Sonntag, 27. Dezember 2009 | Newsman | MJackson.NET | DMP Studios |
Immer wieder gerne erinnere ich mich an ein Gespräch mit Produzenten-Guru Quincy Jones vor rund 15 Jahren und unsere Diskussion über die besten Studiomikrofone.
Quincy war damals genau der selben Meinung, die ich auch heute noch vertrete:
Ein Mikrophon muss zum Sänger passen und wenn dem so ist, dann hat man bereits das bestmögliche Mikro für die aktuelle Produktion gefunden.
Erstaunt hat mich Quincy trotzdem, als er mir erzählte, dass er bei einigen Produktionen für Michael Jackson auf das “Shure SM58″ zurückgegriffen hat.
Ein Live-Mikro für eine Weltlkasseproduktion ?
Die Begründung jedoch, wieso er das gemacht hat, ist einleuchtend und im Nachhinein gesehen absolut genial:
“..Michael hat eine sehr hohe Stimme, die teilweise scharf und etwas hart werden kann, wenn es mal so richtig mit Power in die Höhe geht…Das SM58 ist von vorne herein eher dumpf, federt da einiges ab und wenn man richtig Höhen drauf dreht, wird es schön warm und seidig…Es gibt keine scharfen S-Laute und es wird auch nicht hart…So klangen auch die Passagen mit sehr viel Dynamik und starker Obertonlast immer noch weich und seidig…”, sagte Quincy damals.
Ich habe das selbst -leider zwar nicht mit Michael Jackson, aber dennoch mit einigen Sängerinnen und Sängern, die sehr hoch und teilweise auch hart mit viel Power singen- ausprobiert und ich muss sagen: Es war eine geniale Idee von Quincy Jones. Das klingt ganz hervorragend und damit sind wir wieder beim Ursprung der Geschichte:
Wenn ein Mikrofon zum Sänger passt, dann hat man bereits das beste Mikrofon für die Produktion gefunden. Selbst wenn es dann auch mal ein Live-Mikro “Shure SM58″ sein muß !
Text: Marco Delgardo / DMP Studios