Kinski

[rip.michael]

Das hier ist auch eine grandiose Darbietung Klaus Kinskis - ich bin erst letzten Winter darauf gestossen. Man sollte sich wirklich die Mühe machen und sich das bis zum Ende anzusehen. Kinski gibt den Jesus, so wie er ihn sieht und mit großer Intensität und wird immer wieder von Leuten aus dem Publikum unterbrochen, was ihn zur Weißglut bringt. Ihm ist jedoch die Sache so sehr wichtig, dass er immer wieder ansetzt und von vorne beginnt. Am Ende steht er nur noch vor ganz wenigen Leuten vor der Bühne und spricht seinen Text mit inzwischen heißer gewordener Stimme. U.a. diese Leistung, diese Art der Darbietung hat mir, die sich mit Jesus nur wenig auskannte, diesen näher gebracht - Klaus Kinsi hat dabei geholfen.

Bin noch ganz erschüttert und ver-rückt dieser darbietung wegen. Alles sehr dicht.
Hab tränen und auch keine.

Sehr befremdlich die einschreier, die störer. Sehr befremdlich, dass zuhörer mitten im vortrag eine diskussion anfangen möchten. Sehr befremdlich, einen vortragenden derart zu stören und mit ihm die, die gekommen waren um zuzuhören.

Sehr berührend, erschütternd und extrem faszinierend die letzten 10 minuten.

[Mysterious]

Hat zwar nichts mit Kinski zu tun, aber nachdem ich gerade einen Film auf Arte mit Yves Montand (einer meiner Lieblings Schauspieler) gesehen habe.

Auch er ist posthum 2004, 13 Jahre nach seinem Tod, in einem Buch seiner Stieftochter (Tochter seiner Ehefrau Simone Signoret) des jahrelangen sexuellen Mißbrauchs an seiner Stieftochter beschuldigt worden.
Allerdings hat sie nie Beweise oder stichhaltige Hinweise liefern können.

Ich habe nie davon gehört, weder von dem Buch, noch das Montand diese Vorwürfe von seiner Stieftochter gemacht wurden.

[Senfi0606]

Allerdings hat sie nie Beweise oder stichhaltige Hinweise liefern können.

Hat die Kinskitochter ja auch nicht.

[Mysterious]

Hat die Kinskitochter ja auch nicht.

Ich habe Yves Montand und diese Vorwürfe an ihn erwähnt, weil er im Gegensatz zu Klaus Kinski ansonsten nicht durch Skandale aufgefallen ist im Laufe seiner Karriere und ich darüber sehr überrascht war.

[Gittu]

Ich möchte Mysterious antworten, allerdings ist es nicht meine Absicht hier Montand und Kinski vergleichen zu wollen.

Catherine Allégret (Tochter von Simone Signoret) hat eine Biographie geschrieben, das Buch erschien 2004 mit dem Titel
„Un monde a l´envers“ (Eine Welt auf dem Kopf), wo Sie darüber erzählt. Ihr eigener Sohn, der TV Moderator Benjamin Castaldi veröffentlichte das Buch (er hat übrigens noch andere Bücher veröffentlich).

über http://www.amazon.fr/Un-monde-lenver.../dp/2213622280
(ich habe es in Deutscher Übersetzung nicht gefunden, aber wer Französisch kann!....)

falls es weiter interessiert!....(auf GoogleTrans drücken, allerdings ist die Übersetzung manchmal seltsam!!!)
auf Teil Lie de mort gehen http://www.denistouret.fr/droitsoc/Montand.html

und aus den Medien:

http://obsession.nouvelobs.com/people/20040929.OBS8018/catherine-allegret-detailleses-relations-avec-montand.html

[Mysterious]

Danke @ Gittu.

Dann scheint das Thema nicht groß über Frankreichs Grenzen hinaus gegangen zu sein, obwohl Montand auch international bekannt war.
Schade, wenn diese Vorwürfe der Wahrheit entsprechen, würde mein Respekt für diesen großen Schauspieler sehr geschmälert werden.

[rip.michael]

Dann scheint das Thema nicht groß über Frankreichs Grenzen hinaus gegangen zu sein ...

... von wegen liebe @Mysterious, der google suchstring weist ein paar brauchbare infoquellen von 2004 aus.
Guckst du hier.

[Gittu]

mysterious- Yves Mondant bleibt für mich (und viele anderen) nach wie vor, einer der Großen Französischen Schauspieler und Chansonnier. Man hat es in Deutschland bestimmt erwähnt, aber es war nicht so eine "Welle" wie es in Frankreich gewesen ist. Ihr Buch wurde scheinbar auch nicht in der Deutsche Sprache übersetzt (jedenfalls habe ich es nicht gefunden) ich nehme an, weil Sie hier auch nicht so bekannt ist (obwohl Sie auch Schauspielerin ist).

Zitat:Ihre Enthüllungen sollten nicht dazu dienen, Montands Image zu schädigen. Sie habe immer Liebe wie zu einem Vater für ihn empfunden, die Belästigungen seien verziehen (sagte Sie deutlich in einem Interview). Catherine Allégret war 1987 von Montand adoptiert worden (nach dem Tod ihrer Mutter, Simone Signoret), da war Sie bereits 41 Jahre alt!!!!....

Sorry, ist nicht das Thema hier, zurück zu Kinski und ich bin jetzt

[Mysterious]

mysterious- Yves Mondant bleibt für mich (und viele anderen) nach wie vor, einer der Großen Französischen Schauspieler und Chansonnier. Man hat es in Deutschland bestimmt erwähnt, aber es war nicht so eine "Welle" wie es in Frankreich gewesen ist. Ihr Buch wurde scheinbar auch nicht in der Deutsche Sprache übersetzt (jedenfalls habe ich es nicht gefunden) ich nehme an, weil Sie hier auch nicht so bekannt ist (obwohl Sie auch Schauspielerin ist).

Zitat:Ihre Enthüllungen sollten nicht dazu dienen, Montands Image zu schädigen. Sie habe immer Liebe wie zu einem Vater für ihn empfunden, die Belästigungen seien verziehen (sagte Sie deutlich in einem Interview). Catherine Allégret war 1987 von Montand adoptiert worden (nach dem Tod ihrer Mutter, Simone Signoret), da war Sie bereits 41 Jahre alt!!!!....

Sorry, ist nicht das Thema hier, zurück zu Kinski und ich bin jetzt

Nur noch eins dazu, solch eine Argumentation verstehe ich nicht.
Wenn sie es verziehen hat und ihn trotz allem liebt, ist für mich diese öffentlich gemachte Anschuldigung nicht nachvollziehbar.
Aber lassen wir das, es hat ja nur im weitesten Sinne mit Kinski zu tun.

[rip.michael]

Wenn ich diesen einen franz. artikel richtig verstanden habe, hat sich die adoptivtochter noch zu lebzeiten Y.M.s mit diesem ausgesprochen u. sie hat ihm wohl die sex. übergriffe verziehen. Und verzeihen lässt liebe zu, sperrt sie nicht aus - das ist mein gedanke dazu.
Ich kann verstehen, dass dieser besondere teil ihres lebens trotzdem nicht aus ihrer biografie ausgespart wurde. Es ist nun mal teil ihrer selbst und ihrer familie.

Pola Kinskis buch ist m.e. mehr als ein tell-about-buch ... eines von vielen; ist schon eine abrechnung mit ihrem vater und dreht sich wohl vorrangig um die sehr verstörenden erlebnisse ihrer kindheit und jugend.
Inwieweit Nastassja Kinski auch deutliche übergrifflichkeiten (sexuell oder nicht-sexuell) hat erleiden müssen - die einen sagen so, die anderen so; von ihr selbst gibt's da - wenn ich recht informiert bin - kein eindeutiges statement.
Allerdings ist das statement "Ich bin froh, dass er nicht mehr lebt" ein sehr deutliches .. wie ich finde.
Ähnliche äusserungen kann man auch schon in sehr viel älternen IVs hören/lesen ... die erleichterung von der wuchtigen last des vaters befreit zu sein wird überdeutlich.

Vielleicht sind ihre traumatischen erlebnisse (und die ihrer schwester) ähnlich wie die langzeitwirkungen einer drogen/medikamentenabhängigkeit. Vor kurzem war in einer der gerichtsaussagen im aktuellen schadenersatzprozess die floskel zu hören: Michael wollte sich vom monkey on his back befreien - als es um medikamentenabhängigkeit ging.

Ich glaube, wenn man solche schrecklichen erlebnisse hatte, wie Pola Kinski oder ihre schwester Nastassija, dann ist das wie ein urteil lebenslänglich den monkey on the back mit sich rumzutragen - auch wenn der eigentiche peiniger tot ist.

Auch Michael hat schrecklich unter den körperlichen und seelischen züchtigungen des vaters gelitten und sicher auch unter dem umstand, dass die mutter seinen vater nicht von dessen striktem bestrafungsmodus abhielt.
Michael gab an, dass er lange sehr ungute gefühle in gegenwart seines vaters hatte - und doch sagte er auch immer wieder, dass er beide liebte, mutter und vater. Und ich bin überzeugt, das war keine hohle show für die öffentlichkeit.
Auch er hat dieses, sich über weite strecken seines leben verlaufende thema nicht ausgeklammert - auch dass er den eltern seine liebe versicherte, mildert keinesfalls die geschehnisse aus der kindheit ab.

[Gittu]

liebe Rip. hast Du richtig verstanden Kommentiert und Argumentiert

[Senfi0606]

Michael gab an, dass er lange sehr ungute gefühle in gegenwart seines vaters hatte - und doch sagte er auch immer wieder, dass er beide liebte, mutter und vater. Und ich bin überzeugt, das war keine hohle show für die öffentlichkeit.

Glaubst Du das wirklich?
Also, ich habe meine Mutter dafür, dass sie zugelassen hat, dass ihr Lebensgefährte mich im Kindesalter immer wieder verprügelt hat,
gehasst.

[rip.michael]

Ja, das glaube ich @Senfi.
Hab nicht das gefühl, dass Michael gerade in dem fall unehrlich ist, nicht zu sich selbst, nicht seinen eltern gegenüber.
Mein gefühl kann mich täuschen ... aber da ist was, was mich im innersten überzeugt ... hohle show für die öffentlichkeit? Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich glaube nicht, dass er seine elternliebe quasi mal eben als totschlagargument öffentlich verwendete ... ein argument, was künstlich glorifiziert über ALLEM schwebt, wie eine wolke ohne + und - ladung?

Deine persönliche erfahrung ... ich kannn sie nachvollziehen *malheftigumärmel*


Aber mehr dazu führt zu weit in diesem thread ... das konflikt beladene thema 'Kinski' ist eh schon schwierig genug.

[rip.michael]

Angeregt durch den Paganini (D. Garrett) trailer frage ich in die runde: wer kennt den Paganini film v 1989 von und mit K. Kinski?

In englischer sprache:

Trailer ..