8. Juli 2009
Während des Wochenendes verfolgte ich die Berichterstattung über Michael Jackson - ausschließlich Jackson, ununterbrochen, so schien es. Kann man irgendwelche Lehren daraus ziehen, die für unsere Arbeit von Bedeutung sind? Ja, das denke ich schon.
Michael (es klingt falsch, ihn Jackson zu nennen) hatte eine unglaubliche Arbeitsmoral. Die Menschen werden nicht so gut in etwas ohne Antrieb und Zielstrebigkeit. Sicher, er hatte eine natürliche Begabung, doch Talent allein ist nicht genug. Er verstand, was alle erfolgreichen und Bestand habenden Unternehmer verstehen: Verbraucher und Kunden wollen ein außergewöhnliches Erlebnis.
Michael war mehr als ein Sänger. Es gibt viele Sänger. Er war ein Entertainer.
So wie die besten Restaurants wissen, daß die Menschen nicht zum Essen ausgehen, nur um zu essen, sondern um angeregt zu werden und Zeit mit anderen zu verbringen. Und so, wie die besten Kanzleien das Bedürfnis eines Klienten verstehen, etwas Wertvolles aus dem Verlauf eines Rechtsstreits zu lernen, so wußte Michael, daß die Menschen aus ihrem Leben mitgenommen werden wollen zu etwas Anderem, etwas Besserem.
Er erkannte auch die Bedeutung von Neuerfindung und Widerstandsfähigkeit - etwas, das viele von uns in ihrem Arbeitsleben niemals erkennen. Er hätte nach dem Erfolg von Thriller aufhören oder dieses Jahr für Jahr kopieren können. Er tat es nicht. Geschmäcker verändern sich; und er, wie jeder gute Geschäftsmann, veränderte sich mit ihnen.
Widerstandsfähigkeit? Ich erinnere mich, seinen Prozess verfolgt zu haben. An dem Tag, an dem der Richter ihn anwies, zu erscheinen (Michael war im Krankenhaus), kreuzte er in seiner Pyjamahose auf. Er wurde freigesprochen.
Er kam zurück und plante zum Zeitpunkt seines Todes eine fünfzig Konzerte umfassende Tour. Allerdings war er, glaube ich, ein todunglücklicher Mann. Er hatte alles, und dennoch hatte er nichts. Der Buddhismus lehrt, daß unsere Entwicklung als Menschen (wie auch als Arbeitnehmer) entscheidend von den Intentionen unserer Mitmenschen abhängt. Die Intentionen seiner Fans und derer, die ihn umgaben, waren nicht immer gut. Ein Mensch kann nicht tun, was er mit seinem physischen Erscheinungsbild tat, ohne sich in gewisser Weise selbst zu hassen.
Sein Tod sollte uns veranlassen, unsere Intentionen gegenüber Kollegen, Chefs und Mitarbeitern zu überdenken und uns zu fragen: Sind es gute Absichten, die ihnen helfen, oder kommen sie von einem dunkleren Ort? In "Superstition" sang Stevie Wonder: "Wenn du an Dinge glaubst, die du nicht verstehst, leidest du." Ich glaube, Michael hätte das verstanden.
Doch dessen ungeachtet (oder vielleicht gerade darum) brachte er Freude in das Leben der Menschen, während so viele so sehr versuchten, sie ihm zu nehmen.
Vielen Dank dafür, Michael. Ruhe in Frieden.
Michael P. Maslanka ist geschäftsführender Partner des Dallas Office Of Constangy, Brooks & Smith. Er ist zertifiziert in Arbeits- und Sozialrecht im Texas Board Of Legal Specialization. Er schreibt die "Work Matters" Kolumne, zu finden unter www.texaslawyer.com.
Quelle / Übersetzung Pearl