Wenn man das so liest, kann man wieder mal nur fassungslos mitm Kopp schütteln
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The Mad Dog DA [District Attorney] and the Mad Dog Media
Die Verfolgung von Michael Jackson
29. Juni 2009 - von Ishmael Reed
Die berechnenden Infotainment-Sender haben ein neues Produkt, das für mindestens eine Woche Nachrichten und eigentliche Programmgestaltung ablöst. Aufgetischt wird uns das unablässige Wiederkäuen Michael Jacksons, seiner Familie, seiner rechtlichen und anderen Probleme, seiner Kunst und seines Lebens von Corporate Media, die keine Verantwortung übernehmen für die Wahrheit, für die Kunst, für irgendetwas, lebendig oder tot – ausgenommen den Gewinn und die Absicherung, daß, was immer auch kommen mag, sie es vorher berichten konnten.
Letzten Donnerstag schaltete ich während der Arbeit an einigen Terminsachen durch die Fernsehkanäle. CNN sendete Werbung für "Black In Amerika" - eine Übung, die dazu gedacht war, die Einschaltquoten zu erhöhen, indem sie Weißen ein gutes Gefühl gaben, indem sie Schwarze schlecht aussehen ließen - laut eines nützlichen Buches mit dem Titel "The Showman and the Slave" von Benjamin Reiss seit 1830 die Marketing-Strategie der Massenmedien. Die frühe Boulevardpresse verkaufte neu ankommenden Immigranten eine Höherwertung des "Weiß-Seins", indem sie Schwarze in gesetzwidrigen Situationen darstellte. Damit vermarktete man eine frühe Version eines Selbstwertgefühl-stärkenden Produktes. Eine der ersten sensationellen Geschichten war die Autopsie einer schwarzen Frau namens Joice Heth, die behauptete, George Washingtons Krankenschwester gewesen und über einhundert Jahre alt zu sein. Es war die O.J. Story dieser Zeit. Zirkusdirektor P.T. Barnum verlangte Eintritt für ihre Autopsie, welche die Pervertierten in Scharen anzog.
Wenn also Leute, die Nachrichten verbreiten, wie Besucher eines Volksfestes anmuten, besteht seit den Anfangstagen der Massenmedien eine Verbindung zu dieser Form des Show-Business. Laut Reiss wurden frühe Zeitungen nicht nur von P.T. Barnum beeinflusst, sondern arbeiteten tatsächlich bei einigen Falschmeldungen und Täuschungen mit ihm zusammen.
Ich würde "Black in America" von CNN als Manipulation einstufen. Während der Vorbereitung der ersten quotensteigernden Folge von "Black in Amerika" (der O.J. Prozess rettete CNN!) bediente sich CNN der üblichen Klischees über schwarze Amerikaner. Unverheiratete schwarze Mütter wurden zur Schau gestellt, ohne zu erwähnen, daß die Geburtenrate bei unverheirateten schwarzen Frauen seit 1976 stärker abfiel als bei jeder anderen Volksgruppe. Dann gab es Material, welches implizierte, Schwarze als Volksgruppe seien Schwulenhasser, obwohl Charles Blow, ein Statistiker der New York Times, kürzlich ein Diagramm veröffentlichte, welches aufzeigt, daß Homosexuelle von Schwarzen am wenigsten zu befürchten haben. Vor kurzem wurde in den Medien eine Falschmeldung verbreitetet, der zufolge Schwarze für die Verabschiedung von Antrag 8 verantwortlich waren, dem kalifornischen Antrag, der Ehen zwischen Homosexuellen untersagt. Eine wissenschaftliche Studie widerlegte diese Behauptung; das hielt jedoch die New York Times nicht davon ab, Benjamin Schwarz zu engagieren, um die Homophobie der Schwarzen zu begründen. Schwarz ist der Autor, der in der Los Angeles Times schrieb, Schwarze, die Opfer von Lynchjustiz im Süden wurden, seien vermutlich schuldig gewesen.
In der letzten "Black in America"-Sendung beschimpfte Soledad O'Brien, CNN´s designierte unbeugsame Lieblings-Akteurin gegen die Brüder und Schwestern, einen schwarzen Mann dafür, daß er nicht an der Geburtstagsfeier seiner Tochter teilgenommen hatte. Ziel dieser Szene war es, schwarze Männer als pflichtvergessene Väter zu demütigen. Miss O'Brien hatte nicht die Genehmigung ihrer Mitarbeiter, zu erwähnen, daß 75% der weißen Kinder zeitweise bei einem alleinerziehenden Elternteil leben und daß die Nicht-Präsenz der Regierung von South Carolina am Father’s Day nicht nur ein einzelner Fehltritt im "Weißen Amerika" ist.
Wie würde CNN ein "Weißes Amerika" bewerben? Mit den vielen tausend Meth-Süchtigen, die ihre Kinder im Stich gelassen haben? Den weißen Frauen in den Dörfern und Vorstädten Kaliforniens, die mehr Dope konsumieren als Latinos und schwarze Jugendliche? Den weißen Jugendlichen in den Vororten von Dallas, die eine Überdosis "Cheese" Heroin nehmen? Warum nicht? State Farm, Ford und MacDonald's wollen ein solches Programm nicht finanzieren? All diese Unternehmen sind Sponsoren von "Black in America", dessen Ziel es ist, den Schwarzen die kollektive Schuld an den sozialen Problemen des Landes zuzuschieben. Für die Quoten.
Während CNN´s als Nachrichten getarnter Volksfest-Darbietung sorgte die Szene, in der ein Affe auf Simbabwes Ministerpräsident urinierte, während er in seinem Garten saß, in der Redaktion für Gelächter. Dies ist es, was CNN als Berichterstattung über den afrikanischen Kontinent verkauft.
Als das Bulletin, daß Michael Jackson gestorben war, eingeblendet wurde, war ich auf Fernsehen der schlimmsten Sorte gefasst, und ich wurde nicht enttäuscht. Der Mann war noch nicht kalt, als bereits die vertrauten Adjektive fielen. "Merkwürdig, bizarr, exzentrisch", die traditionelle Sprache der Bourgeoisie, um Künstler zu verunglimpfen. Dan Abrams, der sich einen Namen machte, indem er O.J. Simpson noch vor den Eröffnungsplädoyers seines Strafprozesses für schuldig erklärte, machte eine abfällige Bemerkung über Jacksons Merkwürdigkeit. Mr. Abrams, ein höheres Tier bei MSNBC, beschäftigt einen H*tler-Verehrer namens Pat Buchanan. Angesichts Abrams’ Background - warum wird dies nicht als merkwürdig angesehen?
Der ehemalige kalfornische Poet Laureate Al Young rief mich an, um mich darüber zu informieren, daß Jeffrey Toobin von CNN - ein weiterer O.J.-Ehemaliger und ein Mann, der sagte, man solle Schwarzen nicht "den Kopf tätscheln" oder sie darin bestärken, an O.J. Simpsons Unschuld zu glauben - einige häßliche Bemerkungen über Jackson gemacht hatte. (Ein Star, der mindestens ein Dutzend Gesichtsstraffungen hinter sich hat, rief in der Larry King Show an und äußerte sich darüber, daß MJ sein Erscheinungsbild verändert hatte).
Ebenso merkwürdig war Savannah Guthries hohlköpfige und verlogene Schilderung des Prozesses für MSNBC. Eine Auflistung von Miss Guthries Berichterstattung ist zu lesen auf MediaMatters.com [leider nicht mehr gefunden]. Sie sagte, die Beweise gegen Jackson in diesem Prozess seien "vernichtend".
So vernichtend, daß einige Rechtsexperten sagten, Jackson hätte niemals vor Gericht gestellt werden dürfen, und weiter, Ziel des Prozesses sei es gewesen, daß Jackson bekommen solle, was ihm zustand für seine Hochnäsigkeit und dafür, daß er den Namen von Thomas W. Sneddon Jr., einem rachsüchtigen Staatsanwalt, in einem Song verwendete. Meiner Ansicht nach waren es die Verfolgung von Jackson durch diesen Bezirksstaatsanwalt, der unter anderem Jacksons Rechte nach dem Vierten Zusatzartikel zur Verfassung verletzte und während einer Pressekonferenz abfällige Bemerkungen über den Star machte, und der Nebenkriegsschauplatz der Pro-Staatsanwaltschaft-Medienberichterstattung, die Jackson getötet haben.
Während meiner ausführlichen Untersuchung des Prozesses, publiziert in meinem Buch "Mixing It Up, Taking On The Media Bullies", kam ich zu dem Schluß, daß - obgleich Millionen von Jackson-Fans seinen Freispruch feierten - der Staatsanwalt, der das Geld der kalifornischen Steuerzahler verschwenden durfte, um damit einen reichen schwarzen und seiner Meinung nach ihm gegenüber unverschämten Mann zu demütigen, der Sieger war. Zu Beginn des Prozesses hat Jackson auf dem Dach eines Van getanzt. Im Laufe des Prozesses mußte er ins Krankenhaus gebracht werden. Am Ende war er ein abgemagertes nervliches Wrack.
Aufgrund der bösartigen Verfolgung Jacksons durch Sneddon und dessen Beifallklatscher in den Medien wird Jackson immer als ein Pädophiler angesehen werden. (Als der Prozess begann, ergab eine USA Today/CNN/Gallup-Umfrage, daß 72% der Weißen und 51% der Schwarzen glaubten, die Vorwürfe gegen Jackson seien "auf jeden Fall" oder "wahrscheinlich" wahr.) Wo immer sich "Mad Dog" Sneddon, dieser haßerfüllte Mann, in seinem Ruhestand auch aufhalten mag, kann er sich am Tod des Mannes ergötzen, gegen den er einen Rachefeldzug mit der ganzen ihm zur Verfügung stehenden Staatsmacht führte. Sneddon hat während des Prozesses im Jahr 2005 sogar versucht, Fotos von Jacksons Genitalien einzubringen; dies ging jedoch selbst dem Pro-Staatsanwaltschaft-Richter zu weit.
Natürlich wurde keine von Sneddons Schmähungen oder den Mißhandlungen Jacksons durch seine Ankläger von den alten Medien-Unternehmen erwähnt, hochgespielt oder künstlich am Leben erhalten. Für Infotainer wie Katie Couric war Jacksons Vater Joe der Einzige, der MJ mißhandelt hat. In den Augen der gestrigen Medien sind schwarze Väter die Haupt-Akteure bei häuslicher Gewalt.
Guthrie sagte auch, die Staatsanwaltschaft habe "Mini-Prozesse innerhalb des Prozesses geführt", was "eine ganze Chronik früherer schlimmer Belästigungs-Handlungen" zutage förderte. Sie verwies auf den Fall im Jahr 1994 [Fehler des Autors], in dem Jackson der Pädophilie beschuldigt wurde - von einem Jungen, der laut der Autorin Mary Fisher, einer seriösen Journalistin, von seinem Vater benutzt wurde, um Jackson Geld zu entreißen. In "Mixing It Up" habe ich Mary Fishers seriöse und gründliche Untersuchung, ursprünglich unter dem Titel "Was Michael Jackson Framed/Wurde Michael Jackson hereingelegt?" publiziert in GQ, Oktober 1994, zusammengefaßt. Jackson einigte sich außergerichtlich, da Johnnie Cochran verhindern wollte, daß er einer jener rein weißen Jurys gegenübersteht, wie es bei O.J. der Fall war.
Fisher schrieb: "Es ist eine Geschichte von Gier, Ehrgeiz, Irrtümern eines Teils von Polizei und Staatsanwaltschaft, nachlässigen und sensationslüsternen Medien und der Verwendung einer starken, hypnotisierenden Droge. Es könnte auch eine Geschichte darüber sein, wie ein Fall einfach erfunden wurde."
Fisher wies darauf hin, daß der erste Fall aus den Ambitionen des Stiefvaters des dreizehnjährigen Anklägers, Evan Chandler, entstand, der Jacksons Freundschaft mit seinem Sohn ausnutzte. Einmal verlangte er von Jackson, ihm ein Haus zu bauen. Fisher sagte, das Kind habe bestritten, von Jackson mißbraucht worden zu sein, bis ihm das Medikament Sodium Amytal verabreicht wurde, welches dafür bekannt ist, falsche Erinnerungen zu erzeugen. Chandler weigerte sich, für den Artikel interviewt zu werden, und er weigerte sich, in der Today Show aufzutreten, wo Fisher ihre Anklagen vor einem landesweiten Publikum wiederholte. Sie sagte, der gesamte Plan sei von dem Stiefvater des Kindes ausgeheckt worden, um den Superstar zu zerstören.
Keine der Beschreibungen von Jacksons Karriere in den Medien, darunter eine seichte Umfrage von Anderson Cooper über die Karriere des Stars, berichtete über die Lügen des Klägers im Jahr 2005 und dessen Mutters schäbige Geschichte des Betrügens von Menschen und Institutionen, einschließlich JC Penney's, die sie des sexuellen Mißbrauchs bezichtigt hatte. Sie behauptete, vom Ladenpersonal "unsittlich berührt" worden zu sein. Dokumente wiesen überdies darauf an, daß "...die Mutter mit ihren Kindern geübt hat, um ihre Geschichte zu bestätigen."
Während des Prozesses im Jahr 2005 brachte Jacksons Anwalt Tom Mesereau Jr. den Teenager dazu, zugeben, daß er während des JC Penney-Falles unter Eid gelogen hatte. USA Today berichtete am 1. März 2005, daß die Mutter den Jungen als Requisit benutzt hatte, um Geld aus Mike Tyson, Adam Sandler, Jim Carrey, Jay Leno und anderen herauszuholen, "obwohl die Versicherung seine Kosten übernahm." Linda English, eine der letzten hartgesottenen und zähen Journalisten, die im März 2005 für Associated Press berichtete, sagte, Mesereau habe den Fünfzehnjährigen dazu gebracht, zuzugeben, daß er Jeffrey Alpert, einem Mitarbeiter der Schule, erzählt hat, zwischen ihm und Jackson sei "nichts passiert".
Connie Keenan, Redakteur bei Mid Valley News, schrieb über eine Lüge, die die Mutter des Jungen dieser Zeitung aufgetischt hatte. Sie hatte behauptet, ihr Sohn benötige medizinische Betreuung, sie habe jedoch nicht die finanziellen Mittel dafür. Während der ersten Woche nach dem Aufruf der Zeitung erhielt die Mutter 965 Dollar an Spenden. Dann stellte sich heraus, daß der Junge kostenlos bei Kaiser Permanente [Medical Center] in Los Angeles behandelt worden war. Connie Keenan kam zu dem Schluß: "Mein Bauchgefühl - sie ist eine gerissene Betrügerin. Sie war auf Geld aus. Meine Leser wurden benutzt. Meine Mitarbeiter wurden benutzt. Es ist widerlich."
Während man Jackson als "bizarr" bezeichnete, zitierte keiner der Kabelsender in seiner Berichterstattung über Jackson die bizarre Zeugenaussage der Mutter des Klägers, Janet Arvizo. Während ihrer Aussage äußerte sie, sie habe befürchtet, ihre Kinder würden in einem Heißluftballon aus Neverland, Jacksons Ranch, verschwinden.
Am 18. April 2005 berichtete Agence France Presse [AFP] "Die Mutter des jungen Michael Jackson-Anklägers behauptete, sie fürchte, ihre Kinder würden in einem Heißluftballon von der Neverland Ranch des Stars entführt werden. An einem Punkt der bizarrsten Zeugenaussage in Jacksons oftmals surrealem Prozess gab die Frau an, der Polizei gesagt zu haben, sie fürchte, ihre drei Kinder würden aus Neverland in den blauen Himmel Kaliforniens entschwinden.
"Haben Sie dem Sheriff gesagt, daß Sie dachten, Ihre Kinder könnten in einem Heißluftballon aus Neverland verschwinden?" fragte Jacksons Anwalt Thomas Mesereau die Frau im Kreuzverhör.
"Ich wies sie darauf hin", sagte sie.
Schließlich, im November 2006, verweigerte Janet Arvizo laut TMZ anläßlich einer Anklage wegen Sozialbetrugs in Los Angeles die Aussage. Sie wurde zu 150 Stunden gemeinnütziger Arbeit und zur Rückzahlung von 8.600 Dollar verurteilt. Während des Jackson-Prozesses berief sich Arvizo bezüglich des Sozialbetrugs auf den 5. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten. Offenbar beantragte sie Sozialhilfe, obwohl sie aufgrund eines Vergleichs 150.000 Dollar von JC Penney's erhalten hatte. Nancy Grace, die Jacksons Tod kommentierte, sagte, selbst angesichts des Verhaltens der Mutter und der Lügen des Jungen habe sie der Freispruch im Jackson-Prozess überrascht. Kein Wunder - Miss Grace wurde als "Cheerleader der Staatsanwaltschaft" bezeichnet.
Dennoch beharren diese Journalisten darauf, ihr Nachrichtenprodukt sei dem von Bloggern überlegen. (Journalisten-Scheusal Diane Dimond, Sneddon-Fan und Jackson-Stalkerin, wurde von MSNBC zu einem Gespräch eingeladen, in dessen Verlauf sie sich in idiotischen, größtenteils häßlichen Spekulationen über Jacksons Leben und Tod ergehen durfte).
Mary Fisher von GQ beschuldigt ihre Kollegen eines nachlässigen Journalismus' von der Sorte, die Jackson im Leben und im Tode diffamiert. Maureen Orth von Vanity Fair hat Mary Fishers Erkenntnisse nicht gelesen. Sie war zu Gast in der Chris Matthews Show und beschuldigte Jackson "schwerer Verbrechen", darunter Pädophilie. Eine weitere Reporterin, die das Urteil der Jury im Jahr 2005 scheinbar für nichtig erklärte, war Morning Joe's Anhängsel, Spatzenhirn Courtney Hazlett. Sie sagte, es würde keine Pilgerfahrten nach Neverland geben, wie es bei Graceland der Fall ist, da "schlimme Dinge in Neverland vorgefallen sind." Man wollte uns den Eindruck vermitteln, daß Presley und sein Gefolge ihre Tage in Graceland damit verbrachten, Milch zu trinken und einander Passagen aus der Bibel vorzulesen.
All diese Ansichten weisen darauf hin, daß diese Fernsehleute es übernommen haben, das Urteil der Geschworenen, wann immer es ihnen gefällt, für nichtig zu erklären. Diese ausnahmslos weiße elektronische Jury hat sich selbst über das Gesetz erhoben.
Doch jedenfalls litt Jackson nicht unter der gleichen Form des High Tech-Lynchens wie die tragische Patsy Ramsey [zu "Mordfall" scrollen]. Jahrelang beschuldigten sie die Sender, die eben nicht nur zur Wahl rufen, sondern selbst als Richter und Geschworene fungieren, des Mordes an ihrem Kind. Erst nach ihrem Tod wurde festgestellt, daß sie unschuldig war.
Falls die Berichterstattung der Medien zum Zeitpunkt von Jacksons Tod nicht anzüglich und ignorant genug war – so wurde es am nächsten Tag, dem 26. Juni, nicht besser.
In der Today Show wurden Jacksons philanthropisches Streben und seine Zuwendungen an vierzig Wohltätigkeitsverbände ignoriert; es ging ausschließlich darum, was mit all dem Geld des N*ggers geschehen war, und ob er an zu vielen Drogen starb, und was aus seinen Kindern werden würde. Fragen, die die Voyeure anlocken sollten. Erneut wurde Diane Dimond eingeladen, um skurrile unbestätigte Gerüchte über den toten Star zu verbreiten. Einige dieser modernen Marktschreier, wie Chris Matthews, äußerten ihre Überraschung darüber, daß Jacksons Tod zu einem derartigen Ausbruch weltweiter Trauer führte. Dies ist es, was Menschen wie Matthews widerfährt, die in einer isolierten, weißen, rassistischen Blase leben (das schließt die Möchtegern-Angloamerikaner und Churchill-verehrenden Iren unter ihnen ein), und die der Ansicht sind, daß ein schmaler kultureller Streifen zwischen New York und Washington die Welt darstellt.
Ich hätte gerne gesehen, daß mehr unabhängige afro-amerikanische Journalisten Michael Jacksons Tod kommentieren, doch laut Richard Prince, der einen Medien-Blog für das Maynard Journalism Institute betreibt, haben Hunderte von ihnen in den letzten zwei Jahren ihren Job verloren, darunter Pulitzer-Preisträger wie Les Payne.
Aufgrund des Mangels an Schwarzen und Latinos im Journalismus mutierten die Medien zu einer überflüssigen, rein weißen Jury, allzeit bereit - zur Unterhaltung der Typen, die gewöhnlich solchen, von P.T. Barnum erschaffenen Darbietungen beiwohnen - einen schwarzen Prominenten zu demontieren.
Lyrics von Michael Jackson
They wanna get my ass, dead or alive
You know he really tried to take me down by surprise
I bet he missioned with the CIA
He don't do half what he say
Dom Sheldon is a cold man
Dom Sheldon is a cold man
Dom Sheldon is a cold man
Dom Sheldon is a cold man
He out shock in every single way
He stop at nothing just to get his political say
He think he hot cause he's BSDA
I bet he never had a social life anyway
You think he bother with the KKK?
I bet his mother never taught him right anyway
He want your vote just to remain TA
He don't do half what he say
Dom Sheldon is a cold man
Dom Sheldon is a cold man
Dom Sheldon is a cold man
Dom Sheldon is a cold man
Dom S. Sheldon is a cold man
Dom Sheldon is a cold man
Dom Sheldon is a cold man
Dom Sheldon is a cold man
Ishmael Reed ist Essayist, Roman-Schriftsteller, Dichter und Bühnen-Autor, und ein Preisträger in allen Kategorien. Er lehrte fünfunddreißig Jahre lang an der University of California (Berkeley), sowie in Harvard, Yale und Dartmouth. Reed ist ein Mitglied der Harvard's Signet Society und der Yale Calhoun Society.
Er ist der Herausgeber von Konch. Sein neues Buch "Mixing It Up, Taking On The Media Bullies" ist im De Capo Verlag erschienen.
Er lebt in Oakland, Kalifornien.
Quelle: counterpunch.org / Übersetzung: Pearl
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