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Ich finde, das ist so ähnlich wie im Sport - gut oder schlecht ist in dem Sinne niemand, hat immer was mit dem Trainingsstand und Trainingsziel zu tun. Entscheidend ist quasi, was jeder jeweils in seiner eigenen Situation daraus macht, und was er überhaupt möchte.
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Das Thema "Jackson" ist ein derart weites, endloses Feld, kein Wunder, dass es, obwohl wir alle doch letztlich dasselbe Hobby haben, derart viele unterschiedliche Standpunkte, Meinungen usw. gibt, Foren, Gruppierungen, Cliquen, usw.
Den Song mochte ich anfangs nicht. Ich für mich kann nur sagen, ich brauchte die Lyrics, um den Song zu verstehen und zu lieben.
Hier liegt meiner Meinung nach auch der Hund begraben, was Invincible angeht. Das Album ist weitgehend unpopulär, weil die meisten nichts damit verbinden, keine Tour, keine Clips, usw. Was das Album selbst aber noch lange nicht schlecht macht, ganz im Gegenteil. Man muss ja auch mal in der Lage sein, eine Platte quasi ohne äußere Einflüsse beurteilen zu können.
Zu Jam kann ich sagen, dass ich den Song von Anfang an absolut mitreißend fand, lange bevor es ein Video oder eine Performance oder sonst was gab.
Diese Nummer hat bis heute nichts von ihrer Qualität eingebüßt, während Songs wie Why You Wanna Trip On Me oder Keep The Faith doch ein wenig verstaubt wirken, wie ich finde.
Persönlich liebe ich aber Stranger In Moscow generell. Der Song gehört bestimmt zu den fünf besten von Michael. Man muss noch nicht mal so sehr die Hintergründe davon kennen, einfach die Musik sprechen lassen genügt völlig, finde ich. Man spürt den Schmerz, der damit einhergeht, hautnah mit, ich fühle mich im Grunde teilweise sofort ins Jahr 1993 versetzt, wenn die Nummer beginnt.
Der Song kann einem auch persönlich helfen, wenn man irgendwie Kummer hat, finde ich.
Insofern kritisiere ich gar nicht so sehr, was er da auf der Bühne performt, hier kaufe ich ihm voll ab, dass das alles von Herzen kommt. Auch wenn es teilweise uralte Moves sein mögen.
Traurig fand ich aber schon, dass er letzten Endes so gut wie kein einziges Mal auch nur eine einzige Zeile live gesungen hat. Das war etwas bitter. Nicht mal ein wenig am Ende, wie etwa bei Beat It oder Billie Jean.
Ich glaube, lediglich eine einzige Aufnahme existiert, wo er es live versucht, nämlich bei den Proben zum Prager Konzert 1996.
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