Die Polizei zieht im Fall Michael Jackson inzwischen einen Mord ernsthaft in Betracht und ermittelt gegen den Arzt des Stars, Conrad Murray. Derweil scheint die Jackson-Familie durch Michaels Tod quasi über Nacht sämtliche Geldsorgen losgeworden zu sein.
"Ich befürchte, dass mit dem Tod von Michael das wahre Trauerspiel erst richtig begonnen hat." Brian Oxman, einstiger Jackson-Familienanwalt und heute immer noch ein enger Freund der Familie, scheint den richtigen Riecher gehabt zu haben. Kaum ein Tag vergeht, da nicht neue, oftmals dubiose Gerüchte und Mutmaßungen um den Tod von Michael Jackson auftauchen. Erst heute meldet die "LA Times", dass verschiedene pharmazeutische Unternehmen von der US-Drogenbehörde, der DEA, kontaktiert wurden, um herauszufinden, welcher Arzt denn nun Michael Jackson mit dem Betäubungsmittel Propofol vollgepumpt haben könnte.
Inzwischen ermittelt die Polizei von Los Angeles offenbar wegen Mordes und konzentriert sich dabei auf den Arzt des Popstars, Conrad Murray. Wie die Promi-Website TMZ.com am Mittwoch unter Berufung auf "mehrere Quellen" bei den Strafverfolgungsbehörden berichtete, deutet die Beweislage darauf hin, dass das Anästhetikum Propofol die Hauptursache von Jacksons Tod war. Es gebe "reichlich starke Beweise" dafür, dass Murray derjenige gewesen sei, der dem Sänger den unter dem Markennamen Diprivan bekannten Wirkstoff verabreicht habe.
Am Dienstag war Untersuchungsrichter Ed Winter in den Büroräumen von Dr. Arnold Klein in Beverly Hills aufgetaucht, um weitere medizinische Akten von Klein-Patient Jackson einzusammeln. Arnold war der Hautarzt von Jackson, der wie drei andere Ärzte auch unter Verdacht steht, den Popstar mit einer ganzen Batterie von Schmerzmitteln und Antidepressiva über einen längeren Zeitraum versorgt zu haben. Untersuchungsrichter Winter sagte dazu, er sei persönlich in den Büroräumen aufgetaucht, weil "Dr. Klein die laufenden Untersuchungen nicht so unterstützt hat, wie wir uns das gewünscht haben". Nicht mehr, nicht weniger.
Derweil hart der Großteil der Jackson-Familie noch immer im Haus von Mutter Katherine in Encino aus. Die Schwestern Janet und LaToya, so heißt es aus dem engsten Familienumkreis, verbringen ihre Tage derzeit damit, das Haus von ihrem Bruder Michael in den Holmby Hills auszuräumen. Die Behausung hat für September mit Christian Audigier, dem Besitzer der Firma "Ed Hardy", bereits einen Nachmieter gefunden. Obwohl der Mietpreis von monatlich 100.000 Dollar sicherlich auch für die Jacksons im Moment kein großes finanzielles Problem bieten sollte.
War MJ am Tage vor seinem Tod noch mit geschätzten 400 Millionen Dollar in den Miesen, so schossen die Downloads und Verkaufszahlen diverser Jackson-Alben nach dem plötzlichen Tod in die Höhe. Nielsen SoundScan ließ über die Billboard Charts verkünden, dass mehr als 2.5 Millionen Jackson-Titel kurz nach dem Ableben des King of Pop digital heruntergeladen. Im Vergleich: In der Woche, die am 21. Juni endete, verkauften sich gerade mal 10.000 Jackson-Titel.
"Thriller", "Smooth Criminal" und "Billie Jean" waren nach Erhebungen von Nielsen demnach die am häufigsten verkauften Jackson-Songs. Nun wurde bekannt, dass Jackson selbst mit einem großen Prozentsatz an seinem eigenen Song-Katalog wie auch an dem Song-Katalog der Beatles beteiligt war. Das derzeitige Einkommen für den Jackson-Nachlass kann nur geschätzt werden, aber ein Anwalt, der sich mit den Nachlässen von Popstars beschäftigt, schätzt, dass "die Liquiditätsschwierigkeiten der Familie praktisch über Nacht beseitigt wurden und das Vermögen des Jackson-Nachlasses möglicherweise weit mehr als eine Milliarde Dollar betragen könnte".
Kein Wunder, dass die "Geldhaie" plötzlich um das Haus in Encino kreisen. Joe Jackson, im letzten Willen von Michael völlig ignoriert, und auch Debbie Rowe, immerhin die Mutter von zwei der drei Michael Jackson-Kinder, haben sich plötzlich über ihre Anwälte wieder ins Gespräch als mögliche "Aufsichtspersonen" für die drei Kinder gebracht. Letztendlich wohl auch deshalb, weil Blanket, Prince Michael und Paris "natürlich die finanziellen Hauptnutznießer dieser Tragödie sind", so Robert Berke, Anwalt in Santa Monica.
Quelle: Stern.de & MJackson.NET - Danke!
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