Aber dass ich damals, 2005, mir hätte eine eindeutige Meinung hinsichtlich "ja, könnte sein" oder "nein, niemals, auf keinen Fall" hätte bilden können, glaube ich nicht. Es hätte wahrscheinlich einen enormen Widerstreit zwischen Gefühl (aufgrund dessen, was ich von ihm aus seinem Leben gewusst hätte) und Kopfdenken (kann sein, alles ist möglich, er wäre absolut kein Einzelfall usw.) gegeben.
Als ich dann im Sommer 2009 hier das Archiv zum Prozess aufsuchte, fand ich genau diese gespaltenen Äußerungen von seinen Fans dort wieder (und sie sind immer noch für alle nachlesbar).
Ich verurteile deshalb Leute nicht, die Zweifel an Michales Unschuld hatten.
Dass Oprah allerdings nach dem Freispruch durch eine ordentliche Jury, die nach gründlichster Prüfung zu ihrem Schluß gekommen war, dennoch gesagt haben soll, dass der Freispruch nicht richtig gewesen sei, wußte ich nicht, und ich mach mich mal auf die Suche danach, denn ich will es lesen oder, besser noch, hören.
Wer mich aber eigentlich immer mehr und viel höherem Maße in Erstaunen versetzt, ist Katherine Jackson.
Verwunderlich war schon, dass sie vor einiger Zeit begann, Leuten aus Michaels Leben einen beachtlichen Platz in ihren geschäftlichen Angelegenheiten einzuräumen, die Michael zu seinen Lebzeiten nachweislich betrogen und in mehrfacher Hinsicht schwer geschadet haben.
Auch das hätte Katherine bekannt sein müssen, denn sie an jedem Prozesstag Michaels im Gericht anwesend.
Dagegen ist nun Oprah allerdings nur ein kleiner Missgriff.
Trotzdem wäre es besser gewesen, diese Interview-Anfrage von Ophrah abzulehnen (wenn das stimmt, dass diese nach dem Freispruch das Urteil anzweifelte...).
Ich hatte mal gelesen, dass Prominente Schlange stehen, um von Oprah interviewt zu werden, weil das irgendwie gesellschaftlich eine Art höhere Weihe zu sein scheint, in ihrer Sendung aufzutreten.
Um wie viel bedeutsamer ist es also dann, wenn man von Oprah um ein Interview gebeten wird!
Vielleicht konnte Katharine der Schmeichlung ihrer Person, die in Oprahs Anfrage hineingelesen werden kann, einfach nicht widerstehen.
Kommentar