Jetzt, seit offiziell bekannt ist, dass er tatsächlich an der Hautkrankheit litt, wird es ruckzuck wieder zu Pauschalierungen kommen. Mir lag das Thema -obwohl ich nicht betroffen bin - schon immer am Herzen. Darum habe ich mir mal die Mühe gemacht, es in einer kleinen Abhandlung zu bearbeiten.
Ich kopiere hier also mal meinen Text rein; sollte er Euch zusagen, dürft Ihr ihn ruhig verlinken. Mir liegt enorm daran, dass die Krankheit Vitiligo für uns Fans, aber auch alle Menschen, etwas fassbarer wird, um Ausgrenzungen und Missverständnisse zu reduzieren.
Sollte einer von Euch noch eine Idee haben, wo ich den Text einstellen kann, dann schickt mir doch bitte eine PN. Danke.
© Hondo
Bleichcremes oder Hautkrankheit???
Welche Vorwürfe stehen im Raum?
Wer sich mit dem Menschen Michael Jackson, in welcher Weise auch immer, auseinander setzt, stößt über kurz oder lang auf Pressemitteilungen über die Hautfärbung des Künstlers. Ist er doch von Geburt Afroamerikaner und wurde in der Öffentlichkeit natürlich als Junge und Jugendlicher als ebensolcher wahrgenommen: mit dunkler Haut, dunklen Augen und später Afrolook-Frisur. Später bemerkte man, dass seine Hautfarbe heller wurde.
Die öffentlichen Auftritte von Michael wurden in den Augen vieler immer seltsamer. So lief er bei Sonnenschein oft mit einem Schirm herum. Sein Gesicht wurde durch einen Mundschutz oder Gesichtsmaske verdeckt und selten sah man ihn ohne Sonnenbrille. Auch war er stets möglichst bedeckt angezogen und an den Händen trug er bei seinen Auftritten Pflaster und/ oder einen Handschuh.
Da Michael Jackson selbst dazu keine Stellung nahm, waren schnell diverse Gerüchte im Umlauf: Er wolle kein Farbiger sein, er wolle anders als sein Vater aussehen, er würde sich die Haut mit Cremes bleichen, er schäme sich für seine Herkunft, er wolle um jeden Preis auffallen – ein Freak eben! Und wie leicht ist es, solchen Gerüchten Halt und Nahrung zu bieten, wenn der Betroffene zu beschämt ist, sich zu äußern oder zu gedemütigt ist, sich zu wehren.
War es daher für die Medien womöglich sehr leicht, die Gerüchte um Michaels Hautfarbe über die Jahre zu manifestieren? Sie in den Gehirnen der Menschen so einzubrennen, dass es für Michael Jackson nahezu unmöglich war dem Lügengewirr, trotz mehrfacher Versuche der Richtigstellung, zu entkommen? Auch jetzt noch, Monate nach dem Tod von Michael Jackson und dem Bekanntwerden vieler Hintergrunddetails seines Lebens, glauben die meisten Menschen, die sich nicht näher mit dem Musiker beschäftigen, dass er die Aufhellung seiner Haut gewünscht und selbst herbei geführt hat.
Was steckt dahinter? Wer hat Recht? Haben die Reporter tatsächlich Recht, die behaupten, Michael Jackson hätte durch Hautbleichung und Nasenoperationen versucht, ein europäischeres Aussehen zu erhalten? War er wirklich so exzentrisch, dass er seine Haut über die Jahre mit chemischen Bleichmitteln aufhellte, um seine Musik besser verkaufen zu können? Oder war es vielleicht doch eher so, dass Michael Jackson das Opfer von Verleumdungen wurde, weil er lediglich eine Hautkrankheit hatte, deren er sich schämte, die ihn psychisch belastete und die er stets zu verbergen suchte? Lassen Sie uns auf Spurensuche gehen!
Was ist Vitiligo?
In einem Interview mit Oprah Winfrey im Jahre 1993 erklärte Michael Jackson, er leide an einer Hautkrankheit, welche seine Haut immer heller werden ließe. Aufgrund dieser Äußerung scheint Experten in erster Linie die Erkrankung „Vitiligo“, auch „Weißfleckenkrankeit“ oder „Scheckhaut“ genannt, am plausibelsten zu sein.
Um zu verstehen, worum es sich bei dieser Krankheit überhaupt handelt, wird an dieser Stelle das Krankheitsbild mit seinen Auswirkungen auf die beschrieben.
Der Begriff „Vitiligo“ kommt vermutlich aus dem Lateinischen und bedeutet „Flechte, Hautkrankheit“. Es handelt sich hierbei um eine nicht ansteckende Hauterkrankung, die ca. 0,5 bis 2 % der Weltbevölkerung, also Millionen weltweit, betrifft! Dieses Krankheitsbild wurde vor ca. 3500 Jahren erstmals beschrieben.
Typisch für die Krankheit sind Pigmentstörungen in Form von weißen, pigmentfreien, scharf abgegrenzten Hautflecken. Diese Flecken können sich weiter ausbreiten, tun dies jedoch nicht immer. Die Prognose für jeden einzelnen Patienten ist völlig individuell: Bei einigen Menschen bilden sich die Stellen wieder zurück oder sie treten nur ganz vereinzelt auf (2%). Bei der größten Gruppe stagniert die Depigmentierung der Haut bzw. geht das Voranschreiten nur sehr schleichend vonstatten (90%). Bei einigen kann die Erkrankung dazu führen, dass der komplette Körper weiß wird (8%). Da die Haut die Pigmente komplett zurückbildet, ist die „neue“ Hautfarbe noch heller als bei gesunden hellhäutigen Menschen. Hierbei sind vornehmlich die Hautpartien an Handrücken, Nabel, Ellenbogen, Gesicht, Hals, Knie und Genitalien betroffen. Bei manchen Erkrankten wird sogar ein Teil der Haare weiß. Generell sind Frauen und Männer gleichermaßen betroffen, hellhäutige Menschen jedoch weniger als dunkelhäutige.
Zwar kann es hin und wieder Fälle geben, bei denen die Patienten über einen Juckreiz klagen, aber generell ist die Krankheit ungefährlich, der Körper und die Vitalität werden nicht in Mitleidenschaft gezogen. Allerdings tritt „Vitiligo“ oft in Verbindung mit Autoimmunerkrankungen, wie z.B. Diabetes mellitus oder einiger Schilddrüsenerkrankungen auf. Auch haben viele der Betroffenen eine Pigmentveränderung auf der. Eine wirklich große Beeinträchtigung der Lebensqualität entsteht jedoch durch die enorme Sonnenlichtempfindlichkeit der betroffenen Hautpartien. Dort kann es durch die fehlende Möglichkeit, Melanin zu bilden, extrem schnell zu Sonnenbrand kommen. Abgesehen von diesem immensen Sonnenbrandrisiko, ist das Erscheinungsbild der Patienten vorrangig ein kosmetisches Problem - was es allerdings nicht minder schwerwiegend macht.
Woher der Auslöser für den Verlust der Hautfarbe kommt, ist ungewiss. Es gibt eine genetische Veranlagung (ca. 30%), aber auch Stress, Sonnenlicht, Pubertät, Schwangerschaft oder medizinische Eingriffe können ein Auslöser sein. Ein Ausbruch wird zumeist im Alter zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr festgestellt.
Das Leben eines an „Vitiligo“ Erkrankten ändert sich enorm, da er unter anderem die erkrankten Hautpartien der Sonne nicht mehr ohne Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor aussetzen kann. Die Umwelt reagiert sehr stark auf die fleckigen oder entfärbten Gesichter und Körperpartien der Menschen. Da diese Krankheit wenig bekannt ist, entsteht automatisch eine Ausgrenzung der Betroffenen. Die daraus entstehenden psychischen Probleme bewirken leider oft eine Beschleunigung der „Vitiligo“; dies kann ebenso bei Sonnenlichteinwirkung geschehen.
Gibt es eine Therapie bei „Vitiligo“?
Eines kann einleitend festgehalten werden: Es gibt kein zuverlässig wirkendes Medikament gegen die Weißfleckenkrankheit. Alle nachfolgend genannten Maßnahmen dienen der Reduzierung der Folgeerkrankungen oder bewirken nur bedingt eine Besserung der Symptome. Eine Heilung im medizinischen Sinne ist nicht möglich.
Primär gilt es, die Haut vor zu viel Sonnenlicht zu schützen. Indem Sonnenblocker aufgetragen werden, bedeckende Kleidung ausgewählt wird und eine zurückgezogene, häusliche Lebensweise erfolgt, kann die gereizte Haut geschont werden. Denn schon kurze ungeschützte Aufenthalte in der Sonne können zu Sonnenbrand führen.
Führen wir uns nun das oben erwähnte, seltsam anmutende Auftreten von Michael Jackson in Erinnerung, so fällt auf, dass er damit vermutlich nur seine Haut schützen wollte. Auch der Mundschutz und zum Teil die Sonnenbrille hatten vermutlich durchaus die Aufgabe, die empfindliche Gesichtshaut vor Sonnen- und Umwelteinflüssen zu schützen. Es gibt auch nur wenige Filme oder Fotos des Musikers, bei denen die Arme und Beine nicht komplett verhüllt waren. Sogar seine Markenzeichen, der Handschuh und einzelne Fingerpflaster sind wohl durch die Krankheitssymptome kreiert worden: So sollten verbliebene dunklere Flecken verborgen werden.
Durch die Bestrahlung mit UV-Licht kann unter Umständen eine Färbung der Pigmente wieder hergestellt werden. Diese Art der Behandlung muss jedoch konsequent über mehrere (sechs bis zwölf) Monate erfolgen. Auch darf sich die Krankheit aktuell nicht ausbreiten, der Patient muss mindestens im pubertären Alter sein und darf keine sonstigen Lichtempfindlichkeiten aufweisen. Die Bestrahlung kann auch eine verstärkte Depigmentierung zur Folge haben.
Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob Michael Jackson für diese Art der Behandlung infrage kam oder ob er sie vielleicht ohne Erfolg durchlaufen hat.
Mit Hilfe von kosmetischen Produkten können entfärbte Hautareale überschminkt werden; auch Selbstbräunungscremes sind hierfür durchaus geeignet.
Die Visagistin von Michael Jackson bestätigte einmal in einem Interview, dass sie zunächst immer die hellen Hautpartien dunkel geschminkt habe. Später sei sie wegen der fortschreitenden Depigmentierung dazu übergegangen, die verbliebenen dunklen Hautflecken, der nun sehr viel helleren Haut ringsum, anzupassen. Daher sei die Erkrankung zunächst nicht aufgefallen; nur auf einigen Fotos kann man hier und da ein Verlaufen der Schminke und die helleren Hautstellen darunter erkennen.
Laserbehandlungen und chirurgische Eingriffe bieten ebenfalls Möglichkeiten, die fleckige Haut zu kaschieren. Hierzu werden für die chirurgischen Eingriffe Empfängerzellen kultiviert und später transplantiert. Beide Behandlungen führen aber nur zu einem Farbausgleich, der besonders im Gesicht zu guten Ergebnissen führen kann. Von einer Heiltherapie kann man jedoch nicht sprechen. Im Gegenteil: Die "Bleichung" der nicht betroffenen Hautareale kann die primären Krankheitssymptome sogar fördern! Das Bleichen ist gut zu überdenken, weil es irreversibel ist.
Eine "Bleichung" der Haut aus niederen Beweggründen wurde Michael Jackson immer wieder vorgeworfen. Dass er sich jedoch vermutlich nur wegen der fortschreitenden Krankheit nicht anders zu helfen wusste, interessierte und interessiert die Presse wenig. Um dem ewigen und aufwändigen Schminken, vor allem im Gesicht, zu entgehen, wäre es wohl wenig verwerflich, sollte sich der Künstler tatsächlich so einer Hautbleichung partiell unterzogen haben. So ist dies auch bei anderen Betroffenen eine durchaus angewandte Methode zur Wiederherstellung des persönlichen Wohlfühlens im eigenen Körper. „Vitiligo“ breitet sich bei Stress oft stärker aus; diesen hatte der Musiker mehr als genug. Daher wäre es nicht verwunderlich, sollte er mit zunehmendem Alter im Gesicht und am Körper sogar vollständig depigmentiert gewesen sein.
Zuletzt seien der Vollständigkeit halber noch folgende Therapiemöglichkeiten genannt: Eine Psychotherapie kann helfen, den Stress zu reduzieren und so die Krankheit eventuell etwas zurückzubilden. Auch eine Ernährungs- und/oder Sporttherapie kann zu körperlicher Fitness und einer Normalisierung des Immunsystems beitragen.
Aus vielerlei Gründen lebte Michael Jackson, seit der durch die Pubertät hervorgerufene starke Akne, vegetarisch. Er leistete somit schon vor Ausbruch der „Vitiligo“ unbewusst einen wichtigen Beitrag, um einen möglichst sanften Verlauf der Krankheit herbeizuführen; leider wurde dieser Umstand durch die starken psychischen Belastungen im Leben von Michael Jackson vermutlich hinfällig. Auch seine gute körperliche Verfassung durch das regelmäßige Tanztraining war als Gegenpol nicht ausreichend.
Viele Aspekte, die gern von der Presse gegen Michael Jackson verwendet wurden (ungewöhnliche Kleidung, Sonnenschirm, helle Haut usw.), können somit auf die Krankheit zurückzuführen sein. Es bleibt zu hoffen, dass meine Erklärungen, ihm posthum und anderen Betroffenen aktuell, ein größeres Verständnis in der Gesellschaft bescheren.
Welche gesellschaftlichen Folgen kann die Erkrankung haben?
Oder: Was hat „Vitiligo“ mit dem Verhalten von Michael Jackson zu tun?
Michael Jackson war als kleiner Junge fröhlich, offen, lustig und ohne Scheu. Er redete unbekümmert mit Reportern und ging ohne Hemmungen auf die musikalischen Vorbilder seiner Wahl zu. Und doch ist der erwachsene Künstler über alle Maße schüchtern, zurückhaltend und nur auf der Bühne wirklich frei von Komplexen.
Wie konnte dieser extreme Wechsel mancher Charaktereigenschaft vonstatten gehen? Warum war es Michael Jackson später so schwer möglich, den Menschen in die Augen zu schauen? Und warum war er später sogar zu schüchtern, im privaten Umfeld vor Freunden zu singen?
Es gibt eine Reihe von Faktoren, um so eine starke Veränderung im Verhalten eines Menschen hervorzurufen. In diesem speziellen Fall war die Abhängigkeit des Erfolges mit dem äußeren Erscheinungsbild wahrscheinlich ein wesentlicher Aspekt.
Zunächst war Michael ein niedlicher kleiner Junge, der die Herzen aller aufgehen ließ. Leider hatte der jugendliche Michael mit erheblicher Akne zu kämpfen. Die Hautunreinheiten übersäten sein ganzes Gesicht und manche Fans erkannten ihn kaum wieder. Dabei fielen bei Begegnungen der Jacksons mit Fans sogar manche derbe Äußerungen über sein verändertes Aussehen. Gleichzeitig veränderte sich seine Stimmlage, was bei den Fans ebenfalls zu Irritationen führte.
Er selber hat sich und sein Aussehen in dieser Zeit gehasst. Er wurde unsicher im Umgang mit fremden Menschen. Aus dem unbekümmerten Jungen war ein unsicherer junger Mann geworden, der sich nicht annehmen konnte.
Bei den Dreharbeiten zu "The Wiz" wurde Michael Jackson täglich mehrere Stunden lang geschminkt, damit er eine Vogelscheuche spielen konnte. Der Musiker liebte diese Prozedur, wurde dabei doch schließlich seine sich durch die Pubertät verändernde Haut unter einer dicken Schicht Make-up verborgen. Gern ging er daher nach den Dreharbeiten noch geschminkt in die Öffentlichkeit und störte sich dann nicht an der Aufmerksamkeit, die er erregte.
In den frühen 80er Jahren fallen dem aufmerksamen Betrachter erstmals ungleichmäßige Färbungen an Michael Jacksons Hals, Gesicht oder Händen auf; die Krankheit „Vitiligo“ scheint ausgebrochen zu sein. Man kann nun als außenstehender Laie einen Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Albums "Thriller" als Auslöser erahnen, da zu dem Zeitpunkt der Rummel um seine Person wahnwitzige Züge annahm - der ohnehin schon bestehende Stress potenzierte sich.
Wie es sich wohl anfühlt, wenn man das erfolgreichste Album aller Zeiten herausbringt, welches als wirklich perfekt gelten kann, man aber dann einen solchen Makel an sich selber feststellen muss. Millionen von Augen und die Weltpresse beobachten jeden Schritt, den man tut, und man muss denen als perfekter Künstler gegenübertreten.
Wir können nur ahnen, welche Panik den Musiker übermannt haben muss, als er hilflos mit ansehen musste, wie immer mehr Partien seines Körpers partiell weiß wurden.
Menschen mit der Weißfleckenkrankheit führen meist ein zurückgezogenes und eingeschränktes Leben. Die Umwelt versteht nicht, warum sich die Betroffenen vor Sonnenlicht schützen müssen. Die sichtbar entfärbten Hautpartien rufen Ekel, Argwohn oder Unsicherheit der Gegenüber hervor, weshalb die Patienten um eine Kaschierung bemüht sind. Es geht sogar so weit, dass „Vitiligo“-Erkrankte bei manchen Naturvölkern ausgestoßen werden, weil eine Ansteckungsgefahr bestehen könnte oder Angst vor Hexerei aufkeimt. Aber auch in unseren "zivilisierten" Ländern werden anders aussehende Menschen nur zu gern ausgegrenzt.
Wenn ein Mensch sich nicht mag, weil er erkennen muss, dass die Wandlung zum Erwachsenen im Umfeld als Verschlechterung angesehen wird...; wenn dieser junge Erwachsene dann ein unglaublich erfolgreiches Musikalbum heraus bringt, das ihn zum Weltstar macht...; wenn er dann ganz oben auf der Erfolgswelle schwimmt, ES geschafft hat...; wenn er dann aber feststellen muss, dass seine Ansprüche, die er an sich und seine Leistungen stellt, durch eine beginnende Krankheit schwer erfüllbar geworden sind...: dann stellt sich sicherlich eine große Konfliktsituation im Menschen ein, deren Lösung offenbar nicht möglich erscheint.
Michael Jackson kam sein Leben lang mit vielen Menschen zusammen, gab Interviews, trat bei Shows auf, präsentierte sich seinen Fans. Als das Album "Thriller" heraus kam, nahm die Popolarität derart zu, dass sich der junge Künstler zurückzog. Er ertrug den Rummel um seine Person, die Zudringlichkeit der Medien und das Anstarren aller kaum noch. Dies alles zu ertragen und zu wissen, dass man eine das Aussehen stark verändernde Krankheit in sich trägt, muss für den sensiblen Menschen furchtbar gewesen sein.
Michael Jackson zog sich immer mehr zurück, wurde in den Augen der Presse immer wunderlicher. Als die Gazetten zu berichten begannen, er würde sich die Haut bleichen, um einem gewissen Schönheitsideal gerecht zu werden, war die Scham des Musikers derartig groß, dass er sich dazu nicht äußern konnte. Lieber ertrug er die Diffamierungen, als der Welt zu erklären, WARUM sich sein Aussehen veränderte bzw. er sein Aussehen veränderte. Als dann später auch noch hinzu kam, dass er sich in der Öffentlichkeit mit einem Sonnenschirm schützte, eine Gesichtsmaske trug, oft die Sonnenbrille trug oder Pflaster an den Fingerspitzen klebte, da waren Gerüchten und Vermutungen Tür und Tor geöffnet. Man konnte dem sich nicht wehrenden Künstler alles unterschieben, was man wollte.
Die Folgen? Ein immer stärker verschlossener Michael Jackson, der nur ungern dem Gegenüber in die Augen sah, ein von der Welt enttäuschter Mann. Vielleicht ist die Hautkrankheit „Vitiligo“ ein nicht unerheblicher Auslöser für die hohe Qualität der Musik und Texte des Künstlers. Die Sensibilität des Menschen Jackson, gepaart mit der Zurückgezogenheit vor und Enttäuschung von den Menschen, trugen dazu bei, eine wirklich spezielle Persönlichkeit entstehen zu lassen, die Großes leistete: Texte mit Tiefgang, wunderschöne Melodien, Einsatz für die Kinder dieser Welt und ein unvergleichlich großes Wohltätigkeitsengagement.
Bemerkung der Autorin: Da ich weder Psychologin, Medizinerin, noch Sozialpädagogin bin und auch keinen Einblick in die Krankenakte des Michael Jackson hatte, sind alle meine Annahmen rein hypothetisch und basieren auf dem gesunden Menschenverstand!
© Hondo
Folgende Quellen wurden verwendet:
floacist.woordpress.com
wikipedia
So, ich hoffe, ich habe die eine oder andere Wissenslücke füllen und vielleicht auch dafür sorgen können, dass wir zukünfig besser auf anders anmutende Menschen reagieren als bislang.
Danke für Euer Interesse am Thema!
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