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Wie ein Mythos entsteht
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Post #3
Am 16.August autorisierte June Chandler, die nun realisierte, dass Evan die Absicht hat, das Sorgerecht für Jordan zu behalten, ihren Anwalt Freeman, vor Gericht zu gehen, um das Sorgerecht für Jordan zurück zu bekommen. Freeman informierte Rothman darüber, dass die Verhandlung am nächsten Morgen sei. Rothman setzte seien Klienten Evan sofort darüber in Kenntnis.
Am nächsten Tag, am 17.August, brachte Evan seinen Sohn zu dem Psychiater Mathias Abrams. Rothman hatte sich bereits auf genau diese Wendung der Ereignisse vorbereitet. Jordan wiederholte die Belästigungsgeschichte. Mathias, der die Vorschrift hat, eine solche Anschuldigung an die Behörden weiterzuleiten, tat dies - und genau das wussten Evan und Rothman, dass er das tun würde.
Die Gefahren, die dem Gebrauch von Sodium Amytal innewohnen, sind sehr gut dokumentiert. Es ist schon ausreichend, zu sagen, dass kein anderer Zahnarzt oder Psychiater zu dieser Zeit ,1993 oder auch noch heute dieses Medikament bei einem Kind befürworten würde, um eine Zahnbehandlung durchzuführen, oder dass es als angemessene Basis angesehen werden kann, auf der irgendeine Anschuldigung gemacht wird. Eine Anschuldigung, die unter dem Einfluss des Medikaments gemacht wurde, kann nicht aufrechterhalten oder als legal und ethisch glaubwürdig angesehen werden.
Evan selbst bestätigte, er habe der Anwendung des Medikaments bei Jordan zugestimmt, als er von einem Reporter von KCBS-TV in LA am 3.Mai 1993 befragt wurde. Der Bericht zitiert Evan, „das Medikament bei seinem Sohn benutzt zu haben“ und fügt hinzu „der Zahnarzt behauptet, er habe das nur getan, um seinem Sohn einen Zahn zu ziehen und dass der Sohn dann unter dem Einfluss des Medikaments mit seinen Anschuldigungen herauskam“.
Trotz der unbegründeten Behauptungen, die im Internet kursieren, ändert etwa die investigative Journalistin Mary Fischer ihre Meinung über ihren Artikel über Jackson, der 1994 im GQ erschien? Nein, das tut sie nicht. Am 25. November 2005 formulierte Fischer in einem Interview mit Greta Van Susteren auf „Fox News“, was sie bereits 1994 gesagt hatte, um: “Es ist ein sehr starkes psychiatrisches Medikament, das eine Person, die unter seinem Einfluss steht, hochgradig beeinflussbar macht. Und dieses Medikament wurde dem Jungen von seinem Vater und dem Freund des Vaters gegeben, der Anästhesist war. Der Anästhesist gab dem Jungen das Medikament in einer Zahnarztpraxis.“
Aber vielleicht ist auch das einzig wichtige Detail, das aufzeigt, dass es sich 1993 um Erpressung gehandelt hat, das offensichtlichste von allen. Bevor die Anschuldigungen in die Öffentlichkeit kamen und während die Verhandlungen über eine finanzielle Einigung, die Evan immer noch voran trieb, liefen, wäre es für Jackson das einfachste gewesen, Evan, was er verlangte, einfach zu zahlen.
Aber genau das tat Jackson nicht.
Fischer sagt in einer PBS Dokumentation: “Sie konnten keine beiderseitige Übereinkunft erreichen, aber hätten sie die Möglichkeit gehabt? Das Interessante daran ist, dieser Fall würde die Mauern dieses Raums niemals verlassen“
Diese einfache Tatsache ging offensichtlich schlichtweg an den Journalisten, den Fernseh-Netzwerken und der allgemeinen Öffentlichkeit 1993 vorbei. Gehen wir dahin zurück, so gab es niemanden, der die Absurdität in einem Vater sah, der annahm, sein Sohn, sei sexuell belästigt worden und dann einen Rechtsstreit anzettelte anstatt einfach zur Polizei zu gehen.
Angesichts der Tatsache, dass Pellicano die gesetzeswidrig erworbenen Aufnahmen der Unterhaltungen zwischen Evan und Schwartz an die Presse und an CBS verteilte - die als erste die Aufnahmen sendeten, tauchten wenige Tage nach den Anschuldigungen die ersten Schlagzeilen auf, die offenlegten, wo die Medien standen in der Frage nach Jacksons Unschuld.
„Peter Pan oder Perverser?“ fragten beide, die „New York Post“ und die „Sun“ in Großbritannien innerhalb kürzester Zeit. „Michael Jackson, ein Vorhang fällt“ meinte eine andere. Großbritanniens „The Mirror“ hielt es einfach und machte ein Wortspiel mit Jacksons Hit „He’s bad“, während die „Sun“ mit „Jackson benutzte mich als Sex-Spielzeug“ titelte und „The Washington Post“ mit „Bösartigkeit im Wunderland“. Selbst die seriösen Zeitungen machten mit bei dem Gefecht. Besonders „Newsweek“ titelte 1993 „Ist er gefährlich oder nur verrückt?“ und die „Times“: „Michael Jackson, das Ende der Unschuld?“, sie machten mit bei der Debatte und brachten sie über die Klatschpresse hinaus.
Trotz der Schlagzeilen, kurz nachdem die Anschuldigungen öffentlich wurden, wurde eine gemeinschaftliche Kampagne gestartet, um den Schaden in Grenzen zu halten. Pellicano zeigte mit Wade Robson und Brett Barnes zwei Beispiele, dass Jackson eine „gesunde“ Beziehung zu Kindern hat, Jacksons eigene Familie zeigte sich gemeinsam vereint und der versammelten Medienmeute wurde Evans Stimme vorgespielt, in der er drohte, wenn „seine Pläne nicht erfüllt würden, wird es ein Massaker geben, wenn er nicht bekommt, was er will“ - dies alles führte dazu, dass die Öffentlichkeit bis zu einem gewissen Grad wieder etwas sanfter mit Jackson umging.
Meinungsumfragen zu dieser Zeit durch „Current Affair“, „Entertainment Weekly“ und „The National Enquirer“ ergaben, dass über 70% der Befragten , Jugendliche und Frauen, die Anschuldigungen nicht glaubten.
Es war genau zu diesem Zeitpunkt, gerade als die Erpressungskomponente als realistischer Grund für die Anschuldigungen angesehen wurde, als die Medien wieder eine Story entzündeten, die in Gefahr war, sich in Luft aufzulösen. Durch die Abwesenheit jeglichen persönlichen Statements von Jackson (der rechtlich dazu verpflichtet war, den 3.Teil seiner Dangerous-Tour zu erfüllen) würde der „Gewinn“, der durch die Tonbandmitschnitte entstanden war, nur von kurzer Dauer sein.
Damals als „exklusive neue Enthüllungen“ angekündigt, beschleunigte die Presse die Jackson-Story dadurch, dass sie riesige Summen zahlte, um anpassungsfähige „Zeugen“ zu bekommen. Tatsächlich führten die Medien einen gegenseitigen Wettstreit um diese Storys aus, sie trieben die Preise in die Höhe. Die ersten dieser „Zeugen“ waren Stella und Philippe Lemarque, ehemalige Angestellte auf Neverland.
Indem man den Hollywood–Nachforscher und bestens bekannten Klatsch-Schreiber Paul Barresi (von dem man weiß, dass er bisweilen Schusswaffen bei Verhandlungen trägt) schickte, versuchten die Lemarques ihre Behauptungen, Jackson habe den Kinderstar Macauley Culkin missbraucht, an jeden zu verkaufen, der mit dem Scheckbuch winkte. Ihre Story wurde schließlich zuerst vom „Mirror“ gekauft zu einem nicht näher angegebenen Preis. Die Schlagzeile lautete „Jacksons neue allein zuhause Verleumdung“ und dann der „Globe“, der 15000 $ zahlte mit „Peter Pan oder Perverser? Wir haben Jackson erwischt, einen Kinderstar missbraucht zu haben“
Lemarque, die behauptete, Jacksons Technik wäre es gewesen, die Kinder so zu überstimulieren, dass sie kaum noch mitbekommen hätten, was er mit ihnen machte - sie gab im Kreuzverhör 2005 mit Thomas Mesereau zu, Barresi habe sie angewiesen zu sagen, Jacksons Hand sei in und nicht außerhalb Culkins Hose gewesen - dies hat sicherlich den Preis, den sie für die Story bekamen, in die Höhe schnellen lassen. Und tatsächlich hat die Journalistin Maureen Orth in ihrem Artikel von 1994 „Alptraum in Neverland“ geschrieben, dass Barresi ihr zwei verschiedene Versionen der Lemarque-Story gezeigt hat, die ganz klar die Beziehung zwischen Inhalt und Vergütung aufzeigte (Anm. Übersetzer: d.h. je schlimmer die Sachen, die sie erzählen, desto höher das Honorar).
93, als die Lemarque-Story herauskam, bestritt Culkin öffentlich von Jackson belästigt worden zu sein. Aber die Presse hat das gewissermaßen ignoriert, manche wiesen sogar darauf hin, Culkin bestreite es nur, um seine Karriere zu retten. Interessanterweise wurde Culkin 2005 nicht von der Staatsanwaltschaft als Zeuge geladen, obwohl er sich laut der „vorangegangenen Taten“ als „Opfer“ qualifiziert hatte. Culkin bestand jedoch darauf, nach der Zeugenaussage von Lemarque auch auszusagen. Unter Eid bestritt Culkin hartnäckig, dass dieser Vorfall sich wirklich ereignet habe und bezeichnete die Anschuldigungen gegen Jackson als „absolut lächerlich“. Es kam auch heraus, dass Lemarque 1997 eine Hard-Core-Website aufgebaut hatte mit dem Namen „Virtuelle Sünde“, die dann eingestellt wurde.
Jedoch im Jahr 1993, goss ihre Geschichte weiteres Öl auf ein schwelendes Feuer. Der Druck auf Jackson verstärkte sich einfach, weil die Medien bereit waren, den geforderten Preis der Lemarques zu zahlen. Den „Enthüllungen“ der Lemarques folgten schnell die von 2 ehemaligen Hausangestellten von den Philippinen, den Quindoys. Drei Tage nach den neuesten Anschuldigungen, schickte ABC einen Reporter nach Manila, um den „Augenzeugenbericht“ zu hören. Und wieder einmal zahlten die Medien für die Begünstigung. In der Zwischenzeit war auch Diane Dimond von „Hard Copy“ scharf darauf, mit den Quindoys zu sprechen. Die Preisverhandlungen konnten beginnen.
Das Honorar, das von den „Zeugen“ verlangt wurde und von den Medien gezahlt, ging in die Tausende, so groß war das Verlangen danach und so viel war der kommerzielle Nutzen wert, der in neuen „frischen“ Geschichten über Jackson steckte. Wie Paul Barresi es einmal 1993 in „Frontline“ ausdrückte „jemand braucht nur eine Story, eine Halbwahrheit und das mixt du mit ein wenig Gehässigkeit und dann hast du eine Klatsch-Geschichte“.
Der britische Journalist Allan Hall, der 1991-92 eine Story über Jackson schrieb, interviewte die Quindoys. In seinem Interview, so erinnert sich der Reporter, lieferten die Quindoys einen begeisterten Bericht über ihren Ex-Arbeitgeber ab, „sie hatten nicht ein schlechtes Wort über ihn zu erzählen, nicht eine schlechte Sache“. Der amerikanische Talk-Show-Gastgeber und Journalist Geraldo Rivera hatte die Quindoys auch 1992 in einer Show zu Gast, die den Titel trug „Nun kann es erzählt werden“. Ähnlich wie Hall erinnert auch er sich daran, dass die Quindoys nur unverfängliche Dinge über Neverland zu erzählen hatten. Es schien so, als ob die Quindoys erst, nachdem sie nicht mehr auf Neverland beschäftigt waren und die ersten Anschuldigungen hervorkamen, sich an ihre Zeit auf Neverland anders „erinnern“ konnten. Letztendlich verkauften die Quindoys ihre „Geständnisse“ der „News oft the World“ in England, die die Story brachte, ohne dafür zu bezahlen. Die Quindoys gaben später als Begründung an, erst einmal mit ihren Anschuldigungen nicht zur Polizei zu gehen und stattdessen die Geschichte der Regenbogenpresse zu verkaufen, dass sie „nur Zeugen und keine Opfer waren.“
Es hat keinen Zweck, zu erwähnen, dass Mr. Quindoy in seinem Heimatland ein qualifizierter Anwalt war und noch immer ist. Das macht die Wahrscheinlichkeit, dass Mr. Quindoy den Unterschied zwischen „Zeuge“ und „Opfer“ nicht kennt, soweit es sich um Beweise handelt, die man der Polizei geben sollte, sehr unwahrscheinlich. Es sollte auch erwähnt werden, dass bei einer Befragung 1993 durch die Polizei im Rahmen der Ermittlungen im Fall Jackson, beide, sowohl die Lemarques als auch die Quindoys als glaubwürdige Zeugen von den Ermittlern abgelehnt wurden, wegen ihrer wechselnden Aussagen und weil sie möglicherweise wegen Meineids angeklagt worden wären.
Aber all das ist eine Rückblende. Aus Sicht der Öffentlichkeit war alles, was sie sahen, eine wachsende Anzahl von Leuten, die in die Kamera schwören, Jackson sei ein Kindersch****r. Diese Geschichten beeinflussten spürbar die Auffassung, Jackson sei schuldig. Nichts von den Bewegungen von Geld hinter dem Ganzen wissend, die diese endlosen Aussagen erst möglich gemacht hatten, fügte die Öffentlichkeit Jackson großen Schaden zu - während die Einschaltquoten in die Höhe schnellten.
Während kleine Geschichten aus dem Büro der Staatsanwaltschaft drangen, wurden immer höhere Honorare angeboten und Anforderungen von Unterhändlern und Klatschkolumnisten gestellt, neue „Zeugen“ zu finden für Shows wie „Hard Copy“, „Geraldo“, „Current Affair“, „Inside Edition“, „Eye to Eye“, „Prime Time Live“, und „Day One“. Sie ließen nicht lange auf sich warten.
Als Diane Dimond im November 93 interviewt wurde für eine PBS-Dokumentation, die über den Anstieg von Klatschgeschichten in öffentlichen Nachrichten berichten sollte, sagte sie „Frontline“, dass angesichts des Problems der Bezahlung für Storys über Jackson, „Hard Copy“ – anders als andere TV-Shows - „absolut makellos“ sei, wir haben nichts gezahlt“. Dieses Statement war gelogen. Als im Dezember 1993 fünf Ex-Angestellte von Neverland mit ihren Anschuldigungen herausrückten, sie hätten gesehen, wie Jackson Kinder belästigt, zeigte ein „Hard Copy“-Vertrag ganz klar, dass eine Summe zwischen 100000 und 150000 $ ausgehandelt worden war, damit die fünf in der Show auftraten. Gegner der Show kündigten die Fünf mit den Worten an. „Sie haben alles gehört, sie haben alles gesehen, sie wissen alles“
Dimond sagte in einem Interview 2005, nachdem Jackson freigesprochen worden war deutlich: “Ich widerspreche all den Leuten, die sagen, ich sei Pro-Staatsanwaltschaft eingestellt, um mein Programm durchzuziehen und würde nicht beide Seiten anhören. Ich habe niemals gesagt, Jackson sei pädophil und ich habe niemals gesagt, er sei schuldig.“ Am 1. Dezember begann Diane Dimond, eine erfahrene Reporterin, die sehr gut weiß, wie man Unterstellungen streut, ihre „Hard Copy“-Show mit einer Einleitung, die nicht einen einzigen Menschen in Zweifel ließ, was sie glaubte.
Sie erzählte ihren Zuschauern, dass die Bodyguards entlassen worden waren, weil sie „zu viel wussten über Jacksons merkwürdiges Verhältnis zu Jungen „Das Interview wurde sehr schnell ungezwungen, als die Bodyguards eine Story über Fotografien erzählten, von denen sie „gesagt bekamen, sie sollten sie vernichten“ Warum die Bodyguards, die nur bis 1992 bei Jackson beschäftigt waren und die Anschuldigungen 1993 erst aufkamen, den Auftrag bekamen, die Fotos zu vernichten, danach hatte Dimond merkwürdigerweise überhaupt nicht gefragt.
In Wahrheit war Dimonds Statement, das in Millionen Haushalte gesendet wurde, dies sei der Grund gewesen, warum die Bodyguards entlassen worden wären, komplett falsch. In Wirklichkeit waren die Bodyguards wegen Diebstahls entlassen worden. Einige Monate nach dem „Hard Copy“-Interview hat jeder einzelne der Ex-Bodyguards in einer Voruntersuchung - diese gehörte zu dem Verfahren, das sie gegen Jackson anstrebten wegen „ungerechtfertigter Entlassung“ - zugegeben, dass sie niemals gesehen haben, dass Jackson ein Kind belästigte. Diese Verhandlungsprotokolle liegen im Staatsarchiv. In Jacksons Verfahren 2005 gab Ralph Chacon - einer der entlassenen Bodyguards - im Kreuzverhör mit Thomas Mesereau zu, dass er 1992 entlassen worden war, weil er Dinge aus Jacksons Zuhause gestohlen habe.
Er sagte auch aus, dass er von seinem Anwalt, der ihn 1994/95 in der Sache wegen „unrechtmäßiger Entlassung“ vertrat, angewiesen worden war, die Geschichte der Klatschpresse so zu verkaufen. Unter Eid sagte Ralph Chacon 2005 auch aus, dass er sich mit Staatsanwalt Tom Sneddon eine Woche vor seiner Aussage getroffen habe, um ihm „mehr Informationen“ zu geben über das, was 1993 passiert war. Jetzt 2005 musste Mesereau Chacon dazu zwingen, sich im Beisein seines Anwalts an seine eidesstattliche Erklärung von 1994 zu „erinnern“, die er in dem Zivilprozess gegen Jackson abgegeben hatte.
Hab gar nicht viel gefunden, fand ich wirklich gut formuliert.
Nun aber Schluss für heute.
Ein schönes Wochenende!
LG
Jackie
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Hallo ihr Lieben,
habe den Artikel aufmerksam gelesen und danke euch für eure Übersetzung!!
(wollte nun nicht 10mal den Danke-Button drücken und das wäre euren Bemühungen auch nicht gerecht geworden)!
Wo kann ich denn diese Fall-Studie einsehen. Wäre echt dankbar für nen link, evtl. auch per pn.
LG
kalinchen
edit: hab den thread gefunden!Zuletzt geändert von kalinchen; 07.08.2010, 01:41.
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@kalinchen..
hier z.b. gibts die Fallstudie..http://www.offenes-presseportal.de/k...ten_151877.htm
edit.....ach, schon gefunden...
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Zitat von kalinchen Beitrag anzeigenHallo ihr Lieben,
habe den Artikel aufmerksam gelesen und danke euch für eure Übersetzung!!
(wollte nun nicht 10mal den Danke-Button drücken und das wäre euren Bemühungen auch nicht gerecht geworden)!
Wo kann ich denn diese Fall-Studie einsehen. Wäre echt dankbar für nen link, evtl. auch per pn.
LG
kalinchen
edit: hab den thread gefunden!
gelesen, ich sags Dir! Lass es auf Dich wirken!
LG
Jackie
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Hier ist nun meine überarbeitete Fassung und mögliche Veränderungsvorschläge. Manchmal habe ich einen Satz ein wenig umgestellt oder Worte, die man ggf. verwenden könnte, in Klammern erwähnt. Diese sind dann ebenfalls orange markiert.
Am 16.August ermächtigte June Chandler, die nun realisierte, dass Evan die Absicht hatte, das Sorgerecht für Jordan zu behalten, ihren Anwalt Freeman vor Gericht zu gehen, um das Sorgerecht für Jordan zurück zu bekommen. Freeman informierte Rothman darüber, dass die Verhandlung am nächsten Morgen sei. Rothman setzte seinen Klienten Evan sofort darüber in Kenntnis.
Am nächsten Tag, am 17.August, brachte Evan seinen Sohn zu dem Psychiater Mathias Abrams. Rothman hatte sich bereits auf genau diese Wendung der Ereignisse vorbereitet. Jordan wiederholte die Belästigungsgeschichte. Mathias, der die Vorschrift hat, eine solche Anschuldigung an die Behörden weiterzuleiten, tat dies- und Evan und Rothman wussten genau, dass er das tun würde.
Die Gefahren, die dem Gebrauch von Sodium Amytal innewohnen, sind sehr gut dokumentiert. Es ist schon ausreichend, zu sagen, dass kein anderer Zahnarzt oder Psychiater zu dieser Zeit, 1993 oder auch noch heute, dieses Medikament bei einem Kind befürworten würde, um eine Zahnbehandlung durchzuführen, oder dass es als angemessene Basis angesehen werden kann, auf der irgendeine Anschuldigung gemacht wird. Eine Anschuldigung, die unter dem Einfluss des Medikaments gemacht wurde, kann nicht aufrechterhalten oder als legal und ethisch glaubwürdig angesehen werden.
Evan selbst bestätigte, er habe der Anwendung des Medikaments bei Jordan zugestimmt, als er von einem Reporter von KCBS-TV in LA am 3. Mai 1993 befragt wurde. Der Bericht zitierte Evan, der angab „das Medikament bei seinem Sohn benutzt zu haben“ und fügte hinzu „der Zahnarzt behauptete, er habe das nur getan, um seinem Sohn einen Zahn zu ziehen und dass der Sohn dann unter dem Einfluss des Medikaments mit seinen Anschuldigungen herauskam“.
Trotz der unbegründeten Behauptungen, die im Internet kursierten, änderte die Enthüllungsjournalistin Mary A. Fischer etwa ihre Meinung über ihren Artikel über Jackson, der 1994 im GQ erschien? Nein, das tat sie nicht. Am 25. November 2005 formulierte Fischer in einem Interview mit Greta Van Susteren auf „Fox News´s- On The Record“, was sie bereits 1994 gesagt hatte, um: “Es ist ein sehr starkes psychiatrisches Medikament, das eine Person, die unter seinem Einfluss steht, hochgradig beeinflussbar macht. Und dieses Medikament wurde dem Jungen von seinem Vater und dem Freund des Vaters gegeben, der Anästhesist war. Der Anästhesist gab dem Jungen das Medikament in einer Zahnarztpraxis.“
Aber vielleicht ist auch das einzig wichtige Detail, das aufzeigt, dass es sich 1993 um Erpressung gehandelt hat, das offensichtlichste von allen. Bevor die Anschuldigungen in die Öffentlichkeit kamen und während die Verhandlungen über eine finanzielle Einigung liefen, die Evan immer noch vorantrieb, wäre es für Jackson das einfachste gewesen, Evan, was er verlangte, (den verlangten Betrag) einfach zu zahlen.
Aber genau das tat Jackson nicht.
Fischer sagte in einer PBS Dokumentation: “Sie konnten keine beiderseitige Übereinkunft erreichen, aber hätten sie die Möglichkeit gehabt? Das Interessante daran ist, dieser Fall würde die Mauern dieses Raums niemals verlassen.“
Diese einfache Tatsache ging offensichtlich schlichtweg an den Journalisten, den Fernseh-Netzwerken und der allgemeinen Öffentlichkeit 1993 vorbei. Gehen wir dahin zurück, so gab es niemanden, der die Absurdität in einem Vater sah, der annahm, sein Sohn, sei sexuell belästigt worden und dann einen Rechtsstreit anzettelte anstatt einfach zur Polizei zu gehen.
Angesichts der Tatsache, dass Pellicano die gesetzeswidrig erworbenen Aufnahmen der Unterhaltungen zwischen Evan und Schwartz an die Presse und an CBS verteilte- die als erste die Aufnahmen sendeten, tauchten wenige Tage nach den Anschuldigungen die ersten Schlagzeilen auf, die offen legten, wo die Medien in der Frage nach Jacksons Unschuld standen.
„Peter Pan oder Perverser?“ fragte sowohl die „New York Post“ als auch die „Sun“ in Großbritannien innerhalb kürzester Zeit. „Michael Jackson, ein Vorhang fällt“ meinte eine andere. Großbritanniens „The Mirror“ hielt es einfach und machte ein Wortspiel mit Jacksons Hit „He’s bad“, während die „Sun“ mit „Jackson benutzte mich als Sex-Spielzeug“ titelte und „The Washington Post“ mit „Bösartigkeit (Malice) im Wunderland“. Selbst die seriösen Zeitungen machten mit bei dem Gefecht. Besonders „Newsweek“ titelte 1993 „Ist er gefährlich oder nur verrückt?“ und die „Times“ „Michael Jackson, das Ende der Unschuld?“, sie machten mit bei der Debatte und brachten sie über die Klatschpresse hinaus.
Trotz der Schlagzeilen, kurz nachdem die Anschuldigungen öffentlich wurden, wurde eine gemeinschaftliche Kampagne gestartet, um den Schaden in Grenzen zu halten. Pellicano zeigte mit Wade Robson und Brett Barnes zwei Beispiele, dass Jackson eine „gesunde“ Beziehung zu Kindern hat, Jacksons eigene Familie zeigte sich gemeinsam und der versammelten Medienmeute wurde Evans Stimme vorgespielt, in der er drohte, wenn „seine Pläne nicht erfüllt würden, wird es ein Massaker geben, wenn er nicht bekommt, was er will“- dies alles (all dies) führte dazu, dass die Öffentlichkeit bis zu einem gewissen Grad wieder etwas sanfter mit Jackson umging.
Meinungsumfragen zu dieser Zeit durch „Current Affair“, „Entertainment Weekly“ und „The National Enquirer“ ergaben, dass über 70% der Befragten, Jugendliche und Frauen, die Anschuldigungen nicht glaubten.
Es war jedoch genau zu diesem Zeitpunkt, gerade als die Erpressungskomponente als realistischer Grund für die Anschuldigungen angesehen wurde, dass die Medien wieder eine Story entzündeten, die in Gefahr war, sich in Luft aufzulösen. Durch die Abwesenheit jeglichen persönlichen Statements von Jackson (der rechtlich dazu verpflichtet war, den 3.Teil seiner Dangerous-Tour zu erfüllen) würde der „Gewinn“, der durch die Tonbandmitschnitte entstanden war, nur von kurzer Dauer sein.
Damals als „exklusive neue Enthüllungen“ angekündigt, beschleunigte die Presse die Jackson-Story dadurch, dass sie riesige Summen zahlte, um anpassungsfähige „Zeugen“ zu bekommen. Tatsächlich führten die Medien einen gegenseitigen Wettstreit um diese Storys aus, sie trieben die Preise in die Höhe. Die ersten dieser „Zeugen“ waren Stella und Philippe Lemarque, ehemalige Angestellte auf Neverland.
Indem man den Hollywood–Nachforscher und bestens bekannten Klatsch-Schreiber Paul Barresi (von dem man weiß, dass er bisweilen Schusswaffen bei Verhandlungen trägt) schickte, versuchten die Lemarques ihre Behauptungen, Jackson habe den Kinderstar Macauley Culkin missbraucht, an jeden zu verkaufen, der mit dem Scheckbuch winkte. Ihre Story wurde schließlich zuerst vom „Mirror“ gekauft zu einem nicht näher angegebenen Preis. Die Schlagzeile lautete „*****s neue allein zuhause Verleumdung (Vielleicht kann man die englische Schlagzeile in Klammern erwähnen?) und dann der „Globe“, der 15000 $ zahlte mit „Peter Pan oder Perverser? Wir haben Jackson dabei erwischt, wie er einen Kinderstar missbraucht hat.“
Lemarque, die behauptete, Jacksons Technik (Strategie) wäre es gewesen, die Kinder so überzustimulieren, dass sie kaum noch mitbekommen hätten, was er mit ihnen machte- gab im Kreuzverhör 2005 mit Thomas Mesereau zu, Barresi habe sie angewiesen zu sagen, Jacksons Hand sei in und nicht außerhalb Culkins Hose gewesen- dies hat sicherlich den Preis, den sie für die Story bekamen, in die Höhe schnellen lassen. Und tatsächlich hat die Journalistin Maureen Orth in ihrem Artikel von 1994 „Alptraum in Neverland“ geschrieben, dass Barresi ihr zwei verschiedene Versionen der Lemarque-Story gezeigt hat, die ganz klar die Beziehung zwischen Inhalt und Vergütung aufzeigte (Anm. Übersetzer:d.h. je schlimmer die Sachen, die sie erzählen, desto höher das Honorar, weiß nicht obs sonst so klar wird, was gemeint ist) (ich finde die Anm. gut. Was meint Ihr dazu?)
93, als die Lemarque-Story herauskam, bestritt Culkin öffentlich von Jackson (Leertaste) belästigt worden zu sein. Aber die Presse hat das gewissermaßen ignoriert, manche wiesen sogar darauf hin, Culkin bestreite es nur, um seine Karriere zu retten. Interessanterweise wurde Culkin 2005 nicht von der Staatsanwaltschaft als Zeuge geladen, obwohl er sich laut der „vorangegangenen Taten“ als „Opfer“ qualifiziert hatte. Culkin bestand jedoch darauf, nach der Zeugenaussage von Lemarque auch auszusagen. Unter Eid bestritt Culkin hartnäckig, dass dieser Vorfall sich wirklich ereignet habe und bezeichnete die Anschuldigungen gegen Jackson als „absolut lächerlich“. Es kam auch heraus, dass Lemarque 1997 eine Hard-Core-Website aufgebaut hatte mit dem Namen „Virtuelle Sünde“, die dann eingestellt wurde.
Jedoch im Jahr 1993 goss ihre Geschichte weiteres Öl auf ein (bereits loderndes) schwelendes Feuer. Der Druck auf Jackson verstärkte sich einfach (nur), weil die Medien bereit waren, den geforderten Preis der Lemarques zu zahlen. Den „Enthüllungen“ der Lemarques folgten schnell die von 2 ehemaligen Hausangestellten von den Philippinen, den Quindoys. Drei Tage nach den neuesten Anschuldigungen, schickte ABC einen Reporter nach Manila, um den „Augenzeugenbericht“ zu hören. Und wieder einmal zahlten die Medien für die Begünstigung. In der Zwischenzeit war auch Diane Dimond von „Hard Copy“ scharf darauf, mit den Quindoys zu sprechen. Das Wettbieten konnte beginnen.
Das Honorar, das von den „Zeugen“ verlangt wurde und von den Medien gezahlt, ging in die Tausende, so groß war das Verlangen danach und so viel war der kommerzielle Nutzen wert, der in neuen „frischen“ Geschichten über Jackson steckte. Wie Paul Barresi es einmal 1993 in „Frontline“ ausdrückte „jemand braucht nur eine Story, eine Halbwahrheit und das mixt du mit ein wenig Gehässigkeit und dann hast du eine Klatsch-Geschichte“.
Der britische Journalist Allan Hall, der 1991-92 eine Story über Jackson schrieb, interviewte die Quindoys. In seinem Interview, so erinnert sich der Reporter, lieferten die Quindoys einen begeisterten Bericht über ihren Ex-Arbeitgeber (ab), „sie hatten nicht ein schlechtes Wort über ihn zu erzählen, nicht eine schlechte Sache. „Der amerikanische Talk-Show- Gastgeber und Journalist Geraldo Rivera hatte die Quindoys auch 1992 in einer Show zu Gast, die den Titel trug „Nun kann es erzählt werden“. Ähnlich wie Hall erinnerte auch er sich daran, dass die Quindoys nur unverfängliche Dinge über Neverland zu erzählen hatten.
Es schien so, als ob die Quindoys erst, nachdem sie nicht mehr auf Neverland beschäftigt waren und die ersten Anschuldigungen hervorkamen, sich an ihre Zeit auf Neverland anders „erinnern“ konnten. Letztendlich verkauften die Quindoys ihre „Geständnisse“ der „News oft the World“ in England, die die Story brachte, ohne dafür zu bezahlen. Die Quindoys gaben später als Begründung dafür, dass sie erst einmal nicht mit ihren Anschuldigungen zur Polizei gegangen sind und stattdessen, die Geschichte der Regenbogenpresse verkauft haben, an, dass sie „nur Zeugen und keine Opfer waren.“
Es ist erwähnenswert, dass Mr. Quindoy in seinem Heimatland ein qualifizierter Anwalt war und noch immer ist. Das macht die Wahrscheinlichkeit, dass Mr. Quindoy den Unterschied zwischen „Zeuge“ und „Opfer“ nicht kennt, soweit es sich um Beweise handelt, die man der Polizei geben sollte, sehr unwahrscheinlich. Es sollte auch erwähnt werden, dass bei einer Befragung 1993 durch die Polizei im Rahmen der Ermittlungen im Fall Jackson, beide, sowohl die Lemarques als auch die Quindoys als glaubwürdige Zeugen von den Ermittlern abgelehnt wurden, wegen ihrer widersprüchlichen Aussagen und weil sie möglicherweise wegen Meineids angeklagt worden wären.
Aber all das ist eine Rückblende. Aus Sicht der Öffentlichkeit war alles, was sie sahen, eine wachsende Anzahl von Leuten, die vor laufender Kamera schwören, Jackson sei ein Kindersch****r. Diese Geschichten beeinflussten spürbar die Auffassung, Jackson sei schuldig. Unwissend darüber, dass hinter den Kulissen Geld floss, was diese endlosen Aussagen erst möglich gemacht hatte, fügte die Öffentlichkeit Jackson großen Schaden zu- während die (Einschalt)quoten in die Höhe schnellte.
Während kleine Geschichten aus dem Büro der Staatsanwaltschaft drangen, wurden immer höhere Honorare angeboten und Anforderungen von Unterhändlern und Klatschkolumnisten gestellt, neue „Zeugen“ zu finden für Shows wie „Hard Copy“, „Geraldo“, „A Current Affair“, „Inside Edition“, „Eye to Eye“, „Prime Time Live“ und „Day One“. Sie ließen nicht lange auf sich warten.
Als Diane Dimond im November 93 interviewt wurde für eine PBS-Dokumentation, die über den Anstieg von Klatschgeschichten in öffentlichen Nachrichten berichten sollte, sagte sie „Frontline“, dass angesichts des Problems der Bezahlung für Storys über Jackson, „Hard Copy“ – anders als andere TV-Shows- „absolut makellos“ sei, wir haben nichts gezahlt“. Dieses Statement war gelogen.
Als im Dezember 1993 fünf Ex-Angestellte von Neverland mit ihren Anschuldigungen herausrückten, sie hätten gesehen, wie Jackson Kinder belästigt, zeigte ein „Hard Copy“- Vertrag ganz klar, dass eine Summe zwischen 100000 und 150000 $ ausgehandelt worden war, damit die fünf in der Show auftraten. Gegner der Show kündigten die Fünf mit den Worten an- „Sie haben alles gehört, sie haben alles gesehen, sie wissen alles“.
Dimond sagte nach Jacksons Freispruch in einem Interview 2005 deutlich: “Ich widerspreche all den Leuten, die sagen, ich sei Pro-Staatsanwaltschaft eingestellt, um mein Programm durchzuziehen und würde nicht beide Seiten anhören. Ich habe niemals gesagt, Jackson sei pädophil und ich habe niemals gesagt, er sei schuldig.“ Am 1. Dezember begann Diane Dimond, eine erfahrene Reporterin, die sehr gut weiß, wie man Unterstellungen streut, ihre „Hard Copy“-Show mit einer Einleitung, die nicht einen einzigen Menschen in Zweifel ließ, was sie glaubte.
Sie erzählte ihren Zuschauern, dass die Bodyguards entlassen worden waren, weil sie „zu viel wussten über Jacksons merkwürdiges Verhältnis zu Jungen. „Das Interview wurde sehr schnell ungezwungen, als die Bodyguards eine Story über Fotografien erzählten, von denen sie „gesagt bekamen, sie sollten sie vernichten“. Warum die Bodyguards, die nur bis 1992 bei Jackson beschäftigt waren und die Anschuldigungen 1993 erst aufkamen, den Auftrag bekamen, die Fotos zu vernichten, danach hatte Dimond merkwürdigerweise überhaupt nicht gefragt.
In Wahrheit war Dimonds Statement, das in Millionen Haushalten übertragen wurde, komplett falsch, wie z.B. der (von ihr genannte) Grund für die Entlassung der Bodyguards. In Wirklichkeit waren die Bodyguards wegen Diebstahls entlassen worden. Einige Monate nach dem „Hard Copy“- Interview hat jeder einzelne der Ex-Bodyguards in einer Voruntersuchung- diese gehörte zu dem Verfahren, das sie gegen Jackson wegen „ungerechtfertigter Entlassung“ anstrebten - zugegeben, sie hätten niemals gesehen, dass Jackson ein Kind belästigte. Diese Verhandlungsprotokolle liegen im Staatsarchiv. In Jacksons Verfahren 2005 gab Ralph Chacon- einer der entlassenen Bodyguards- im Kreuzverhör mit Thomas Mesereau zu, dass er 1992 entlassen worden war, weil er Dinge aus Jacksons Zuhause (Haus) gestohlen habe.
Er sagte auch aus, dass er von seinem Anwalt, der ihn 1994/5 in der Sache wegen „unrechtmäßiger Entlassung“ vertrat, angewiesen worden war, die Geschichte der Klatschpresse so zu verkaufen. Unter Eid sagte Ralph Chacon 2005 auch aus, dass er sich mit Staatsanwalt Tom Sneddon eine Woche vor seiner Aussage getroffen habe, um ihm „mehr Informationen“ zu geben über das, was 1993 passiert war. Jetzt 2005 musste Mesereau Chacon dazu zwingen, sich im Beisein seines Anwalts an seine eidesstattliche Erklärung von 1994 zu „erinnern“, die er in dem Zivilprozess gegen Jackson abgegeben hatte.
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Ich habe nur ein paar Vorschläge, auch nur in der obern Hälfte des Artikelteils...was danach kommt haben die anderen 2 Leser schon sowieso alles gefunden, ...
Am 16.August autorisierte June Chandler, die nun realisierte, dass Evan die Absicht hatte, das Sorgerecht für Jordan zu behalten, ihren Anwalt Freeman vor Gericht zu gehen, um das Sorgerecht für Jordan zurück zu bekommen. Freeman informierte Rothman darüber, dass die Verhandlung am nächsten Morgen sei. Rothman setzte seien Klienten Evan sofort darüber in Kenntnis.
Am nächsten Tag, am 17.August, brachte Evan seinen Sohn zu dem Psychiater Mathias Abrams. Rothman hatte sich bereits auf genau diese Wendung der Ereignisse vorbereitet. Jordan wiederholte die Belästigungsgeschichte. Mathias, der die Vorschrift hat, eine solche Anschuldigung an die Behörden weiterzuleiten, tat dies- und genau das wussten Evan und Rothman, dass er das tun würde.
Die Gefahren, die dem Gebrauch von Sodium Amytal innewohnen, sind sehr gut dokumentiert. Es reicht aus festzuhalten, dass zu dieser Zeit, 1993 oder auch noch heute kein anderer Zahnarzt oder Psychiater dieses Medikament für eine Zahnbehandung bei Kind einsetzten würde, oder dass es als angemessene Basis für irgendeine Anschuldigung angesehen werden kann. Eine Anschuldigung, die unter dem Einfluss des Medikaments gemacht wurde, kann nicht aufrechterhalten oder als legal und ethisch glaubwürdig angesehen werden.
Evan selbst bestätigte, er habe der Anwendung des Medikaments bei Jordan zugestimmt, als er von einem Reporter von KCBS-TV in LA am 3.Mai 1993 befragt wurde. Der Bericht zitiert Evan, „das Medikament bei seinem Sohn benutzt zu haben“ und fügt hinzu „der Zahnarzt behauptet, er habe das nur getan, um seinem Sohn einen Zahn zu ziehen und dass der Sohn dann unter dem Einfluss des Medikaments mit seinen Anschuldigungen herauskam“.
Änderte etwa die Enthüllungs Journalistin Mary Fischer ihre Meinung über ihren Artikel zu Jackson (der 1994 im GQ erschien) aufgrund der unbegründeten Behauptungen, die im Internet kursieren? Nein, das tat sie nicht. Am 25. November 2005 formulierte Fischer in einem Interview mit Greta van Susteren auf „Fox News“, was sie bereits 1994 gesagt hatte, um: “Es ist ein sehr starkes psychiatrisches Medikament, das eine Person, die unter seinem Einfluss steht, hochgradig beeinflussbar macht. Und dieses Medikament wurde dem Jungen von seinem Vater und dem Freund des Vaters gegeben, der Anästhesist war. Der Anästhesist gab dem Jungen das Medikament in einer Zahnarztpraxis.“
Aber vielleicht ist auch das einzig wichtige Detail, das aufzeigt, dass es sich 1993 um Erpressung gehandelt hat, das offensichtlichste von allen. Bevor die Anschuldigungen in die Öffentlichkeit kamen und während die Verhandlungen über eine finanzielle Einigung liefen, die Evan immer noch voran trieb, wäre es für Jackson das einfachste gewesen, Evan das Verlangte einfach zu zahlen.
Aber genau das tat Jackson nicht.
Fischer sagt in einer PBS Dokumentation: “Sie konnten keine beiderseitige Übereinkunft erreichen, aber hätten sie die Möglichkeit gehabt? Das Interessante daran ist, dass dieser Fall dann die Mauern dieses Raums niemals verlassen würde.“
Diese einfache Tatsache ging offensichtlich schlichtweg an den Journalisten, den Fernseh-Netzwerken und der allgemeinen Öffentlichkeit 1993 vorbei. Gehen wir dahin zurück, so gab es niemanden, der die Absurdität in einem Vater sah, der annahm, sein Sohn, sei sexuell belästigt worden und dann einen Rechtsstreit anzettelte anstatt einfach zur Polizei zu gehen.
Angesichts der Tatsache, dass Pellicano die gesetzeswidrig erworbenen Aufnahmen der Unterhaltungen zwischen Evan und Schwartz an die Presse und an CBS verteilte- die diese dann als erste sendeten, tauchten wenige Tage nach den Anschuldigungen die ersten Schlagzeilen auf, die offenlegten, wo die Medien in der Frage nach Jacksons Unschuld standen.
„Peter Pan oder Perverser?“ fragte die „New York Post“ und die „Sun“ in Großbritannien meinte „Michael Jackson, ein Vorhang fällt“. Großbritanniens „The Mirror“ hielt es einfach und machte ein Wortspiel mit Jacksons Hit „He’s bad“, während die „Sun“ mit „Jackson benutzte mich als Sex-Spielzeug“ titelte und „The Washington Post“ mit „Bösartigkeit (Malice) im Wunderland“. Selbst die seriösen Zeitungen machten mit bei dem Gefecht. Besonders „Newsweek“ titelte „Ist er gefährlich oder nur verrückt?“ und die „Times" „Michael Jackson, das Ende der Unschuld?“, sie machten mit bei der Debatte und brachten sie über die Klatschpresse hinaus.
Trotz der Schlagzeilen, kurz nachdem die Anschuldigungen öffentlich wurden, wurde eine gemeinschaftliche Kampagne gestartet, um den Schaden in Grenzen zu halten. Pellicano zeigte mit Wade Robson und Brett Barnes zwei Beispiele für Jacksons „gesunde“ Beziehung zu Kindern, Jacksons eigene Familie zeigte sich gemeinsam und der versammelten Medienmeute wurde Evans Stimme vorgespielt, in der er drohte, wenn „seine Pläne nicht erfüllt würden, wird es ein Massaker geben, wenn er nicht bekommt, was er will“- dies alles führte dazu, dass die Öffentlichkeit bis zu einem gewissen Grad wieder etwas sanfter mit Jackson umging.
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genial ihr drei, auch, dass jede eine andere farbe benutzt, das macht es mir viel leichter zu bearbeiten, vielen dank!
mach mich gleich an die arbeit, bin gespannt wie das klappt mit 2,3,4,5 sekt im kopp
lasst euch überraschen
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Posting #4
Adrian McManus, eine der anderen Ex-Angestellten, die 1994 gegen Jackson prozessierten, versuchte 2005, nachdem sie aufgefordert worden war auszusagen, ihr Statement, das sie unter Eid im Zivilprozess wegen „unrechtmäßiger Entlassung“ getätigt hatte, zurückzuziehen.
In ihrer Aussage damals hatte sie erklärt, sie habe nicht gesehen, dass Jackson Culkin unsittlich berührt hat. Als sie unter Eid 2005 von Thomas Mesereau direkt angesprochen und gefragt wurde, warum sie ihre Aussage von damals zurückziehen wolle, antwortete sie irgendwie unaufrichtig: “Ich hatte nicht die Wahrheit gesagt.“
Kassim Abdool, auch ein Bodyguard, der wegen Diebstahls an Jacksons Eigentum entlassen worden war, konnte, als er von Jacksons Verteidiger gefragt wurde, keinen Vorfall bestätigen, bei dem Jackson ein Kind belästigt hatte.
Morris Williams, ebenfalls beteiligt an dem Prozess wegen „unrechtmäßiger Entlassung“, gab 1994 ebenfalls unter Eid zu, nachdem er befragt worden war, dass er niemals persönlich Zeuge einer Belästigung gewesen sei. Als er gefragt wurde, warum er der Meinung sei, Jackson sei ein Kindersch******r, sagte er wahrheitsgetreu, weil „es das ist, was ich in den Medien höre.“
Alle Ex-Angestellten, die gegen Jackson prozessierten wegen „unrechtmäßiger Entlassung“ hatten im Juli 1995 den Prozess verloren und wurden dazu verurteilt, zusammen die Summe von 1,4 Millionen Dollar an Jackson zu zahlen. Schließlich mussten 2 der 5 Kläger Konkurs anmelden, um der Zahlung zu entkommen. Aber im Nachhinein war die Wirkung dieser „Geständnisse“ auf Jacksons Namen und seinen Ruf unberechenbar.
Am 15. Dezember erfuhr Jacksons Ruf einen weiteren Schlag, als „Hard Copy“ einen weiteren Ex-Angestellten präsentierte mit Erinnerungen an „Missbrauch“, Titel der Sendung war „Die schmerzvollen Geheimnisse eines Zimmermädchens“. Und wieder würde Dimond behaupten, nicht für diesen Auftritt gezahlt zu haben. Und auch diese Aussage ist falsch. Für die Sendung wurde mit einem Clip geworben, in dem das Mädchen sagte, es habe Jackson mit Jungs in einem Whirlpool gesehen. Blanca Francia bescherte der Auftritt in „Hard Copy“ die Summe von 20000 $, aber soweit es die Verantwortlichen von „Hard Copy“ betrifft, war das Geld gut investiert. „Hard Copy“s Exklusiv-Interview mit Francia bescherte ihnen höhere Einschaltquoten wie der gegnerischen „A Current Affair“-Show. Vor einem Millionenpublikum erzählte Francia Dimond, sie habe Jackson auf Neverland gesehen, wie er mit Jungs geduscht habe, nackt herumgerannt sei und mit ihnen in den Whirlpool ging. Sie erzählte auch, sie habe gesehen, dass Jackson sich ihrem Sohn Jason gegenüber unangemessen verhalten habe. Die Reaktion der Klatschpresse war vernichtend. Die „News of the World“ titelte „Ich sah, wie Jackson es tat“ und die „LA Times“ mit „Mädchen erzählt von nacktem Jackson und Jungs“, klar, welche Rolle Francias Geschichte in der Presse spielte.
Dimond, die sich laut ihrer aktuellen Website, mit dem Spitznamen „Wiedergeburt der Fernsehpersönlichkeit“ identifiziert, meinte, als sie 2003 darüber befragt wurde, wie wichtig es sei, ihre Quellen auf deren Wahrheitsgehalt zu prüfen, „jeder gute investigative Journalist wird Ihnen sagen, dass das, was eine einzige Quelle sagt, nicht ausreicht. Natürlich verwertet man Informationen einer Quelle, aber dann muss man es von anderen bestätigen lassen, bevor man es veröffentlicht.“ Wenn man aber nun zurück geht in das Jahr 1993 scheint es so, als seien solche „Bestätigungen“ nicht von Nöten gewesen. Wenn Dimond Francias Behauptungen hätte bestätigen lassen, so hätte sie mindestens zwei Dinge entdecken müssen.
Erstens, dass das Mädchen behauptete, sie habe ihren Job gekündigt, weil sie so „angeekelt“ gewesen sei, war beträchtlich weit gefehlt. Blanca wurde tatsächlich 1991 entlassen. Und wenn Dimond Francias Anklagen, sie habe Jackson mit einem Jungen gesehen, überprüft hätte (was jeder Journalist tun sollte, besonders wenn es um eine ernste Sache wie Missbrauch geht), hätte sie herausgefunden, dass Francias Anschuldigungen haltlos waren.
Der Junge, von dem Francia behauptet, sie habe ihn mit Jackson duschen sehen, war Wade Robson. Hier ein Auszug aus den Gerichtsakten: Das Volk gegen Jackson 2005.
T.Mesereau: Mr. Robson, hat Michael Jackson sie jemals belästigt?
W.Robson: Absolut nicht.
Robson bestritt grundsätzlich jemals mit Jackson geduscht zu haben. Als er gebeten wurde, einen ganz typischen Tag auf Neverland zu beschreiben, erzählte Robson, dass er, Jackson und jedes andere Kind, das da war, Videospiele gespielt haben, fern gesehen, gesprochen, gegessen und manchmal auch Kissenschlachten gemacht hätten.
2005, beim Kreuzverhör durch Staatsanwalt Zonen, wiederholte Robson noch einmal hartnäckig:“ Ich sage Ihnen, nichts ist geschehen.“ Als Francia ihre eidesstattliche Erklärung 1993/94 im Zuge des Prozesses gegen Jackson abgab, sagte sie aus, sie habe Jackson niemals nackt mit einem Jungen duschen sehen oder ihn nackt mit Jungs auf Neverland in einem Whirlpool herumtoben sehen. Sie sagte aus, dass, wenn Jackson mit Kindern Wasserspiele gemacht habe, er immer eine Badehose trug. Francias Aussagen vor der Grand Jury im November und Dezember 93 wichen erheblich von der Sensationsstory ab, die sie Dimond in dem „Hard Copy“ Interview gab.
Jahre später, als Francia 2005 von Mesereau befragt wurde, gab sie zu, dass sie ihre Geschichte für „Hard Copy“ „verschönert“ hatte. Sie gab ebenfalls zu, ihre Story an den „National Enquirer“ verkauft zu haben. Francias Sohn Jason sagte aus - als er 2005 von Mesereau befragt wurde - er könne sich nicht an seine Aussage erinnern, dass Polizeiermittler ihn gezwungen hätten, etwas Bestimmtes auszusagen, als sie ihn befragt hatten. Seine Aussage war:“sie wollten, dass ich mit irgendetwas rauskam. Sie übten immer wieder Druck auf mich aus. Ich wollte ihnen nicht nach dem Mund reden.“Jason Francias Aussage in Jacksons Prozess würde sich später als wenig überzeugend herausstellen.
Der englische Journalist Charles Thompson schreibt in seinem Artikel „Eine beschämende Episode in der Geschichte der Presse“ das vierte „Opfer“ Jason Francia ging in den Zeugenstand und behauptete, Jackson habe ihn als Kind bei drei verschiedenen Gelegenheiten belästigt. Als er aufgefordert wurde, Einzelheiten der „Belästigung“ aufzuzeigen, sagte er, Jackson habe „ihn dreimal außerhalb seiner Kleidung gekitzelt und dass er jahrelang Therapie hätte machen müssen, um darüber hinweg zu kommen.“
Thompson bemerkt, dass „obwohl Jason Francia behauptet, die Belästigungen hätten 1990 stattgefunden, hat er darüber nie berichtet bis der Mediensturm über die Chandler-Sache hereinbrach. Zu dieser Zeit bekam seine Mutter, das Hausmädchen auf Neverland, prompt 20000 $ von „Hard Copy“ und 2,4 Millionen Dollar in einem Vergleich von Jackson.“
Zwei Jahre später würde aufgedeckt werden, dass Blanca Francias Beziehung mit der Boulevardpresse viel weitreichender war, als irgend jemand sich hätte vorstellen können.
Sie wurde vom "National Enquirer" hofiert sobald sie auftauchte, es scheint dieser ungewöhnliche Schritt wurde tatsächlich getroffen, um einem Enquirer-Reporter dazu zu verhelfen, bei der Polizei Befragung mit Francia am 26 Januar 1995 dabei zu sein.
Der Journalist George Rush schrieb in einem Artikel in der "New York Daily News", mit dem Titel – " Boy, Oh Boy, Jackson Report Maid-To-Order For Fleet Street," ("Mann oh Mann, das Mädchen berichtet im Auftrag der Fleet-Street“), (überregionale britische Presse) – die britische Zeitung "Today" habe eine Geschichte veröffentlicht die besage, dass entdeckt wurde, Blanca Francia habe einen Reporter vom "National Enquirer" als Übersetzer benutzt (Lydia Encinas), während sie von der Polizei im April 1993 im Fall der strafrechtlichen Ermittlungen gegen Jackson befragt wurde.
Der "Tabloid-Broker" Paul Barresi hatte nach dem Anhören einer Reihe von inoffiziellen Gesprächen, aufgenommen von Jim Mitteager (inzwischen verstorben) - entdeckt, dass die Enquirer Reporterin Lydia Encinas geholfen hatte Francia's Befragung durch die Polizei von 1993 zu übersetzten. Damals bot der Enquirer, jedem der eine 'Belästigungs-Geschichte’ über Jackson verkaufen wollte, erhebliche Anreize – alle gebilligt durch den damaligen Herausgeber David Perel. Zusätzlich zur Zahlung einer ungenannten Summe an Francia für ihre Geschichte mit Encinas, beschattete der "Enquirer" Francia, um so nahe an den Untersuchungen im Jackson-Fall zu bleiben.
Es ist nicht bekannt, ob die polizeilichen Ermittler wussten, dass Encinas eine Klatsch Reporterin ist, aber da viele von der Polizei von den Klatschblättern beeinflusst waren, es ist unwahrscheinlich, dass diese Erkenntniss es verhindert hätte, sie von der Beteiligung Francias, die ja dazu führte, dass der Fall vorankam, abzubringen.
Am 4 April 2005 berichtete die Journalistin Michelle Caruso, (damals bei der "Daily News") in einem Artikel über die bevorstehenden Bezeugungen aus 'vorherigen Handlungen' in Jacksons Verfahren von 2005, dass die 'Mitteager-Aufnahmen (Tapes) auch Sitzungen enthalten mit dem damaligen Herausgeber des "Enquirer" – David Perel..
Mitteager sagte am 23 März 1994: "der Grund warum Lydia Encinas daran ist beteiligt ist, sei weil sie Spanisch spricht und ein gutes Verhältnis mit Blanca hat." Auf dem Band sagte Perel weiterhin, dass Francia's Englischkenntnisse höchstens der "sechsten Klassenstufe" entsprächen.
Caruso spürte den LA Dedective Russ Birchim auf, der Francia 1993 interviewt hatte, um die Geschichte zu bestätigen. Caruso berichtet, Birchim sagte "Lydia Encinas war nicht die Übersetzerin, aber ich hatte ein Treffen mit ihr in Los Angeles."
Caruso wies auch darauf hin, dass, als er Birchim bat zu erklären, warum er sich im Zuge einer strafrechtlichen Ermittlung mit einem Reporter des "National Enquirer" traf, dieser sich weigerte darüber Auskunft zu geben.
Caruso schloss daraus: "wenn man die Decke über dieser Gechichte etwas lüftet, hat Bezirksstaatsanwalt Tom Sneddon "mehr zu beißen als er kauen kann".
Das Hausmädchen und ihre Zahlung von "Hardcopy" und die daraus resultierende Klage geben weniger Auskunft über Jackson als über die Gier und den Ehrgeiz derer, die in seinem Umfeld sind. Um die Geheimnisse um Jacksons 'vorangegangene Handlungen,' zu entwirren, könnte Sneddon Thomas Mesereau viel Raum gegeben haben, die Verbindungen zwischen all diesen Personen zu untersuchen. Und das wäre eine viel interessantere Story, wie alles, was wir bisher hörten.
So war es um die "Glaubwürdigkeit" der "Zeugen" so bestellt, dass die Verantwortlichen bei "Hard Copy" und anderen Medien Tausende dafür bezahlt hatten. Zu der Zeit war die kumulative Wirkung dieser nie endenden Ansammlung von Menschen, die bereit waren Jackson öffentlich der Kindesbelästigung zu beschuldigen jedoch katastrophal.
In Jacksons Abwesenheit wurden diese Ankläger die Stimmen, die die Schlagzeilen in Radio-Debatten und TV-Talkshows dominierten. In den Wohnungen und Büros in ganz Amerika verlor Jackson – der noch immer in einer Britischen Klinik wegen seiner Schmerzmittelabhängigkeit in Behandlung war - den Medien-Krieg.
Die Tatsache, dass diese 'Zeugen' nur mit der Sprache rausrückten wenn ihnen Geld angeboten wurde, verlor sich in der verzerrten öffentlichen Darstellung. Als die Jackson-Geschichte sich etablierte, warf der "Enquirer" noch vor allen anderen Klatsch-Publikationen alles auf dem Markt was er an Journalisten, Redakteuren, Ermittlern und in seinem Informanten-Netzwerk hatte. Der "Enquirer" sorgte für schnelle Ergebnisse.
Er verknüpfte die Punkte aus einer alte Geschichte, die sie zuvor gebracht hatten – 'Ja***'s Neue Adoptiv-Familie" zusammen mit anderen Daten aus LA.
Der Jackson-Skandal zahlte sich für den "Enquirer" sehr gut aus, in den nächsten sechs Monaten nachdem die Jacksonstory publik wurde, gab es nicht weniger als 12 Titelstorys. Dies erklärt vielleicht den erstaunlichen Rückzug von traditioneller investigativer Berichterstattung den sie im Dezember 1993 versuchten. Roger Friedman, hauseingener Kolumnist bei "Fox-411", offenbart Matt Drudge in einem Interview im April 2005 den extremen Aufwand den der "Enquirer" wegen dieser Geschichte betrieben hatte. Laut Friedman bereiteten sich der "Enquier" darauf vor mit härteren Bandagen zu kämpfen, während Jackson sich um seine Gesundheit sorgte, und seine Anwälte um seinen guten Namen kämpften.
Daran interessiert, das nächste Stück der sich endlos entfaltenden Jacksonstory abzubekommen sreckte der "Enquirer" seine Fühler nach jungen Burschen aus, die bekanntermaßen Zeit mit Jackson verbracht hatten. Der Reporter Jim Mitteager fand dann die Newt Jungen Robert und Ronald Newt Jr. (inzwischen verstorben) Beide aufstrebende Musiker, die mit Jackson und seiner Familie circa 1985 befreundet waren, als Jackson noch zuhause in Encino bei der Jackson-Familie lebte.
Mitteager näherte sich mit der Unterstützung von David Perel, Ronald Newt Sr. an (dem Vater der Jungen) – einem Typ mit einer bunten Vergangenheit, der sich sowohl mit Filmproduktion als auch in 'Zuhälterei' versucht hatte, und versuchte einen Vertrag im Wert von $ 200.000 auszuhandeln, wofür die Newt-Jungen Jackson der Belästigung beschuldigen sollten.
Der Vertrag wurde aufgestellt zwischen dem "Enquirer" und Newt Sr und Robert Newt begleitete sogar einmal seinen Vater zum Marriot Hotel in San Francisco um Mitteager zu treffen. Robert Newt erinnerte sich in einem aufgezeichneten Interview mit Roger Friedman daran, wie Mitteager ihm sachlich erklärte wie die Dinge sich möglicherweise entwickeln würden. Er sagte Robert Newt, er würde möglicherweise sogar zu Oprah gehen, und Mitteager fügte hinzu, das Robert dann erwähnen soll, Jackson hätte ihn am Hintern berührt.
Sprichwörtlich in der letzten Minute schlug Ronald Newt Sr. die Transaktion doch noch aus. Seine genauen Gründe sind unbekannt. Aber vielleicht war es sogar einem alten 'Unternehmer' wie Newt Sr. nicht wert, die Unschuld seiner Kinder in dieser Weise ausnutzen zu lassen. Nachgewiesen durch einen Vertrag mit David Perel's Unterschrift, nahm Mittelager auch eines der Treffen mit den Newts auf.
Die "Mitteager-Tapes" wurden über die Jahre von vielen Journalisten und Redakteuren angehört. Was vielleicht am beunruhigendsten ist an Friedmans Rolle bei diesen Vorgängen in einer mächtigen Boulevardzeitung, ist, wie eindeutig hier die echte Bösartigkeit einer Branche veranschaulicht wird, die eigentlich für etwas ganz anderes stehen wollte.
Als Steven Moore in einem im November 1993 erschienenen Artikel im Guardian" schrieb: "Der Michael Jackson Skandal ist zu einer Medien Orgie geworden" – "Es ist ein Unglück, dass die Presse, die die Grundfreiheiten gewährleisten soll, in Gefahr ist, selbst das Instrument zu werden, das uns diese wegnimmt."
Im Herbst '93 kamen weitere Qualen für Jackson aus seiner eigenen Familie hinzu. Seine Schwester Latoya, zu dieser Zeit von ihrer Familie entfremdet, die ihr Posing für den Playboy und ihre Ehe mit Jack Gordon missbilligte, (ein Mann mit einer kriminellen Vergangenheit und einer Vorliebe für Gewalt gegen Frauen) – erschien auf "US Today" und in der "Howard Stern Radio-Show", und sagte, dass sie "hoffe" die Vorwürfe gegen ihren Bruder wären nicht wahr. Obwohl sie dafür sofort durch den Rest der Jackson-Familie gerügt wurde, prangerte die Presse ihre Aussagen als Zustimmung an, aus denen am 8. Dezember, schließlich definitive Anschuldigungen werden würden.
Ende August erhoben Jacksons Anwälte Anklagen gegen Evan Chandler und Barry Rothman wegen Erpressung. Versehentlich zwang dies Evan Chandler dazu, einen neuen Anwalt zu finden, da eine weitere Vertretung durch jemanden, der nun ein Mitangeklagter war, Befangenheit bedeutete. Eine kämpferische Gloria Allred aus Philadelphia trat in die Bresche. Seitdem sie ab dem 31. August als neue Anwältin der Chandlers tätig war, hielt sie am 2. September eine turbulente Pressekonferenz, in der sie unnötig bildlich über Einzelheiten des angeblichen Missbrauchs sprach. Diese Pressekonferenz wurde natürlich weltweit übertragen.
Allred erzählte der Presse "Mein Mandant möchte seinen Auftritt vor Gericht haben" und erklärte "[Jordan] ist bereit, er ist entschlossen, er ist imstande auszusagen." Damalige Quellen aus dem engen Umfeld Chandlers berichteten, dass Allred und Chandler persönlich in Streit geraten waren und es einige Hinweise gab, dass sie sich grundlegend uneinig waren, wie man dem Prozess- und der Presse- begegnen sollte. Folglich erhielt Allred Tage nach der Konferenz einen Brief von Chandlers neuem Anwalt, Larry Feldman, der Allred Sanktionen der Rechtsanwaltskammer androhte, wenn sie nicht umgehend vom Fall zurücktrete. Erfolgreich ausgeschaltet trat Allred noch in derselben Woche zurück.
Für Jacksons Anwälte deutete dieser Wechsel jedoch an, dass sie bald mit einem weiterem Problem zu rechnen hatten - mit einer Zivilklage, die am 14. September 1994 vom sagenhaften Feldman gegen Jackson für $ 30 Millionen eingereicht wurde. Diese Zivilklage, die von Mary A. Fischer 1994 als "der Anfang vom Ende" bezeichnet wurde, bewies in vielerlei Hinsicht, dass sie genau dies war.
Aufgrund damaliger falscher Berichte sind die Gründe für diese Regelung nicht nur von der amerikanischen Öffentlichkeit sondern auch von Betrachtern im Allgemeinen jahrelang falsch verstanden worden. Verständlicherweise ist die schwerste Frage, an der die meisten Leute scheiterten, warum Jackson sich dazu entschied, den Chandlers eine beträchtliche Zahlung zukommen zu lassen anstatt den Fall vor Gericht auszutragen. Es gibt die Vermutung, dass Jackson sich vor der Aussage des Jungen fürchtete. Diese - bis heute weit verbreitete - Vermutung ist vollkommen falsch. Es gab viele Gründe, warum Jackson sich entschied zu zahlen. Aber der entscheidende Faktor war eine Rechtsfrage.
Bevor Santa Barbara Rechtsanwalt Tom Sneddon die Gesetzgebung in Kalifornien dahingehend abänderte, dass einem Strafprozess nicht länger ein Zivilprozess vorausgehen konnte, wenn der Angeklagte mit den gleichen Anschuldigungen belastet ist, besagte das Gesetz von 1993 allerdings noch, dass Jackson seine Verteidigungsaussage im Zivilprozess würde machen müssen, bevor er im anschließenden Strafprozess aussagte.
Vereinfacht ausgedrückt: Wenn der Zivilprozess dem Kriminalprozess vorausginge, hätte die Staatsanwaltschaft einen Platz in der ersten Reihen und damit Einblick in Jacksons Verteidigungsstrategie gehabt. Dann wäre für Jackson nur noch eine Option offen geblieben - sich auf den fünften Zusatzartikel zur Verfassung zu berufen. Diese Option greift jedoch nur auf dem Papier. Ein Prozess, bei dem sich die Anschuldigungen um so etwas Emotionales und gleichzeitig Abscheuliches wie Kindesmissbrauch drehen mit einem Angeklagten, der fortwährend antwortet "Ich berufe mich auf den fünften Zusatzartikel, Herr Vorsitzender." ist in Wirklichkeit kein Prozess. Das ist gesetzlich unterstützter Selbstmord.
Wenn Jacksons Anwälte darauf bedacht wären, den Kriminalprozess zu gewinnen, müssten sie verhindern, dass der Zivilprozess sich vor dem Kriminalprozess vollzieht. Im 2003-2005er Zivilprozess stahlen Polizeiermittler unter der Leitung von Tom Sneddon vor allem Verteidigungsdokumente mit der eindeutigen Aufschrift "Mesereau" aus dem Haus der damaligen persönlichen Assistentin von Jackson, Evelyn Tavasci. Sie überschritten zudem die Grenzen des Durchsuchungsbefehls, um in das Büro des Privatdetektivs Bradley Miller, der zum damaligen Zeitpunkt für einen von Jacksons Anwälten arbeitete, eindringen zu können, und verstießen somit gegen das Recht des Anwaltmandanten. Dementsprechend war sich die Staatsanwaltschaft eindeutig nicht zu fein, die Anklage auf den Verteidigungsprozess zuzuschneiden.
+++
Und Euch einen schönen Sonntag noch!
LG
Jackie
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Hallo Ihr Lieben!
Auf Euer Projekt könnt Ihr wirklich stolz sein! Und Ihr habt Euch dafür auch eine hervorragende Arbeit ausgesucht.
Ich kann in dem Artikel nicht ein Körnchen entdecken, wo ich sagen könnte "Nee, sehe ich anders"; er gibt meine Sichtweise nach allem, was ich in der ganzen Zeit gezählt, gewogen und für schlüssig befunden habe, wieder.
Dennoch: Es ist und bleibt eine Sichtweise.
Ebenso wie es Sichtweisen, Interpretationen und unbewiesene Behauptungen sind, mit denen weite Teile der Presse jahrelang gegen Michael Jackson intrigiert haben.
Es besteht daher durchaus die Möglichkeit, dass beim Lesen des von Euch übersetzten Artikels gedacht wird: "Nun ja, die einen sagen so; die anderen so..was wahr ist, weiß keiner."
Könnte dem nicht vielleicht entgegengetreten werden, indem Ihr einen Anhang macht in welchen Ihr Quellen-Hinweise macht für die Darstellung in Euren Artikel bei besonders gravierenden Unterschieden zu den jahreslang kursierenden Versionen?
Eignen würden sich dafür z.B. die Prozess-Protokolle.
Ich weiß selbst nicht, ob es eine gute Idee ist und ob überhaupt machbar, weil wirklich das meiste im Dunkel liegt.
Deshalb steht immer Aussage gegen Aussage bzw. Ansicht gegen Ansicht, wenn es nicht belegbar ist.
Bitte deutet meinen Beitrag nicht als Demotivierungsversuch. Er ist das Gegenteil davon.
Nachtrag
Ein paar Quellen würden auch der ironischen Frage vorbeugen, ob dieser Artiekl nun als Aufbau eines Gegen-Mythos zu verstehen ist.
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ich sehe deinen beitrag in keinster weise als demotivationsversuch, im gegenteil, die idee fände ich gar nicht schlecht, nur denke ich
1.) der artikel ist eh schon 28 seiten lang (liest die überhaupt wer, wenn wir ihn in ein portal stellen, was ja der grund unserer arbeit hier ist und wir hoffen ja auch alle sehr, dass der artikel leser findet)
2.) müssten wir dann hunderte seiten aus den protokollen lesen (davon gehe ich jedenfalls mal aus, aber ich kann mich irren, weiß es nicht wirklich), um darauf zu verweisen, da werden wir wohl leider bis zum nimmerleinstag mit beschäftigt sein
du hast wohl recht, dass es wahrscheinlich so sein wird, dass ansicht gegen ansicht steht, aber ich denke unser aller anliegen ist es, einfach mal überhaupt eine "andere" ansicht zu zeigen, als die, die der menschheit seit jahren gezeigt wird, das wäre zumindest mal ein anfang!
solltest du irgendeine zündende idee haben, wie man das mit den quellen umsetzen könnte ohne jahrelange recherchearbeit, denn das war es wohl, was deborah ffrench getan hat, bevor sie den artikel schrieb, wären wir alle sicher sehr froh, also vielleicht fällt dir dazu ja was ein, würd uns alle freuen
im übrigen freue ich mich über jeden, der sich die mühe macht, den artikel zu lesen, auch über dich
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Zitat von achildsbliss Beitrag anzeigen... ich denke unser aller anliegen ist es, einfach mal überhaupt eine "andere" ansicht zu zeigen, als die, die der menschheit seit jahren gezeigt wird, das wäre zumindest mal ein anfang!
solltest du irgendeine zündende idee haben, wie man das mit den quellen umsetzen könnte ohne jahrelange recherchearbeit, denn das war es wohl, was deborah ffrench getan hat, bevor sie den artikel schrieb, wären wir alle sicher sehr froh, also vielleicht fällt dir dazu ja was ein, würd uns alle freuen
Teil 1 meines Zitates aus Deiner Antwort: das ist mir schon klar....
um 2. Teil des Zitates fällt mir leider auch nur ein, Frau Ffrench zu kontaktieren. Wenn sie nämlich jahrelang vor Ort recherchiert hat, müßte sie über ausreichende Belege verfügen...Aber leider kann ich selbst keine Hilfe anbieten, da ich der englischen Sprache nicht mächtig bin.
Ob euch nun das, was mir dazu eingefallen ist, Euch alle sehr froh macht, bezweifle ich fast, weil es sicherlich mit immenser Zeitverögerung einherginge.
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Hier nun meine Veränderungsvorschläge zu Post #4:
Adrian McManus, eine der anderen Ex-Angestellten, die 1994 gegen Jackson prozessierten, versuchte 2005, nachdem sie aufgefordert worden war auszusagen, ihr Statement, das sie unter Eid im Zivilprozess wegen „unrechtmäßiger Entlassung“ getätigt hatte, zurückzuziehen. In ihrer Aussage damals hatte sie erklärt, sie habe nicht gesehen, dass Jackson Culkin unsittlich berührt. Als sie unter Eid 2005 von Thomas Mesereau direkt angesprochen und gefragt wurde, warum sie ihre Aussage von damals zurückziehen wolle, antwortete sie ziemlich/etwas unaufrichtig: “Ich hatte nicht die Wahrheit gesagt.“
Kassim Abdool, auch ein (ein anderer/weiterer) Bodyguard, der wegen Diebstahls an Jacksons Eigentum entlassen worden war, konnte, als er von Jacksons Verteidiger gefragt wurde, keinen Vorfall bestätigen, bei dem Jackson ein Kind belästigt hatte.
Morris Williams, ebenfalls beteiligt an dem Prozess wegen „unrechtmäßiger Entlassung“, gab 1994 ebenfalls (auch) unter Eid zu, nachdem er befragt worden war, dass er niemals persönlich Zeuge einer Belästigung gewesen sei. Als er gefragt wurde, warum er der Meinung sei, Jackson sei ein Kindersch******r, sagte er wahrheitsgetreu, weil „es das ist, was ich in den Medien höre.“
Alle Ex-Angestellten, die gegen Jackson prozessierten wegen „unrechtmäßiger Entlassung“ hatten im Juli 1995 den Prozess verloren und wurden dazu verurteilt, zusammen eine Summe von 1,4 Millionen Dollar an Jackson zu zahlen. Schließlich mussten 2 der 5 Kläger Konkurs anmelden, um der Zahlung zu entkommen. Aber im Nachhinein (aus der Nähe betrachtet → without the benefit of hindsight?!) war die Wirkung dieser „Geständnisse“ auf Jacksons Namen und seinen Ruf unberechenbar.
Am 15. Dezember erfuhr Jacksons Ruf einen weiteren (erneuten) Schlag, als „Hard Copy“ einen weiteren Ex-Angestellten präsentierte, der sich angeblich an einen „Missbrauch“ erinnerte. Titel der Sendung war „Die schmerzvollen Geheimnisse eines Zimmermädchens“. Und wieder würde Dimond behaupten, nicht für diesen Auftritt gezahlt zu haben. Und auch diese Aussage war falsch.
Für die Sendung wurde mit einem Clip geworben, in dem das (Haus)mädchen sagte, es habe Jackson mit Jungs in einem Whirlpool gesehen. Blanca Francias Auftritt in „Hard Copy“ bescherte der Exangestellten eine Summe von 20000 $, aber soweit es (was) die Verantwortlichen von „Hard Copy“ betraf, war das Geld gut investiert. „Hard Copys“ Exklusiv-Interview mit Francia bescherte(brachte) ihnen höhere Einschaltquoten als der gegnerischen „A Current Affair“- Show.
Vor einem Millionenpublikum erzählte Francia Dimond, sie habe Jackson auf Neverland gesehen, wie er mit Jungs geduscht habe, nackt herumgerannt (sei) und mit ihnen in den Whirlpool gegangen sei. Sie erzählte auch, sie habe gesehen, dass Jackson sich ihrem Sohn Jason gegenüber unangemessen verhalten habe. Die Reaktion der Klatschpresse war vernichtend. Die „News of The World“ titelte „Ich sah, wie Jackson es tat“ und die „LA Times“ mit „Mädchen erzählt von nacktem Jackson und Jungs“, typische Beispiele dafür, welche Rolle Francias Geschichte in der Presse spielte.
Dimond, die sich laut ihrer aktuellen Website, mit dem Spitznamen „Wiedergeburt der Fernsehpersönlichkeit“ identifizierte, meinte, als sie 2003 darüber befragt wurde, wie wichtig es sei, ihre Quellen auf deren Wahrheitsgehalt zu prüfen, „jeder gute Enthüllungsjournalist wird Ihnen sagen, dass das, was eine einzige Quelle sagt, nicht ausreicht. Natürlich verwertet man Informationen einer Quelle, aber dann muss man es von anderen bestätigen lassen, bevor man es veröffentlicht.“ Wenn man aber nun zurück geht in das Jahr 1993 scheint es so, als seien solche „Bestätigungen“ nicht von Nöten gewesen.
Wenn Dimond Francias Behauptungen hätte bestätigen lassen, so hätte sie mindestens zwei Dinge entdecken müssen. Erstens, dass die Behauptung des Mädchens, sie habe ihren Job gekündigt, weil sie so „angeekelt“ gewesen sei, beträchtlich weit gefehlt war. Blanca wurde in Wirklichkeit 1991 entlassen. Und wenn Dimond Francias Anklagen, sie habe Jackson mit einem Jungen gesehen, überprüft hätte (was jeder Journalist tun sollte, besonders wenn es um eine ernste Sache wie Missbrauch geht), hätte sie herausgefunden, dass Francias Anschuldigungen haltlos waren. Der Junge, von dem Francia behauptete, sie habe ihn mit Jackson duschen sehen, war Wade Robson.
Hier ein Auszug aus den Gerichtsakten: Das Volk gegen Jackson 2005.
T. (Leertaste) Mesereau: Mr. Robson, hat Michael Jackson sie jemals belästigt?
W. (Leertaste) Robson: Absolut nicht.
Robson bestritt grundsätzlich jemals mit Jackson geduscht zu haben. Als er gebeten wurde, einen ganz typischen Tag auf Neverland zu beschreiben, erzählte Robson, dass er, Jackson und jedes andere Kind, das da war, Videospiele gespielt haben, fern gesehen, gesprochen, gegessen und manchmal auch Kissenschlachten gemacht hätten. 2005, beim Kreuzverhör durch Staatsanwalt Zonen, wiederholte Robson noch einmal hartnäckig: “Ich sage Ihnen, nichts ist geschehen.“
Als Francia ihre eidesstattliche Erklärung 1993/4 im Zuge des Prozesses gegen Jackson abgab, sagte sie aus, sie habe Jackson niemals nackt mit einem Jungen duschen sehen oder ihn nackt mit Jungs auf Neverland in einem Whirlpool herumtoben sehen. Sie sagte aus, dass, wenn Jackson mit Kindern Wasserspiele gemacht habe, er immer eine Badehose trug. Francias Aussagen vor der Grand Jury im November und Dezember 93 wichen erheblich von der Sensationsstory ab, die sie Dimond in dem (im) „Hard Copy“- Interview gab.
Jahre später, als Francia 2005 von Mesereau befragt wurde, gab sie zu, dass sie ihre Geschichte für „Hard Copy“ „verschönert“ hatte. Sie gab ebenfalls zu, ihre Story an den „National Enquirer“ verkauft zu haben. Francias Sohn Jason sagte aus- als er 2005 von Mesereau befragt wurde- er könne sich nicht an seine Aussage erinnern, dass Polizeiermittler ihn gezwungen hätten, etwas Bestimmtes auszusagen, als sie ihn befragt hatten. Seine Aussage war (lautete): "Sie wollten, dass ich mit irgendetwas rausrückte. Sie übten immer wieder Druck auf mich aus. Ich wollte ihnen nicht nach dem Mund reden. (Leertaste) “Jason Francias Aussage in Jacksons Prozess würde sich später als wenig überzeugend herausstellen.
Der englische Journalist Charles Thompson schreibt in seinem Artikel „Eine der beschämendsten Episoden der Mediengeschichte“
„ das vierte „Opfer“ Jason Francia ging in den Zeugenstand und behauptete, Jackson habe ihn als Kind bei drei verschiedenen Gelegenheiten belästigt. Als er aufgefordert wurde, Einzelheiten der „Belästigung“ aufzuzeigen, sagte er, Jackson habe „ihn dreimal außerhalb seiner Kleidung gekitzelt und dass er jahrelang Therapie hätte machen müssen, um darüber hinweg zu kommen.“
Thompson bemerkt, [ dass ] „obwohl Jason Francia behauptete, die Belästigungen hätten 1990 stattgefunden, hat er darüber nie berichtet bis der Mediensturm über die Chandler-Sache hereinbrach. Zu dieser Zeit bekam seine Mutter, das Hausmädchen auf Neverland, prompt 20000 $ von „Hard Copy“ und 2,4 Millionen Dollar (aufgrund einer Vereinbarung) von Jackson.“
Zwei Jahre später würde aufgedeckt werden, dass Blanca Francias Beziehung mit der Boulevardpresse viel stärker in die Sache verwickelt war, als irgendjemand sich hätte vorstellen können. Sie wurde vom "National Enquirer" hofiert, sobald sie auftauchte. So scheint es, dass dieser ungewöhnliche Schritt tatsächlich getroffen wurde, um einem „Enquirer“-Reporter dazu zu verhelfen, bei der Polizeibefragung mit (von) Francia dabei zu sein.
Der Journalist George Rush schrieb am 26. Januar 1995 in einem Artikel in der "New York Daily News", mit dem Titel – "Boy, Oh Boy, Jackson Report Maid-To-Order For Fleet Street," ( "Mann oh Mann, das Mädchen berichtet im Auftrag der Fleet-Street (das ist die überregionale britische Presse)", )–die britische Zeitung "Today" habe eine Geschichte veröffentlicht, die von der Entdeckung spricht, dass Blanca Francia einen Reporter vom "National Enquirer" als Übersetzer benutzt (Lydia Encinas) habe, während sie von der Polizei im April 1993/1994 im Fall der strafrechtlichen Ermittlungen gegen Jackson befragt wurde.
Der "Tabloid-Broker" und Ermittler Paul Barresi entdeckte nach dem Anhören einer Reihe von inoffiziellen Gesprächen, aufgenommen von Jim Mitteager (inzwischen verstorben) -, dass die „Enquirer“- Reporterin Lydia Encinas geholfen hatte, Francias Befragung durch die Polizei von 1993 zu übersetzten. Damals bot der „Enquirer“, jedem der eine 'Belästigungs'-Geschichte über Jackson verkaufen wollte, erhebliche Anreize – alle gebilligt durch den damaligen Herausgeber David Perel.
Zusätzlich zur Zahlung einer ungenannten Summe an Francia für ihre Geschichte mit Encinas, beschattete der "Enquirer" Francia, um so nahe (wie möglich) an den Untersuchungen im Jackson-Fall zu bleiben (bleiben zu können). Es ist nicht bekannt, ob die polizeilichen Ermittler wussten, dass Encinas eine Klatschreporterin ist, aber da viele von der Polizei von den Klatschblättern beeinflusst waren, ist es unwahrscheinlich, dass diese Erkenntnis es verhindert hätte, sie von der Beteiligung Francias, die ja dazu führte, dass der Fall vorankam, abzubringen.
Am 4. April 2005 berichtete die Journalistin Michelle Caruso, (damals bei der "Daily News") in einem Artikel über die bevorstehenden Bezeugungen aus 'vorherigen Handlungen' in Jacksons Verfahren von 2005, dass die 'Mitteager-Aufnahmen (Tapes) auch Sitzungen enthalten mit dem damaligen Herausgeber des "Enquirer" – David Perel. Dieser erzählte Mitteager am 23. März 1994: "der Grund, warum Lydia Encinas daran beteiligt ist, seien ihre Spanischkenntnisse und ihr gutes Verhältnis mit/zu Blanca." Auf dem Band sagte Perel weiterhin, dass Francias Englischkenntnisse höchstens der "sechsten Klasse" entsprächen.
Caruso spürte den LA Detektiv Russ Birchim auf, der Francia 1993 interviewt hatte, um die Geschichte zu bestätigen. Caruso berichtete, Birchim habe ihr erzählt, dass "Lydia Encinas nicht die Übersetzerin war. Aber ich hatte ein Treffen mit ihr in Los Angeles." Caruso wies auch darauf hin, dass, als er Birchim bat zu erklären, warum er sich im Zuge einer strafrechtlichen Ermittlung mit einem Reporter des "National Enquirer" traf, dieser sich weigerte darüber Auskunft zu geben.
Caruso schloss daraus: "Wenn man die Decke über dieser Geschichte etwas lüftet, hat Bezirksstaatsanwalt Tom Sneddon "mehr zu beißen als er kauen kann". Das Hausmädchen und ihre Zahlung von "Hardcopy" und die daraus resultierende Klage geben weniger Auskunft über Jackson als über die Gier und den Ehrgeiz derer, die in seinem Umfeld sind. Um die Geheimnisse um Jacksons 'vorangegangene Handlungen' zu entwirren, könnte Sneddon Thomas Mesereau viel Raum gegeben haben, die Verbindungen zwischen all diesen Personen zu untersuchen. Und das wäre eine viel interessantere Story als alles (all das), was wir bisher hörten.
So war es um die "Glaubwürdigkeit" der "Zeugen" so bestellt, dass die Verantwortlichen bei "Hardcopy" und anderen Medien Tausende dafür bezahlt hatten. Zurzeit war jedoch die kumulative Wirkung dieser nie endenden Ansammlung von Menschen, die bereit waren Jackson öffentlich der Kindesbelästigung zu beschuldigen, katastrophal. In (Während) Jacksons Abwesenheit wurden (waren) diese Ankläger die (jene) Stimmen, die die Schlagzeilen in Radio-Debatten und TV-Talkshows dominierten.
In den Wohnungen und Büros in ganz Amerika verlor Jackson – der noch immer in einer Britischen Klinik wegen seiner Schmerzmittelabhängigkeit in Behandlung war - den Medien-Krieg. Die Tatsache, dass diese 'Zeugen' nur mit der Sprache rausrückten, (Komma) wenn ihnen Geld angeboten wurde, verlor sich in der verzerrten öffentlichen Darstellung.
Als die Jackson-Geschichte sich etablierte, warf der "Enquirer" noch vor allen anderen Klatschpublikationen alles auf den Markt, (Komma) was er an Journalisten, Redakteuren, Ermittlern und in seinem Informanten-Netzwerk hatte. Der "Enquirer" sorgte für schnelle Ergebnisse. Er verknüpfte die Punkte (Aspekte) (aus) einer alte Geschichte, die Sie zuvor gebracht hatten – 'Ja***'s Neue Adoptiv-Familie, "zusammen mit anderen Aufnahmen aus dem/ihrem Eigentum. So würden die Ermittler die Chandlers auf ganz traditionelle Art und Weise in Brentwood ausfindig machen.
Der Jackson-Skandal zahlte sich für den "Enquirer" sehr gut aus, der in den nächsten sechs Monaten, (Komma) nachdem die Jacksonstory publik wurde, Jackson nicht weniger als 12 Mal auf dem Titelblatt zeigte. Dies erklärt vielleicht den erstaunlichen Rückzug von traditioneller Enthüllungsberichterstattung, den sie im Dezember 1993 versuchten. Roger Friedman, hauseigener Kolumnist bei "Fox 411", offenbarte Matt Drudge in einem Interview im April 2005 den extremen Aufwand, (Komma) den der "Enquirer" wegen dieser Geschichte betrieben hatte. Laut Friedman bereitete sich der "Enquirer" darauf vor, mit härteren Bandagen zu kämpfen, während Jackson sich um seine Gesundheit sorgte, und seine Anwälte um seinen guten Namen kämpften.
Daran interessiert, das nächste Stück der sich endlos entfaltenden Jacksonstory abzubekommen, (Komma) streckte der "Enquirer" seine “Fühler“ nach jungen Burschen aus, die bekanntermaßen Zeit mit Jackson verbracht hatten. Der Reporter Jim Mitteager fand dann die Newt Jungen Robert und Ronald Newt Jr. (inzwischen verstorbenen). Beide aufstrebende Musiker, die mit Jackson und seiner Familie um 1985 befreundet waren, als Jackson noch zuhause in Encino bei der Jackson-Familie lebte. Mitteager (ohne Komma) näherte sich mit der Unterstützung von David Perel, Ronald Newt Sr. an (dem Vater der Jungen) – einem Typen mit einer bunten Vergangenheit, der sich sowohl mit Filmproduktion als auch in 'Zuhälterei' versucht hatte, und versuchte einen Vertrag im Wert von $ 200.000 auszuhandeln, wofür die Newt-Jungen Jackson der Belästigung beschuldigen sollten.
Der Vertrag wurde aufgestellt zwischen dem "Enquirer" und Newt Sr und Robert Newt begleitete sogar einmal seinen Vater zum Marriot Hotel in San Francisco, (Komma) um Mitteanger zu treffen. Robert Newt erinnerte sich in einem aufgezeichneten Interview mit Roger Friedman daran, wie Mitteager ihm sachlich erklärte , (Komma) wie die Dinge sich möglicherweise entwickeln würden. Er sagte Robert Newt, er würde möglicherweise sogar zu Oprah gehen, und Mitteanger fügte hinzu, dass Robert dann erwähnen soll, Jackson hätte ihn am Hintern berührt. Sprichwörtlich in der letzten Minute schlug Ronald Newt Sr. die Transaktion doch noch aus und unterzeichnete den Vertrag mit den Worten „Kein guter/wirklicher Trottel“. Seine genauen Gründe sind unbekannt. Aber vielleicht war es sogar einem alten 'Unternehmer' wie Newt Sr. nicht wert, die Unschuld seiner Kinder in dieser Weise ausnutzen zu lassen.
Nachgewiesen durch einen Vertrag mit David Perels Unterschrift, nahm Mitteager auch eines der Treffen mit den Newts auf. Die "Mitteager-Tapes" wurden über die Jahre von vielen Journalisten und Redakteuren angehört. Was vielleicht am Beunruhigendsten ist an Friedmans Rolle bei diesen Vorgängen in einer mächtigen Boulevardzeitung, ist, wie eindeutig hier die echte Bösartigkeit einer Branche veranschaulicht wird, die eigentlich für etwas ganz anderes stehen wollte. Als Steven Moore in einem im November 1993 erschienenen Artikel im „Guardian" schrieb: "Der Michael Jackson-Skandal ist zu einer Medien Orgie geworden" – "Es ist ein Unglück, dass die Presse, die die Grundfreiheiten gewährleisten soll, in Gefahr ist (Gefahr läuft), selbst das Instrument zu werden, das uns diese wegnimmt."
Im Herbst '93 kamen weitere Qualen für Jackson aus seiner eigenen Familie hinzu. Seine Schwester Latoya, zu dieser Zeit von ihrer Familie entfremdet, die ihr Posing für den Playboy und ihre Ehe mit Jack Gordon missbilligte, (ein Mann mit einer kriminellen Vergangenheit und einer Vorliebe für Gewalt gegen Frauen) – erschien auf "US Today" und in der "Howard Stern Radio-Show", und sagte, dass Sie "hoffe" , (Komma) die Vorwürfe gegen ihren Bruder wären nicht wahr. Obwohl sie dafür sofort durch den Rest der Jackson-Familie gerügt wurde, prangerte die Presse ihre Aussagen als Zustimmung an, aus denen am 8. Dezember (kein Komma) schließlich definitive Anschuldigungen werden würden.
Ende August erhoben Jacksons Anwälte Anklagen gegen Evan Chandler und Barry Rothman wegen Erpressung. Versehentlich zwang dies Evan Chandler dazu, einen neuen Anwalt zu finden, da eine weitere Vertretung durch jemanden, der nun ein Mitangeklagter war, Befangenheit bedeutete. Eine kämpferische Gloria Allred aus Philadelphia trat in die Bresche. Seitdem (Da) sie ab dem 31. August als neue Anwältin der Chandlers tätig war, hielt sie am 2. September eine turbulente Pressekonferenz, in der sie unnötig bildlich über Einzelheiten des angeblichen Missbrauchs sprach. Diese Pressekonferenz wurde natürlich weltweit übertragen.
Allred erzählte der Presse "Mein Mandant möchte seinen Auftritt vor Gericht haben" und erklärte "[Jordan] ist bereit, er ist entschlossen, er ist imstande auszusagen." Damalige Quellen aus dem engen Umfeld Chandlers berichteten, dass Allred und Chandler persönlich in Streit geraten waren und es einige Hinweise gab, dass sie sich grundlegend uneinig waren, wie man dem Prozess- und der Presse- begegnen sollte. Folglich erhielt Allred Tage nach der Konferenz einen Brief von Chandlers neuem Anwalt, Larry Feldman, der Allred Sanktionen der Rechtsanwaltskammer androhte, wenn sie nicht umgehend vom Fall zurücktrete. Erfolgreich ausgeschaltet trat Allred noch in derselben Woche zurück.
Für Jacksons Anwälte deutete (bedeutete) dieser Wechsel jedoch an, dass sie bald mit einem weiterem Problem zu rechnen hatten- mit einer Zivilklage, die am 14. September 1994 vom sagenhaften Feldman gegen Jackson für $ 30 Millionen eingereicht wurde. Diese Zivilklage, die von Mary A. Fischer 1994 als "der Anfang vom Ende" bezeichnet wurde, bewies in vielerlei Hinsicht, dass sie genau dies war.
Aufgrund damaliger falscher Berichte sind die Gründe für diese Regelung nicht nur von der amerikanischen Öffentlichkeit sondern auch von Betrachtern im Allgemeinen jahrelang falsch verstanden worden. Verständlicherweise ist die schwerste Frage, an der die meisten Leute scheiterten, warum Jackson sich dazu entschied, den Chandlers eine beträchtliche Zahlung zukommen zu lassen anstatt den Fall vor Gericht auszutragen. Es gibt die Vermutung, dass Jackson sich vor der Aussage des Jungen fürchtete. Diese – bis heute weit verbreitete - Vermutung ist vollkommen falsch. Es gab viele Gründe, warum Jackson sich entschied zu zahlen. Aber der entscheidende Faktor war eine Rechtsfrage.
Bevor Santa Barbara Rechtsanwalt Tom Sneddon die Gesetzgebung in Kalifornien dahingehend abänderte, dass einem Strafprozess nicht länger ein Zivilprozess vorausgehen konnte, wenn der Angeklagte mit den gleichen Anschuldigungen belastet ist, besagte das Gesetz von 1993 allerdings noch, dass Jackson seine Verteidigungsaussage im Zivilprozess würde machen müssen, bevor er im anschließenden Strafprozess aussagte.
Vereinfacht ausgedrückt: Wenn der Zivilprozess dem Kriminalprozess vorausginge, hätte die Staatsanwaltschaft einen Platz in der ersten Reihen und damit Einblick in Jacksons Verteidigungsstrategie gehabt. Dann wäre für Jackson nur noch eine Option offen geblieben- sich auf den fünften Zusatzartikel zur Verfassung zu berufen. Diese Option greift jedoch nur auf dem Papier. Ein Prozess, bei dem sich die Anschuldigungen um so etwas Emotionales und gleichzeitig Abscheuliches wie Kindesmissbrauch drehen mit einem Angeklagten, der fortwährend antwortet "Ich berufe mich auf den fünften Zusatzartikel, Herr Vorsitzender." ist in Wirklichkeit kein Prozess. Das ist gesetzlich unterstützter Selbstmord.
Wenn Jacksons Anwälte darauf bedacht wären, den Kriminalprozess zu gewinnen, müssten sie verhindern, dass der Zivilprozess sich vor dem Kriminalprozess vollzieht. Im 2003-2005er Zivilprozess stahlen Polizeiermittler unter der Leitung von Tom Sneddon vor allem Verteidigungsdokumente mit der eindeutigen Aufschrift "Mesereau" aus dem Haus der damaligen persönlichen Assistentin von Jackson, Evelyn Tavasci. Sie überschritten zudem die Grenzen des Durchsuchungsbefehls, um in das Büro des Privatdetektivs Bradley Miller, der zum damaligen Zeitpunkt für einen von Jacksons Anwälten arbeitete, eindringen zu können, und verstießen somit gegen das Recht des Anwaltmandanten. Dementsprechend war sich die Staatsanwaltschaft eindeutig nicht zu fein, die Anklage auf den Verteidigungsprozess zuzuschneiden.
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Da ich in den nächsten drei Tagen leider nicht im Forum sein kann, kann ich zunächst nicht bei der weiteren Überarbeitung helfen. Wenn am Donnerstag noch was gemacht werden kann, bin ich gerne wieder dabei.
Zuletzt geändert von musicbutterfly; 08.08.2010, 23:03.
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