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Michael und Vitiligo

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  • Betroffene in Südafrika.
    This documentary was shot by Activate Leadership South Africa. Gaone Matewa was chosen as one of the social entrepreneurs in South Africa. This documentary i...


    Es gibt eine Initiative, den 25.06 zum Welt VitiligoTag zu machen, Lee Thomas hat sie ins Leben gerufen, auch die südafrikanischen von Vitiligo Betroffenen setzen sich mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit dafür ein. Um eine entsprechende Anfrage an die UNO zu stellen, brauchen sie 500 000 Unterschriften.



    Vielleicht hört es dann endlich auf, Michael zu unterstellen, er hätte mutwillig seine weiße Haut mit Mittelchen herbeigezaubert.Je mehr Betroffene mit den unterschiedlichen Stadien dieser Erkrankung an die Öffentlichkeit gehen um so mehr kann gegen die Diffamierung Michael gegenüber und anderen Erkrankten die Stirn geboten werden. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Lee Thomas und die südafrikanischen Frauen aus dem Video mit sog. Bleichcremes sich weiß gefärbt haben.
    Zuletzt geändert von Dreamerdancer; 21.07.2012, 23:32.

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    • Zitat von Dreamerdancer Beitrag anzeigen
      Betroffene in Südafrika.
      This documentary was shot by Activate Leadership South Africa. Gaone Matewa was chosen as one of the social entrepreneurs in South Africa. This documentary i...


      Es gibt eine Initiative, den 25.06 zum Welt VitiligoTag zu machen, Lee Thomas hat sie ins Leben gerufen, auch die südafrikanischen von Vitiligo Betroffenen setzen sich mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit dafür ein. Um eine entsprechende Anfrage an die UNO zu stellen, brauchen sie 500 000 Unterschriften.



      Vielleicht hört es dann endlich auf, Michael zu unterstellen, er hätte mutwillig seine weiße Haut mit Mittelchen herbeigezaubert.Je mehr Betroffene mit den unterschiedlichen Stadien dieser Erkrankung an die Öffentlichkeit gehen um so mehr kann gegen die Diffamierung Michael gegenüber und anderen Erkrankten die Stirn geboten werden. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Lee Thomas und die südafrikanischen Frauen aus dem Video mit sog. Bleichcremes sich weiß gefärbt haben.
      Ich fänd es auch super, wenn sich diese Initiative durchsetzen könnte. Vittiligo ist den meisten Menschen kein Begriff, obwohl diese Krankheit schon lange bekannt ist.
      Ich habe selbst in den 80ern zwei Kollegen gehabt, die unter Vittilligo litten. Einen Kollegen, bei dem es mit 27 Jahren anfing und eine Kollegin, die schon Mitte 50 war als es bei ihr begann.
      Hätte ich in meinem Umfeld nicht zufällig Menschen gehabt mit der Krankheit, wäre sie mir auch nicht bekannt gewesen.
      Vielleicht gehöre ich auch deswegen zu der Fraktion, die niemals auch nur ansatzweise daran zweifelt, das Michael davon betroffen war.
      Wenn man selbst Menschen kennt, die mit Vittiligo "zu kämpfen" haben, weiß man wie sehr sie darunter leiden.
      Und bei dunkelhäutigen Menschen ist das Problem noch viel offensichtlicher und entstellender, vor allem wenn Einkommensschichten trifft, die nicht die Mittel haben das Problem wenigstens auf einer kosmetisch-ästhetischen Ebene anzugehen.

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      • Ich hatte eine Arbeitskollegin, die Vitiligo großflächig am Hals und an den Händen hatte, aber da sie sehr hellhäutig von Natur aus war, ist es bei ihr nicht sehr aufgefallen, im Gegensatz zu dunkelhäutigen Menschen, bei denen es ein massives und sehr auffälliges Problem darstellt.

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        • Zitat von Dreamerdancer Beitrag anzeigen
          Ich hatte eine Arbeitskollegin, die Vitiligo großflächig am Hals und an den Händen hatte, aber da sie sehr hellhäutig von Natur aus war, ist es bei ihr nicht sehr aufgefallen, im Gegensatz zu dunkelhäutigen Menschen, bei denen es ein massives und sehr auffälliges Problem darstellt.
          Und wenn man dann noch dazu in der Öffentlichkeit steht, wo ohnehin jeder Pickel bewertet wird.... - ich kann sehr gut verstehen, daß Michael sehr darunter gelitten hat.

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          • Zitat von Despair Beitrag anzeigen
            Und wenn man dann noch dazu in der Öffentlichkeit steht, wo ohnehin jeder Pickel bewertet wird.... - ich kann sehr gut verstehen, daß Michael sehr darunter gelitten hat.
            Noch dazu, wenn einem nicht geglaubt wird und man sich über einen wegen der Krankheit lustig macht. Eigentlich wären da 'ne Menge Entschuldigungen von Seiten jener "Journalisten" fällig, die auch nach MJs Eingeständnis, er habe Vitiligo, weiterhin über ihn hergezogen sind.

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            • Ich weiß nicht, ob ihr dieses Video schon kennt: http://www.youtube.com/watch?v=za6nv-CK4xQ
              Vielleicht kann jemand es übersetzen und zusammenfassen.

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              • Ich kann das Video leider nicht komplett übersetzen aber grob zusammenfassen. Die junge Frau spricht davon wie die Krankheit im Alter von 5 Jahren bei ihr ausgebrochen ist. Es fing an mit weißen Flecken auf den Armen und im Gesicht. Sie erzählt wie schwierig es war damit zurechtzukommen weil es damals noch eine sehr unbekannte Krankheit war und keiner so wirklich wusste was los war. Dann erzählt sie das vor allem die Zeit als Teenager nicht einfach war aufgrund der Reaktionen aus dem Umfeld. Und wei wichtig ihre Familie für sie ist die ihr immer Halt. Über Michael Jackson sagt sie das sie es einfach nicht verstehen kann warum die Menschen ihm nicht glauben wollen.

                Ich fand das Video sehr berührendund finde das sowas mehr in die Öffentlichkeit sollte. Ich find es echt erschreckend wie wie Menschen immer noch glauben das Michael einfach nur nicht mehr dunkelhäutig sein wollte. Das hab ich schon oft gehört und versuche dann zu erklären das es eine Krankheit ist aber es wird mir nicht geglaubt.

                In meiner Ausbildung im Krankenhaus haben ich damals einen kleinen dunkelhäutigen Jungen gesehen, der mehrere weiße Flecken im Gesicht hatte.
                Ich kannte die Krankheit bis da noch nicht und war auch noch kein Michael Fan. Ich weiß nicht was aus diesem kleinen Jungen geworden ist.
                Für mich war es dann als Fan total klar worunter Michael Jackson litt. Und verstehe einfach nicht warum soviele es immer nocht nicht glauben wollen. Hat sich mal einer von diesen vielen gefragt wie das funktionieren soll das man einfach aus Willkür seine Hautfarbe verändert? Wahrscheinlich nicht, aber geglaubt wird es trotzdem.

                Ich hoffe das diesem kleine Jungen, den ich damals im Krankenhaus kennengelernt habe, mehr Verständnis in seinem Leben entgegengebracht wird.

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                • Viele, die zu MJs lebzeiten und dessen eigenen aussagen zu Vitiligo nicht trauten könnte vielleicht ein blick auf den entsprechenden vermerk im autopsie report helfen. Aber selbst dieser als offiziell geltender stand immer wieder mal unter der vagen vermutung, dass er nicht echt sein könnte. Ich selbst glaube nicht an diese vermutung, halte ihn in jedem fall für echt, er war ja schliesslich auch ein wichtiges und zweifelsfreies kritierium vor gericht. Jedoch die öffentlichen diskussionen darum echt/nicht echt gab es - so kann es sein, dass für manchen der autopsiebericht keine eindeutige beweiskraft hat.

                  Die erkrankung Vitiligo ist nicht irgendwie wegzuleugnen, auch nicht die tatsache, dass MJ wohl lebenslang sowohl an der erkrankung ansich als auch an allen negativen begleiterscheinungen litt.

                  Allerdings traue ich ihm einen zeitweise agressiven umgang mit den verbleibenden dunklen hautpartien schon zu, also mehr als nur einfaches überschminken oder retouchieren mit camouflage, allerdings keinesfalls unter der prämisse nicht mehr schwarz sein zu wollen. Ob ein agressiver umgang sich mit dem verlauf seiner Vitiligo vertrug und vor allem ob das seine haut als solche (er)tragen konnte - ich lasse die gedanken offen.

                  Die tatsache des zwangsläufigen 'weissen' erscheinungsbilds mit all seinen kritikpunkten nach aussen hin - und der möglichkeit, dass das weisse erscheinungsbild auf manchen wie eine provokation gewirkt haben mag - ich glaube nicht, dass MJ die vitiligo stets nur als ein krankheitsbild leidend hingenommen hat. Vielmehr bin ich davon überzeugt, er hat (auch) das getan, was jemand tut, dem das leben zitronen präsentiert - er hat limonade draus gemacht. Darin steckt nicht der geringste vorwurf, es war schliesslich seine haut, in der er steckte und sein ganz persönlicher umgang damit nach seinen bedürfnissen.

                  Der wandel von schwarz nach weiss, sei er auch ursprünglich einer krankheit unterworfen, seine zeitweise deutlich in erscheinung tretende androgyne erscheinungsform, sein zeitweises sprechen in einer höheren tonlage wie seine natürliche, mal vollmaske, dann wieder fast schmerzhafte offenheit und ungeschütztheit ... es gäbe vieles anzumerken, was sprünge im bild seiner künstlerpersönlichkeit aufwarf, die nicht so ohne weiteres zu handlen sind - erst recht nicht von leuten, die sich wenig bis fast gar nicht mit MJ beschäftigten, aber vielleicht trotzdem diese sprünge irritierend wahrnahmen.
                  Vielleicht ist das der scheitelpunkt, wenn geheimnisvolle mythoisierung sich ins groteske wandelt. Alles hat seine dunklen spiegelungen.

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                  • Ripi,
                    heute bist Du irgendwie niedlich.
                    Du traust ihm den teilweise aggressiven Umgang damit um.
                    Hm, was sind denn diese Behandlungen, wenn nicht aggressiv?
                    Will nur sagen, dass eine enorm schwere Erkrankung wohl zwangsläufig auch einen enorm schweren Umgang damit mit sich bringen.
                    Eine Chemotherapie ist zuweilen auch sehr aggressiv. Glaube nicht, dass man auf die Idee käme zu sagen, der Patient geht aggressiv damit um.
                    Schätze mal eher, er wird es, wenn es Außenstehende besser wissen, es doch mal mit Bachblützen zu probieren.
                    Im Ernst, jeder wählt doch dann die Behandlung nicht mehr unbedingt so ganz "freiwillig".

                    Habe heute 2 Mal auf Beiträge von Dir geantwortet. War zufällig.

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                    • Das sagt man mir eher selten nach niedlich rüber zukommen ... ich nehme es als sonntagskompliment dankend an, lieber @Billy!

                      Was muss man sich vorstellen, wenn du schreibst 'diese Behandlungen'?

                      Was ich mit aggressivem umgang mit der erkankung meine:
                      Alles, was über schminken und tarnen hinausgeht, in erster linie die behandlung von dunklen herden mit aggressiven bleichprodukten. Alles, was natürliche hautpartien verändert, ist in meinen augen aggressiv und nicht ohne folgen. Es ist irgendwo verständlich wegen dem äusseren krankheitsbild der immer grösser werdenden flecken auch auf solche mittel zurückzugreifen. Ohne das was noch von Dr Klein oder anderen hautärzten angewandt wurde. Das haut sich nicht uneingeschränkt freut und mit blühender gesundheit reagiert, wenn wegen der flecken von innen und aussen 'geschossen' wird, dürfte klar sein.
                      Man braucht bloss mal in Vitiligo foren nachzulesen oder auch das gespräch mit betroffenen zu suchen. Viele probieren alles aus, was der markt so hergibt, ohne rücksicht auf schaden/nutzen. Andere müssen mit einem minimum an behandlungsmöglichkeiten klar kommen, weil die haut einfach nicht mehr gestattet.

                      Mit aggressiv meine ich auch, dass er - wenn sich die weissen partien schon unaufhaltsam ausbreiteten - diesen prozess eventuell selbst beschleunigte, auch um den leidensdruck schneller ablegen zu können. Runde 1 von vielen folgenden leidensdrücken.

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                      • Nimm es natürlich nur als Kompliment, liebe Rippi.


                        Ich weiß nicht, ob man sich das vorstellen muss.
                        Möchte damit nur sagen, dass eine Krankheit und deren Umgang damit von Außen schwer zu betrachten und zu "bewerten" ist
                        und das der Umgang damit vielleicht auch nur so brutal und aggressiv ist, wie die Krankheit selbst oder eben auch nicht.

                        Im Grunde genommen also nichts anderes, was Du nachfolgend selbst geschrieben hast. Jeder sucht sich seinen Weg und das eben nicht "freiwillig",
                        von daher halte ich Bewertungen wie - aggressiver Umgang - jetzt zwar nicht für verkehrt aber der oberflächliche Eindruck, er habe unverhältnismäßig
                        reagiert, kann schnell entstehen dadurch.
                        Das kann keiner wirklich aus der Ferne beurteilen und klar, hast Du sicher auch nicht.

                        Nach außen kommt es eben nicht gut, er hat dies und jenes getan, die Cremes angewandt, sonstwas getan.
                        Meine Güte, was tust Du, wenn Deine Haare nicht liegen? Halt. Das ist kein Vergleich, der nicht passt. Es geht um unbewusst menschliches Reagieren.
                        Das menschliche Verhalten, bei Problemen zu handeln setzt sich doch nicht außer Kraft bei Krankheiten.
                        Er hatte die doppelte berühmte Karte, die Krankheit und 10 Millionen Fachärzte oder solche, die sich dafür halten, gleich dazu und das ungefragt und gratis. Wollte nicht sagen .... umsonst.
                        Waren nur meine Gedanken dazu.
                        Und dabei wird es auch bleiben, dass es für - mich - ganz persönlich immer ein Thema war, wo - ich - glaube, dass es die Privatsphäre zu sehr berührt und - mir -
                        kein Bild erlauben sollte. Habe weder diese Krankheit noch kannte ich MJ.

                        Da diese Worte schnell wie eine Anleitung zum Umgang damit wirken, habe ich mal das Wort - ich - etwas betont. Da es für mich gilt.
                        Das es nicht ausbleibt, dass es ein ewiges Thema ist, ist mir auch klar. Lebe ja so ab und an auch auf dieser Erde.
                        Von daher auch hier problemlos aber bedauerlicher Weise:
                        Weitermachen!

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                        • In der aktuellen Apotheken-Umschau gibt es einen Beitrag zu Vitiligo.

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                          • Zitat von Billy Beitrag anzeigen

                            Eine Chemotherapie ist zuweilen auch sehr aggressiv. Glaube nicht, dass man auf die Idee käme zu sagen, der Patient geht aggressiv damit um.
                            Da liegt vielleicht der Knackpunkt.

                            Eine Krebserkrankung, die ja auch einen hohen Leidensdruck erzeugt, schon bei Diagnosestellung, selbst wenn noch gar keine tatsächlichen Beschwerden vorliegen, ist der psychische Druck groß, da mit dem Begriff Krebs zeitgleich der Begriff Tod verknüpft wird.

                            Vitiligo ist zwar nicht lebensbedrohlich, sofern sie nicht mit anderen Autoimmunerkrankungen einhergeht, die lebensbedrohlich sein können, aber sie kann eben auch einen hohen Leidensdruck auslösen, genauso wie Krebs.
                            Außenstehende sollten sich dann nicht anmaßen zu beurteilen welcher Leidensdruck für den Betroffenen wohl schwerer wiegt, eine schwere Vitiligoerkrankung oder Krebserkrankung, wenn bei beiden Erkrankungen zu sogenannten aggressiven Behandlungsmöglichkeiten gegriffen wird.

                            Ich weiß nicht wie die Folgen bei langjährigem, intensiven Gebrauch von Bleichmitteln aussehen, aber es ist bekannt, das Krebspatienten oft nicht an dem eigentlichen Krebs sterben, sondern an den Folgen von Behandlunen mit Chemotherapien.

                            Gesellschaftlich betrachtet scheint somit nicht der Leidensdruck, den eine Krankheit erzeugt entscheidend zu sein wie man eine Behandlung beurteilt, sondern die Krankheit an sich, auch wenn wie z. B. manchmal bei Krebs agressive Chemotherapien angewandt werden, die nur 10% oder 20 % Erfolgsaussichten prognostizieren, oder ein höheres Risiko an den Folgen von Chemotherapien früher zu sterben, als es die eigentliche Krebserkrankung zur Folge hätte.

                            Das Michael damit in die Schusslinie geraten ist, dabei bleibe-ich-, hat einzig seine Hautfarbe als Ursache.
                            Wäre er ein weißer Megastar, wäre die Aufregung nicht groß gewesen, auf Grund einer Vitiligoerkrankung zu Bleichmitteln zu greifen.

                            Das ist für -mich- auch der eigentliche Skandal in diesem Kontext, das es nie um die Sorge ging, was Bleichmittel an negativen gesundheitlichen Folgen für ihn haben könnten (sofern er sie wirklich exessiv benutzt hat), sondern es ging nur um die Frage WARUM setzt er sie ein, unabhänig davon ob die Bleichcremes nun schwere, gesundheitliche Folgen haben können oder nicht.

                            Die Spekulationen, das er sie eingesetzt hat um weiß zu sein, fand ich persönlich, AUCH wenn man all seine mehr oder weniger stark ausgeprägten Exentritäten und Eigenheiten in ein Urteil mit einfliessen lässt, schon immer unsinnig und sehr, sehr gewagt.

                            Spekulationen, Vermutungen, Boshaftigkeiten, die mit diesem Vorwurf, neben den Missbrauchsvorwürfen, ihren absoluten Höhepunkt erreicht haben, auf einer Skala von 1-10.
                            Zuletzt geändert von Mysterious; 04.01.2013, 21:18.

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                            • Weißfleckenkrankheit: Wie sich Vitiligo behandeln lässt

                              Erstellt 23.04.2013

                              Weiße Flecken sind die einzigen Anzeichen von Vitiligo - andere Symptome gibt es nicht. Foto: Deutscher Vitiligo-Bund e.V./Georg Pliszewski

                              Hat jemand weiße Flecken auf den Armen oder im Gesicht, wird er schnell komisch angeguckt. Andere Menschen wissen oft nicht, was hinter der Krankheit Vitiligo steckt. Sie ist eine nicht heilbare Autoimmunerkrankung. Auch Michael Jackson litt daran.


                              Wer die Weißfleckkrankheit nicht kennt, schreckt vor den Erkrankten zurück. Viele wissen den Grund für die auffälligen Flecken auf der Haut nicht und fürchten eine Ansteckung. Doch Vitiligo, wie Fachleute die Autoimmunerkrankung nennen, ist nicht ansteckend. Sie tut auch nicht weh.
                              Was die Betroffenen am meisten belastet, sind die Blicke und Vorurteile ihrer Mitmenschen. Vitiligo ist zwar behandelbar, aber nicht heilbar - die Betroffenen müssen damit leben. So auch der 2009 verstorbene Michael Jackson. Der Obduktionsbericht des Musikers bestätigte, was lange umstritten war. Der King of Pop hatte Vitiligo.
                              Bei Bernd Hampel waren es 1986 kleine helle Stellen nahe den Fingernagelbetten. Sie blieben nach kleinen Verletzungen in diesem Bereich zurück. „Das wird mit dem nächsten Sonnenbad schon wieder“, dachte er damals noch und machte sich nicht weiter Gedanken darüber. Doch der nächste Sonnenbrand kam, und die Flecken blieben weiß. Außerdem wurden sie zahlreicher: An Händen und Armen waren nach kleinen Verletzungen immer mehr weiße Flecken zu sehen. Sie schmerzten nicht, sie sahen nur komisch aus. Die Hautärzte, zu denen Hampel ging, konnten mit den Symptomen nichts anfangen.
                              Psychische Belastung als Auslöser

                              Der Obduktionsbericht bestätigte: Auch Michael Jackson litt an Vitiligo.
                              Foto: dpa

                              Bei anderen Betroffenen tritt Vitiligo auch ohne vorhergehende Hautverletzungen auf. Der Krankheitsverlauf ist bei jedem Patienten anders. Am häufigsten beginnt Vitiligo im Gesicht, an Händen oder Füßen. Andere Symptome gibt es neben den weißen Flecken nicht, dafür viele Begleiterkrankungen. Am häufigsten sind Probleme mit der Schilddrüse oder andere Autoimmunerkrankungen. Auch Diabetes, Rheuma oder die Hautkrankheit Psoriasis können auftreten.
                              Der erste Auslöser für die weißen Flecken ist häufig eine starke psychische Belastung. Immer, wenn Hampel Stress auf der Arbeit oder in der Familie hatte, kamen neue Flecken dazu. 2005, nach dem größten Schub, sei mehr als die Hälfte seines Körpers betroffen gewesen, erzählt der Organisator einer Selbsthilfegruppe in Leipzig.
                              Neigung zu Autoimmunerkrankungen
                              Die Ursache von Vitiligo liegt jedoch meistens in den Genen. „Da ist eine Mutation, die zum Beispiel durch Umweltbelastungen ausgelöst wurde“, erklärt Anke Hartmann von der Hautklinik am Uniklinikum Erlangen. Hampel nimmt an, dass Tschernobyl für seine Krankheit mitverantwortlich ist. Das seien nur Mutmaßungen, sagt Hartmann, möglich sei es aber. Außerdem wird die Neigung zu Autoimmunerkrankungen, und damit auch zu Vitiligo, vererbt. Etwa ein Drittel der Betroffenen hat auch erkrankte Familienmitglieder.
                              Erst als Hampel in den 90er Jahren Zugang zum Internet bekam und über die seltsamen Flecken auf seiner Haut recherchieren konnte, erfuhr er von der Krankheit. Dass er auch Schilddrüsenprobleme hatte, passte dazu. Endlich konnte er sich behandeln lassen. Bis dahin waren die Flecken schon weit fortgeschritten, er trug die Krankheit mehr als zehn Jahre mit sich herum.
                              Beginn häufig schon im Kindesalter
                              Besser ist es, wenn sich Betroffene direkt nach den ersten Symptomen beim Arzt melden. „Je eher, desto besser“, sagt der Dermatologe Raphael Shimshoni, Chefarzt im Fachkrankenhaus Schloss Friedensburg in Leutenberg (Thüringen). Denn so kann die Ausbreitung der weißen Flecken möglichst bald gestoppt werden. Hartmann hat allerdings die Erfahrung gemacht, dass Patienten, die Vitiligo schon seit zehn Jahren hatten, besser auf die Behandlung ansprachen.

                              Vielen Vitiligo-Patienten hilft die punktuelle Bestrahlung der betroffenen Stellen mit schmalbandigem UV-Licht am besten.
                              Foto: dpa/Herbert Waldmann GmbH


                              Vielen Vitiligo-Patienten hilft die punktuelle Bestrahlung der betroffenen Stellen mit schmalbandigem UV-Licht am besten.
                              Foto: dpa/Herbert Waldmann GmbH

                              Häufig beginnt Vitiligo schon im Kindesalter, bei der Hälfte der Betroffenen vor dem 20. Lebensjahr. Die meisten Patienten, die zum ersten Mal zu ihr kommen, sind allerdings schon zwischen 30 und 40 Jahren alt, schätzt Hartmann. Weltweit ist etwa ein Prozent der Bevölkerung von der Weißfleckenkrankheit betroffen. Damit ist Vitiligo eine der häufigsten Pigmentstörungen. Von den Krankenkassen wird sie nur als kosmetisches Problem gesehen, auch wenn die Betroffenen vor allem psychisch stark darunter leiden. Das macht die Behandlung oft schwierig und teuer, denn viele Behandlungsmethoden übernimmt die Kasse nicht.
                              Repigmentierung der weißen Hautstellen
                              Nach Hartmanns Erfahrung hilft die punktuelle Bestrahlung der betroffenen Stellen mit schmalbandigem UV-Licht am besten. Die Bestrahlung führt bei Erfolg zur Repigmentierung der weißen Hautstellen. Die Krankenkasse zahlt allerdings nicht für die punktuelle, sondern nur für die Ganzkörperbestrahlung. Dabei wird auch die gesunde Haut bestrahlt, die dadurch ebenso wie die weißen Flecken erst einmal dunkler wird. Helfen können auch Kortison oder spezielle Salben. Shimshoni setzt außerdem auf alternative Heilmethoden wie Homöopathie und Akupunktur. Doch nicht alle Menschen sprechen auf solche Behandlungsmöglichkeiten an. Um trotzdem nicht aufzufallen, helfen sich viele mit Selbstbräunern oder Make-up.
                              Denn am schlimmsten sind die Blicke der anderen. Sie verfolgen die Patienten, stellen stumme Fragen, wenden sich ab. Betroffene gehen deswegen oft nicht mehr baden, tragen auch im Sommer lange Kleidung, treiben keinen Sport, bei dem andere die Flecken sehen könnten. Hampel sagt, inzwischen habe er sich mit der Krankheit abgefunden. „Ich habe meinen seelischen Frieden mit Vitiligo gemacht“, betont der 59-Jährige. Das rät er auch anderen Betroffenen: Sie sollten sich auf keinen Fall in die Krankheit hineinsteigern. Das führt nur zu Stress - und damit zu immer neuen Flecken. (dpa)
                              Zuletzt geändert von Lena; 26.04.2013, 08:01.

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                              • Ich habe auch mal gelesen, das Vitiligo durch Kupfermangel ausgelöst wird.

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