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    Den folgenden Artikel hab ich heute morgen gefunden und fand ihn ganz interessant.

    Außer spekulieren, warten und Fingernägel kauen ist ja momentan nix zu machen deshalb hab ich ihn mal übersetzt; er würde in den Urteil-Thread passen, aber ich wollte den Diskussionsfluß dort nicht unterbrechen, drum halt so -


    ~*~~*~


    Der Conrad Murray Prozess: Psychologie könnte der Anklage helfen

    Ein Artikel von Gastautorin Ivy Bigbee aus Washington, DC - 2. November 2011



    LOS ANGELES - Abseits der Grafiken, Diagramme und Theorien, die belegen sollen, daß Michael Jackson sich selbst Propopol injiziert hat - einem Szenario, daß der Experte der Verteidigung, Dr. Paul White, in seiner Aussage am 31. Oktober offerierte. Gefangen in einem Dickicht aus Anschauungsmaterialien, welche der Experte der Gegenseite, Dr. Steven Shafer, vorbereitet hatte, befand sich der unglückliche Dr. White in der Lage, die neue Theorie der Verteidigung darstellen zu müssen: daß der für die Nacht mit Benzodiazepinen ruhiggestellte Michael Jackson durch eine Propofol-Selbstinjektion seinen eigenen Tod verursachte.
    Können Sie sich irgendeine, bereits sedierte, Person vorstellen – in dem Maß, wie es Jackson laut Tonband-Beweis war – der dazu in der Lage ist, sich innerhalb von zwei Minuten eine tödliche Dosis eines Medikaments zu injizieren, das sich im Raum befindet?

    Ist die Annahme, daß der Popsänger sich selbst Propofol injizierte, für die Jury leicht zu akzeptieren? Oder werden sie Schwierigkeiten haben, sich vorzustellen, daß ein bereits sedierter Jackson - mit Infusionsschläuchen in beiden Beinen oder Leisten und einem Kondom-Katheter versehen – zu einer mit Propofol gefüllten Spritze gegriffen hat, nachdem er aus einer großen Initialdosis von fünfzig Milligramm und einer schnellen Infusion des Narkose-Medikaments erwachte?

    Dr. White und die Verteidigung führen sicherlich einen mühsamen Kampf. Die Team-Mitglieder stehen in Konflikt mit kognitiven Grundsätzen, die Schülern bereits am College beigebracht und die an der juristischen Fakultät als Werkzeuge für die Ausarbeitung effektiver Tatsachenbehauptungen sowie Eröffnungs- und Schlussplädoyers wiederaufgenommen werden. An solchen Aspekten könnte es Murrays Verteidigern mangeln, weil sie ihren Fall bislang nicht effektiv strukturierten – im Hinblick auf Jury-Wahrnehmung und Psychologie.
    Hinsichtlich einer Verurteilung verknüpft diese Diskussion drei psychologische Effekte auf das Gedächtnis: Vorrangstellung, Aktualität und Einzigartigkeit.

    1. Vorrangstellung: Auch wenn es albern klingt - welcher Mensch mit intakten kognitiven Fähigkeiten könnte den ersten Buchstaben des Alphabets vergessen? Das erste von allem wird wahrscheinlich nicht vergessen werden. Wir werden uns wahrscheinlich an, beispielsweise, unser erstes Haustier oder unsere erste Liebe erinnern. Menschen werden sich detailgenau an die verschiedenen Ereignisse in ihrem Leben erinnern, wenn sie die ersten ihrer Art sind: ihr erstes Auto vielleicht, oder ihre erste Flugreise, das erste Date, den ersten selbstgefangenen Fisch, das erste selbstgemalte Bild oder das erste Foto, etc.
    Im Fall Conrad Murray beispielsweise könnten sich die Geschworenen an die schockierend benommene Tonbandaufnahme von Michael Jackson erinnern, weil es das erste - und vielleicht einzige – Mal ist, da sie ihn unter dem (wahrscheinlichen) Einfluß von Medikamenten sprechen hörten. Die Aufnahmen sind in der Tat unvergeßlich, vor allem verglichen mit der Klarheit von Jacksons Werk, welches einen gleichbleibend konzentrierten Jackson zeigt.

    2. Aktualität: Es ist einfacher, sich an etwas oder jemanden zu erinnern, wenn es oder er in vor kurzem stattgefundenen Projekten, Eindrücken, Gesprächen oder sogar Träumen eine Rolle spielt. In diesem Fall sollte die Conrad Murray Jury keine Schwierigkeiten haben oder sich zögerlich an die Aussage des Zeugen der Anklage, Dr. Steven Shafer, zu erinnern, dessen Erläuterungen und Ansichten die Jury sehr zu interessieren schienen. Da Anwälte Zeugen zu jedem beliebigen Zeitpunkt während des Prozesses erneut befragen können, ist es möglich, der Jury Dr. Shafers Aussagen und seine Bereitwilligkeit, die wissenschaftlichen Aspekte zu vermitteln, wiederholt vor Augen zu führen.

    3. Einzigartigkeit: 1. das Einzige seiner Art zu sein 2. ohne etwas Gleichartiges oder Gleichwertiges; beispiellos.
    Die Geschworenen werden nicht vergessen, daß der Experte der Anklage, Dr. Shafer, pro bono vor Gericht aussagt: zum Wohl der Menschen, während Dr. Paul White sagt, er gehe davon aus, mit 3.500 Dollar pro Tag für seine Dienstleistungen vergütet zu werden.

    Dadurch, daß hauptsächlich die abschließenden Erklärungen bestehen bleiben, wird das Konzept von Vorrangstellung, Aktualität und Einzigartigkeit zweifellos zur Rechtssprechung beitragen.

    Quelle: discovery.com / Übersetzung: Pearl

  • #2
    Danke pearl für die Mühe, die du dir immer machst mit den Übersetzungen.
    Man könnte ja ein URTEIL-Fakten und Presse aufmachen, so wie wir es all die Tage im Prozess hatten, da könnte der Artikel dann rein, wäre einene Möglichkeit. Kommt bestimmt auch zum Urteil noch einiges zusammen.

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