Jackson will USA möglicherweise den Rücken kehren
Los Olivos (AFP) - Drei Tage nach dem Freispruch im Missbrauchsprozess hat sich US-Popstar Michael Jackson weiter auf seiner Neverland-Ranch verborgen gehalten und erwägt angeblich sogar, seiner Heimat den Rücken zu kehren. Nach Angaben seiner Mitarbeiter ruht sich der 46-Jährige weiter von den Strapazen des Prozesses aus. Der Sicherheitschef der Neverland-Ranch, Terry Anderson, sagte den vor dem Anwesen wartenden Journalisten, Jackson bete für den jugendlichen Kläger und dessen Familie.
Jacksons Bruder Jermaine deutete an, der einstige "King of Pop" könne nach dem strapaziösen Prozess möglicherweise die USA verlassen. "Das würde ihm ähnlich sehen. Mich würde das nicht überraschen", sagte Jermaine Jackson in der "Larry King Show" im Fernsehsender CNN. Der Popstar war seit seinem Freispruch nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Er dankte lediglich in einer Stellungnahme im Internet seinen Fans für die Unterstützung während des Prozesses.
Rund 50 Fans harren weiter vor der in den Hügeln Zentralkaliforniens gelegenen Neverland-Ranch aus und warten auf ein Lebenszeichen ihres Idols. Laut Anderson wollte Jackson jedoch vorerst darauf verzichten, die Pforten seiner Ranch für die Fans zu öffnen, um mit ihnen seinen Sieg vor Gericht zu feiern. Der Star wisse allerdings die Treue seiner Anhänger zu schätzen. Jackson bete für den Kläger und seine Familie; ihnen dürfe kein Leid geschehen, sagte Anderson den vor der Ranch wartenden Journalisten. "Er will Frieden."
Nach Angaben seines Anwalt Thomas Mesereau ist der Popstar nach dem Prozess völlig erschöpft. Jackson habe während des Verfahrens kaum schlafen können und viel Gewicht verloren, sagte Mesereau US-Medien. Inzwischen habe sich Jackson ein wenig erholt und habe begonnen, sein Leben neu zu ordnen. Dem Star gehe es bereits viel besser, sagte auch Sicherheitschef Anderson.
Jackson war am Montag nach einem mehr als viermonatigem Prozess wegen des Verdachts auf Kindesmissbrauchs in allen zehn Anklagepunkten freigesprochen worden. Der jugendliche Kläger hatte Jackson vorgeworfen, ihn im Alter von 13 Jahren sexuell belästigt und mit Alkohol gefügig gemacht zu haben. Jackson hatte die Anschuldigungen stets bestritten. Allerdings äußerten mehrere Geschworene, sie seien nicht hundertprozentig von seiner Unschuld überzeugt. Die Beweise hätten aber nicht ausgereicht.
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