Sarah Connor exklusiv in BILD
Ich liebte Michael Jackson, ich wollte ihn heiraten
Exklusiv in BILD erzählt Pop-Star Sarah Connor (24) zum ersten Mal ihre Geschichte
Lesen Sie heute: Ich küßte Michael Jackson – total verliebt in den „King of Pop“.
Musik ist meine Leidenschaft. Im Soul liegen meine Wurzeln.
Die Familie meines Vaters stammt aus New Orleans, im exotischen Süden der USA. Wenn Papa abends von der Arbeit nach Hause kam, nahm er mich, Baby Sarah, auf den Arm und
tanzte. Er wiegte mich an seiner Schulter im Rhythmus von Aretha Franklin, Marvin Gaye, Ray Charles: erdiger, uramerikanischer Soul.
Ich kann heute noch ganz schön sentimental werden, wenn ich diese Songs höre.
Wenn er sich im Bad rasierte, sprühte Papa mir Rasierschaum auf den Badewannenrand, mit dem ich rummanschen durfte. Eines Tages, ich konnte noch nicht mal laufen, nur gerade so stehen, habe ich dabei perfekt die Melodie von „Hänschen klein“ gesummt. Papa rief aufgeregt nach Mama: „Komm ganz schnell, hör dir das an!“
Das war also mein erstes Konzert: „Hänschen klein“ auf wackligen Baby-Beinchen, die Arme im Rasierschaum.
Mit sieben verliebte ich mich inbrünstig in Michael Jackson. Ich hatte einen uralten Plattenspieler, auf dem hörte ich meine erste LP: Michael Jacksons „Bad“. Rauf und runter, immer wieder. Ich hab’ mich in meinem Zimmer einge-schlossen und wie Michael getanzt – jedenfalls kam’s mir so vor. Meine Kuscheltiere waren mein Publikum.
Mein sehnlichster Wunsch: ein Michael-Jackson-Poster, das es in der „Popcorn“ gab. Die Teenie-Zeitschrift stand allerdings gleich hinter „Bravo“ auf Mamas Index. Gab das ein tierisches Theater, als ich damit nach Hause kam! Große Familienkonferenz: „Darf Sarah die ,Popcorn‘ lesen oder nicht?“. Ich durfte nicht. Aber das Poster konnte ich wenigstens behalten. Mein Götterbild.
Wenn ich mal traurig war, hab’ ich mich ins Bett gelegt und mit Michael gesprochen – irgendwann war mein Zimmer bis unter die Decke mit Jackson-Postern tapeziert. „Du verstehst mich, Michael!“, hab’ ich zu ihm gesagt. Ich liebte ihn. Ich wollte ihn heiraten.
Deshalb kann ich heute die Gefühle meiner Fans für mich so gut verstehen.
1997 gab Michael Jackson auf seiner „History World“-Tournee zwei Konzerte in Bremen. Ich durfte im Kinderchor mitsingen, der mit Michael den „Earthsong“ und „Heal the World“ performte. Als Jackson zwischen den Songs zum Umziehen hinter der Bühne verschwand, hielt ich’s vor Sehnsucht nicht länger aus: Ich stürmte auf ihn los und fiel ihm in die Arme. „I love you, Michael“, schluchzte ich an seiner Brust. Sehr originell, ich weiß ... Aber ich erinnere mich bis heute genau daran, wie er sich anfühlte, wie er roch.
„I love you too“, sagte Michael. Er sah mir in die Augen, streichelte mein Gesicht.
Beim Konzert am nächsten Abend durfte ich nicht mehr dabei sein, weil ich die Sicherheitsregeln verletzt hatte, Michael zu nahe gekommen war. Dafür hatte ich gehabt, wovon die anderen nur träumten – fünf Sekunden in seinen Armen. Das war’s mir wert.
Heute ist Michael Jackson die umstrittenste Figur im Pop-Geschäft. Sollten wir uns mit Bewertungen oder Schuldzuweisungen nicht zurückhalten? Wer wird je wissen, was wirklich hinter verschlossenen Türen vorgefallen ist – oder eben nicht. Seine Leistung als Musiker bleibt.
(Aufgezeichnet von Patricia Dreyer)
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