Die Anhörung gestern muß schlimm gewesen sein für die Familie, es hat viele Tränen gegeben.
Was wollte der Leibarzt vertuschen?
Brisant | 06.11.2011 | 17:15 Uhr
Jahrelang war Dr. Conrad Murray ein angesehener Herzspezialist und der Leibarzt von Michael Jackson. Doch die medizinische Koryphäe habe im Ernstfall nicht einmal eine Herz-Lungenmassage durchführen können. Das hatte fatale Folgen. Der "King of Pop" starb vor den Augen seines Arztes. Der steht nun vor Gericht.
Warmherzig und fürsorglich - so beschreiben ihn seine Patienten. Die Familie seines prominentesten Patienten allerdings sieht das ganz anders. Bereits den zweiten Tag muss sich Arzt Dr. Conrad Murray vor einem Gericht in Los Angeles verantworten. Es soll untersucht werden, inwieweit er eine Mitschuld am Tod des "King of Pop" trägt.
Unschöne Details während der Verhandlung
Während der bisherigen Verhandlung kamen durch verschiedene geladene Zeugen für den Arzt recht unerfreuliche Tatsachen ans Licht: So berichtete einer der Leibwächter Jacksons, dass der Arzt ihn und seinen Kollegen gefragt habe, ob sie eine Herz-Lungen-Massage durchführen könnten, nachdem Jackson ins Koma gefallen sei. Die beiden Leibwächter hatten den Eindruck, dass der als Herzspezialist bekannte Arzt, einfach nicht wusste, wie eine solche Massage geht. Murray habe die Herz-Lungen-Reanimation völlig falsch durchgeführt: Mit nur einer Hand, während der Patient auf einer weichen Matratze lag. Stattdessen braucht man aber beide Hände, der Patient muss dabei auf einer harten, nicht federnden Unterlage liegen.
Michael Jackson bei einem AuftrittAußerdem habe Murray viel zu lange gewartet, bis er die Medizinische Hilfe gerufen habe. Die Sanitäter berichteten, der "King of Pop" sei bei ihrer Ankunft bereits tot gewesen. Einer der Rettungssanitäter sagte vor Gericht aus, Jacksons Körper sei bei seinem Eintreffen kalt gewesen, die Hände blau angelaufen. Der behandelnde Arzt Murray habe aber behauptet, Jackson sei soeben erst ins Koma gefallen. Von dem offensichtlich gespritzten Betäubungsmittel Propofol habe er gar nichts erwähnt. Spritzen und Ampullen habe Murray verschwinden lassen, so Rechtsanwalt Carl Douglas, der vor Gericht den Leibwächter Alberto Alvarez vertritt. Sein Mandant habe auf Anweisung Murrays einige Ampullen sowie eine Tasche mit weißer Flüssigkeit entsorgen müssen.
Janet, Paris und LaToya bei der TrauerfeierTrauer und Entsetzen im Gerichtssaal
Im Gerichtssaal herrschte unterdessen eine angespannte Stimmung. Der Jackson-Clan samt Mutter Katherine, Vater Joe, Bruder Randy sowie den Schwestern Janet und La Toya ist zum Prozess erschienen. Besonders bei der Schilderung, wie der tote "King of Pop" aufgefunden wurde, hätten viele Familienmitglieder hemmungslos geweint, so berichten Augenzeugen. Besonders schlimm war es für die Familie zu hören, wie Leibwächter Alvarez die beiden Kinder Paris und Michael von ihrem sterbenden Vater fern halten musste.
"Paris schrie: "Daddy, Daddy! In diesem Moment drehte sich Mr. Alvarez um und brachte die Kinder aus dem Zimmer. Das ist wahrlich keine Szene, die zwei junge Menschen jemals mit ansehen sollten."
Der ehemalige Leibarzt Michael Jacksons, Conrad Murray, bestreitet indes, verantwortlich für den Tod seines prominenten Patienten zu sein. In den kommenden zwei Wochen werden weitere Zeugen gehört. Damit könnte es eng für den Mann werden, der sich selbst als Freund des Superstars sah.
Brisant | 06.01.2011 Carl Douglas, Rechtsanwalt
http://www.mdr.de/brisant/promi-klatsch/8075953.html
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