Die Beurteilung von "schwach", ist zudem eine ganz relative und ja... subjektive Geschichte, denn so wie Michael seine Proben hinlegte und quasi Tag für Tag die physischen und psychischen Leistungen eines Hochleistungssportlers ablieferte, empfand ich ihn persönlich als verdammt stark für einen immerhin bereits 50 jährigen Mann. Ich denke, dass da die allermeisten der hier anwesenden User (und seien sie selbst noch viele Jahre jünger), über eine vergleichbare körperliche Stärke nicht verfügen.
Letztlich wurde zudem bestätigt, das Michael ein körperlich gesunder Mann war.
Schlank (und zwischenzeitlich auch sehr schlank) war er immer und dass er als 50 Jähriger vielleicht nicht mehr durchgängig wie ein jugendlicher Flummi daher kommt, sollte doch eigentlich weder verwundern, noch gar Anlass dafür sein, ihm Schwäche zu attestieren.
Was seine psychische Schwäche angeht, so sehe ich das auch ganz anders, denn er war gerade im Begriff, der Welt was zu zeigen und zu beweisen.
Er hatte große Ideen und Pläne für die Zukunft und war sicher weit entfernt davon, sich depressiv und geistesabwesend in eine dunkle Ecke zu verkriechen, wenn man ihn doch nur gelassen hätte.
Und was genau willst du mir denn zum Vorwurf machen?
Dass ich anders als viele hier Michael nicht postum seinen Schneid und seine Größe in allen Belangen abspreche? Dass ich ihn nach seinem Tode nicht zu dem armen Würstchen degradiere, welches pleite und an Körper und Geist abgwirtschaftet zum willenlosen Spielball von irgendwelchen "AEG's und Murray's" mutierte?
Dass ich ihm nicht die Fähigkeit und Möglichkeiten abspreche, seinen Kindern ein zurechnugsfähiger, verlässlicher und starker Vater gewesen zu sein?
Michael kann sich selbst gar nicht mehr dagegen wehren, dass sich völlig anonyme Menschen öffentlich über seine Windeln unterhalten und für eine solche unsensible Verletzung seiner Intimspäre gar noch besonders großes Mitleid und besondere Empathie vorschieben.
Seine Kinder sind es, die jetzt mit all diesem Schotter (der ohnehin völlig sinnlos ist, da das Endresultat nicht mehr abänderbar ist) konfrontiert werden und auch für die stelle ich es mir sehr belastend vor, in ihrem großen Verlust und ihrer Trauer nun über ihren Vater ständig zu erfahren, wie unselbstständig, schwach und weggetreten er angeblich gewesen sein soll. Damit macht man ihnen ihre Trauer nicht leichter, sondern zum ewig währenden Martyrium. Erste Auswirkungen dieses Totentanzes dürfen wir gerade bei Paris erleben.
Der tatsächlichen Schuld eines Herrn Murray ist durch ein ordentliches Gericht angemessen Genüge getan worden und auch darüber brauchen wir nicht mehr zu streiten.
Wir erwarten von der Welt, dass sie Michaels Freispruch in seinem Prozess endlich als unstrittige Tatsache anerkennen und ihn nicht nach eigenem Ermessen lustig weiterhin verurteilen und einer Tat beschuldigen, derer er sich nicht schuldig gemacht hat.
Gleiches sollte dann doch bitte auch für Murray gelten, denn entweder ich will ordentliche Gerichtsentscheide als letztes Recht anerkennen oder ich will es nicht.
Allerdings betrachte ich die individuelle Situation und da war Michael Jackson nach wie vor ein Weltstar, mit reichlich Kapital im Rücken, der persönlich und aktiv seinen Kindern Vater war, der beruflich aktiv war und große Projekte vorbereitete, die zudem schon weit vor Fertigstellung auf so großes öffentliches Interesse und entsprechende Begeisterung trafen, sodass er schon da wusste, dass sein Projekt ein riesiger Erfolg werden würde und er nicht befürchten musste, von der Welt als abgehalfteter und grenzdebiler Freak wahrgenommen zu werden.
'Er war viele Jahre ein ganz großer... ja... der Größte..., aber in seinen letzten Lebensjahren ist er zu einem bedauernswerten, hilflosen Zombi verkommen, den man nicht mehr ernstnehmen konnte, nachdem er ja selbst nicht mehr Herr seiner Sinne war.'
Ist es wirklich das, was du glauben willst?
Ich glaube jedenfalls, dass Michael, wenn er es könnte, jedem in den Hintern träte, der sich aus der Entfernung das Recht nähme, so verletzend und unfundiert über ihn zu urteilen.
Nun gut..., Michael träte sicher nicht, der beantwortete so was eher mit stiller Ignoranz. Da hat er mir eine Menge voraus, denn ich würde treten, wenn mir weit entfernte Personen, die mich gar nicht kennen, derartige Unfähigkeiten andichteten und so über meinen psychischen und physischen Zustand spekulierten und urteilten.
Michael war nicht entmündigt und auch nicht in einem Zustand, der das erforderlich gemacht hätte. Das bitte ich endlich zu berücksichtigen.
Fragst du deinen Arzt, wenn du seine Hilfe abforderst, ob der deine Hilfe braucht?
Der verdient an dir Geld und das ist genau das, was er braucht und was ihm hilft und was dich sicher nicht davon abhält, ihn auch gefälligst in Anspruch zu nehmen.
Das schließt auch alle Evntualitäten mit einzukalkulieren, die in letzter Konsequenz NUR Murray als ARZT voraussehen konnte.
Ganz im Gegenteil.
Dass Murray genau das nicht tat und bei seinem Tun wohl so was wie einer gewissen Routine, Sorglosigkeit und Leichtfertigkeit unterlegen ist, hat letztlich die Katastrophe möglich gemacht. Das ist unstrittig.
Aber genau für diese seine Schuld ist Murray schließlich auch verurteilt und bestraft worden.
Und dass Michael das sogar sehr genau gewusst haben dürfte, ergibt sich alleine aus der Tatsache, dass Murray überhaupt angestellt war.
Hätte Michael um die Gefahren nicht gewusst, dann hätte er sich die Infusionen von seinem Gärtner legen lassen und dann wäre der jetzt wiedermal der Mörder.
Natürlich konnte Michael das erwarten und hat genau das erwartet.
Und dann ging etwas furchtbar schief.
Schuldnerberater, Beziehungsberater, möglicherweise seine Freunde und Familie.
Kommentar