"Wir sind Helden" boykottieren BILD

[Zodiac]

Ich wollte euch eben darauf aufmerksam machen, weil ich so etwas sehr gerne höre: Die Frontfrau von "Wir sind Helden" hat einen öffentlichen Brief an die BILD geschrieben, als Reaktion auf deren Anfrage, ob die Band sich nicht an der nächsten BILD-Werbekampagne beteiligen möchte.
Die Sängerin bezieht in ihrem Brief sehr deutlich Stellung gegen die Machenschaften der BILD. Wir hier mussten uns ja auch schon oft mit der BILD auseinandersetzen, deshalb freut mich diese deutlich negative Stellungnahme der Band wirklich sehr und ich hoffe, dass das nicht wiederum neue Werbung für die BILD ist.

(bei Interesse kann man sowohl die Anfrage der BILD, als auch den Antwortbrief der Band, sowie ein erklärendes Interview mit der Frontfrau, Judith Holofernes, im Netz nachlesen)

[pearl]

Homepage von "Wir sind Helden" bricht zusammen
Judith Holofernes, Sängerin der Band "Wir sind Helden", wollte nicht für die Bild-Zeitung werben. Nach der Veröffentlichung eines Briefes an die Zeitung bricht die Homepage der Band zusammen.

"Die Bildzeitung ist ein gefährliches politisches Instrument — nicht nur ein stark vergrößerndes Fernrohr in den Abgrund, sondern ein bösartiges Wesen, das Deutschland nicht beschreibt, sondern macht. Mit einer Agenda", schreibt Sängerin Judith Holofernes in ihrem Antwortbrief an die Agentur.
Quelle

Das ist großartig, einfach großartig! Ich hoffe, viele werden sich anschließen!

[rip.michael]

... der server der Helden HP qualmt immer noch, aber sie haben eine info site geschaltet mit der anfrage wegen der BLÖD-kampagne und die antwort von Judith Holofernes ... 'ich glaub es hackt' , so beginnt und endet ihr antwortschreiben. Zu den Helden geht's hier lang ...

With L.O.V.E. and respect
Lg rip.michael

[Brigitte 58]

Judith Holofernes war gestern auch im Kölner Treff zu sehen.http://www.wdr.de/tv/koelner_treff/
Sehr mutig von ihr, finde ich. Hut ab!

[rip.michael]

... wer sich den WDR Kölner Treff von gestern abend noch mal anschauen möchte, wiederholungstermin ist am Sonntag, 27. Februar 2011, 09.35 - 11.00 Uhr.

Ein blogger äussert sich zu dem gestrigen auftritt von J. Holofernes u.a. Der blogger konstatierte, dass einer der weiteren talkgäste J. Holofernes in indirekter form vorwarf, ihr öffentliches aufsehen erregendes statement diene doch wohl in erster linie der promotion der eigenen platten.

Hier der auszug aus dem blog, Quelle:

Und dann ist da Judith Holofernes, Sängerin, Gitarristin und Texterin der Band „Wir sind Helden“. Eine Agentur, die die aktuelle Werbekampagne der BILD-Zeitung betreut, fragte bei den Musikern an, ob sie Interesse hätten, sich für neue Motive der Kampagne zur Verfügung zu stellen. Judith Holofernes schrieb der Agentur eine bissige Absage und veröffentlichte selbige auch auf der Band-Webseite. Auch wenn die Sängerin ein paar Semester Kommunikation studiert hat, so kann zumindest ich – im Gegensatz zu gar nicht mal so wenigen Internet-Forenschreibern – ihr nicht unterstellen, dass Sie hätte planen oder auch nur ahnen können, was daraufhin passierte. Die „Frechheit“, der BILD-Zeitung in dieser Form abzusagen verbreitete sich binnen Stunden per Facebook und Twitter derart heftig, dass sich alle großen Online-Seiten (außer natürlich bild.de) gezwungen sahen, diesen ungeheuerlichen Vorgang zum Thema zu machen. Die Internetseite von „Wir sind Helden“ brach komplett zusammen. Auch während Judith Holofernes´ ganz sicher schon länger geplanten Auftritts bei der WDR-Sendung „Kölner Treff“ am Abend fand sich ein Schauspieler in der Runde, der ihr – wie schon tagsüber in einigen Foren und Blogs – indirekt vorwarf, ihr Aufsehen erregendes Statement diene doch wohl in erster Linie der Promotion der eigenen Platten.

Vielleicht bin ich naiv, aber wie misanthropisch muss man sein, einer Frau, die in der Vergangenheit ihre medien-, system- und konsumkritische Grundhaltung und damit ihre Unabhängigkeit durch Songtexte und Interviews mehr als unter Beweis gestellt hat zu unterstellen, sie würde ausgerechnet diesen öffentlichen Antwortbrief an die Werbeagentur der BILD-Zeitung kalt berechnend zur Steigerung der Verkaufszahlen eigener CDs nutzen? Dazu passt auch die vielfach falsch verbreitete Info, die Band hätte ausgerechnet an diesem Tag ein neues Album veröffentlicht.

Einen Beweis für den kolportierten Zusammenhang zwischen „Brandbrief“ und angeblicher Album-Veröffentlichung sind all die Blogger und Foristen, die ich gelesen habe, schuldig geblieben. Was mich bestürzt ist die Tatsache, dass sehr viele Menschen gar nicht mehr die eigentliche Nachricht, die Information, den Text, die Meinung wahrnehmen als das was es ist – und stattdessen schon drei Ecken weiter denken und nur noch kommerzielle, manipulierende Motive unterstellen. Wo soll das hinführen?

Ich jedenfalls möchte es mir bewahren, auch jemanden der in der Öffentlichkeit spricht, immer noch ernst nehmen zu können. Vielleicht ist das naiv und vielleicht liege ich in manchen, vielleicht sogar in vielen Fällen falsch. Aber grundsätzlich niemandem in keiner Situation mehr Aufrichtigkeit zuzutrauen, jedem in jeder Situation Profit- und Profilierungsabsicht zu unterstellen, ist mir eine allzu deprimierende Weltsicht.

Wo er recht hatter recht, der blogger.

With L.O.V.E. and respect
Lg rip.michael

[Christine3110]

naja, auch wenn ich hier die einzige bin...aber ich finde die "Ichglaubeshacktantwort" von Frau Judith H. auf eine höfliche Anfrage...ziemlich vorpupertär....
sorry
Aus dem Alter ist sie doch schon lange raus.

[rip.michael]

... ist vielleicht nicht deine oder meine art auf eine anfrage zu reagieren.
Wenn sie's genau so empfunden hat und ihr so zumute war zu antworten, find ich's doch mutig, bisschen schnodderig-unkonventionell, aber frei von der leber weg.
Wenn's ihrer art entspricht, warum sich dann irgendwie verstellen und ein geschraubtes etwas von sich geben?!

Möglicherweise wird diese unkonventionelle art offener vom jungen publikum aufgenommen und es geht ins ohr, ohne sich verbiegen zu müssen.
Wenn der kern der sache auf diese weise auch die junge interessierte und hoffentlich auch krititsche schicht erreicht - wo ist also das problem?

Kodderschnauze Mario Barth darf doch im rahmen der blöd-kampagne seinen sülz barth-like abgeben, uns-udo-lindenberg macht einen auf obercooljugendlich (diese zwei fallen mir grad ein) ... jeder wie er mag ... nee nich ganz, die kampagne verfolgt schon eine konkrete zielsetzung ... gesichter und sprache sind nur aushängeschilder oder besser gesagt sowas wie diese eklig-klebrigen fliegenfangstreifen, die man zu diesem zweck an die decke hängt.

Ehrlich gesagt - da kann ich Frau Holofernes gut verstehen, hätte auch keine böcke, mich freiwillig derart auf den leim führen zu lassen.
Davon abgesehen: die richtige zielgruppe wird sich schon angesprochen fühlen - ich find die kampagne einfach nur ein albernes, seichtes rumgehampel.

Das J. Holofernes nun von bloggern und foris und nun auch von dem promineten talkgast bei m Kölner Treff durch die blume der schleichwerbung bezichtigt wird, ist dem mechanismus zu verdanken, der ja auch hier funktioniert - auch hier sind user ziemlich schnell dabei, allen möglichen leuten, die irgendwas im dunstkreis MJs publizieren, sofort profitsucht, profilierungsgehabe und geschwätzigkeit zu bescheinigen.

Zum glück klebt J. Holofernes nicht an der 'fliegenpappe' und kann sich frei schnauze oder wie's ihr beliebt gegen derlei vorwürfe äussern.
"Des brot ich ess' dess' lied ich sing" funktioniert diesmal nicht.

Ich hoffe, dass sich weitere akquirierte den schneid besitzen und sich entschlossen eine scheibe von der mutigen meinungsäusserung von J. Holofernes abschneiden.

With L.O.V.E. and respect
Lg rip.michael

[Christine3110]

lol...rip...mit anderen Worten, ihre Antwort ist "populistischer" Natur?
Und ich weiß ehrlich nicht, was daran jetzt so mutig ist.
Wie du selber schreibst , die Teilnahme an dieser Kampagne ist FREIWILLIG.
Sie tut ja grade so, als ob man sie unter Folterandrohung zwingen würde, sich dafür herzugeben.

Ich weiß, es kommt immer gut an auf die BILD zu kloppen...trotzdem ist sie der Deutschen liebste Tageszeitung...komisch oder?

"Die Bildzeitung ist ein gefährliches politisches Instrument — nicht nur ein stark vergrößerndes Fernrohr in den Abgrund, sondern ein bösartiges Wesen, das Deutschland nicht beschreibt, sondern macht. Mit einer Agenda", schreibt Sängerin Judith Holofernes in ihrem Antwortbrief an die Agentur.

(Ich rieche Verschwörung...zu Hülf...)

Mutig wäre es, sie würde "die Presse/Medien" in ihrer Gesamtheit in Frage stellen. Meinung macht nicht nur die BILD.
Das käme aber auch nicht gut, weil sie auf diese Medien ja angewiesen ist.

[Queenadiva]

Jeder normal denkende Mensch weiss, dass die Bild nicht die realistischste Zeitung ist. Selbst wenn sie viele lesen, müsste es denjenigen schon klar sein, dass dort alles stark übertrieben und nicht immer wahrheitsgemäß dargestellt wird. Es gibt schlimmere Medien, bsp. in den USA. Es ist immer jedem selbst überlassen was er glaubt und was nicht.... Finde es auch ein bisschen übertrieben...Meine Meinung ist nicht abhängig von der Bildzeitung, dass weiss ich spätestens nach Michaels Tod.

[rip.michael]

... wenn du die klare meinungsäusserung von Holofernes als populistisch empfindest, dann isses eben für dich so, für mich nicht - beides steht sich 1:1 gegenüber.
Wenn Holofernes so straigth ist wie ich sie einschätze, dann kann ich mir gut vorstellen, wenn ihr schon die art der blöd-werbung im TV vielleicht brechreiz erzeugt hat, dann gibt's keinen wirklichen grund in der ganz eigenen art und weise auf die anfrage einer mitwirkung zu reagieren, unkonventionell, frech, mutig.
Vielleicht konnten das die mitarbeiter der beauftragten agentur so gar nicht verknusen, hat wohl ihren schöpferdrang im hinblick auf die mögliche kandidatin Holofernes arg ausgebremst.
Den redakteuren und dem 'geist' der blöd-zeitung dürfte doch ein forsches, unkonventionelles, freches und 'mutiges' gebaren nicht fremd sein?? Warum so empfindlich ihr blöd-männer- und frauen??

Wenn mir ein angebot nicht passt, kann ich's stillschweigend aufs klo hängen ... wär aber ziemlich für'n a... oder ich kann das angebot mit spitzen fingern nehmen und mit je nach persönlichem gusto mit spitzen worten zurückgeben.
Mir spricht jedenfalls Frau Holofernes aus der seele. Wenn sich so ein bildliches käseblatt zum meinungsmacher der nation aufschwingen will ... und dazu ein paar populäre promigesichter braucht? Na bitte sehr .. es werden sich willige finden. Ich danke jedenfalls Frau Holofernes für ihre gradlinigkeit - mit ihr ist der deal nicht zu machen.

Dass wohl die blöd die angeblich beliebteste tageszeitung der deutschen ist, ist sicher keine erkenntnis, die aus einer repräsentativen umfragen nach allen regeln der kunst stammt.
Wenn man die auflagenzahl allein als gradmesser hernimmt .... aber ich frage mich, ob die, die die blöd tag für tag kaufen tatsächlich alles für bare münze nehmen, tauglich für die meinungsbildung. Ich denke mal, für viele hat komplett alles was die blöd hergibt, reinen komödiantischen unterhaltungswert. Gerade tauglich, um sich in der veschper- oder mittagspause als vorspeise über die gequirte sch ... der blöd zu mokieren, is ja auch'n schöner spass.

Und was hätten wir dann, wenn sie die presse/medien in ihrer gesamtheit in frage stellte oder wenn, nicht nur eine einzelne, sondern viele das täten??
Wir haben einen wahren global vernetzten presse- und mediendschungel, der die gesetzlich garantierte presse- und meinungsfreiheit umsetzt, wie es den jeweiligen redaktionskonferenzen beliebt und bei leibe nicht immer, wie sich dass otto normalo vorstellt. Dieser dschungel ist mitunter nur schwer zu sichten, er wächst täglich nach und wenn man den einen tag sich ein stück mit der machete durchgekämpft hat, muss man schon innerhalb kurze zeit feststellen, dass der dschungel hinter einem schon wieder zugewachsen ist. Muss im endeffect jeder selbst wissen, wie weit und mit welcher strategie man sich in diesen moloch hineinwagt und wie man selektiert.

Allerdings könnte es ganz gesund sein, die presse/medien nicht nur IN FRAGE ZU STELLEN, sondern tatsächlich immer wieder direkte FRAGEN ZU STELLEN. Nachbohren wo immer es möglich ist und notwendig erscheint. Gottseidank bietet das angebot der modernen kommunikationsebenen jede menge möglichkeiten.

... Mutig wäre es, sie würde "die Presse/Medien" in ihrer Gesamtheit in Frage stellen. Meinung macht nicht nur die BILD. Das käme aber auch nicht gut, weil sie auf diese Medien ja angewiesen ist.

Das ist richtig, besonders auf den letzten satz bezogen. Wenn man dem von mir zitierten blogger glauben schenken kann, dann haben die foris und andere blogger zwar keine verschwörung, aber wohl einen vermeintlichen vorteilsnahme von Holofernes, bzw. "Wir sind Helden" gewittert, den es zu propagieren galt. (Genau wie es in ganz ähnlicher form, wenn auch anderer sache, innerhalb dieses forums geschieht!) Es wurde von foris und bloggern im fall von Holofernes schleichwerbung für das neue album oder was gemutmasst. So nach dem muster: mit dem frechforschen schreiben ordentlich staub aufwirbeln und sich in's gespräch bringen ... die älteste PR masche der welt ... und weil sie so alt ist, ist sie auch ebenso abgewetzt und und fadenscheinig mittlerweile ... wer fällt den noch auf so einen kreuzlahmen trick rein?
Ob das ganze forigeschwätz von der blöd irgendwie im hintergrund forciert wurde, keine ahnung, möglich ist alles.
Aber wozu die anstrengung, ausser Holofernes gibt's sicher noch genug kandidaten, die sich für die kampagne einspannen lassen.

Ich glaube, die helden kriegen ihre PR auch ohne die uralt masche hin. Wenn sie durch die qualität ihrer musik das zeug zu einem guten fundament mitbringen und ihr publikum mitreissen können, da hat doch so eine anti-helden-PR-schatten-kampagne 0,0 chance.

Meine devise in sachen blöd-zeitung und ähnliche in dieser schiene:
Nicht schwerter zu pflugscharen, sondern die blödzeitung als arbeitsmaterial für's kotztütenorigami. Ist doch super .... hülle passe voll zum erwartenden inhalt.

With L.O.V.E. and respect
Lg rip.michael

[swie]

"Wir Sind Helden" hat da einfach eine tolle Möglichkeit gesehen Aufmerksamkeit zu erregen beziehungsweise zu erlangen. So kommt es jedenfalls bei mir an. Diese Antwort "Ich glaub es hackt!" spricht da schon Bände, eine einfache, förmliche Ablehnung hätte es doch auch getan. Und dann den Schriftwechsel noch so oft zu veröffentlichen wie nur irgendwie möglicht (Twitter, Offizielle Homepage, ja selbst unter der Meldung dass die Seite wegen des großen Besucheransturmes eingeknickt ist) um möglichst viele Menschen zu erreichen gibt dieser "Aktion" einen faden Beigeschmack.

[angelx]

Ich finde es großartig, dass Judith eben genau das gesagt hat, was leider zu wenig Menschen denken. Ihre Antwort ist zwar unkonventionell, aber vielleicht genau das, was sie in dem Moment gedacht und empfunden hat. Und auch, dass sie die Kommunikation öffentlich gemacht hat, finde ich toll. Ich kann mir vorstellen, dass sie das getan hat, um möglichst viele Menschen auf die höchst unseriöse Art und Weise des "Journalismus" der BLÖD aufmerksam zu machen. denn je mehr leute wissen, was für ein schmieriges Mistblatt diese "Zeitung" ist, desto weniger menschen lesen es. Zumindest denke ich, dass das der Grund ist, warum sie es öffentlich macht.
Sicherlich wird sie damit auch den positiven nebeneffekt bedacht haben, dass die Band dadurch wieder etwas medienpräsenter ist, doch ich denke, der Hauptgrund von ihr war, dass sie möglichst viele menschen wissen lassen will, dass man diese "Zeitung" weder ernst nehmen noch kaufen sollte. Ein absolut mutiger Schritt, für den sie meinen vollsten respekt bekommt!!!!

[Zodiac]

Ich finde nicht, dass es generell schlecht ist, das eigene Album zu promoten und als Sänger hat man Aufmerksamkeit halt nötig. Das ist normal, das hat MJ auch gemacht, das macht jeder und ich finde es ok (nicht toll, und das ist wieder mal ein Grund, warum ich von Beruf nie "Star" werden wollte )
Wenn sie also aus beruflichen Gründen Aufmerksamkeit braucht und sie sich ein bisschen durch eine Kampagne gegen etwas holt, das mir schon seit Jahren auf den Keks geht, dann gönne ich ihr auch diese Aufmerksamkeit. (ich würde sie ihr nicht gönnen, wenn ich ahnen würde, dass sie eine Meinung nur nach außen hin vertritt und alles nur Show ist).
Gerade weil die BILD die deutsche Tageszeitung mit den höchsten Auflagen ist und sie eigentlich schon symbolisch für diesen ganzen Trash steht, finde ich es gut, sie herauszugreifen und zu kritisieren. Über Judith Holofernes` Ausdrucksweise kann man sich streiten. Aber eine formelle, höfliche Absage (die mit 1 Satz getan wäre) hätte niemanden erreicht. Und erreichen wollte sie ja nun doch Leute. Ihre eigene Zielgruppe sind nun mal hauptsächlich junge, etwas alternative Menschen. Und so wirkt sie ja auch selbst. Und dafür ist ihr Ton ziemlich angemessen, finde ich.
Gut finde ich auch, dass sie selbst weiß, dass sich nichts ändern wird. Die BILD wird es ewig weiter geben und es wird auch immer genügend Leute geben, die sie kaufen und lesen, und ein großer Teil dieser Leute wird sicherlich auch vieles von dem glauben, was drin steht. Ein Aufruf à la "burn the BILD" wäre demnach unangebracht. Aber einen kleinen Seitenhieb finde ich gut und viele haben das ja auch mitbekommen und reagieren positiv drauf.

[Cybertronic]

Die BILD ist eine Zeitung, eine Zeitung, die nicht umsonst die meistgelesene Tageszeitung ist.
Zu 80% Boulevard, der Rest ist Politik mal schlecht/mal naja und "der Sportteil".

Über Umwege komme ich immer dazu, sie zu lesen. Wer das alles, was da drin steht ernst nimmt, ist nicht mehr zu helfen. Aber das, was diese "Wir sind Helden" Sängerin so sag ist einwenig übertrieben.
Nicht die Zeitung manipuliert. Der Mensch lässt sich gerne manipulieren.
Das meiste was da drin steht, steht schon im Internet in weitaus schlimmerer Form. Auch sogenannte seriöse Presse greift teils gerne zu BILD Methoden.

[rip.michael]

Swie, mal ganz abgesehen von der wortwahl des ablehungsschreibens:

Hätten "Wir sind Helden" das angebot für die kampagne der blödzeitung angenommen, ich wette mit dir, viele menschen aus der öffentlichkeit hätten sofort dieses tun angegriffen und 'die helden' für ihr werbendes mitwirken scharf kritisiert und sich auch nicht geziert, werbung in eigener Helden-sache anzuprangern, PR durch die hintertür.
Wie man's also dreht und wendet, wenn man mit der blödzeitung in verbindung gebracht wird, es geht in die hose.

Werd mir morgen die wiederholung des Kölner treff anschauen und mal genau hinhören, was Frau Holofernes zu erzählen hat. So wie ich die aussage aus dem bloggerzitat verstehe, hat ein weiterer gast der talkrunde (Anm: .. es war sternekoch Steffen Henssler) J.H. auf einen von ihm vermuteten bewussten PR wirbel angesprochen.
Hat keiner hier gestern abend Kölner Treff gekuckt?? *



... da sagt endlich mal jemand ganz unverblümt deutlich die meinung zu einer angefragten mitwirkung einer blöd-werbekampagne und dann isses auch wieder nicht recht! (... wenn man das echo hier betrachtet!)

Gerade die blöd, die noch nie nie kritisch aber respektvoll in erfüllung einer objektiven pressearbeit mit Michael Jackson (u.v.a.) umgegangen ist, sie hat's mehr als 'verdient', dass sie sich den geharnischten brandbrief von Frau Holofernes mal an den spiegel steckt!
Die blöd hat Michael so oft durch den dreck gezogen, ohne mit der wimper zu zucken, wir haben uns so oft geärgert über derlei gossenjournalismus. Klar können wir uns weiter das placebo geben: einfach nicht beachten, ist alles aufgebauscht, ist nur ein bruchteil wahrheit dran ... abhaken. Die einflussnahme auf den teil der leserschaft, der sich leicht und seicht belabern lässt wird trotzdem funktionieren und blöd wird es weiter ungehindert gelingen, seinen schmierenjournlismus auf kosten dritter an den mann zu bringen.


Nicht nur die mediale macht, die in den redaktionen der medienorgane geformt und eingesetzt wird, greift gut und gründlich. Auch das endlose getwitter, geblogge, forum-xy-gequassel und die eigentlich nur auf blanken mutmassungen beruhende meinungsmache hat erheblich an einfluss gewonnen und funktioniert ebenso gut und gründlich.

Wer auf die meinungsmache in grossen lettern mit entsprechenden reisserischen bildern der blöd steht, für den ist das echt klasse, viel schund für relativ kleines geld, was will man mehr.
Auch wenn die blöd in den allermeisten fällen keine journalistisch fundierten glanzleistungen hinlegt - warum auch die mühewaltung, bei der unkritischen leserschaft - doof sind die damen und herren blöd nicht, die wissen ganz genau, wann und mit wem sie leichtes spiel haben.

Da wird diese kampagne erdacht, mit der absicht promi-werbegesichter einzuspannen und sie mit ihrem namen und ihrem statement werbewirksam für das käseblatt zu wirken, mit der zusage, dass jeweils 10.000 € im namen des jeweils eingespannten einer charity zugeführt wird, die derjenige auch noch selbst bestimmen darf. Wer kann so einem zuckerl schon wiederstehen? *augenverdreh* Gef...t eingeschädelt, die blöd im namen von dritten als wohltäter ... das ganze ist doch so ein offensichtliches imagepflegeprojekt 'vom feinsten'... das ohne populäre gesichter nicht zu verkaufen ist.

Warum spendet denn nicht einfach die blöd einen betrag von (aus der luft gegriffen) 100.000 € an ein hilfsprojekt ihrer wahl oder überlässt die auswahl des spendenadressaten ihrer leserschaft - und gut is? Nein, ist zu wenig spektakulär einfach so als grosszügiger spender daherzukommen, denn die wissen schon, dass man ihnen den freigiebigen und grosszügigen samariter nicht ohne weiteres abkauft und passt nicht zum täglichen hau-drauf. Ist zu wenig werbewirksam und ausserdem, wenn die namen Veronica Ferres, Thomas Gottschalk, Philipp Lahm, Richard von Weizsäcker, Mario Barth u.v.m. ganz vorne dran stehen, dann muss das doch einfach nur guuuuuut sein .... *wiederaugenverdreh*
Wollen die jetzt ihre leserschaft über das kollektive soziale gewissen akquirieren oder wie? Wenn die blöd leserschaft sich das aufs auge drücken lässt ... dann ist wirklich hopfen und malz verloren.
Wenn man so will, ist diese kampagne auch so was wie ein gradmesser, wie weit man mit geschickt untergejubelter manipulation gehen kann, was man dem leser so vorsetzen kann und der das unbesehen frisst.

Da zititiere ich gerne J. Holofernes aus ihrem brandbrief:

Die BILD -Zeitung ist kein augenzwinkernd zu betrachtendes Trash-Kulturgut und kein harmloses “Guilty Pleasure” für wohlfrisierte Aufstreber, keine witzige soziale Referenz und kein Lifestyle-Zitat. Und schon gar nicht ist die Bild -Zeitung das, als was ihr sie verkaufen wollt: Hassgeliebtes, aber weitestgehend harmloses Inventar eines eigentlich viel schlaueren Deutschlands.

Die Bildzeitung ist ein gefährliches politisches Instrument — nicht nur ein stark vergrößerndes Fernrohr in den Abgrund, sondern ein bösartiges Wesen, das Deutschland nicht beschreibt, sondern macht. Mit einer Agenda.

In der Gefahr, dass ich mich wiederhole: ich glaub es hackt.

Chapeau J.H.

With L.O.V.E. and respect
Lg rip.michael

*Edit:
Nachdem ich die wiederholung gesehen habe und die statements von J. Holofernes kenne - es passt zu dem, dessen ich mir nicht sicher sein konnte, ohne sie dazu sprechen zu hören.
Klar, jeder promi-gast bei Kölner Treff und ähnlichen talkrunden sind da, nicht nur um gepflegt zu talken, sondern auch ihr grad aktuelles 'produkt' zu promoten.
Bei J. Holofernes ging es tatsächlich aber nur sehr am rand um die singleauskopplung 'Alles auf Anfang'. Sie hat mit ihrem statement zu dieser BLÖD kampagne ganz deutlich zum ausdruck gebracht, dass 'die Helden' bisher nicht auf die öffentlichkeitsarbeit der BLÖD angewiesen waren und sie auch in gegenwart und zukunft dran denkt, das zu ändern und deshalb auch die unverbogene und glasklare ab- und ansage an die adresse der BLÖD. NEIN sagen, wenn einem danach ist ... welche empfehlung könnte wertvoller und in der auswirkung befreiender sein. Nochmal chapeau!