Über ihn lacht die halbe Schweiz: Rekrut Patrick Lanz aka Michael Jackson tanzte an Weihnachten vor versammelter Kompanie den Moonwalk. Jetzt geht er auf Tournee - aber ohne Kampfstiefel.
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In Kampfstiefeln fegte Rekrut Lanz kurz vor Weihnachten über den Waffenplatz seiner Kompanie in Kloten und zelebrierte den «Moonwalk» (20 Minuten Online berichtete). Neben Jubelschreien der Soldaten bescherte ihm die von der Armee gewünschte Showeinlage traumhafte Einschaltquoten auf Youtube: Gegen 160 000 Leute haben das Kult-Video bisher angeschaut, auf Facebook schwärmen über 3000 User für den 19-jährigen Tänzer aus dem Aargau. «Ich habe sogar Heiratsanträge erhalten», erzählt Lanz im Gespräch mit 20 Minuten Online.
«Rekrut Jackson» als Paradebeispiel für Milizarmee
Der gelernte Gesundheits-Fachmann ist seit seiner Kindheit vom Jackson-Virus angefixt: «Mit sieben Jahren trat ich bereits in einer österreichischen Disco als Michael Jackson auf», sagt der Richtstrahlpionier. Solche Vorführungen dürften sich nun häufen: Zusammen mit seiner Tanzgruppe «4spirits», der er seit eineinhalb Jahren angehört, geht «Rekrut Jackson» auf Tournee. Premiere ist am 23. Januar im «Pirates-Club» in Sissach BL. Für die 21-minütige Show hat er mit der Tanzcrew über die Feiertage jeden Tag geprobt. «Ich trage aber sicher keine Kampfstiefel, ich will ja nicht der Depp sein», betont Lanz. Für die Wochenenden nach der Premiere sei die Gruppe bereits ausgebucht, freut sich der Rekrut, für den das Militär (noch) höchste Priorität hat. Obschon ihn selbst das Verteidigungsdepartement als «Paradebeispiel für die Stärken einer motivierten Milizarmee» bezeichnete, will er es bei dem einen Auftritt vor der Kompanie belassen. «Ueli Maurer hat sich ja auch nicht gemeldet», sagt Lanz.
Tickets fürs Jenseits
Vor seinem Kasernen-Auftritt hatte er den Jackson-Dance nur seinen Freunden und der Familie vorgeführt – und vor allem für sich selbst getanzt. Und das seit Jahren, wie ein weiteres Youtube-Video zeigt (siehe unten). «Als Michael Jackson kann ich so richtig Dampf ablassen, es ist für mich eine Art Frust-Ventil.» Tragischerweise konnte er sein Idol nie live bewundern. Er besass zwar Tickets für ein Konzert Ende Juni 2009 in London. «Jackson ist aber zwei Tage zuvor gestorben. Für mich ist da eine Welt zusammengebrochen.»
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Text: Adrian Müller
Bild: 20min ch Online