Michael Jackson war gewarnt
Unter allen Umständen wollte Michael Jackson offenbar an das Narkosemittel Propofol kommen – trotz Warnung. Ein Arzt hatte ihn auf die großen Gefahren hingewiesen.
Der kalifornische Rheumatologe Allan Metzger hatte nach Angaben seines Anwalts im April einen Hausbesuch bei Michael Jackson gemacht. „Jackson fragte nach Propofol. Dr. Metzger weigerte sich und sagte ihm, wie gefährlich es ist“, zitiert das „People“-Magazin den Anwalt. „Offenbar versuchte Jackson, an das Mittel zu kommen und jemanden zu finden, der es ihm verabreicht.“
Leibarzt ist hoch verschuldet
Der Sänger war am 25. Juni mit 50 Jahren überraschend gestorben. Die Polizei versucht herauszufinden, ob Jackson Opfer eines Verbrechens wurde. Sie geht Hinweisen nach, wonach eine Überdosis Propofol den Herzstillstand ausgelöst hat. Jacksons Leibarzt Conrad Murray soll dem Sänger kurz vor dessen Tod das Narkosemittel Propofol injiziert haben. Am Dienstag waren das Haus und das Büro von Murray durchsucht worden.
Murray ist hoch verschuldet. Seine Luxus-Ferienwohnung in Las Vegas steht vor der Zwangsversteigerung. Wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht, die am Freitag veröffentlicht wurden, belaufen sich die Schulden des Arztes auf mehr als 770 000 Dollar (545 000 Euro). Murray begann im Mai als Leibarzt für Jackson zu arbeiten, nachdem Gläubiger von ihm die Rückzahlung von 363 000 Dollar vor Gericht einforderten. Der Schuldenberg könnte erklären, warum Murray seine eigene Praxis in Las Vegas aufgab und eine Anstellung als Jacksons Leibarzt für monatlich 150 000 Dollar annahm.
Wo sich der Leichnam des Sängers befindet, bleibt derweil weiter ein Rätsel. Sein Sarg war nach einer öffentlichen Trauerfeier am 7. Juli in Los Angeles an einen unbekannten Ort gebracht worden. Musikmogul Berry Gordy ließ dementieren, dass er der Familie Jackson seine Familiengruft auf einem Friedhof in Los Angeles geliehen habe, bis eine Entscheidung über die endgültige Ruhestätte gefallen ist. „Das ist absolut falsch. Michael Jacksons Leichnam ist nicht da“, sagte Gordys Sprecherin. Ein Teil der Familie will den Sänger auf seiner einstigen Neverland Ranch beerdigen, andere Familienmitglieder lehnen das entschieden ab.
ala/dpa/AFP
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