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RE: Michael Jackson Verzweifelt und schlaflos - der Hilfeschrei!

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  • Zitat von Shania Beitrag anzeigen
    @Mrs. Järvis, deine Beträge berühren mich sehr. Ich weiß nicht, was dir zugestoben ist in deinen jungen Jahren, ich kann mir etwas denken, es geht mich auch nichts an. Aber ich kann dich so gut verstehen. Ich knuddel dich mal ganz dolle.
    Dankeschön

    Nun, was ist mir zugestoßen?
    Im Grunde genommen das Gleiche, das Michael passiert ist. Nur auf einer anderen Ebene und ich hatte das Glück, dass auf mich keine 1000 Kameras gerichtet sind, wenn ich was sage. Dafür aber die Augen eines ganzen Dorfes. Das reicht schon.

    Wie er hatte ich kaum echte Freunde, ich hatte keine 100% normale Kindheit, ich bin auch immer schon vorverurteilt worden. Auch für mein Aussehen Und oftmals musste ich mich auch gegen unschöne Behauptungen zur Wehr setzen. Ich musste schon früh mit den Konsequenzen jeder Entscheidung zu leben lernen und bin mehr als nur einmal tief gefallen. Verdammt tief.

    Das sag ich jetzt nicht, um Mitleid zu bekommen. Das letzte was ich immer wollte, war Mitleid. Ich wollte einen Menschen, der mir zwar in den Arsch tritt, aber auch bei mir bleibt und mich unterstützt. Ich wollte jemanden, der keine klugen Sprüche bringt, sondern handelt. Und genau das kann ich mir bei Michael auch vorstellen. Dieser Mann hat keine Menschen gebraucht, die ihm sagen, wie er sein Leben leben soll. Er hätte niemanden gebraucht, der in Mitleid zerfließt. Er hätte Menschen gebraucht, die handeln. Zu seinem Wohl und vielleicht auch mal gegen seinen Willen. Aber aus ehrlicher Sorge heraus.

    Es ist immer so unheimlich einfach zu sagen "Ja mein Gott, der war erwachsen, der hatte Geld und wenn er sich nur mal was hätte sagen lassen, dann wäre es ihm besser ergangen". Solche Sätze kommen von Menschen, die keine Ahnung haben, von was sie eigentlich reden. Genau solche Menschen, die meinten, ihm sagen zu können, wie er leben soll, genau die hätte er nicht gebraucht. Und ja, er war erwachsen. Ich bin auch erwachsen und dennoch habe ich lange Zeit versucht, alleine klarzukommen, einfach weil man es muss. Wenn man nur Menschen in seinem Umfeld hat, die sich mit der eigenen Situation nicht identifizieren können (und das konnten in Michaels Umgebung nur wenige Menschen), dann redet man mit diesen Menschen nicht darüber. Das tut man einfach nicht. Und man nimmt Ratschläge dieser Menschen automatisch nur mit einem süffisanten Lächeln entgegen, weil man denkt "Du hast keine Ahnung, von was du hier eigentlich sprichst". Man wird automatisch zum Einzelkämpfer und will das alleine schaffen, weil man das Gefühl hat, mit allem alleine zu sein.

    Warum hat Michael sich nicht professionell helfen lassen? Vermutlich, weil er jahrelang immerwieder das Gefühl bekommen hat, dass ihn keiner wirklich versteht. Es ist für Andere immer leicht, irgendwelche klugen Lebensweisheiten zu zitieren und Ratschläge zu erteilen. Und wieso ist es so leicht? Weil sie schlussendlich ja nicht mit der Konsequenz leben müssen. Vielleicht mit einem schlechten Gewissen, ja. Aber nicht mit der Konsequenz.

    Beispiel:
    Da ist eine Straße, die eine Fußgängerampel hat, aber auf dieser Straße fährt laufend ein Auto und auch LKWs. Person X läuft mit Person Y diese Straße entlang und Person Y ist eine Person, die immer nur bei grüner Ampel über die Straße geht. Nun hat Person Y es aber an diesem Tag enorm eilig. Vielleicht weil auf der anderen Straßenseite ihr Bus wartet. Person Y weiß aber, dass es gefährlich ist, einfach über die Straße zu laufen. Person X ist da anderer Meinung und meint, man könne doch ganz normal da rüber laufen, wenn gerade kein Auto kommt. Person Y die es eigentlich aus Erfahrung besser weiß, hat zwar ein schlechtes Gefühl, aber rennt doch über die Straße....und wird vom nächsten Auto mitgenommen...

    Das schlechte Gewissen hat vielleicht Person X. Aber Person Y ist die, die sich die Radischen von unten anschauen darf.

    Ich hoffe, mit dem Beispiel kann ich rüber bringen, was ich sagen wollte. Genauso kann ich es mir bei Michael vorstellen. Da werden viele Leute da gewesen sein, die Ratschläge erteilen wollten. Mit Sicherheit in guter Absicht. Aber zu sagen "Menschenskind Michael, du musst mit diesen verdammten Medikamenten aufhören. Du machst dich doch kaputt!", das war keine große Hilfe für ihn.
    Da werden viele Menschen Ratschläge gegeben haben, aber Michael konnte sie einfach nicht annehmen, weil er genau wusste, dass sie nicht sein Leben leben (können). Er wusste, es ist sein Leben und er wusste auch, dass er sicherlich ein Leben führt, das sonst niemand auf dieser Welt führt. Wer hätte ihm denn da Ratschläge erteilen wollen? Die Einzige, auf die er vielleicht gehört hat, war Liz Taylor, weil Michael wusste, dass sie einigermaßen weiß, wovon sie spricht. Aber ansonsten?

    Ich weiß nicht, ob man Michael ab einem gewissen Punkt überhaupt noch hat helfen können. Aber wenn, dann hätte man knallhart sein müssen. Man hätte ihm alles um die Ohren hauen müssen. Sozusagen "ohne Rücksicht auf Verluste". Man hätte auch nicht aufhören dürfen, wenn er schon geweint hätte. Man hätte ihn nicht weglaufen lassen dürfen. Aber man hätte auch immer an seiner Seite sein müssen. Egal was gekommen wäre. Man hätte selbst diesen steinigen, harten Weg mit ihm mitgehen müssen. Mit allen Konsequenzen und mit allen "Wunden", die da entstanden wären. Man hätte gegen seinen Selbsthass, seine Selbstzweifel kämpfen müssen. Man hätte gegen seine Einsamkeit kämpfen müssen.

    Ganz besiegt hätte man zumindest die Einsamkeit unter Umständen nicht. Aber vielleicht hätte man sie auf ein Maß reduzieren können, das auch für Michael erträglich geworden wäre. Wie genau man das hätte schaffen können, das weiß ich nicht. Ich kannte Michael ja nicht. Aber ich weiß, dass es verdammt schwer geworden wäre. Und diesen schweren Weg, den konnte/wollte wohl keiner mit ihm gehen.

    Aber wenn keiner diesen Weg mit ihm gehen konnte, wer wollte ihm dann vorschreiben, wie er zu leben hat und welche Entscheidungen er zu treffen hat? Wer wollte ihm da raten, was für sein Leben gut ist und was nicht, wenn keiner dazu bereit war, mit ihm zu leben?

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    • [Wieder etwas spät - aber ich kann nicht so schnell schreiben wie manch andere.]

      Zitat von Picollina Beitrag anzeigen
      @ The Passenger

      sorry, aber das Thema haben wir schon lange durch. Hier geht es grade um "echte" oder "unechte" Trauer.
      Jooh, - doch eigentlich geht es in diesem Thread um die Verzweiflung des Michael Jackson. Und deshalb sah ich auch keinen Grund, meinen Beitrag zur Frage, wer denn MJ wirklich gewesen sein könnte, zu löschen, nachdem ich ihn abgeschickt und gemerkt hatte, daß heir in der Zwischenzeit die Hölle los war.

      Was das jetzige Thema betrifft, so hoffe ich, daß die Wogen sich allmählich wieder glätten werden. Ich kann verstehen, weshalb speziell du, Mrs. Järvis, so erbost auf missionX reagiert hast, - doch soweit ich missionX aus ihren Beiträgen kenne, bin ich sicher, daß du so ziemlich die Allerletzte bist, die sie gemeint hat. Was sie stört, scheinen jene zu sein, die wirklich nichts Neues zum Thema MJ (und das nicht nur im engeren Sinne!) zu sagen haben, sondern im Prinzip ununterbrochen nur von sich und ihren Bedürfnissen reden und sich dabei einer Sprache bedienen, die auch mich eher an Teenies als an Erwachsene erinnert - und aus der auch ich keine authentischen Gefühle betr. MJ heraushören kann. Deshalb empfinde ich die Beiträge von missionX oft als erfrischend anders - und auch als erfrischend witzig. Daß sich manche, die sie (wie ich vermute) gar nicht gemeint hat, dadurch angegriffen fühlen, ist die Kehrseite. Aber damit muß ja jeder rechnen, der vieles, was hier verhandelt wird, anders sieht und auch dementsprechend anders schreibt.

      Grundsätzlich halte ich es für sehr wichtig, daß in einem Forum wie diesem nicht nur Leute vertreten sind, die es am liebsten kuschelig haben und einander in ihren 'erlaubten' Reaktionen auf MJs Tod bestärken, sondern auch Leute, die etwas distanzierter mit der Situation umgehen oder gar - wie missionX - zuweilen ganz offen sagen, was sie denken. Solange auf keinen speziellen Beitrag reagiert wird, muß sich keiner angegriffen fühlen. Jeder kann sich das heraussuchen, was für sie oder ihn gerade wichtig ist. Und für manche kann es eben auch wichtig sein, Beiträge wie meine zu lesen, die fast schon einen essayistischen Touch haben - oder wiederum Beiträge wie die sehr impulsiv, zugleich aber auch sehr bodenständig und auf mich sehr oft mutterwitzig wirkenden von missionX.

      Alles in allem sei gesagt, daß es hier wie in allen anderen Foren auch Leute gibt, die weniger, und Leute, die mehr denken. Mit missionx und Mrs. Järvis sind zwei Damen aneinandergeraten, die ich für sehr unterschiedlich, aber gleichermaßen intelligent halte. Sie haben also das Potential, den Konflikt auf friedliche Weise zu lösen. Es würde mich freuen, wenn es dazu käme.

      *

      PS. @Shania: Vielen Dank für deinen Dank. Es ist tatsächlich schön zu wissen, daß es Leute gibt, die meine Beiträge für lesenswert halten.
      Zuletzt geändert von The Passenger; 24.08.2009, 16:09.

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      • @ The Passenger
        Ich finde Deine Gedanken und Ausführungen zu MJ absolut bereichernd,
        als noch nicht so langer Fan bin ich ja dabei (und das kann noch eine Weile dauern)
        mir ein eigenes Bild über diesen Ausnahmekünstler und besonderen Menschen zu machen. Ob ich das was Du
        schreibst nun immer richtig finde oder nicht ist dabei unerheblich, soweit ich mir
        nicht nur mit dem Verstand sondern auch mit dem Herzen mein eigenes Bild erstelle.

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        • George Michael konnte seine Homosexualität gut verbergen. Und in seinen Videos kamen ständig Frauen vor. Das sagt nichts über Heterosexualität aus.

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          • zitat Mrs. Järvis
            Das letzte was ich immer wollte, war Mitleid. Ich wollte einen Menschen, der mir zwar in den Arsch tritt, aber auch bei mir bleibt und mich unterstützt. Ich wollte jemanden, der keine klugen Sprüche bringt, sondern handelt. Und genau das kann ich mir bei Michael auch vorstellen. Dieser Mann hat keine Menschen gebraucht, die ihm sagen, wie er sein Leben leben soll. Er hätte niemanden gebraucht, der in Mitleid zerfließt. Er hätte Menschen gebraucht, die handeln. Zu seinem Wohl und vielleicht auch mal gegen seinen Willen. Aber aus ehrlicher Sorge heraus.
            genau: zwischen ratschlägen erteilen (und sich dann abwenden) und liebevollem verantwortlichen handeln der person gegenüber, besteht ein himmelweiter unterschied.
            niemand nimmt gerne ratschläge an, wenn er sich unverstanden fühlt.

            Aber wenn keiner diesen Weg mit ihm gehen konnte, wer wollte ihm dann vorschreiben, wie er zu leben hat und welche Entscheidungen er zu treffen hat? Wer wollte ihm da raten, was für sein Leben gut ist und was nicht, wenn keiner dazu bereit war, mit ihm zu leben?
            @ Mrs. Järvis:

            du sprichst mir mit deinem beitrag mal wieder aus dem herzen!

            Michael hat nicht umsonst in so vielen liedern über seine einsamkeit gesungen. und damit meinte er auch das gefühl des unverstandenseins und die qual wieder hängengelassen oder benutzt zu werden.

            I don't wanna hear it. Love is a FEELING (aus "Give in to me")

            und naja: es haben ihn genug sogenannte freunde oder ehefrauen sitzen lassen - aus welchen nachvollziehbaren gründen auch immer...

            sein leben war hart und letztendlich wollte niemand seine isolation teilen.
            Zuletzt geändert von Marywell; 24.08.2009, 16:24.

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            • Eine gewisse Bodenständigkeit finde auch ich vollkommen in Ordnung. Ich habe mich auch schon aus Themen zurückgezogen bei denen ich dachte "Nee, damit bist du durch, da kommst du nicht weiter". Es ist nicht ok, nochmal drauf zu schlagen, wenn man die Menschen gar nicht kennt. Und Menschen, die sich durch MJ wirklich an etwas erinnert fühlen, denen muss man das nicht nochmal unter die Nase reiben. Nicht in dieser Form. Über etwas das man nicht kennt, sollte man so nicht urteilen. Das ist nicht ok.

              Ich bin aber kein Mensch der jetzt sagen würde "Oh, Beitrag von missionX...den les ich jetzt nicht mehr, weil mir ihre Meinung bestimmt eh nicht passt". Mir passt ihre Wortwahl zu diesem Thema in keinster Weise und ich finde es so nicht ok. Aber es gibt auch Beiträge wo ich ihr durchaus zustimmen kann. So ist es nicht. Ich will missionX hier sicherlich nicht verteufeln. Aber in diesem Fall ist sie, für mich, deutlich über das Ziel raus geschossen.
              Denn da waren stellenweise Sätze dabei, die sehr verallgemeinernd wirkten und dementsprechend auch verletzend. Zum Beispiel, dass Menschen mit psychischen Problemen immer nur andere Menschen verteufeln für ihr scheiß leben. Manche machen das vielleicht. Aber bei den meisten Menschen steckt da was ganz anderes dahinter und viele Menschen verteufeln nichtnur die Anderen, sondern vor allem auch sich selbst und sie schaden auch in den allermeisten Fällen nur sich selbst und keinen Anderen.

              Ausnahmen bestätigen auch da natürlich die Regel. Aber solche Aussagen machen mich wütend. Wertungen über die Echtheit von Gefühlen anderer Personen haben mich schon immer wütend werden lassen. Mit sowas hatte ich schon so verdammt oft zu tun und es zeigt eine sehr eingeschränkte Sicht auf gewisse Dinge.


              Ansonsten finde ich das Thema "War er nun homosexuell oder war er es nicht" langsam ermüdend. Er hat sich für den Weg eines Heterosexuellen entschieden und das sollte man einfach stehen lassen. Er wollte es so. Ob aus einem inneren Zwang heraus oder nicht, kann man jetzt sowieso nicht mehr herausfinden. Es ist natürlich möglich und es würde auch Gründe geben, wieso er sein Leben lang geschwiegen hat, aber das braucht nicht zu interessieren. Es sind Spekulationen und bei denen sollte es auch bleiben. Fakt ist, dass er mit Frauen verheiratet und zusammen war und dass er gesagt hat, er wäre nicht schwul. Also muss man das so hinnehmen. Ob man es glaubt, das ist jedem selbst überlassen. Aber akzeptieren und hinnehmen muss man es als einen Fakt. Denn er hat so gelebt und er hat es so gesagt. Daran gibt es nichts zu rütteln.

              Die Vergleiche mit anderen Künstlern sind auch langsam ausgelutscht. George Michael und Freddie Mercury waren nicht Michael Jackson. Sie sind/waren eigenständige Personen, die ihre eigenständigen Entscheidungen getroffen haben. Jeder für sich und aus Gründen, die wir nicht kennen. Punkt.
              Zuletzt geändert von Mrs. Järvis; 24.08.2009, 16:29.

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              • @ Mrs. Trävis

                Ja da sind zu viele „hätte“ dabei. So wie du, die auch schlimmes erlebt hast und ich und viele andere, können wir trotzdem nur im Ansatz erahnen, wie ein Mensch wie MJ leben.

                Ich finde Passengers Beitrag sehr gut und nachvollziehbar, wo er von Kindheit an bis zu dem Verrat der Kinder geschrieben hat (ist in diesem Thread, kann jetzt leider nicht suchen, weil ich auf Arbeit bin und immer nur mal schnell hier reinschaue)

                Und stimmt, außer Liz hatte er kaum eine erwachsene Person, die ihn wirklich als Menschen und Freund geliebt und ein bisschen gelenkt hat. Und dass selbst Liz das nicht geschafft hat, lässt tief blicken.

                Tragisch ist auch, dass Michael nie eine Ehe führen konnte. Er hatte nie eine Frau, die mit ihm lebt, die ihn liebt, eine Vertraute, einen Menschen an seiner Seite. Und hier stelle ich mir die These vor, er wäre wirklich schwul gewesen, dies ist der Grund, warum er keine Ehe führen konnte, er konnte sich nicht outen und eine Homebeziehung führen und war somit zur Einsamkeit verurteilt. Das ist so schrecklich, dass ich mir das gar nicht vorstellen kann.

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                • ..ich war mal vor (langer) Zeit mit einem Musiker zusammen er war ein wirklich sehr talentierter Mensch, er war ein Perfektionist in allem wirklich allem was er tat....Er war ein guter Mensch...aber nach 6 Beziehung musste ich zu ihm sagen....Als Freund bist du der beste den man haben kann....als Partner unerträglich... so ähnlich kann ich es mir bei MJ auch vorstellen.

                  lg
                  hmanu

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                  • Zitat Mrs. Järvis:
                    Es ist immer so unheimlich einfach zu sagen "Ja mein Gott, der war erwachsen, der hatte Geld und wenn er sich nur mal was hätte sagen lassen, dann wäre es ihm besser ergangen". Solche Sätze kommen von Menschen, die keine Ahnung haben, von was sie eigentlich reden. Genau solche Menschen, die meinten, ihm sagen zu können, wie er leben soll, genau die hätte er nicht gebraucht. Und ja, er war erwachsen. Ich bin auch erwachsen und dennoch habe ich lange Zeit versucht, alleine klarzukommen, einfach weil man es muss. Wenn man nur Menschen in seinem Umfeld hat, die sich mit der eigenen Situation nicht identifizieren können (und das konnten in Michaels Umgebung nur wenige Menschen), dann redet man mit diesen Menschen nicht darüber. Das tut man einfach nicht. Und man nimmt Ratschläge dieser Menschen automatisch nur mit einem süffisanten Lächeln entgegen, weil man denkt "Du hast keine Ahnung, von was du hier eigentlich sprichst". Man wird automatisch zum Einzelkämpfer und will das alleine schaffen, weil man das Gefühl hat, mit allem alleine zu sein.

                    Warum hat Michael sich nicht professionell helfen lassen? Vermutlich, weil er jahrelang immerwieder das Gefühl bekommen hat, dass ihn keiner wirklich versteht. Es ist für Andere immer leicht, irgendwelche klugen Lebensweisheiten zu zitieren und Ratschläge zu erteilen. Und wieso ist es so leicht? Weil sie schlussendlich ja nicht mit der Konsequenz leben müssen. Vielleicht mit einem schlechten Gewissen, ja. Aber nicht mit der Konsequenz.
                    Mrs. Järvis, sehr gut geschrieben und glaub mir, Du bist nicht alleine mit dieser "Problematik"! Ich kann es sehr gut nach empfinden, eben weil es mir in meinen Leben nicht anders ergangen ist.

                    Ich persönlich möchte hier nicht meine "Probleme" erläutern, da ich finde sie sind viel zu privat. Mutig finde ich es jedenfalls von Dir, (auch wenns übers Internet geht) solche Zeilen überhaupt verfassen zu können.

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                    • Dieser Mann hatte so oder so keine Chance, eine normale Ehe zu führen. Dazu war sein Leben zu anders. An seiner Seite hat es niemand so lange ausgehalten, einfach weil das bedeutet hat, ein Leben zu führen, das nur noch aus Kameras besteht. Nur auf Neverland waren keine. Aber Neverland war ja nunmal nicht die ganze Welt. In "Jetzt rede ich" sagt Debbie Rowe, dass sie irgendwann so nicht mehr leben konnte/wollte. Sie wollte endlich wieder in einen Supermarkt gehen können, ohne direkt 20.000 Menschen um sich rum zu haben.

                      Sie konnte aus diesem Leben fliehen. Michael konnte das nicht. Er konnte nicht fliehen. Er war zum Bleiben gezwungen und darum war für ihn wohl eine glückliche Beziehung von vorne herein immer zum Scheitern verurteilt.

                      @Picollina
                      Naja, meine Probleme würde ich hier auch nicht komplett ausbreiten. Aber wer sowas zumindest einigermaßen kennt, der kann sich auch noch einigermaßen in Michael reinversetzen und zumindest ansatzweise verstehen, was dem Mann passiert ist. Nur musste er das auf eine Weise aushalten, dass ich Gott für mein Leben sogar noch danke. Wirklich. Lieber hab ich mein Leben, als das von Michael. Nichtmal geschenkt hätte ich dieses Leben gewollt. Auch mit all dem Geld nicht.
                      Zuletzt geändert von Mrs. Järvis; 24.08.2009, 16:36.

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                      • Immer noch nicht fertig?

                        Ich bin mir ziemlich sicher dass man auf die
                        gleiche Art und Weise jeden Song so außeinander nehmen könnt.

                        Madonna, da wird er dann wahrscheinlich reininterpretieren
                        das sie süchtig nach Kinder ist.
                        Westerhagen, wahrscheinlich ist der eigentlich Pfefferminzfabrikant,
                        Grönemeyer, lebt mit nem Eisbär zusammen
                        na und Michael ist ist eben schwul gewesen.

                        Wayne interessierts?

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                        • Zitat von Senfi0606 Beitrag anzeigen
                          Immer noch nicht fertig?

                          Ich bin mir ziemlich sicher dass man auf die
                          gleiche Art und Weise jeden Song so außeinander nehmen könnt.

                          Madonna, da wird er dann wahrscheinlich reininterpretieren
                          das sie süchtig nach Kinder ist.
                          Westerhagen, wahrscheinlich ist der eigentlich Pfefferminzfabrikant,
                          Grönemeyer, lebt mit nem Eisbär zusammen
                          na und Michael ist ist eben schwul gewesen.

                          Wayne interessierts?

                          Ich widerspreche bei diesem Teil entschieden. Jawohl
                          Bei Grönemeyer kann man nichts interpretieren Den muss man erstmal verstehen, bevor man seinen Text interpretieren könnte und einen Duden "Deutsch-Grönemeyer Grönemeyer-Deutsch" gibt es noch nicht Ich weiß bei der Hälfte seiner Songs bis heute noch nicht, was der Mann sagen will, weil ich kein Wort verstehe.

                          Kommentar


                          • hey, da haben sich ja einige ähnliche beiträge überschnitten.... ;-)


                            nun,

                            Lisa Marie hatte eben ihre eigene vergangenheit mit ihrem papa und da ist sie an grenzen gestoßen.
                            es gibt auch leute die sagen, möglicherweise war sie nicht reif und stark genug die ehe durchzuziehen.
                            ich persönlich finde, sie hat zu früh aufgegeben und hat in ihrem verhalten das muster ihrer mutter wiederholt.

                            aber wer bin ich das anzunehmen? ICH war nicht mit Michael verheiratet!

                            Debbie Rowe hat in einem interview gesagt, sie konnte die isolation
                            (nicht normal auf die straße gehen zu können, ohne verfolgt zu werden) nicht mehr ertragen und wollte ihr altes "normales" leben zurück.

                            auch verstandlich irgendwo.

                            aber Michael konnte das nicht: einfach hinschmeißen und sagen: so, ich verlasse dich jetzt mal King of Pop, mach's gut, ich wünsc h dir noch alles gute, wir bleiben freunde!

                            Er ist allein zurückgeblieben.
                            Zuletzt geändert von Marywell; 24.08.2009, 16:41. Grund: überschneidung

                            Kommentar


                            • Ich weiß nicht ob MJ in einem normalen Alltagsleben glücklicher geworden wäre. Seiner enormen Kreativität Ausdruck verleihen zu können hat nicht nur die Fans sondern auch ihn bereichert, denke ich. Wenn er dies nicht hätte ausleben dürfen, hätte ihm auch etwas gefehlt. Man kann es drehen wie man will, es gibt immer eine Kehrseite der Medaille.

                              Vielleicht wäre es ein Weg i.wo in der Mitte zwischen den beiden Extremen gewesen...doch das war nicht sein Schicksal - es war ihm wohl so nicht bestimmt.
                              Zuletzt geändert von for a better world; 24.08.2009, 16:48. Grund: nachtr.

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                              • Zitat von Mrs. Järvis Beitrag anzeigen
                                Dieser Mann hatte so oder so keine Chance, eine normale Ehe zu führen. Dazu war sein Leben zu anders. An seiner Seite hat es niemand so lange ausgehalten, einfach weil das bedeutet hat, ein Leben zu führen, das nur noch aus Kameras besteht. Nur auf Neverland waren keine. Aber Neverland war ja nunmal nicht die ganze Welt. In "Jetzt rede ich" sagt Debbie Rowe, dass sie irgendwann so nicht mehr leben konnte/wollte. Sie wollte endlich wieder in einen Supermarkt gehen können, ohne direkt 20.000 Menschen um sich rum zu haben.

                                Sie konnte aus diesem Leben fliehen. Michael konnte das nicht. Er konnte nicht fliehen. Er war zum Bleiben gezwungen und darum war für ihn wohl eine glückliche Beziehung von vorne herein immer zum Scheitern verurteilt.

                                @Picollina
                                Naja, meine Probleme würde ich hier auch nicht komplett ausbreiten. Aber wer sowas zumindest einigermaßen kennt, der kann sich auch noch einigermaßen in Michael reinversetzen und zumindest ansatzweise verstehen, was dem Mann passiert ist. Nur musste er das auf eine Weise aushalten, dass ich Gott für mein Leben sogar noch danke. Wirklich. Lieber hab ich mein Leben, als das von Michael. Nichtmal geschenkt hätte ich dieses Leben gewollt. Auch mit all dem Geld nicht.
                                Ich weiß nicht ob er so oder so keine Chance gehabt hätte. Andere Schauspieler und Musiker konnten es auch . Also von daher finde ich nicht, dass es bei ihm als einzigen nicht ging.

                                Was seine Medienpräsenz betrifft, ja das finde ich schockierend. Er konnte keinen Schritt allein tun, ohne das Menschenmengen, seien es Fans oder Presse, um ihn herum waren. Er musste nachts heimlich shoppen gehen, abends in den geschlossenen Zoo. Er war somit auch außerhalb seiner Ranch mehr oder weniger allein.

                                Nur frage ich mich, wie es dazu gekommen ist. Waren es die Anfangsjahre, in denen er die Medienpräsenz ja buchstäblich gesucht hat? Konnte er es, nachdem er die Auswüchse erkannt hat, nicht mehr stoppen? Das sind Fragen, die sich mir stellen. Andere Megastars leben auch mehr oder weniger normal, zwar schon mit Presserummel, aber doch so, dass sie sich zumindest in ihrem Umfeld, Hollywood, z.B., einigermaßen frei bewegen konnten.

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