerische Interpretation eine Dynamik, der man sich schwer entziehen kann. In Erinnerung bleiben buchstäblich Jacksons Auftritte – in den Videos, auf den Bühnen. Er war unumstritten „Bruder Leichtfuß“, Großmeister des Moonwalk, begnadetster Traumtänzer aller Zeiten.
Text: Markus Schünemann
Video: http://www.maerkischeallgemeine.de/c...on-stirbt.html
2009 – Abschied von Michael Jackson
Los Angeles, 30.12.09: Am 25. Juni 2009 um 14.26 Uhr Ortszeit wurde der King of Pop Michael Jackson in einem Krankenhaus der US-Westküsten-Metropole für tot erklärt. Die Anteilnahme der Jackson-Fans rund um die Welt war überwältigend.