Mehrere Aussagen des Leibarztes Dr. Conrad Murray zu Michael Jacksons Tod werden nach US-Medienberichten von den Gerichtsmedizinern angezweifelt.
Murray gab zwei Tage später, am 27. Juni, in Anwesenheit seines Anwalts zu Protokoll, dass er dem an Schlaflosigkeit leidenden Sänger auf dessen Drängen 25 Milligramm Propofol gegeben habe. Eine so niedrige Dosis hätte den an Propofol gewöhnten Jackson wohl kaum getötet, meinen die Gerichtsmediziner laut Tmz.com.
Murray sagte der Polizei laut Protokoll außerdem, er habe gut zehn Minuten nach der Injektion festgestellt, dass Jackson nicht mehr atmete. Nachforschungen ergaben jedoch, dass der Arzt nach diesem Zeitpunkt noch drei längere Gespräche auf seinem Mobiltelefon führte und fast eineinhalb Stunden verstreichen ließ, bis er über den Notruf 911 Hilfe anfordern ließ, schrieb Tmz.com. In einer Videobotschaft über YouTube bestand Murray darauf, völlig korrekt vorgegangen zu sein. "Ich habe alles unternommen, was ich konnte. Das ist die Wahrheit."
Inzwischen hat sich Murrays Anwalt, Edward Chernoff, zu Wort gemeldet und die seinem Klienten angelasteten Zeitangaben bestritten. Der Arzt habe nie zu Protokoll gegeben, dass Jackson schon wenige Minuten nach der Propofol-Injektion - das heißt: kurz vor 11.00 Uhr - nicht mehr atmete, behauptet Chernoff jetzt nach einem Bericht des Nachrichtensenders ABC. Diese Zeitangabe stamme vielmehr von der Polizei, die den Ablauf der Ereignisse nachzuskizzieren versucht habe, sagt Chernoff. Murray habe den Zustand des Sängers erst eine eine Stunde später entdeckt, dann dessen Wiederbelebung versucht und den Notruf veranlasst.Jacksons Schwester LaToya hat derweil Barbara Walters ein Interview zugesagt, das am 11. September bei ABC ausgestrahlt werden soll. Jacksons vier Brüder Jermaine, Tito, Marlon und Jackie wurden dagegen für eine Reality-Fernsehserie gewonnen, die Videomaterial der Jackson-Brüder vor und nach dem Tod von Michael vorstellen werde, bestätigte der Sender A&E.
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