Die mehrfach angekündigte Anklage gegen Michael Jacksons Leibarzt Conrad Murray wird offenbar erneut verschoben. Grund soll laut US-Medienberichten die Weigerung der Polizei von Los Angeles sein, den der fahrlässigen Tötung verdächtigen Mediziner ohne Handschellen in das Gerichtsgebäude gehen zu lassen.
Murrays Anwälte bestünden aber auf dieser Absprache mit der Staatsanwaltschaft, da sie ihren Mandanten den versammelten Reportern nicht in Fesseln präsentieren wollten. Dem Internetdienst "TMZ" zufolge waren die Ankläger auf Druck der Polizei von der Vereinbarung abgerückt.
Eine Sprecherin von Murrays Verteidiger Ed Chernoff sagte dem US-Sender E!, der Arzt werde sich dennoch wie geplant der Polizei stellen und stehe für den Anklagetermin um 13.30 Uhr Ortszeit bereit. Ihre Seite der Vereinbarung mit dem Bezirksstaatsanwalt werde damit erfüllt.
Die Anklageerhebung gegen Murray wegen der fahrlässigen Tötung des Popstars war damit für Freitag vom Tisch, wie der Nachrichtensender CNN unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtete. Der Termin solle "in der nahen Zukunft" nachgeholt werden.
Die ursprüngliche Vereinbarung sah dem Internetdienst "TMZ" zufolge vor, dass sich Murray am Freitag um 5.30 Uhr (Ortszeit) im Sheriff-Büro der Polizei stellt.
Nach der Festnahme sollte er umgehend Kaution hinterlegen und dadurch ohne Handschellen oder Ketten vor Gericht erscheinen können. Nach Informationen von "TMZ" soll die Kaution 25 000 US-Dollar betragen. Die Höchststrafe für fahrlässige Tötung seien vier Jahre Haft.
Murray soll Jackson regelmäßig als Einschlafhilfe das Narkotikum Propofol verabreicht haben, das sonst nur bei Operationen zum Einsatz kommt. Der "King of Pop" war im Juni mit 50 Jahren an einer Vergiftung mit dem Präparat gestorben. Murray gilt seit Monaten als Hauptverdächtiger.