Mag ja sein, dass Murray nicht aus böser Absicht gehandelt hat. Aber Michael hat sicherlich auch nicht aus böser Absicht heraus genervt, sondern weil er abhängig war. Weil er nicht mehr anders zur Ruhe kommen konnte, weil er vermutlich für sich keinen anderen Ausweg als Medikamente mehr gesehen hat. In diesem Fall gibt es vermutlich mehrere Menschen, die man bei alledem als "Opfer" bezeichnen könnten. Am schlimmsten ist es sicher für die Kinder, die ihren geliebten Daddy so früh verlieren mussten. Murray muss jetzt mit dem Gewissen leben, dass sein Patient verstorben ist. Und Michael? Der muss mit gar nichts mehr leben, denn der musste all das mit dem Leben bezahlen. Ein verdammt hoher Preis, den er natürlich irgendwo immer mutwillig eingegangen ist. Keine Frage. Wer sich einer Sucht hingibt, der spielt mit seinem Leben. Aber es bleibt eben die Frage, ob Michael das alles bewusst war. Umbringen wollte er sich bestimmt nicht.
Eine Sucht ist und bleibt ein Hilfeschrei. Dieses Betteln ist ebenfalls ein Hilfeschrei gewesen. Ein Schrei nach Ruhe, nach Erholung. Nun, beides hat er nun gefunden. Auf tragischste Art und Weise, die nur hätte geschehen können. Ich weiß nicht, wer Täter ist. Aber ich weiß, dass ich als Arzt das mit meinem Gewissen nicht hätte vereinbaren können, meinen Patienten jedes Mal in tödliche Gefahr zu bringen. Ja, vielleicht hätte sich Michael einen anderen Arzt gesucht. Vielleicht aber auch nicht. Das kann keiner sagen. Es kann ohnehin keiner was sagen. Außer den Beteiligten. Wobei Michael leider für immer verstummt ist.
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