Es ist auch möglich, dass Wiesner damals schon etwas von den Behauptungen von Murray gewusst hat, dass Michael laut ihm sich das Protofol selber gespritzt haben muss, meines Wissens kam das öffentlich erst viel später. Wiesner wurde ja verhört und da können die Fragen der Ermittler in diese Richtung gegangen sein. Teilweise will Wiesner wahrscheinlich nicht deutlicher werden und teilweise wird er nicht darüber sprechen dürfen, da es hoffentlich jetzt bald mal ein Gerichtsverfahren geben wird.
Wie viel und was wann Michael genommen hat, um das geht es mir hier im Thread nicht, sondern wie unterschiedlich Wiesner verstanden wird. Du hast geschrieben du versteht Wiesner so, dass Michael total clean war und ich bin der Meinung das hat Wiesner auf keinen Fall gesagt. Er räumt sehr wohl ein, dass es bei Michael seiner Meinung nach mit den Medis übertrieben wurde. Was er für mich auch noch ausdrückt ist, dass Wiesner sich sicher ist mit Michael viel Zeit verbracht zu haben wo Michael keine Medis brauchte, wo er sich wohl fühlte.
Man kann selbst bei Ehepartnern und Freunden nie genau wissen, ob sie von irgendwas abhängig sind, außer es ist schon so auffällig und man kann nicht mehr darüber hinwegsehen. Aber man kann umgekehrt auch sagen, auffällig war es nicht - oder schon.
Was Wiesner für mich auch noch aussagt ist, dass sich Michael schon vor Jahren darüber klar war, dass diese belastenden Konzerttouren nichts für ihn sind, weil er dann alles Mögliche brauchte um das durchzustehen. Michael war ja offiziell einmal auf Entzug und da wurde ihm sicher klar gemacht, dass er zu einer Abhängigkeit neigt, wenn er gewisse extrem belastende Situationen nicht vermeidet.
Ohne diese extremen Anforderungen kann er jedoch ohne süchtig machende Medis leben und lt. Wiesner konnte Michael das.
1993 mit der Tour und den schrecklichen Anschuldigungen brauchte Michael Medis und ich denke mal jeder hat dafür Verständnis für Michael, aber es gibt Vorwürfe gegenüber den Ärzten, die zu freizügig verschrieben haben, die ev. (bestätigt ist es nicht) damals schon Protofol eingesetzt haben. Es kann auch sein, dass Beruhigungs- oder Aufputschmittel, angst hemmende und aufputschende Mittel verabreicht wurden, das aber so bedacht, dass sie nicht zur Abhängigkeit bei Michael führten, die Schmerzmittel aber schon.
Ab wann man von Abhängigkeit oder nur von einem Problem spricht, das wird sehr unterschiedlich gesehen, manche sehen es enger und manche weiter und der Betroffene will es oft sehr lange nicht sehen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein Thema zwischen Michael und D.W. war, teilweise als Freund und natürlich auch geschäftlich. Durch den Entzug und Gerüchteküche mussten sich MJ und seine Manager sicher oft der Frage stellen, ob er verlässlich engagiert werden konnte, das sind ja die Probleme in der Film und Musikbranche die auf einen Künstler zukommen, wenn eine Abhängigkeit publik wird.
Also denke ich, Hr. Wiesner hat seine Verteidigung/Richtigstellung/Garantie soweit intus und gut überlegt, dass es schon wichtig ist wenn er sich dazu äußert. Das macht er für mich verständnisvoll und mit Zuneigung für Michael und er stellt auch klar, dass vieles von der Presse auch im Bezug auf einen zugedröhnt wirkenden Michael nicht stimmt.
Das schließt nicht aus, dass Michael auch nach Medikamenten verlangte, es schließt aber auch nicht aus, dass er dafür einen berechtigten Grund hatte und er damit mit bedacht umging, soweit ihn nicht Verträge und Druck dazu zwangen, weit über ein verträgliches Maß zu gehen. Ich glaube schon, dass Michael klar war schon einige male diese Grenze überschritten zu haben und er auch bemüht war nicht mehr dahin zu kommen, es aber nicht verhindern konnte dass ihn seine Feinde genau dahin brachten.
Kerbi
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