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Gerüchte über den King of Pop: Was ich über Michael Jackson gehört habe?

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  • #76
    Von der Autorin und dem Übersetzer

    Hallo ihr,

    wir (Jen und ich) haben hier aus den USA eure lebhafte Diskussion hier im Forum verfolgt, und wollten uns kurz zum Wort melden, um vielleicht die eine oder die andere Unklarheit aus dem Weg zu räumen, wobei das meiste schon von euch richtig erkannt wurde.

    - Aussage/Pointe des Textes: Jen hat versucht (und das wurde hier häufig auch schon genannt), sich dem Thema und vor allem dem Umgang gegenüber Michael durch die Medien (aber auch durch Fans) auf eine kreatve Art und Weise zu nähern, die gleichzeitig die Gerüchte-Köchelei und die Mysterien-Bildung in Frage stellt sowie den teilweise äußerst respektlosen Umgang mit dem Künstler nach seinem Tod hinterfragt.

    - Ironie: ist in diesem Zusammenhang das wichtigste Stichwort und Stilmittel, und das wurde von euch auch mehrmals erwähnt. Die gebetsmühlenartige Wiederholung aller "Tatsachen" und "Gerüchte" geht ja fast ins Absurde und sollte so einen Sog entwickeln, bei dem vor allem die mediale Überstrapazierung des MJ-Bildes deutlich gemacht wird, bei der jeder noch so lächerliche (unwesentliche, unwahre) Artikel seinen Platz in der Presse fand und somit nur noch mehr zu einer Verunklarung des Gesamtbildes einer einzelnen, sehr komplexen Persönlichkeit beitrug. Dabei ist uns klar geworden, dass bei den Schreibern häufig die Sensationsgier einen klare Menschenverstand (oder journalistische Ideale) ausschaltete - zumal mit dem Thema sehr schnell Geld verdient werden konnte, mit noch so bescheuerten Artikeln.

    - Es geht aber auch um uns - Musikliebhaber, MJ-Fans, neutrale Leser etc., und dass auch wir dazu neigen, auf eine fast ähnliche Art und Weise zu Urteilen, Symboliken und Überhöhungen in andere - "positive" - Richtung zu kommen, ohne dass diese ihr Fundament in einer Wahrheit haben, in Recherche, in Fakten. Dass also die Verblendung auf allen Seiten geschehen kann, und geschieht, und dass sie in beiden Fällen auf dem Rücken des Verstorbenen ausgetragen wird, ganz egal, wie wohlwollend man ihm gesonnen ist.

    - Auch dieses wurde hier im Forum mehrmals erwähnt, die Stichworte dabei waren Scham und ein gewisses Sich-ertappt-fühlen beim Lesen des Essays. Neugierig sind wir alle, doch die Neugier treibt eben oft Blüten, die zu ganz schön unerfreulichen Pflänzlein anwachsen, bei dem das Wesentliche aus dem Blick gerät, um das es uns allen gehen sollte: ein Mensch, ein Künstler, seine musikalische Bedeutung und anderweitige popkulturelle Verdienste.

    - Es ging der Autorin bei all dem auch darum, die Facetten der "Wahrheit" ungeschönt zu zeigen, wohl wissend, dass das weh tun kann und wird - aber auch gleichzeitig wohl wissend, dass ohnehin jeder, der sich mit MJ ernsthaft auseinandersetzt, längst seine eigene Wahrheit aus all diesen (und vielen mehr) Punkten gefunden und leider auch erfunden hat. MJ bot und bietet, wie sonst kein Zeichenträger unserer Wertesysteme, so eine riesengroße Fläche zur Projektion unserer Träume, unserer Hoffnungen, aber auch unserer Hysterien und Illusionen, dass es niemanden wirklich wundern sollte, warum so viel Unglaubliches und Unglaubhaftes zu seiner Person, seinem Leben und Ableben in der Welt als "Nachricht" kursiert. Dieser Artikel sollte eben dabei als ein Aufruf zur Bodenhaftung verstanden werden, indem es die vielen Absurditäten aufzeigt, wie hier mit einem Toten umgegangen wird.

    Jen und ich bedanken uns herzlich für eure Gedanken und grüßen nach Deutschland oder wo auch immer ihr seid.

    Herzlich,
    Sasa & Jen

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    • #77
      @hippolytos

      der genannte Absatz bezieht sich auf Punkt "3. das Fragezeichen"

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      • #78
        Zitat von Xydalona
        Ich habe sehr wohl verstanden, wie der Artikel gemeint war. Leider ist es aber so, dass jeder, der anklingen lässt, dass es viele Leute geben könnte, die sich weniger mit Michael beschäftigen als wir und einige der ironischen Aussagen als wahr ansehen könnten, so hingestellt wird, als ob er zu dumm wäre, zu verstehen, wie es gemeint war. Es sind nicht alle Leute derart an Michaels Ruf interessiert wie seine Fans, und es lesen auch nicht alle Leute zwischen den Zeilen. Viele lesen nur oberflächlich und verstehen die Ironie nicht als solche.
        Ich denke, dass die Schreibart dieses Textes ausschließt, dass man diesen nicht als Ironie erkennt, auch wenn man kein MJ-Fan ist. Dieses ständige "Ich habe gehört....." spricht eine eindeutige Sprache.
        Man tappt beim Lesen dieses Artikels förmlich in eine Falle und erkennt sich wieder, gerade wenn man dazu neigt, Dinge als Tatsachen einzustufen, die man nur gehört hat. Wenn man dann noch die geballte Ladung an mehr oder weniger schäbigen Erzählungen über Michael Jackson um die Ohren geklatscht bekommt, kann wirklich nur noch so etwas wie Schamgefühl entstehen. Das denke ich zumindest.

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        • #79
          @ j.und.s
          Ich bin damit unzufrieden, dass ich mich ermahnt fühle, über ihn als Menschen zu schweigen.
          Mir tut es auch leid, dass da das gesamte Spektrum vorhanden ist, ich habe daran zu knabbern und muss es händeln.
          Ich bin ein bisschen sprachlos.
          Ich bin auch damit unzufrieden, dass einem ein Vorwurf daraus gemacht wird, dass er eine Projektionsfläche unserer Träume sei oder was auch immer. Das ist doch jeder und es könnte ein Grund für ein harmonisches Miteinander sein, wollten manche nicht lieber einen Alptraum leben. Mir ist es lieber, jemand geht den holprigen Weg, ihn verstehen zu wollen, als den einfachen, sich auf irgendeinen Schrott einzustimmen. Gerne auch im Dialog. Sogar noch lieber im Dialog, denn in meiner Umwelt waren die meisten, ach alle, gerüchtegläubig und schnellverurteilend. Michael wurde lustvoll verhöhnt und verachtet, wie kein anderer mir bekannter Mensch. Wenn er mich mit meinen Gedanken auch nicht gehabt hätte, hätte meinen Freunden niemand ein gutes Wort über ihn gesagt.
          Mir ist die Intension des Artikels auch klar und ich finde ihn auch gut, aber die Stellungnahme empfinde ich als Mahnung und Vorwurf an mich und andere, die ich nicht teilen kann.

          Liebe Grüße
          Zuletzt geändert von freundschaft; 28.02.2010, 02:04.

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          • #80
            manche artikel oder auch beiträge, die nur aus reiner inronie geschrieben werden,
            sollte man vielleicht deshalb einfach weglassen. es sei denn, der leser
            weiß genau, wie es gemeint ist und auch den sinn versteht.
            ich denke, michael hatte in seinem leben genug davon.
            wie immer nur meine meinung.

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            • #81
              Ich finde, dass der Artikel sehr gut zum Nachdenken anregt. Er ist ein Spiegel, wie hier schon geschrieben wurde, sehr vieler Menschen. Jeder von uns hat irgendwas gehört, gelesen und wie oft wird es dann als die alleinige Wahrheit verteidigt.
              Daher ist es für mich positiv, dass hier zwischen den ZEilen gesagt wird, man darf nicht alles glauben,was man so liest und hört. Das finde ich sehr positiv, denn wieviel hören und lesen wir gerade jetzt wieder und müssen uns eigentlich ständig fragen, wieder nur ein Fake oder echt. Also insofern danke an die Zeit, denn genau darum geht es bei Michael schon immer - 99,9 % der Berichte sind frei erfunden - Trash - wie Michael oft sagte. Nur um die Auflage zu steigern.....

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              • #82
                Zitat von Xydalona
                Ich habe sehr wohl verstanden, wie der Artikel gemeint war. Leider ist es aber so, dass jeder, der anklingen lässt, dass es viele Leute geben könnte, die sich weniger mit Michael beschäftigen als wir und einige der ironischen Aussagen als wahr ansehen könnten, so hingestellt wird, als ob er zu dumm wäre, zu verstehen, wie es gemeint war. Es sind nicht alle Leute derart an Michaels Ruf interessiert wie seine Fans, und es lesen auch nicht alle Leute zwischen den Zeilen. Viele lesen nur oberflächlich und verstehen die Ironie nicht als solche.
                Ich bin nicht der Meinung, dass jeder, der andeutet, dass sich viele Menschen nicht intensiv mit Michael beschäftigen, als zu dumm dargestellt werden, um die Ironie zu verstehen.
                Mir ist klar, dass nicht jeder zwischen den Zeilen liest...womöglich häufig auch aus Zeitmangel als Phänomen unserer Zeit. Ich nehme mich da nicht raus. Aber sollte man deswegen auf Ironie oder andere Stilmittel verzichten? Natürlich kann man Dinge auch direkt aussprechen. Aber öffnet das denn wirklich die Augen? Wer sie nicht öffnen möchte, wird es wohl auch dann nicht tun. Ich persönlich finde, dass Ironie eine stärkere Wirkung hat und gerade effektiv ist, um eine kritische Haltung darzulegen. Könnte nicht gerade dann einem ein Licht aufgehen, wenn man, wie hier, so viele Gerüchte, Behauptungen auf ein mal präsentiert bekommt? Fragt man sich nicht, selbst, wenn man den Artikel nur oberflächlich liest, wie es sein kann, dass die Presse angeblich so viel bzw. gerade so etwas über einen einzigen Menschen weiß...die Presse? Ich denke, ja.

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                • #83
                  @ musicbutterfly

                  Ich finde die Ironie hier auch nicht fehlplatziert, sondern gut. Und ich denke, Du hast Recht, dass sie sogar effektiver ist, denn wollte ein Bericht sagen, das eine ist wahr und das andere ist falsch, würde sich bei jemandem, der gerne alles Blöde glaubt leicht ein Gefühl von "diesen billigen Versuch, mich umzustimmen, lasse ich nicht an mich ran" einstellen. Dieser Text dagegen, macht stutzig und das zwingt zum Nachdenken, finde ich.

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                  • #84
                    Ich habe den Artikel gerade noch mal gelesen und finde ihn immer noch gut. Ausserdem schliesse ich mich meinen Vorrednern an: der Artikel is definitiv so geschrieben, dass der normale DIE ZEIT Leser durchaus eine ironische Überziehung daran erkennen kann, selbst wenn er sich bis jetzt weder mit dem Menschen noch mit dem Künstler auseinander gesetzt hat. Bei gewissen anderen Bildern äh Blättern hätte ich auch meine Zweifel.....Sicher habe ich einige Male auch gedacht: ach nö, nicht schon wieder dieses alte Blabla (und wenn Gras über die Sache gewachsen ist, kommt ein Kamel, dass es wieder runterfrisst), aber ich fühle mich schon ermahnt, nicht alles zu glauben. Und das zu Recht, wie ich finde. Ertappe ich mich selbst doch bei mich-nicht-ganz-so-interessierenden-Themen, dass ich einige Male schon etwas zu leichtgläubig hingenommen habe. Es geht halt nichts über (un-)gesundes Halbwissen. Jetzt kann man natürlich nicht alles hinterfragen - dann würde man schlichtweg wahnsinnig werden und soviel Zeit hat man ja auch gar nicht; manche Dinge muss man einfach hinnehmen. Aber man sollte zumindest nicht leichtfertig und gedankenlos etwas nachplappern. Und, ich bedaure dies wirklich, hatte er doch zu Lebzeiten sehr damit zu kämpfen, MJ ist einfach ein sehr prominentes Beispiel dafür, wie man aus einer Mücke einen Elefantenmenschen und aus einem ich-habe-gehört eine Riesenstory machen kann.

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                    • #85
                      Da hast du dir aber wirklich viel Arbeit und Mühe gemacht, den Artikel hier einzutippen. Ich habe die letzten Seiten auch nur überflogen, aber dieser Artikel zeigt doch wieder einmal ganz deutlich, das ...

                      die Medien Michael schon immer als sonderbar, skuril und skandalös dargestellt haben. Und dann dieses ewige, "ich habe gehört". Am besten man setzt einfach etwas in die Zeitung und zeigt mit dem Finger auf einen anderen, damit man ja nicht belangt werden kann.

                      Für mich ist ganz klar, dass die Medien Michael immer anders darstellen werden. Er MUSS einfach abnorm sein, andernfalls wäre er ja ein ganz normaler Mensch, der einfach nur die Gabe besitzt durch Liebe, Herzensgüte, Mitgefühl und Weitblick, die Menschen mit seiner Musik zu bewegen und sogar aufzurütteln. Sowas kann es unmöglich geben!

                      Und das ist doch der Punkt, all diese Medienvertreter können sich nicht vorstellen, dass ein Mensch so viel Gutes in sich trägt und daraus nichts profitables und für andere negatives macht. Solche Menschen gibt es nicht - nur in der Bibel. Tja und das ist doch eh alles Humbug. Die Kirche ist ein Lügenwerk, dass mit der Angst und Hoffnungslosigkeit der Menschen spielt um sich zu bereichern. Also, wenn Michael nun kein Heiliger ist, wenn er aber auch nicht dieser skurile Sonderling ist, über den sie täglich schreiben, was ist er dann????

                      Für mich ist er ein Mensch, der es einfach begriffen hat. Einer der absolut wenigen, der erkannt hat, dass die Menschheit dem Untergang gewidmet ist, wenn sie ihre Denkweise und Wertvorstellungen nicht grundlegend überdenkt und ändert. Ein Mensch der mit festem Glauben an die Liebe und Hilfsbereitschaft als Heilmittel für die kranke Menschheit glaubt. Ein Mensch der durch sein Talent, diese Wert in Musik zu verwandeln versucht, die Menschen zu erwecken. Er ist nicht Jesus, er ist nicht Gott und er ist keine andere Art von Heiland. Er ist ein Mensch! Ein Mensch, der einfach viel zu früh erkannt hat, wie krank wir doch alle sind und dennoch hat er alles versucht gegen diese Krankheit anzukämpfen. Es ist wie die Sache mit der Pest und dem Penicillin. Die Heilung kam viel später und so hat es abertausende dahingerafft.

                      Michael war einfach nur ein Mensch und nur weil er die Menschen liebte, nur weil er sah, wo der Krankheitserreger sitzt und wie man ihn heilen kann, wurde er von den Seuchenbringern kaputt gemacht. Ein Spiel um Geld und Macht und das wollen sie nicht verlieren.

                      Michael war ein Mensch. Ein Mensch, wie du und ich. Und doch hatte er die besondere Gabe, in die Zukunft der Menschen zu sehen und alles was er tun konnte - was in seinen menschlichen Möglichkeiten stand - war, mit Musik die Gefahr in Liebe umzuwandeln.

                      Die Medien können aber mit sowas kein Geld machen und ehrlich, jeder Dollar in der Tasche mehr, ist es für die wert, ein Menschenleben zu zerstören.

                      Nachtrag: Ich halte übrigens den Artikel auch eher für ironisch gemeint. Eine der wenigen Mediendarstellung, die einmal zeigen, was passiert, wenn Gerüchte in die Welt gesetzt werden und wie schnell man zu einem Gefallenen wird.
                      Zuletzt geändert von Angelique; 28.02.2010, 10:29.

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                      • #86
                        Ich kam jetzt mal dazu, mir den Artikel durchzulesen, sag aber gleich, dass ich mir jetzt nicht die kompletten 10 Seiten durchgelesen habe.

                        Einerseits ist die Idee des Artikels nicht schlecht. Aber wenn man nicht weiß, dass das Ironie sein soll, dann liest man den ganz anders. Wenn, dann hätte die Autorin vielleicht erst jeweils das böse Gerücht schreiben sollen und unten drunter dann den Fakt dazu. Zum Beispiel beim Thema mit der Nase. Diese ganzen Gerüchte gehen ohnehin schon durch die Weltpresse. Also ist es eh wurscht. Wer die Bildzeitung liest in Deutschland (und das tun viele Menschen) glaubt sowieso schon daran, dass Michael magersüchtig war und eine Nasenprothese trug. Aber dann hätte man in diesem Artikel vielleicht noch etwas Aufklärungsarbeit leisten müssen. Weil was sollen die Leute denn mit den Grammangaben von Michaels Organen? Was anderes hat man nicht gefunden, um es durch den Kakau zu ziehen?

                        Zu Joes Satz:
                        Dass die Wahrheit in diesem ganzen Fall noch raus kommen muss, denke ich auch.

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                        • #87
                          Ich finde diesen Artikel nach wie vor gut und wichtig, und es wundert mich auch keineswegs, dass er ausgerechnet in der ZEIT erschien, für mich eine Zeitung, in der immer noch nach guter alter Schule gewissenhaft recherchiert wird. Das journalistische Stilmittel der Ironie macht doch Sinn und - wie man hier lesen kann - wird es auch richtig eingeordnet und die Botschaft wurde verstanden

                          Mich würde mal brennend interessieren, welche Reaktionen derselbe Artikel auslösen würde, wenn er in der BILD erscheinen würde. (Mal abgesehen davon, dass dies nie passieren würde)
                          Das ist nun sicher auch ein stückweit überheblich, wobei ich auch einem BILD-Leser durchaus zutraue, dass er die Ironie des Textes versteht, weil ich nicht glaube, dass BILD-Leser automatisch minder intelligent sind, sondern die meisten sich wohl dessen bewusst sind, dass ein Großteil der Beiträge mit Vorsicht zu genießen sind.

                          Wir dürfen auch nicht vergessen, dass selbst der SPIEGEL, der nach eigenen Angaben investigativen Journalismaus praktiziert, sich gelegentlich auf BILD-Niveau begibt und in dem übel klingenden Chor der sensationsgeilen Berichterstattung nicht nur in der dritten Stimme mitsingt.

                          Will sagen, man kann alles lesen, alles, aber man muss hellwach sein und sein Urteilsvermögen immer wieder hinterfragen und ständig weiterentwickeln. Das hat nicht immer etwas mit Intelligenz zu tun. Ich habe Freunde mit Diplomen und Doktorentiteln, die immer noch davon überzeugt sind, dass Michael Jackson ein K***** war. Traurig aber wahr!

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                          • #88
                            Zitat von Hippolytos Beitrag anzeigen
                            Sind wir nicht keinen Deut besser, wenn wir uns hier im Forum über die Ursachen der Verfärbungen seiner Fingernägel zanken, ob dieses oder jenes ursächlich ist?
                            Vorweg möchte ich sagen, dass ich in dem besagten Thread keinen Zank verspürt habe.

                            Um es in den Worten des Herrn Kants (seinem hier angesprochenen kategorischen Imperativ) zu erklären: Mein Beitrag entsprang aus einer reinen Pflicht heraus. Kein pflichgemäßes Verhalten, aus dem ich einen für mich erstrebenswerten Vorteil daraus hätte ziehen könnte. Im Gegenteil: man muss sogar mit Angriffen rechnen, die mich emotional leiden lassen würden, die zu vermeiden es einfacher wäre, wenn ich mich aus diesem Forum ausschließen würde.

                            Um den Wahrheitsgehalt in dem eingestellten Artikel zu erhöhen, habe ich einen konstruktiven Einwand erbracht, wohl bedacht darauf, die Schreiberin, im Schwerpunkt, nicht auf der Beziehungsebene zu treffen. Michael Jackson Affinität zu Pflastern sollte nicht in dem Kontext zu seiner Hautkrankheit gesehen werden. Für mich war es eine Unterstellung, von der MJ einfach genug hatte. Es ist nicht Wahr.

                            Ich sehe mich in einer anderen Wertehaltung, denn ich bin der Meinung, dass es darauf ankommt, was ich aus Informationen mache.

                            Zitat von Hippolytos Beitrag anzeigen
                            Ich habe mich gefühlt, als werde mir ein Spiegel vorgehalten, als ich den Artikel las, denn ich nehme mich nicht in dem Interesse (oder ich sollte besser sagen: in der Begierigkeit), etwas über Michael Jackson zu erfahren, den anderen gegenüber aus. Denkt das bloß nicht.
                            Mir wird durch den Artikel kein Spiegel vorgehalten. Ich versetzte mich immer in die Position der Schwester, wenn es darum geht, möchte ich solche Dinge über meinen Bruder lesen. Ich würde wahrscheinlich auch den Autopsiebericht mit meiner Mutter erörtern, aber ich würde ihn aus Pietätsgründen, und aus Liebe zu meinem Bruder nicht als Instrument heranziehen, um anderen Menschen einen Spiegel vorzuhalten. Ich sehe den Unterschied meines Verhaltens in der emotionalen Verbundenheit und dem Respekt.
                            Gäbe es nicht genügend Mittel? Muss der Mann schon wieder mit all seinen angehängten Skandalen und Beschreibungen seiner Organe dafür herhalten?
                            Ja, mir wird übel.

                            Kommentar


                            • #89
                              @mitelmeerkatze (Dein Beitrag heute, 11.31h):

                              Wie man Michael sieht, mit welchen Augen, was man von ihm glaubt usw. hängt doch auch nicht nicht nur davon ab, welche Zeitungen ich lese!

                              Ich bin überzeugt, dass da die eigenen (persönlichen) Charakter-Eigenschaften eine erhebliche Rolle spielen: Da gibt es Neid auf seinen künstlerischen und materiellen Erfolg oder Neid, dass "der"sich leisten kann, was ich auch gern haben oder tun würde; da gibt es Neid, dass "der" sich traut, sich physiognomisch zu verändern, ohne Angst davor zu haben, was "die Nachbarn" dazu sagen werden; da gibt es das völlige Unverständnis dafür, dass "der" sich nicht, wie es sich doch gehört, mit Models und Starlets umgibt, sondern mit Kindern,... und so fort.
                              Der Neid-Faktor bei dem, was man von Michael Jackson glauben will oder nicht, spielt meiner Meinung nach eine nicht zu unterschätzende Rolle.
                              Dann gibt es da noch als Grund für die Annahme alles Schlechten bei Michael die eigene Tendenz zu rassistischem Denken.
                              Und bestimmt gibt es solche, die ihren eigenen Selbsthass auf ihn übertragen, weil er in ihrer Phantasie ja wirklich die große auswahl bei kleinen Jungs hatte und sie das auch gern hätten, aber ihr Über-Ich es ihnen verbietet.
                              Was weiß ich, was noch...
                              Im Grunde ist es doch so: egal ob "Die Zeit", "Der Spiegel" oder "Bild": Wir sind niemals tabula rasa, wenn wir etwas lesen und wir lesen zumeist selektiv, was in unseren Kram passt und was nicht. Und wenn wir dann nach dem Lesen bewerten, spielt das, was wir an eigenen Wertvorstellungen haben, eine immens große Rolle.
                              Das ist meine Meinung.

                              Vielleicht war es mein Glück, dass ich mich vor Michaels Tod nie mit ihm beschäftigt habe. Ich hatte auch -bis auf einen Artikel in "Konkret" aus dem Jahre 2005 zu seinem Prozess niemals etwas über ihn gelesen. Erst Anfang 2009 hatte ich ihn beim Ausmisten meines Bücherzimmers in der Zeitschrift gefunden, gelesen und sie dann auf den Blaue-Tonne-Haufen gelegt.
                              Ich selbst hatte mich für Michael nie interessiert, seit ich die blankgeputzten Jackson5 -Michael war damals noch ein kleines Kerlchen- im Beat-Club gesehen hatte und da gefielen sie mir nicht. Bei Don't stop 'til you get enough war es die hohe Stimmlage Michaels, mit der ich nichts anfangen konnte. Aber auch hier kann man gut sehen: die Ablehnung der sauberen Boy-Group war mit beeinflussend dafür, dass ich Don't stop als Fortsetzung empfand, zumal er auch noch in Smoking und Fliege daherkam, während wir in lila Latzhosen und Friesennerz vor Wasserwerfern standen.

                              Ja, was will ich nach diesem Ausflug in die Vergangenheit jetzt eigentlich erzählen?
                              Eigentlilch nur, dass es sch*-egal ist, wo man etwas liest, sondern wie man selbst ist.

                              Iss nich ganz klar jetzt, oder?

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                              • #90
                                @Hippo

                                Nach mehrmaligem Lesen ist schon klar geworden, was du meinst. Was ich nur nicht ganz verstehe, ist, was du mit Glück meinst, MJ vor seinem Tod nicht gekannt bzw. verehrt zu haben.

                                Grundsätzlich noch mal was zu den Medien: Ich habe vor ein paar Tagen im Deutschlandradio eine Sendung über Schönheitswahn und Schönheits-OPs gehört. Obwohl die Sendung wirklich gut gemacht war und Fachleute, Psychologen zu Wort kamen, die der Sache auf den Grund gehen wollten..Dreimal dürft Ihr raten, wer als besonders exsessives Beispiel herhalten musste. Also selbst ein wirklich ausgezeichneter Sender wie DLF bedient sich mit schönster Selbstverständlichkeit bei Diskussionen um derartige Themen - wie bizarre Auswüchse der menschlichen Rasse - liebend gerne eines Michael Jackson, der zum Schluss "nur noch als fratzenhafte Karikatur seiner selbst auftrat." Fairer Weise muss man dazu sagen, dass der DLF andererseits den Künstler MJ widerum außerordentlich würdigte.

                                Was mich interessieren würde, ist, wie ich reagiert hätte, wenn ich kein MJ-Fan wäre. Hätte ich dann hähmisch gelacht und mir gedacht: 'da haben sie sich genau den Richtigen ausgesucht' oder so ähnlich... Ich weiß es nicht.
                                Was unterscheidet uns denn von denen, die MJ als K******* betrachten, oder bestenfalls seine Musik nicht mögen, der ihnen aber ansonsten egal ist. Verbindet uns alle hier trotz großer Unterschiede doch eine bestimmte Charaktereigenschaft, die uns zu seinen Fans werden lässt? Ich habe mich das schon oft gefragt.
                                Zuletzt geändert von mittelmeerkatze; 01.03.2010, 13:48.

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