Und dann noch etwas direkt zu Propofol:
"Die Wirkung von Propofol im Einzelfall hängt vom Alter, dem Körpergewicht und den Begleiterkrankungen des Patienten sowie von begleitend eingesetzten Medikamenten ab. Mitunter können mit einer einzigen Dosis verschiedene Sedierungstiefen durchschritten werden, so dass die Sedierung unter Umständen tiefer wird als beabsichtigt; d.h. der Patient erreicht ein tieferes "Schlafniveau" als geplant, z.B. das Stadium der Vollnarkose. Dadurch kann auch ein kurzfristiger Atemstillstand ausgelöst werden. Anders als bei Midazolam gibt es zu Propofol kein Gegenmittel. Alle Endoskopie-Teams, die mit Propofol sedieren, müssen deshalb in der Lage sein, einen Atemstillstand angemessen zu beherrschen"
Das es zu Propofol gar kein Gegenmittel gibt, wußte ich bisher gar nicht.
Außerdem:
"Zu den notwendigen Maßnahmen der Überwachung gehören die Pulsoxymetrie, also die Messung der Sauerstoffsättigung des Blutes und der Herzschlaghäufigkeit, und die Blutdruckmessung (insbesondere bei Sedierung mit Propofol). Bei Patienten mit schwerer Herzerkrankung sollte darüber hinaus ein EKG zur Überwachung der elektrischen Aktivität des Herzens angelegt werden."
"Die die Sedierung überwachende Person darf in dieser Zeit keine anderen Aufgaben wahrnehmen."
Das sind zwar alles Dinge die größtenteils schon bekannt sind, aber jetzt als ich diese Informationen durchgelesen habe, erscheint es mir immer unglaubwürdiger, dass Murray das nicht gewußt oder gewußt und trotzdem nicht beachtet hat. Im Umkehrschluß erscheint es mir immer wahrscheinlicher, dass geplant und vorsätzlich - von wem auch immer - gehandelt wurde. Das war kein Unfall.
Quelle: http://www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/021-014p.htm
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