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Menschen die sich an eine Begegnung mit Michael Jackson erinnern

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  • #31
    Und noch ne neue - Nancy Bass Wyden

    Der Tag, an dem ich Michael Jackson traf

    von Nancy Bass Wyden
    Mitinhaberin des Strand Bookstore, NY
    5. Juli 2009


    Ich saß mit einer Freundin zusammen, als sie auf ihren BlackBerry blickte.
    "Michael Jackson ist tot“ las sie. Dann fügte sie hinzu: "Das muß ein Scherz von meinem Freund sein." Doch ein paar Sekunden später schickte ihre Großmutter ihr einen weiteren Text. "Es muß wahr sein" folgerte sie.

    Was mir durch den Kopf schoß, war: "Ist er nicht schon gestorben...vor langer Zeit?"
    Es war ein seltsamer Gedanke, weil ich Michael Jackson, wenn auch nur flüchtig, persönlich kennen gelernt habe.
    Ich beobachtete, wie er vor sich hin sang. Ich sah ihn als Vater. Ich spielte mit seinen Kindern und gurrte mit seinem neugeborenen Sohn. Das war vor 7 Jahren, Freitag, der 30. April 2002.

    Vielleicht ist der Grund, warum ich dachte, er sei bereits gestorben, meine Erinnerung daran, als ich ihn zusammen mit meinen Eltern in der Ed Sullivan Show gesehen habe. Er war süß und aufgeweckt als kleiner Knopf, mit diesem Afro. Aber irgendwann konnte ich diesen kleinen Jungen nicht mehr erkennen. Seine gespenstisch blasse Haut, die Haare, die wie eine Perücke glänzten, der rosige Lippenstift auf seinem Mund, versteckt hinter dunkler Sonnenbrille und Maske; er war ein Fremder geworden. Ich hatte einmal ein Bild von ihm gesehen, wo er in einem Sauerstofftank lag, der aussah wie ein Glassarg. Ich erinnere mich an eine lebensgroße Skulptur von ihm aus Porzellan, gefertigt von Jeff Koons, die ich in einem Museum gesehen habe. Gedenkt man nicht Menschen nach deren Tod auf diese Weise? Seine Existenz wurde zu einem Mythos, nachdem er sich zurückgezogen hatte. Er war ein Prinz, er war eine Ikone, er war Peter Pan, er lebte in Neverland.

    Alles begann geheimnisvoll.

    Eines Nachmittags erhielt ich einen Anruf. Eine heisere Stimme sagte: "Ich vertrete einen VIP, der gerne den Strand besuchen würde." (Der Strand ist eine Buchhandlung, die vor 82 Jahren von meinem Großvater gegründet wurde und nun von meinem Vater und mir geleitet wird). Die Stimme fuhr fort: "Ich arbeite für Michael Jackson. Er würde gern im Laden vorbeikommen, jedoch ohne daß andere Kunden da sind." Ich wurde angewiesen, niemandem zu erzählen, daß Michael kommen würde. Es gab eine Kontakt-Telefonnummer im New York Palace Hotel, und ich erhielt den ganzen Tag über Updates von seinem Vertreter. Es wurde beschlossen, daß er um 22.30 Uhr in das Geschäft kommen würde, nachdem der Strand geschlossen hatte. Und ich hielt den Besuch geheim, außer daß ich ein paar Abteilungsleiter gebeten habe, mit mir dort zu bleiben; im Gegenzug wies ich sie an, über die Angelegenheit zu schweigen.

    Bei Einbruch der Nacht knisterte die Luft vor Elektrizität. Ich baute Stapel von Moonwalk, Michaels Autobiographie (bearbeitet von Jackie Onassis) im Geschäft für ihn auf. Vom Lesen darin erinnerte ich mich, wie liebenswürdig sein sprachlicher Ausdruck als Autor war.

    Und dann schritt (nicht moonwalkte) Michael durch die Tür unserer Abteilung für seltene Bücher im dritten Stock. Seine Haut war weiß, er hatte orangenen Lippenstift auf den Lippen, und seine Haare waren glatt. Aber er war immer noch Michael. Ich hatte ihn aufwachsen sehen.

    Das erste, was Michael sagte, als er den Raum betrat, war: "Gibt es hier irgendwelche Kameras?" Ich verneinte. Ich wußte, damit war es ausgeschlossen, daß ich ein Foto mit ihm machen konnte; ich hatte eine Kamera mitgebracht, nur für den Fall. Ich spürte seine Verfolgungsangst. Ich konnte hören, wie die Menge unten auf der Straße schrie: "We love you, Michael!" Er bat mich, die Rollos an den übergroßen Fenstern herunter zu ziehen. Später wurde mir berichtet, daß einige Fans sogar über die Tore vor den Schaufenstern geklettert waren.

    Trotz meiner gewissenhaften Bemühungen, diesen Event im Interesse von Michael geheim zu halten, hatte sich die Nachricht irgendwie verbreitet. Aber wie haben sie es herausgefunden? Vielleicht, weil Michael und sein Gefolge in einer Autokolonne anreisten, inclusive einer riesigen weißen Stretchlimousine, einem weißen Stretch-Lincoln und einem schwarzen Suburban Truck. Man sagte mir, daß sie geradewegs vom Times Square kamen. Die Schaulustigen müssen ihnen gefolgt sind, und die Nachricht verbreitete sich.

    In seinem Gefolge waren zwei Sicherheitsleute, drei Krankenschwestern, alle in strahlend weißen Uniformen, und vier Kinder unterschiedlichen Alters, hispanisch und afro-amerikanisch. Es war so reizend, wie Michael mit ihnen umging. Sie schienen nette, höfliche, dankbare Kinder zu sein. Ich überlegte, ob er sie unter seine Fittiche genommen hatte, weil sie ein schweres Leben hatten.

    Dann waren da seine schönen Kinder; sie sahen wie märchenhafte Disney-Wesen aus. Sie schienen so puppenhaft wie ihre Namen zu sein: Paris und Prince Michael I. Beide waren in königsblauen Samt gekleidet. Paris, die 4 Jahre alt war, trug ein Diadem mit Diamanten, wie eine echte Prinzessin. Prince Michael, 5 Jahre alt, hatte glatte blonde Haare im Pagenschnitt; Paris hatte fließendes braunes Haar und große blaue Augen. Ihre Haut war reinweiß, sie sahen aus wie Skandinavier. Die Wirkung war hinreißend: Ich wollte sie festhalten, sie mit nach Hause nehmen.

    Ich wußte, er verhüllte sie mit Schals, wenn Kameras in der Nähe waren; und das tat er auch, als er später im Erdgeschoß einkaufte. In Tücher gehüllt, liefen seine Kinder herum wie Cousin It aus der Addams Family. Die Kinder schienen sehr ausgeglichen zu sein. Wir gaben ihnen einen Plüschhund mit einer roten Fliege und einem Anzug, und sie spielten auf dem Holzfußboden. Prince Michael brachte ein überdimensionales Buch über Sammler-Spielzeug heran; er war kaum in der Lage, es zu tragen. Er sagte mit der süßesten kleinen Stimme: "Papa, kann ich das haben?" Michael lächelte liebevoll und fragte, ob er es lesen wolle. Er antwortete: "Ja."

    Eine der Krankenschwestern hielt ein entzückendes neugeborenes Baby mit dunklen Haaren. Ich hatte nichts davon gehört, daß Michael drei Kinder hatte, noch war es zu dieser Zeit öffentlich bekannt. Ich fragte mich, ob Michael ein neues Baby hatte, oder ob das Kind nur ausgeborgt war. Monate später fand ich heraus, daß es Prince Michael II. war.

    Michael pickte einen jungen hispanischen Angestellten heraus, der ihm behilflich sein sollte. Sein Name, Jesus, stand mit schwarzem Filzstift auf seinem ovalen Plastik-Namensschild. Ich würde sagen, das war der Thrill seines Lebens. Michael übergab die Bücher, die er kaufen wollte, an Jesus, der sie in einem Korb an uns weiterreichte, wo sie registriert und verpackt wurden. Gelegentlich hatte Michael Fragen. Er wollte Bücher über schwarze Folk-Musik, Bücher von Roald Dahl (darunter James and the Giant Peach), und etwas über Versailles. Ich schickte meine Truppe los, um nach den Büchern zu suchen und gab sie dann an Jesus weiter. Bei einem früheren Besuch war mein Vater ihm behilflich, und er hat Bücher über Howard Hughes, Wörterbücher und Lesebücher für Kinder gesucht.

    Natürlich mag ich jeden, der meine Leidenschaft für Bücher teilt, und ich war von Michaels Auswahl beeindruckt. Er sang leise vor sich hin und konzentrierte sich eine Weile auf Bücher über Fotografie und Kunst, kletterte sogar auf eine Leiter, wenn nötig. Insgesamt kaufte er Bücher im Wert von 6.000 Dollar und erlaubte jedem in seiner Gruppe, sich Bücher auszusuchen. Obwohl die Menschen in seinem Gefolge einige auswählten, hatte es nicht den Anschein, als würden sie sich sehr für Bücher begeistern.

    Michael blieb passiv, als es um die Abrechnung ging. Als der Besuch sich dem Ende näherte, fragte ich einen Wachmann, wie gezahlt werden würde. Er reichte mir ein Handy und mir wurde die Nummer einer Kreditkarte durchgegeben, die auf den Namen einer anderen Person lautete. Am nächsten Tag wurden Michaels Einkäufe von einem schwarzen Lincoln Town Car abgeholt, alle verpackt in doppelten Einkaufstüten.

    Michael und sein Gefolge stiegen in die Autos, und trotz seines Verlangens nach Geheimhaltung und seines paranoiden Verhaltens merkte man, daß er es liebte, seine Fans winken und schreien zu sehen; und er sagte ihnen, daß er sie liebte.
    Er sehnte sich nach Liebe genauso wie der Rest von uns, oder vielleicht sogar noch mehr.

    Es war nach Mitternacht. Sie waren zwei Stunden lang im Strand gewesen. Michaels Bodyguard erzählte mir, ihre nächste Station sei FAO Schwartz, das wie der Strand nur für sie geöffnet würde.
    Ich zitterte vor Aufregung und dachte für mich: ‚Ich will mit ihnen gehen’.
    Ich wollte wieder ein Kind sein. Ich wollte nicht in einer vollgestopften Buchhandlung bleiben und mich mit Personal, Inventur und Kundenreklamationen herumärgern.
    ICH WILL SPAß HABEN.
    Ich möchte Spielzeug kaufen gehen und auf dem Giant Piano tanzen wie Tom Hanks in dem Film Big.
    Ich möchte mit Michael und den Kindern in der großen weißen Limousine fahren und zu lauter Musik rumhüpfen.
    Ich möchte Tinkerbell nachfolgen, besprenkelt mit Feenstaub, das Fenster öffnen und durch den Nachthimmel fliegen.

    Doch nun, sieben Jahre später, habe ich selbst Kinder, und ich lese ihnen Märchen vor. Und wie wir alle wissen, können Märchen auch eine dunkle Seite haben.
    Wie Peter Pan sagte: "Zu sterben wird ein schrecklich großes Abenteuer."

    Quelle: Huffington Post - Übersetzung: Pearl
    Zuletzt geändert von pearl; 01.02.2011, 20:51.

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    • #32
      George Kerwinski hat jahrelang Superstars auf ihren Tourneen durch Europa gefahren, hier erzählt er von Michael: (reingestellt von Curley)


      Michael Jackson, Berlin 1988

      Das Erste, was mich an Michael Jackson überraschte, war sein Händedruck. Der Typ griff zu wie ein Holzfäller! Bei unserer ersten Begegnung in Michaels Privatjet am Flughafen Tegel holte ich ihn zu seiner »Bad«-Tour ab, brachte ihn zum »Hotel Interconti«, und aus dem Auto sah er, dass das Hotel gleich am Zoo liegt.

      Sofort sagte Michael, dass er da reinwolle. Ich bekam fast einen Herzinfarkt. Es war Sonntagnachmittag, der Zoo voll besucht und vor dem Hotel schrien schon Hunderte von Fans. Doch Jackson meinte es ernst. Also treffen wir uns auf Jacksons eigenem Stockwerk im Hotel, sein Sicherheitschef Bill wartet schon. Neben Bill steht ein Schwarzer mit furchtbar schiefen Zähnen, den ich nicht kenne. Bloß von Michael ist nichts zu sehen. Ich sage: »Wo ist Michael?«

      »Der steht neben dir«, sagt Bill, und ich begreife, dass der Schwarze mit den schiefen Zähnen Michael Jackson in Verkleidung ist. Auf dem Kopf trägt er eine Afroperücke, im Gesicht buschige Koteletten, einen Schurrbart und im Mund dieses Plastikgebiss.

      Im Zoo angekommen, möchte Bill sogar noch einen Rollstuhl ausleihen, um sich reinzusetzen, Michael sollte schieben: Diese Tarnung hätte schon öfter perfekt funktioniert. Doch leider hatte die Sanitätsstation keinen Rollstuhl.

      Nach zwei Stunden – wir kommen gerade aus dem Affenhaus – stoßen wir auf eine Gruppe amerikanischer Pfadfinder, Jungs, nicht älter als zehn Jahre. Plötzlich wirft einer der Jungs den Arm in die Höhe und schreit: »Michael Jackson!«

      Das war unheimlich, denn Michael war wirklich nicht zu erkennen. Bill, der Sicherheitschef, nimmt seine Baseballmütze ab und stülpt sie Michael über die Afroperücke, doch es war zu spät. Michael geht auf die Jungs zu und unterhält sich mit ihnen. Erstaunlicherweise passierte es später noch häufiger, dass Michael trotz aufwändigster Tarnung von Kindern erkannt wurde.

      Nachdem Michael aufgeflogen war, konnte ich ihn und Bill überzeugen, den Besuch abzubrechen. Ich renne also zurück ins Hotel, hole den BMW aus der Tiefgarage und sammle die beiden an einem Seitenausgang auf. Bill drückt Michael flach auf die Rückbank. Ich gebe Gas. Plötzlich meldet sich Michael von hinten: »George, was ist denn das für ein Auto?« – »Na, ein BMW.« Darauf Michael: »Ein BM-was?«

      Nachrichten aus Deutschland und aller Welt mit Kommentaren und Hintergrundberichten.

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      • #33
        Ich kann auf die meisten meiner eigenen Übersetzungen gerade garnicht mehr zurrückgreifen...weil ich anfangs ein Programm benutzt habe was aber nur eine Demoversion war für 6 Wochen...jetzt ist das abgelaufen und die Dateien gehen natürlich nicht mehr auf...dummgelaufen....ich hoffe sehr auf euch...das alles doch noch auftaucht..

        ....Ich dachte auch immer, das ich ja alles jederzeit hier finden und lesen kann...I took it for granted....wer rechnet denn mit sowas...


        Eine Hommage für meinen Freund Michael Jackson – Deepak Chopra

        Übersetzung aus dem Englischen durch Loginblog. Den Text „A Tribute to My Friend, Michael Jackson“ schrieb Deepak Chopra wenige Stunden nach Jacksons Tod nieder.

        In der Erinnerung wird Michael Jackson vermutlich das zersplitterte Symbol eines Pop Genius bleiben, den der Ruhm so sehr veränderte, dass er auch körperlich eine Besonderheit wurde, so als sei er seine eigene Mutation.

        Doch das ist nicht der Michael, an den ich mich erinnern werde. Der Michael, den ich kannte, war eine Mischung aus Geheimnishaftigkeit, Isoliertsein und einer besonderen Milde. Überdimensionales Berühmtsein und persönliche Einsamkeit fanden sich in dieser einen Person. Zwanzig Jahre kannte ich ihn so. So leicht es war, Michael zu lieben und so stark der Wunsch war, ihn beschützen zu wollen, jetzt erscheint mir sein plötzlicher Tod fast wie vom Schicksal bestimmt.
        Zwei Tage vor seinem Tod rief er mich in einer aufgeregten Stimmung an. Er sprach auf den Anrufbeantworter: “Ich habe wirklich gute Nachrichten, die ich mit dir teilen möchte“.

        Er schrieb gerade einen Song über ein Umweltthema und wollte, dass ich ihm mit Hintergrundinformationen bei den Texten half. Das hatten wir auch in anderen Fällen schon so praktiziert. Als ich ihn zurückrufen wollte, war, warum auch immer, die Telefonnummer nicht mehr gültig.
        So konnte ich nicht mehr mit ihm sprechen und das Musikdemo das er mir noch sendete, liegt nun auf meinem Nachttisch wie ein schmerzliches Symbol eines Lebens, das unvollständig blieb.

        Als wir uns etwa 1988 das erste Mal trafen, war ich von der Mischung aus Charisma und Verletzlichkeit, die Michael umgab, berührt. Er ließ sich von Fans auf dem Flughafen umringen, konnte eine unglaubliche dreistündige Show hinlegen, dann wieder, traf ich ihn hinter der Bühne nach dem Bukarestkonzert an und er trank entspannt Wasser, beschäftigte sich mit einem Sufi-Text und war im Begriff zu meditieren.

        Die Person, die ich als klar und einfach (bis hin an die Grenze des Lächerlichen) wahrnahm, befasste sich mit den Gedichten von Rabindranath Tagore, über die wir noch in den letzten zwei Wochen gesprochen hatten. [R.T. ist ein bengalischer Schriftsteller und Gelehrter, der als Kultur- und Sozialreformer seiner Zeit galt].

        An Michael beobachtete man beispielhaft das Paradox vieler berühmter Stars – sie sind auf der anderen Seite der Bühne sehr schüchtern und introvertiert. So war es häufig so, dass er, als er mich besuchte, eigentlich die meiste Zeit des Abends gedankenversunken in einer Ecke des Raumes aufhielt, neben ihm seine noch kleinen Kinder. Ich sah niemals etwas anders als einen liebenden Vater, wenn ich sie zusammen erlebte und ich bin wie jeder andere der ihm nahe stand, besorgt darüber, was nun mit den Kindern passieren wird.
        Michaels Widerwille, erwachsen zu werden, war ein anderer Teil des Paradoxons. Meine Kinder verehrten ihn und im Gegenzug antwortete er ihnen auf eine sehr kindliche Art und Weise.
        Er erwähnte oft, so wie es andere ehemalige Kinderstars erleben, dass ihm die Kindheit geraubt wurde.
        In Anbetracht der unglaublich übertriebenen Aufmerksamkeit und übergroßen Wertschätzung, die unsere Gesellschaft Prominenten zuteil werden lässt, und die auch über Michael ausgeschüttet wurde, schien diese Öffentlichkeit seinem echten persönlichen Leid gegenüber gefühllos. Seine Probleme wurden zu einem anderen kitschigen Stück des öffentlichen *****, dargestellt als besondere Eigenart eines unberechenbaren Sonderlings. Es gab dabei auch sehr viel schlimmere Bewertungen seines Auftretens.
        Es ist nicht meine Sache, mich über die Schwierigkeiten zu äußern, in die Michael in der Vergangenheit geraten war und die er mit falschen Entscheidungen vergrößerte. Er war umringt von Personen, die ihn bremsten, und von einer beschämenden Plethora (Wasserkopf) von Ärzten in Los Angeles und an anderen Orten der Welt, die ihn mit verschreibungspflichtige Medikamente versorgten.
        Immer wenn er vorsichtig mitteilte, dass er ein Problem hatte, endete die Unterhaltung mit Ausweichmanövern und er verneinte ernste Probleme. Während ich dies hier schreibe, verbreiten sich über die Kabelsender die Berichte über seinen Medikamentenmissbrauch. In dem Moment als ich von seinem Tod hörte, spürte ich, dass verschreibungspflichtige Medikamente eine Schlüsselrolle spielen würden.
        Die größte Nähe zwischen Michael und mir entstand, als er auf der Suche nach einem Buch war, das er hauptsächlich auf seinen Konzerten verkaufen wollte. Es sollte Bilder für seine Fans enthalten aber auch Texte kurzer Fabeln. Ich saß Stunden mit ihm zusammen, während er wie in einem Traum aesop-artige Märchen über Tiere erfand, zusammen gewürfelt mit Texten über Musik und seine Liebe zur Musik. Dieses Projekt wurde schließlich zu „Dancing the Dream“, für dass ich diese Texte zusammengefasst hatte. Dabei handelte ich ausschließlich als Freund. Diese Zusammenarbeit war es, die mich über Michaels Art zu leben, die er sich für sich selbst ausgedacht hatte, aufklärte. Um den Wellen des Stress zu entgehen, die ein solches Megaberühmtsein immer mit sich bringt, schuf er sich eine private Rückzugsmöglichkeit in eine Fantasiewelt, wo pinkfarbene Wolken seine tiefen Ängste verschleierten und Peter Pan ein Held war und nicht der Peter Pan, mit dem krankhaften Aspekt des Nicht-Erwachsenwerdenwollens.
        Dieser Kompromiss mit der Realität wurde sukzessive immer widersprüchlicher und untragbarer. Er ging sehr weit dabei, diesen Status zu erhalten.
        Schrankenlose Privilegien wurden ein andere Art giftige Kraft auf seinem Weg in den Ruin..Was als Merkwürdigkeit, Schüchternheit und Verletztlichkeit begann entwickelte sich zu von obsessiven Vorstellungen über Gesundheit, zu panischen Ängste über seine Sicherheit und führte zu einer Isolation, die mehr und mehr zerstörerische Aspekte zeigte. Als Michael mir die Musik für seinen letzten Song gab, den, der jetzt auf meinem Nachttisch liegt, schien die Übergabeprozedur in ihrer Geheimhaltung mit einer verdeckten CIA Operation wetteifern zu wollen.
        Meine Erinnerung an Michael Jackson ist so komplex und verwirrend wie die eines jeden anderen. Seine nahesten Freunde müssen zusammenrücken und versuchen alles in ihrer Kraft stehende tun, um dafür zu sorgen, dass nach seinem Tod das Gute von Michael sichtbar bleibt.
        Wird es uns gelingen, ihn vor dem Missbrauch durch die Medien zu schützen? Niemand kann das sicher sagen. Ich wollte nur einige Details in die Informationssysteme einbringen das ihm und seiner vielschichtigen Person Rechnung trägt.

        Mein Sohn Gotham reiste mit Michaels als Roadie auf seiner Tour “Dangerous” mit ihm als er 13 Jahre alt war [Korrekturanmerkung d. Übersetzers, Gotham muss nach dessen eigenen Angaben zum Zeitpunkt dieser Tour 17 Jahre, gewesen sein]. Michael gab sich gegenüber Gotham diszipliniert und zeigte immer ein tadelloses Benehmen. (Ich fühle ein Frösteln, wenn ich dran denke, was er Gotham einmal sagte: Ich möchte nicht wie Marlon Brando gehen müssen, ich möchte gehen wie Elvis”).

        Grace Rwaramba, die als Babysitter und Ersatzmutter für Michaels Kinder eingestellt wurde, ist für mich wie eine weitere Tochter. Ich stellte sie ihm vor als sie 18 Jahre alt war, ein schönes, herzenswarmes Mädchen aus Ruanda, das nun erwachsen geworden ist. Sie warf für mich immer ein Auge auf ihn und hat mich in den Momenten angerufen, wenn es ihm schlecht ging oder kurz davor war an eine Grenze zu gehen. Wie tragisch und traurig für Grace, dass zu diesem Zeitpunkt niemand da war, dessen schützender Instinkt oder dessen Liebe, diesen tragischen Tag hätten verhindern konnten. Grace rief mich schluchzend aus London an. Ich konnte sie nicht trösten, wollte aber diesen kurzen Text zum Gedenken an Michael schreiben. Wenn der Schock weicht und Tausende von Stimmen an Michaels brilliante, freudvolle, kampfbereite, rätselhafte und bizarre Flugbahn dieses Menschen wieder und wieder erinnern werden, dann hoffe ich, dass es der Begriff „fröhlich“ ist, der aus der Asche aufsteht und so sehr strahlt wie Michael es einmal tat.


        „Schöne Tage – nicht weinen, dass sie vergangen, sondern lächeln, dass sie gewesen.“
        Rabindranath Tagore

        http://loginblog.wordpress.com/2009/...deepak-chopra/

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        • #34
          Ein Dangerous Tour-Fahrer über seine Zeit mit Michael

          Das Flugzeug drehte bei und kam in Sichtweite und die ernorme Menge um mich herum geriet in Aufregung. „Das ist er!“, rief eine Stimme von irgendwoher tief in diesem Gewühl. Der Ruf wurde von einem weiteren Fan aufgenommen. „Das ist er! Das ist er!“ Die Aufregung war offensichtlich und mehr und mehr Menschen in der Menge nahmen die Rufe auf. „Das ist er! Das ist er! Es ist Michael! Michael! Michael!“
          An diesem Tag 1992 waren mehr als tausend Leute auf dem Münchner Flughafen, als der größte Popstar der Welt hier seine zweite Solo-Tournee eröffnen sollte. Und obwohl sich die Menge gut benahm, gab es dennoch eine Art von fieberhafter Erwartung um uns herum, einschließlich mir, als das Flugzeug landete und Michael Jackson in das Land brachte. Michael ist nicht nur einer der großartigsten Entertainer der Welt, sondern auch einer der mysteriösesten und wir würden ihn nun leibhaftig sehen. Ich hatte noch keine Ahnung, dass ich eine kurze Freundschaft zu diesem Mann entwickeln und einen Einblick hinter die Kulissen einer Showbusiness-Legende bekommen würde.

          Aber zu diesem Zeitpunkt war es Juni und somit der Start von Michaels „Dangerous“-Tour, eine Tour, die Weltrekorde brechen und ihn einmal mehr als den großartigsten Künstler unserer Zeit profilieren sollte. Es war eine erstaunliche Anstrengung. Der erste Halt der Tour war das Münchner Olympiastadium am 27. Juni, als Michael vor einer ausverkauften Menge von mehr als 72.000 Menschen auftrat. Die Tour sollte einandhalb Jahre dauern und im November 1993 in Mexiko-Stadt enden, und obwohl einige Konzerte wegen Michaels Krankheit abgesagt werden mussten, trat er in 67 Konzerten vor ungefähr 3,5 Millionen Menschen auf. Im weiteren Verlauf spendete er alle seine Einnahmen für wohltätige Zwecke, darunter seine eigene „Heal the World-Foundation“, und das Konzert in Bukarest wurde für 20 Millionen Dollar an HBO verkauft. Dies wiederum führte zu einem weiteren Weltrekord, ebenso wie die Aufnahme: es erzielte die höchsten Zuschauerzahlen eines Kabelprogrammes – 34 Prozent – und gewann den Cable Ace Award. Die Bühne war phänomenal; ihre Errichtung dauerte drei Tage und Frachtflugzeuge mussten zwanzig LKW-Ladungen Equipment in jedes Land fliegen.

          Was mich anging, sollte ich eines der aufregendsten Abenteuer meiner Karriere erleben. Ich sollte vier Monate als einer von Michaels Fahrern arbeiten und als sein Flugzeug zu dem Flughafengebäude geleitet wurde, stoppte, und dann augenblicklich von einer Polizeieskorte umrundet wurde, konnte ich mich kaum beherrschen. Genau so wenig die Menge. Die Schreie „Michael! Wir lieben dich!“ waren von einem Getöse zu einem ohrenbetäubendem Brüllen angeschwollen; es fühlte sich an, als würde der Boden beben. Das war aber noch nichts im Vergleich dazu, als sich die Tür des Flugzeugs öffnete und Michael heraustrat, gekleidet in seine übliche Militäruniform und roter Maske und dann die Hand hob – der Krach, den die Menge machte, muss von jedem Baum in den Wäldern von Bayern widergehallt sein. Die Sicherheitsleute schafften es die ekstatische Horde zu bändigen, aber das kam schon einer Massenhysterie ziemlich nahe. Ich habe einige der größten Namen im Business gefahren, aber ich habe niemals so eine öffentliche Reaktion wie die auf Michael Jackson gesehen.
          Dabei hatte ich mit Michael persönlich nichts zu tun. Ich fuhr seine Sicherheitsleute im dritten Auto der Kolonne, während Michael gewöhnlich in einem maßgefertigten Minibus fuhr, der luxuriös mit sämtlichem Zubehör zum Essen und Schlafen ausgestattet war. Aber trotzdem konnte ich sofort zu Beginn schon sagen, dass er kein ordinärer Superstar war. Überall wo wir hinkamen, wurden Straßen gesperrt und der Verkehr angehalten für seine Ankunft, eine Polizeieskorte geleitete uns durch die Städte und die Leute gebärdeten sich wie wild. Aber wir hatten keine Eskorte für den aus drei Fahrzeugen bestehenden Konvoi wenn wir von Stadt zu Stadt fuhren, was zu einem potentiell bösen Zwischenfall führte.
          Michael war in dem Van, und ein anderer Fahrer, Stan, und ich folgten ihm in zwei Autos. Plötzlich piepte mein Walkie-Talkie. „Keith“, sagte Stan, „was ist da hinter uns?“ Ich sah in meinen Rückspiegel und glaubte zunächst ein paar Motorräder zu sehen. Dann kamen noch ein paar dazu und noch mehr, bis es dann plötzlich mehrere Dutzend geworden waren – und plötzlich traf es mich wie einen Schlag, dass wir von einer Gang von vierzig oder fünfzig deutschen Motorradfahrern verfolgt wurden. „Ich mag das nicht, Stan“, sagte ich in mein Walkie-Talkie. „Wir sollten dem Minibus besser sagen, dass er schneller fahren soll.“
          Alle drei Fahrer der Wagen traten aufs Gaspedal, aber die Motorradfahrer holten uns ein und es dauerte nicht lange, bis wir umzingelt waren. Nach einer weiteren Minute schafften sie es, ihre Motorräder zwischen die Wagen zu bringen um uns zu trennen. Die Situation wurde ziemlich beängstigend. Dann piepte mein Walkie-Talkie wieder. „Was wir tun werden ist das“, sagte Stan. „Du fährst so dicht am Seitenstreifen auf deiner Seite wie du kannst und ich tue dasselbe auf der anderen Seite. Dann formen wir direkt hinter Michaels Bus ein ‚V’ und trennen ihn von den Motorrädern.“ Wir taten genau das und es funktionierte: Die Motorradfahrer waren gezwungen, ihr Tempo zu drosseln. Sie waren wütend und verfluchten uns, spuckten und versuchten, sich wieder zwischen uns zu schieben, aber dieses Mal wichen wir keinen Zentimeter. Ich hielt meinen Wagen exakt zwei Inches hinter Michaels Bus und Stan fuhr exakt zwei Inches hinter mir bis auch der letzte Motorradfahrer der Sache überdrüssig wurde und irgendwann abdrehte um sonst wo seinen Frust herauszulassen. Michael schlief zu dieser Zeit; er hat nie erfahren, was passiert war.
          Ich hatte Michael aber immer noch nicht richtig getroffen und es war nur aufgrund nahezu eines Desasters, für das ich eigentlich mit meiner Kündigung rechnete, währenddessen wir aber tatsächlich miteinander bekannt wurden. Michael wohnte in Rom und wollte nach Florenz gehen um sich ein Bild anzusehen, das er zu kaufen beabsichtigte. Es waren aber ungefähr 2.000 Fans vor dem Hotel und ihn aus dem Hotel heraus und auf die Straße zu bekommen, würde keine leichte Angelegenheit werden. Also dachten sich seine Sicherheitsleute einen Plan aus. Verschiedene Autos wurden an verschiedenen Ausgängen des Hotels platziert, während Michaels offizieller Wagen und die Polizeieskorte an der Frontseite stand. Die Entscheidung, welchen Wagen er nehmen würde, würde in letzter Minute getroffen werden. Plötzlich piepte mein Walkie-Talkie. „Keith, es ist dein Wagen“, sagte Michaels Sicherheitschef. „Bereite dich vor. Wir sind auf dem Weg zu dir.“
          Ich öffnete die Autotür und ziemlich plötzlich war Michael Jackson an meiner Seite. Ich ließ ihn und einen Freund in den hinteren Teil des Wagens während die Tochter des Konzertpromoters sich neben mich setzte. Michael hatte nur ein paar Sekunden gebraucht um zwischen das Hotel und den Wagen zu laufen, aber in der Sekunde, in der er entdeckt wurde, waren Schreie aufgekommen und einen Augenblick später war der Wagen von den Fans umzingelt. Es gab zwei Sicherheitsleute vor uns; sie schafften es, uns einen Pfad zwischen den hysterischen Zuschauern freizuhalten, sodass wir losfahren konnten. Aber gerade als wir das wollten, legte Michael seine Hand auf meine Schulter. „Stopp!“, rief er. „Jemand hat den Hut von meinem Freund genommen!“

          Ich hielt an, aber ich war nicht besonders glücklich. „Es ist nicht sicher, Michael“, sagte ich, während der Sicherheitsmann uns wie wild zuwinkte, dass wir weiterfahren sollten. „In einer solchen Menge kann alles passieren.“ Ich wollte wieder anfahren. „Nicht fahren!“, rief Michael. „Ich will diesen Hut!“
          Die Sicherheitsleute rasteten aus. „Los jetzt!“, schrie einer, als die Menge brüllte und sich um uns sammelte. „Vorwärts! Bewegt euch!“
          „Ich besorge dir einen anderen Hut“, sagte das Mädchen auf dem Beifahrersitz.
          „Bitte, Michael, wir müssen jetzt fahren.“
          Michael stimmte schließlich zu und so fuhren wir endlich los, just als die Leute anfingen auf das Auto einzuschlagen. Der Plan war gewesen eine Reihe von Rechtsabbiegungen durchzuführen die uns schließlich zurück zur Frontseite des Hotels bringen sollten, wo die Sicherheitsleute warteten; aber der Verkehr war so dicht, dass wir gezwungen waren stattdessen nach links in eine Einbahnstraße abzubiegen – und somit falsch fuhren.
          Es gab auch keine Möglichkeit umzudrehen und so endete ich schließlich, hupend und Lichtzeichen gebend, im Verkehr. Ich machte dann ein paar weitere Linksabbiegungen – und realisierte plötzlich, dass ich mich total verfahren hatte; ganz zu schweigen von der Tatsache, dass Michael Jackson ohne Sicherheitsleute hinten im Auto saß. Für eine Weile fuhr ich einfach weiter, aber es hatte keinen Sinn. Ich musste schließlich zugeben, dass ich mich verfahren hatte. „Ich habe keine Ahnung, wo ich bin“, sagte ich.
          „Das ist okay“, sagte Michael mit seiner sanften Stimme. „Was sollen wir machen?“
          Das Mädchen, das neben mir saß, nahm die Dinge nicht so gelassen. „Fahr zurück zum Hotel!“, rief sie. „Du kannst nicht mit Michael ohne Sicherheitsleute durch Rom fahren. Was, wenn ihn jemand erkennt? Das könnte eine Katastrophe geben!“
          Da hatte sie Recht. Michael Jackson ist einer der bekanntesten Leute der Welt und die Hysterie die ihn umgibt ist deswegen eine Gefahr, weil die Fans, selbst wenn sie ihn nicht verletzen wollen, blitzschnell zu einer gewalttätigen Gefahr werden konnten. Davon abgesehen musste, spätestens seit dem schrecklichen Attentat auf John Lennon in New York 1980, jeder Star noch vorsichtiger sein. Die Beatles mögen geglaubt haben, dass sie bekannter als Jesus waren, aber Michael war wohl zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere bekannter als die Beatles. Eine schnelle Entscheidung war notwendig.
          „Michael“, sagte ich, „was soll ich tun? Ich könnte nach Florenz fahren und wir treffen dort die anderen Fahrzeuge?“
          Michael zögerte. „Ich denke, wir fahren besser zurück zum Hotel“, sagte er schließlich und so drehte ich den Wagen und wir fuhren zurück. Michael war sehr still, aber ich glaubte dennoch eine leichte Anspannung seinerseits fühlen zu können. Schließlich fand ich den Weg zurück, aber nun hatten wir ein neues Problem. Michael lag auf dem Boden des Autos und wir fuhren so zum Hotel, dass die Fans ihn nicht sehen und bedrängen konnten, aber wir waren gut dreißig Fuß vom Hoteleingang entfernt, ein Pfad, der von sechs Reihen geparkter Autos blockiert wurde und keine Sicherheitsleute in Sicht. „Es hilft nichts, Michael“, sagte ich. „Wir müssen rennen. Mach dich bereit.“
          Das Mädchen auf dem Beifahrersitz ging voraus um das Hotel zu informieren. Ich lief um den Wagen herum zu Michaels Tür und öffnete sie. Michael sprang heraus. Ich warf einen Arm um ihn herum und benutzte den anderen, um die Menge von uns fernzuhalten, die eine Hysterieattacke erlitt als sie schließlich realisierten, dass er doch in dem Wagen gewesen war. Wir rasten förmlich durch die Menge, gelangten durch die Drehtür ins Hotel welche sofort von einem Sicherheitsmann verschlossen wurde – und realisierten, dass Michaels Freund draußen gefangen war. „Lass ihn rein!“, schrie ich und der Freund schaffte es gerade noch ins Hotel bevor die Massen die Tür umzingelten.
          Ich ging direkt hoch in mein Zimmer um meine Koffer zu packen, denn ich war sicher, nach diesem Chaos nach Hause geschickt zu werden. Einen Augenblick später kam mein Boss herein. „Was machst du da?“, fragte er. „Packen. Ich bin raus, oder?“

          „Machst du Witze?“, fragte mein Boss. „Du hast ihn sicher ins Hotel zurück gebracht, ganz alleine; normalerweise benötigt man dafür neun Sicherheitsmänner. Michael ist sehr erleichtert zurück zu sein und er redet sehr gut von dir.“
          Und so also war es, dass ich eine kurze Freundschaft mit einem der nettesten Männer die ich jemals kennen gelernt hatte, begann.
          Je besser ich ihn kennen lernte, desto mehr wurde mir klar, dass es, obwohl Michael Jackson ein brillanter Performer, Künstler und Geschäftsmann ist, absolut wahr ist, was die Leute über ihn sagen: Er hatte keine Kindheit und ist nie in der Lage gewesen, dies auszugleichen. Trotz seines Geschäftssinnes ist da eine merkwürdige Art der Verletztheit an ihm, die dir beinahe das Gefühl gibt, ihn umarmen zu wollen und ihm zu sagen, dass er auf sich aufpassen soll – und ich sage das als nicht besonders sentimentaler Mann. Michael liebt Spielzeug und Spielzeugläden – wo auch immer wir hingingen, in ganz Europa, wenn wir in irgendeiner Stadt einen Toys’R’Us sahen, wussten wir wo wir früher oder später enden würden.
          Während wir in London waren, besuchte Michael sowohl Hamleys, das berühmte Spielzeuggeschäft an der Regent Street, als auch den Disney-Shop in der gleichen Straße. Jedes dieser Geschäfte schloss die Rollläden, sodass Michael sich in Ruhe umschauen konnte. Er gab tausende Pfund für Spielzeug aus; ganz besonders liebte er Zauberkästen und er kaufte auch ein paar ferngesteuerte Autos, mit denen er dann in den Fluren des Dorchster Hotels auf uns ab fuhr. Wenn wir die Geschäfte verließen, waren der Kofferraum und der hintere Teil des Wagens mit Spielzeug aufgefüllt – und abgesehen von ein paar wenigen Besonderen, die er mit sich nahm, gingen alle anderen an Kinderkrankenhäuser, wie in jeder Stadt die wir besuchten. Wo immer Michael wohnte, wurden vor seiner Ankunft Flipperautomaten und Computerspiele in seine Suite geschafft. Zu einer Gelegenheit sah er ein Karussell in einer Stadt in Deutschland, das ihm gefiel; er kaufte es und ließ es auf seine Neverland Ranch nach Kalifornien einschiffen. Er hatte während der Tour auch einen Freund bei sich, und da ich diese Freundschaft aus allernächster Nähe gesehen habe, kann ich für die Tatsache bürgen, dass es niemals zu irgendeinem Zeitpunkt auch nur das leiseste Anzeichen irgendetwas Unsittlichen daran gegeben hat.
          Jeder wusste, dass dieser Freund bei Michael war und jeder akzeptierte es ohne es in Frage zu stellen. Unsere einzige Sorge war, dass Michael sich selbst angreifbar machte für irgendwelche Anspielungen und tatsächlich ist ja auch genau das im darauf folgenden Jahr passiert, als angenommen wurde, dass er unsittliche Beziehungen zu jungen Teenagern unterhalten würde. Es wird oft vergessen, dass es für diese Behauptungen keinen einzigen Beweis gab.
          Da ich Mann gekannt habe, habe ich den Anschuldigungen weder damals geglaubt, noch glaube ich ihnen heute. Zum einen ist Michael ein so echt netter Mann, dass ich einfach nicht glaube, dass er zu diesen Taten fähig ist, für die er beschuldigt wurde. Zweitens erschien mir, während ich auf der „Dangerous“-Tour für ihn arbeitete, sein Verhalten gegenüber diesem Freund einfach das eines großen Bruders zu sein. Er mag ein musikalisches Genie sein, aber Michael Jackson hat manchmal selbst die Mentalität eines Kindes und deswegen liebt er es auch, mit Kindern zu spielen. Die Tatsache, dass er nun selbst zwei Kinder hat – Prince Michael Jackson und Paris Michael Katherine Jackson – muss für ihn die großartigste Sache der Welt sein, denn jetzt kann er seine Vorliebe für Kinderspiele mit seinem eigenen Nachwuchs ausleben.
          Aber trotz seiner enormen Liebenswürdigkeit und sanften Persönlichkeit hat jeder, der um Michael herum ist Angst vor ihm, weil er ist, wer er ist. Michael ist sich dessen bewusst, aber er weiß wohl nicht, was er dagegen unternehmen soll. Probleme wurden durch Bill Bray, seinen Sicherheitschef, an ihn herangetragen, der seit dreißig Jahren für ihn arbeitete, da sich die Leute einfach nicht trauten, sich direkt an Michael zu wenden, wenn etwas nicht nach Plan lief. Es scheint so zu sein, dass je berühmter du bist, desto mehr die Leute Angst vor dir haben. Ich kann schon verstehen, warum gesagt wird, dass es an der Spitze einsam ist. Bill ist einer der wenigen Menschen, die keine Angst vor Michael haben und wann immer er ihm von etwas erzählte, was sich ein anderer nicht direkt ihm zu sagen getraut hatte, reagierte Michael verwundert: „Aber warum kommt er denn nicht selbst zu mir?“ Und obwohl ich so aufgeregt war, ihn zu treffen, hatte ich aus irgendeinem Grund keine Angst vor ihm. Ich behandelte ihn normal; vielleicht verstanden wir uns deswegen so gut.
          Zum einen war er fasziniert von meinem Cockney-Akzent [Londoner Bezirk Eastend] und fing an zu versuchen, ihn zu imitieren. „Hallo, Kamerad, wie geht’s dir?“, sagte er, wenn er ins Auto stieg. Ich antwortete mit dem Versuch seine eigene Stimme zu imitieren – leise und sehr sanft – was er unglaublich spaßig fand.
          „He, Kamerad!“, sagte er.
          „Ja, Michael?“
          „Erzähl mir etwas von der Cockneyer Umgangssprache.“
          Also tat ich das. Michael interessierte sich aus irgendeinem Grund unheimlich dafür und er wollte, dass ich es ihm beibringe.
          „Was ist der Umgangsausdruck für Treppen?“, fragte er.
          „Äpfel und Pärchen.“
          „Was ist der Umgangsausdruck für einen Anzug?“
          „Pfeife und Flöte.“
          „Was ist der Umgangsausdruck für Bargeld?“
          „Würstchen und Brei.“
          [Bei der Cockneyer Umgangssprache handelt es sich offenbar um eine Art rhythmische Reime auf das englische Originalwort: stairs = apples and pairs; suit = whistle und flute; cash = bangers and mash.]
          „He, Kamerad! Das ist verrückt!“
          Und so ging das Stundenlang. Schließlich kaufte ich Michael ein Buch darüber, welches er absolut liebte. „Das ist großartig, Keith, vielen Dank“, sagte er, als ich es ihm gab. Er saß im Auto und las stundenlang darin, kicherte, wenn er etwas las, das er besonders mochte. Eines Tages drehte er sich zu mir und kündigte an; „Ich sitze in einem La-Di-Dah!“
          „Noch einmal, Michael?“
          „La-Di-Dah“, buchstabierte er triumphierend, bevor er enthüllte: „Das ist ein Auto!“ [a car]

          Michael war sehr an den Städten interessiert, die wir besuchten. Wenn wir tatsächlich vor Ort waren, tendierte er dazu im Zimmer zu bleiben, da er nicht irgendwohin gehen konnte ohne bestürmt zu werden, aber wenn wir einen Ort das erste Mal besuchten oder ihn auf dem Weg zur Show durchfuhren, dann war er sehr von diesen Ländern fasziniert, die so anders wie seine Heimat waren. Aus irgendeinem Grund hatte es ihm besonders Kopenhagen angetan. „Würdest du hier gerne leben, Keith?“, fragte er.
          „Ich weiß nicht, Michael. Ich habe kaum etwas davon gesehen.“

          Er grübelte eine Weile. Dann kündigte er an: „Ich will in den Tivoli Park.“
          Und so arrangierten wir, nach seinen Konzerten, den Besuch im Tivoli Park, Kopenhagens berühmtesten Vergnügungspark, am letzten Tag seines Aufenthaltes. Der Besuch fand an einem Sonntag statt und lief ziemlich eilig ab, weil wir nicht die sonst üblichen Horden, die Michael umgeben wo immer er hingeht, auf uns aufmerksam machen wollten. Wir planten, ihn durch einen Seiteneingang hinein zu schmuggeln und den Nachmittag dort zu verbringen. Michael war extrem aufgeregt über die Angelegenheit.

          Seine Aufregung wandelte sich aber in Entsetzen und dann Enttäuschung als wir dorthin kamen, denn als sich das Seitentor, durch das er schlüpfen sollte, öffnete, standen dahinter eine Reihe Photographen, Cheerleader und eine Band. Sein erster Hang war einfach umzudrehen, und es dauerte gut 15 Minuten um ihn zu überzeugen, trotz allem hineinzugehen, aber als er erst einmal drin war, fing er an, es zu genießen. Ich fuhr ihn von einem Fahrgeschäft zum nächsten – er konnte nicht laufen, weil er sonst bestürmt worden wäre – und seine Reaktionen waren die eines aufgeregten Kindes. „Wow, das war fantastisch!“, sagte er, wenn er wieder zurück ins Auto sprang. „Ich liebe das!“ Das Fahrgeschäft, in dem man in Schaufeln umhergewirbelt wird genoss er so sehr, dass er es zweimal fahren wollte und mich bat, auch mit ihm hineinzugehen.

          „Ich kann nicht, Michael. Ich muss auf den Wagen aufpassen“, sagte ich ihm.
          „Aw, Keith, du Spaßbremse!“

          Wie immer dauerte es nicht lange, bis sich herumgesprochen hatte dass Michael Jackson im Park war und schnell versammelten sich die Massen. Michael entschied widerstrebend nach einer Stunde, dass er wohl doch gehen müsste anstatt den ganzen Nachmittag hier zu verbringen, wie geplant war, also nahmen wir uns stattdessen einen Ortskundigen Fahrer der uns zu den Militär- und Souvenirgeschäften der Stadt brachte. Michael liebte diese. Er verbrachte in einem von ihnen ungefähr zwei Stunden und kaufte mehrere von diesen Uniformen, die er so gerne trug. Michael hatte Geburtstag während der Tour und wir veranstalteten eine Geburtstagsparty vor seinem Hotel in Frankfurt. Wir grillten und die Leute entspannten sich auf dem sonnigen Rasen während wir ihm ein Ständchen vortrugen. Michael kam nicht selbst zum Grillfest, weil er ja jedes Mal in der Öffentlichkeit von Fans bestürmt wurde, aber jemand brachte ihm einen Geburtstagskuchen hoch in sein Zimmer. „Das ist wirklich nett“, sagte Michael und er ging raus auf seinen Balkon und teilte den Kuchen mit den Mitgliedern der ihn bewundernden Menge.

          Als wir zurück nach Deutschland gingen – nach Hamburg – verstand ich mich mit Michael besser als je zuvor. Zu der Zeit hatte ich, wie der Rest der Crew auch, meinen eigenen Mini-Fan-Club bekommen – drei Mädchen, eine Italienerin, eine Deutsche und eine Spanierin. Die Italienerin hieß Claudia, die Deutsche Greta und die Spanierin Anna. In Hamburg fuhren wir manchmal zusammen mit einem Schiff für eine Stunde, wenn ich nicht im Hotel gebraucht wurde.

          Zurück im Hotel nahm ich mir immer noch Freiheiten heraus, die sich andere nicht zu wagen trauten. Eines Tages wollte ich schwimmen gehen und sah, dass zwei von Michaels Sicherheitsleuten die Tür bewachten. Mir wurde klar, dass Michael da drin war und ich wollte gehen, aber die Männer winkten mich herein. „Das ist in Ordnung“, sagte einer von ihnen, „er kennt dich.“
          Ich ging rein. Michaels Freund und seine Familie schwammen im Pool während Michael am Rand entlanglief, ein Paar Kopfhörer tragend. Er hob eine Hand um zu signalisieren, dass er mich gesehen hatte und während ich an ihm vorbeiging zum Pool tat ich so, als würde ich ihn hineinschubsen. Zuerst sah Michael ein wenig schockiert aus, aber nach einem Moment fand er das Ganze absolut köstlich. Er war in Ärgerlaune. Er setzte seinen Lauf fort, aber er sah mich dauernd an und machte schubsende Bewegungen. Ich hatte das Gefühl, dass ich seit vielen, vielen Jahren die erste Person war, die sich so Michael Jackson gegenüber verhielt.

          Ich muss gestehen, ich machte auch ein paar Späße. Michael hatte vier benachbarte Zimmer im ersten Stock des Hotels und ich hatte das fünfte (ohne Verbindungstür). Die Fans fanden immer heraus, in welcher Suite Michael wohnte und warteten davor, in der Hoffnung einen Blick auf ihn erhaschen zu können. Gelegentlich zog Michael die Vorhänge zurück und sah nach draußen, was stets zu einem Gebrüll der Menge führte. Also kaufte ich mir ein paar weiße Handschuhe, eines von Michaels Markenzeichen zu der Zeit, und schob gelegentlich meine eigene Zimmervorhänge beiseite, so weit vom Fenster entfernt stehend, dass man nur meine Hände sehen konnte. Die Fans wussten nicht, dass das letzte Zimmer nicht mehr Michaels war, und so bekam ich auch mein eigenes Gebrüll – auch wenn es eigentlich jemand anderem galt.

          Die „Dangerous“-Tour machte manchmal ihrem Namen alle Ehren, insbesondere in Rumänien. Michael flog nach Bukarest, aber drei von uns waren angehalten worden, die Wagen über Land nach Rumänien zu fahren, um ihn dort zu treffen. Uns wurde gesagt, dass wir sicherstellen sollten, dass die Autos voller Taschen mit Chips, Wasserflaschen, Cola und so sein sollten, denn wann immer ein Auto anhalten musste, würde es ruckzuck von den Einheimischen umringt werden. Dies stellte sich als absolut wahr heraus. Einmal stoppte ich an einer Werkstatt (die aber kein Benzin verkaufte, wie sich herausstellte) und praktisch aus dem Nichts heraus erschienen Menschen. Sie umringten das Auto und entfernten sich erst, nachdem ich ein paar Päckchen Erdnüsse aus dem Fenster geworfen hatte. Die gleiche Sache passierte, als ich vor einem Bahnübergang stoppen musste – ich musste anhalten, da es keine Schranken oder Ampeln gab, die angekündigt hätten, falls ein Zug kam.

          Das nächste Problem war das Benzin: es gab keines. Die anderen zwei Fahrer und ich hielten an jeder Werkstatt nur um zu festzustellen, dass das Benzin alle war und wir alle drei erreichten Bukarest mit leerem Tank. Dort fanden wir heraus, dass Tankstellen enorme Wartezeiten hatten, sprichwörtlich Stunden. In Bukarest ist es gängige Praxis dass man jemanden anheuert, der sich für dich in diese Warteschlange stellt, was wiederum bedeutet, dass du den ganzen Tag arbeiten kannst und wenn du dann zurückkommst, hoffentlich feststellst, dass der Wagen getankt werden konnte.

          Da wir für Michael arbeiteten, eskortierte uns die Polizei zum Anfang der Warteschlange, was den Einheimischen nicht wirklich gut gefiel, und ein kleines Mädchen kam, um meinen Wagen zu betanken. Sie sah so süß aus, dass ich ihr ein Foto von Michael gab. Ihr kleines Gesicht hellte sich komplett auf als sie auf das Bild sah: es war, als hätte ich ihr einen Sack Gold gegeben. Nach einem Moment wollte sie es mir zurückgeben. „Nein, nein“, sagte ich, „das ist für dich.“ Sie sah mich ziemlich verwundert an und steckte das Bild vorsichtig weg.
          Michael wohnte im Snagov Lake Palace, der Sommerresidenz von Präsident Nicolae Ceausescu, bevor er 1989 umgebracht wurde. Ceausescu mochte gefallen sein, aber ein Staat voller Gesetzlosigkeit war zurückgeblieben: es gab zwei Gebäude auf dem Palastanwesen und wir wurden angehalten, nur mit dem Wagen zwischen ihnen zu verkehren, nicht zu laufen. Außerdem sollten wir nach Anbruch der Dunkelheit nicht mehr rausgehen. Der Ort war übersät mit bewaffneten Soldaten – tatsächlich waren es Teenager die Maschinengewehre trugen – und es bestand die begründete Angst, dass jemandem etwas zustoßen könnte.
          Es war eine merkwürdige Sache. Am nächsten Tag fragte ich den Sicherheitschef, wo ich mein Auto waschen könnte. „Komm mit mir“, antwortete er. Er führte mich zu einem Gelände, das von zwei heruntergekommenen jungen Männern bewacht wurde, die, wie mir nach einem Moment klar wurde, Strafgefangene waren. Sie machten den Wagen für mich sauber, aber währenddessen musste ich natürlich auch den Kofferraum für sie öffnen. Darin war Wasser, Pepsi, Chips, Erdnüsse… Der Ausdruck auf ihren Gesichtern war so voller Verwunderung ob dieses Reichtums innerhalb des Wagens, dass sie mir leid taten und ich sie nicht davon abhielt, dass sie sich ein paar Dosen und Päckchen nahmen, die sofort verschwanden.

          Michaels enorme Humanität wurde besonders sichtbar als er einem rumänischen Waisenhaus, genannt Waisenhaus Nummer Eins, eine Spende über 1 Million Dollar überreichte. Die Notlage von rumänischen Waisen, viele waren zurückgelassen worden oder waren HIV-positiv, war kürzlich in den Nachrichten zu sehen gewesen. Michael war extrem unglücklich gewesen über die Bilder des Elends, und so entschied er eine Spende zu machen, um zu helfen.

          Am Tag vor seinem Besuch ging ich um mir das Waisenhaus anzusehen und traf dort Richard Young, einen bekannten Paparazzo. Ein sechsjähriger Junge war ein seiner Seite und trug seine Taschen herum, während um uns herum Arbeiter die Wände abwuschen um sich auf Michaels Besuch vorzubereiten. „Komm, ich führ dich herum“, sagte Richard zu mir.
          „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das ertrage“, sagte ich zu ihm.
          „Wir gehen nicht zu den schlimmen Teilen“, versicherte mir Richard und so ging ich hinein. Es war unheimlich traurig. In einem Raum mit dreißig oder vierzig Feldbetten war das erste, was man wahrnahm, die absolute Stille. Sogar wenn man direkt mit den Kindern sprach und versuchte, sie aufzuheitern, starrten sie einen meistens nur mit leeren Augen an. Ich konnte es nach kurzer Zeit nicht mehr ertragen und sah mich gezwungen, zu gehen.

          Am nächsten Tag war dann Michaels Besuch. Der Palast lag ungefähr 30 Minuten von Bukarest entfernt, aber wir hatten dennoch keine Probleme: Zwanzig oder dreißig Polizeimotorräder und mindestens zehn Autos eskortierten uns. Alle Straßenkreuzungen waren gesperrt worden. Wir durchfuhren die Stadt mit uns zujubelnden Massen und einem hoch aufgeregten Michael hinten im Auto, aber als wir dem Waisenhaus näher kamen, waren die Menschenmassen so groß, dass wir den Wagen auf Schritttempo abbremsen mussten. Ein paar Polizisten wurden dann von ihren Motorrädern gestoßen; prompt fuhren sie herum und fingen an, mit Knüppeln auf die Menge einzuschlagen.
          „Warum machen sie das?“, fragte Michael, unfähig, seinen Augen glauben zu können.
          „Sie müssen die Straße freihalten“, antwortete ich.
          „Aber es gibt keinen Grund, das so zu tun“, insistierte er. Er war augenblicklich verärgert und wütend und wenn es für ihn eine Möglichkeit gegeben hätte aus dem Auto auszusteigen und die Gewalt zu stoppen, dann hätte er dies getan, das weiß ich ganz sicher. Später erfuhren wir, dass die Menge aus etwa 40.000 Menschen bestand.

          Einmal im Inneren des Waisenhauses verbrachte Michael mehrere Stunden damit sich umzusehen und obwohl er sehr bewegt war von dem Leid, das er hier sah, war er auch sehr glücklich, dass er in der Lage war, die Spende zu machen. Er erzählte mir später, dass er überhaupt nicht realisiert hatte, was für eine enorme Geste dies für die rumänischen Menschen darstellte die, so konnte ich mir vorstellen, bis heute darüber reden.
          Und dann waren da natürlich noch die Konzerte. Die Kapazität wurde auf ca. 60.000 geschätzt, aber es müssen doppelt so viele Menschen anwesend gewesen sein. Michael zeigte seine übliche brillante Show, aber was mir am meisten in Erinnerung geblieben ist, ist das Essen hinter der Bühne. Alles wurde in Käfigen verschlossen – und ein bewaffneter Aufpasser wachte darüber.

          An unserem letzten Tag passierte etwas ganz Besonderes.
          Michaels Leute arrangierten ein Treffen mit mehreren Hundert Soldaten und Polizisten in einem Park in der Innenstadt. Dann kam Michael an. Die Polizisten, einige auf Pferden, fingen an, mit Michael an ihrer Spitze zu marschieren; nach einer Minute fing Michael an zu rennen während die Truppen weiter marschierten, mit unbewegten Gesichtern. Und so verbrachte Michael die nächsten paar Stunden laufend, redend, rennend und tanzend um die marschierenden Truppen herum, bei einer der schönsten Zusammenkünfte die ich jemals auf einer Tournee gesehen hatte. Der Tag war für mich endgültig gerettet, als er zu mir herübertanzte und mir zuwinkte.

          Michael war gegenüber jedem auf der Tour extrem großzügig, und wir waren immerhin über einhundert Leute. In München gibt es einen riesigen Vergnügungspark, genannt Europa Park, und Michael buchte ihn für einen Abend für eine große Party. [Hierbei handelt es sich aber offensichtlich nicht um den Europa-Park, der bei Rust/Baden-Württemberg liegt.] Er und sein Freund kamen auch dazu; der Park war im Westernstil mit Saloons und Ranchen, und sie gingen mit uns in alle Fahrgeschäfte. Figuren aus dem Disneyland begleiteten uns, redeten mit uns und machten viel Aufhebens um Michael.
          Michael vergewisserte sich immer, dass es uns allen gut ging. Obwohl er selbst nicht aß, als er dort war, wurde für den Rest von uns ein Abendessen aufgetragen. Er mischte sich auch sonst manchmal unter uns, solange sichergestellt war, dass er nicht überrannt werden würde. In Deutschland wohnten wir einmal statt in einem Hotel in einem riesigen Haus, was mir in Erinnerung blieb, weil es dort eine Miniatur Bowling-Bahn gab. Weil wir die einzigen Menschen waren, die dort wohnten, konnte Michael hinunter in die Bar kommen und zu jedem Hallo sagen, obwohl er nicht, wie der Rest von uns, das berühmte und köstliche deutsche Bier zu sich nahm.
          Michael war wesentlich toleranter was unsere menschlichen Fehltritte anging als es die meisten Leute sein würden. In Schottland wohnte er in einem Haus, während wir in einem über eine Meile entfernten Hotel wohnten – einem Hotel, das sich als total unzureichend erwies. Wir fragten, ob wir in ein anderes Hotel ziehen könnten und Michael stimmte zu. Während der Umzug stattfand, wurden wir gefragt, ob wir so lange in Michaels Haus warten wollten, wo Essen und Trinken für uns bereitstanden, zusammen mit Kartenspielen und anderen Vergnügungsmöglichkeiten. Der Alkohol floss in Strömen, mit dem Ergebnis dass, als gegen 10 Uhr Abends ein Anruf aus Michaels Zimmer kam, weil er jemanden von uns zu Kentucky Fried Chicken schicken wollte, niemand mehr dazu in der Lage war. „Schau euch an“, sagte eine Hilfskraft, „ihr seit Michaels Fahrer und keiner von euch kann mehr fahren.“ Aber Michael nahm die ganze Episode locker und beauftragte ein Taxi, ihm seinen Mitternachtssnack zu besorgen.

          Vor dem Start jedes Konzertes traf sich Michael mit den ortsansässigen Kindern. Er war sehr freundlich zu ihnen; er beantwortete Fragen, schrieb Autogramme und posierte mit seinen jungen Fans für Fotos. Die Kinder liebten es total – sie waren genauso aufgeregt wie jeder andere Michael Jackson zu treffen. Als wir nach London zurückkehrten, wurden meine eigenen Kinder – Michael, fünf Jahre und die vierjährige Sheryl – eingeladen zu diesem Treffen und sie waren total aufgeregt über diese Aussicht.

          Im Verlauf des Tages wurde das Konzert aber abgesagt, weil Michael Halsschmerzen hatte, mit dem Ergebnis, dass auch das Treffen mit den Kindern nicht stattfand. Meine Kinder waren bitter enttäuscht, verstanden aber, dass solche Dinge eben passierten. Aber ein anderes Mitglied der Crew fand irgendwie heraus, dass meine Kinder ihn unbedingt hatten treffen wollen und entsetzlich enttäuscht waren, dies verpasst zu haben. Ich wusste nicht, dass Michael darüber Bescheid wusste, bis er eines Tages zu mir kam mit zwei signierten Bildern von ihm. „Ich weiß, dass dies kein Ersatz für das abgesagte Treffen ist, aber es ist wenigstens etwas“, sagte er, als er sie mir übergab. Ich schaute auf die Fotografien und er hatte darauf geschrieben: „Für Michael, in Liebe Michael Jackson“ und „Für Sheryl, in Liebe Michael Jackson“. Da berührte mich ganz besonders, weil Michael normalerweise seine Fotos nur mit „Michael Jackson“ unterschreibt – und nur sehr selten mit einer persönlichen Widmung versieht.

          Wenn er längere Entfernungen reiste, benutzte Michael normalerweise das Flugzeug oder den Orient Express, je nachdem, wie er wollte, während der Rest von uns die Autos zum nächsten Ziel fuhr. Das folgende passierte gegen Ende der zweiten Hälfte der Tour, als Michael in Istanbul auftrat und ich leider niemals Lebewohl sagen konnte.

          Michael sollte in die Stadt fliegen während ich durch die Türkei in einem Mercedes hinter seinem maßgefertigten Minibus herfuhr, du es war während dieser Reise durch dieses Land dass ich das erste Anzeichen dafür bemerkte, dass die Türkei nicht wie andere Länder sein würde, die wir bereist hatten. Ein Auto tauchte hinter mir auf und schnitt sowohl mich als auch den Minibus, woraufhin ich ihn die Straße entlang jagte, um ihm zu zeigen, dass er mit einem solchen Benehmen nicht einfach davonkommen würde. Plötzlich stoppte der Wagen und ein Mann sprang heraus; ich tat dasselbe, um mit ihm zu reden. Genauso plötzlich zog der Mann plötzliche eine Waffe und richtete sie auf mich. Ich verschanzte mich schnell im Van und das war das letzte Mal, dass ich ein Auto in der Türkei verfolgt habe.

          Sobald wir in Istanbul ankamen, trafen wir uns mit Michael und checkten ins Hotel ein, wo wir wie üblich in Luxus schwelgten: Essen wurde uns jederzeit angeboten, wunderschöne Zimmer und so weiter. Aber Michael ging es überhaupt nicht gut und nach einigen Beratungen wurde entschieden, dass er die Show nicht machen sollte, sondern stattdessen nach London zurückkehren sollte, um sich zu erholen. Ich fuhr ihn zum Flughafen und hatte auf der Fahrt dorthin einige Schwierigkeiten mit der Polizei: Ein Auto versuchte mich von der Straße zu drängen, ohne Zweifel mit der Aussicht, dass er eine große Sache wäre Michael Jackson Probleme zu bereiten, während andere mich schnitten. Es war eine hässliche Erfahrung: meine Windschutzscheibe wurde zerbrochen und ich war sehr erleichtert, als ich Michael schließlich zum Flugzeug gebracht hatte. Michael sagt nie sehr viel über solche Ereignisse, aber er war sicherlich erleichtert, abzureisen…

          Zunächst waren die Konzerte lediglich aufgeschoben worden bis Michael sich besser fühlte, und es war nicht allgemein bekannt, dass er das Land tatsächlich bereits verlassen hatte. Nach ein paar Tagen wurde es aber offensichtlich, dass es Michael immer noch nicht besser ging und alle Konzerte wurden abgesagt. Das bedeutete ein Problem für uns. Die Türkei ist ein wundervolles Land, aber wie ich bereits festgestellt hatte, ist das Leben dort härter als im westlichen Europa. Ich war nicht der einzige, der diese Entdeckung gemacht hatte und so gab es einige Sorgen, wie die Promoter reagieren würden, wenn sie entdeckten, dass Michael gegangen war und nicht zurückkommen würde.

          Letztendlich wurde, und ich glaube, dass war ein weiser Entschluss, entschieden, dass Diskretion die bessere Handhabungsweise war und es das Beste für uns alle wäre, das Land zu verlassen, bevor das offizielle Statement gemacht wurde. Michaels Leute schmuggelten sich kleckerweise aus dem Hotel heraus und wir brachten die Leute abwechselnd zum Flughafen. Nachdem das passiert war, mussten wir uns selbst und die Autos aus dem Land bringen und so rasten wir in drei abgedunkelten Mercedes’ durch die Türkei. Glücklicherweise waren es gute Autos, denn als die Polizei verschiedentlich versuchte, uns anzuhalten, hängten wir sie einfach ab, indem wir ihnen davonfuhren.

          Wir waren immer noch nervös, sogar nachdem wir die Grenze zu Griechenland passiert hatten, aber als wir schließlich wieder in Westeuropa angekommen waren, ließ die Nervosität nach und unser Leben normalisierte sich wieder. Kurz danach sah ich meine Familie wieder und die viereinhalb Monate, die ich mit Michael auf Reisen verbracht hatte, erschienen mir einfach wie ein Traum.
          Im Verlauf dieser Monate gab Michael 41 Konzerte und ich habe jedes einzelne davon gesehen. Die Eröffnung dieser Konzerte war die großartigste, die ich jemals gesehen hatte – und ich habe wirklich jeden gesehen. Es gab es einen dramatischen Ausbruch der Musik, die immer lauter wurde, zusammen mit Bildern von Michaels Leben. Dann gingen die Lichter aus, die Musik steigerte sich ekstatisch und die Bühne explodierte plötzlich, als Michael vom „Toaster“ herauskatapultiert wurde, etwas, das Schlagzeilen auf der ganzen Welt machte. Die Menge spielte total verrückt. Michael stand für mehr als eine Minute absolut unbeweglich – und es erfordert eine ungeheure Menge Charisma allein auf einer Bühne zu stehen und eine Menge aus mehreren tausend Leuten zu fesseln – dann bewegte er sich plötzlich und hielt die Pose erneut für eine weitere Minute, während die Menge gleichermaßen explodierte. Am Ende des Konzertes verließ er die Bühne als Raketenmensch – eine weitere einmalige Sache.

          Und das also war meine Zeit mit Michael Jackson: einem musikalischen Genie, einem wahrhaft nettem und freundlichem Mann und, für sehr kurze Zeit, ein Freund. Ich freue mich so sehr für ihn, dass er nun selbst Kinder hat und wünsche ihm nichts außer Glück für die Zukunft. Und was seine Musik und seine Auftritte angeht, kann ich nur wiederholen, was irgendwann einmal jemand anderes in einem völlig anderen Zusammenhang sagte – Baby, du bist der Beste.

          Ich traf über die Jahre eine Reihe anderer Familienmitglieder der Jacksons und um ehrlich zu sein, sie waren alle nichts im Vergleich zu Michael. Die erste war LaToya, seine jüngere Schwester [was nicht ganz richtig ist; LaToya ist älter als Michael], die ich mit ihrem damaligen Ehemann und Manager, Jack Gordon, in der Concorde traf. Natürlich erkannte ich LaToya sofort und selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre, war es doch offensichtlich, dass sie ein Star war. LaToya liebt die Aufmerksamkeit, die sie bekommt absolut, und spielte mit den Leuten mit allem, was sie hatte: sie ließ ihre Augenlider flattern, schlängelte sich umher, setzte die Sonnenbrille wahlweise auf oder ab und spielte überhaupt den Star. Jack kämpfte hinter ihr mit den Koffern, als ging ich zu ihm. „Mr. Gordon“, sagte ich, „lassen Sie mich Ihnen helfen.“
          Es stellte sich sofort heraus, dass ich in Jack Gordons Augen einen Fehler gemacht hatte, ihn anzusprechen ohne zuvor ein Schild mit meinem Namen hochzuhalten. Er sah mich wachsam an. „Haben wir uns schon einmal getroffen?“, sagte er in einem Tonfall, den man auch als Eispickel hätte verwenden können.
          „Nein, Sir, haben wir nicht. Aber da Sie direkt hinter einem Mitglied der Jackson-Familie stehen, deren Bild ich ungefähr 18.243 Mal in den Zeitungen sah und da ich wusste, dass sie mit ihrem Manager verheiratet war und dass dieser Manager Jack Gordon genannt wurde, ist es einfach nur eine faire Annahme zu glauben, dass das Sie sind. Und ich hatte recht, oder? Sie sind dieser Jack Gordon? Und Sie begleiten LaToya Jackson, die einen noch wesentlich berühmteren Bruder namens Michael hat mit dem ich kürzlich ein paar Monate verbracht habe und der mehr Höflichkeit in seinen Fingernägeln aufweist als Sie gerade gezeigt haben? Also fahre ich Sie nach London, da ich dafür bezahlt werde. Und ich möchte noch hinzufügen, dass ihre Frau viel zu viel Make-up trägt.“ Tatsächlich sagte ich gar nichts. Ich nahm einfach ihre Koffer und ging weiter. Aber ich habe es ganz bestimmt gedacht.

          Ich habe auch Germaine [Jermaine] Jackson getroffen – sehr, sehr kurz – als ich einmal zu einem Treffen mit ihm und seiner Familie im Conrad Hotel in Chelsea gerufen wurde. Germaine kam als anständiger und höflicher Mann rüber. Er und seine Familie hatten gerade gegessen und boten mir ein Sandwich an, welches ich dankbar annahm da man manchmal Stunden- und sogar Tagelang in diesem Job ohne Essen auskommen muss.

          Die Familie zog sich dann in ihre Zimmer zurück um sich umzukleiden, während ich draußen wartete. Und so wartete ich. Und wartete. Und wartete… Schließlich, über zwei Stunden später, erschien ein Lakai. „Tut mir leid“, sagte er, „aber sie haben entschieden, überhaupt nicht mehr auszugehen.“
          „Hätte mir das nicht jemand sagen können?“
          „Sie, ähm, haben vergessen, dass Sie da sind“, sagte der Lakai und ging wieder hinein. Oh, gut, dachte ich, danke für das Sandwich…

          Kommentar


          • #35
            Liebe Maja,

            ich glaube auch von Dir habe ich einige Geschichten gespeichert, ich denke die meisten werden wir schon wieder ausbuddeln

            Hier ist schon mal was von Dir:

            Hier habe ich ein Interview von Chris Yandek (CY) mit Cory Rooney (CR) und Chris Apostle (CA) gefunden, die mit Michael viele Jahre zusammen im Studio arbeiteten. Das IV ist seehr seehr lang...
            es geht sozusagen um Michaels ganzes Leben...deshalb nur ein paar Ausschnitte.
            Lest es am besten mal selbst, es ist durchaus informativ....




            [I]While working on music with Michael, Rooney had an opportunity to see a side of Jackson few ever did. For example, in one telling conversation in 2001, Jackson told Rooney that he was done touring and if he ever toured again it would kill him.
            Während der musikalischen Zusamenarberit mit michael hatte Rooney die Chance eine Seite von ihm zu entdecken , die sonst nur wenige zu sehen bekommen. Z.B. in einer eindrucksvollen Unterhaltung 2001 als Jackson sagte Touren hätte sich für ihn erledigt, und wenn er je wieder auf Tour gehen müsse, würde es ihn umbringen.

            Among other things, Cory shares that Michael was easy to work with – contrary to how the media portrayed him. Rooney relates one instance when Michael apologized for being late to a studio session by sending a gift basket with over 100 DVDs and a note that read, “I’m very sorry for not respecting your time.”

            Unteranderem teilte Cory mit, daß es einfach war mit Michael zusammenzuarbeiten - gegensätzlich zu dem , wie er in den Medien dagestellt wurde. Rooney nannte ein Beispiel, als MJ sich für eine verspätung mit einem Geschenkkorb mit über 100 DVDs entschuldigte und folgender Notiz: “Ich entschuldige mich dafür nicht deine Zeit respektiert zu haben”

            CY: So what did you learn from him in that time that you became his ally? Like who he was? It just seems like there were always people trying to leach off of him and telling him to do one thing or another. It seemed like he didn’t at some point have control of his life, am I right?

            was hast du gelernt in der Zeit als sein Vebündeter? Wie er war? Es sieht so aus, als seien da immer Leute gewesen die ihn “auslaugen” wollten und ihm sagten tu dieses oder jenes. es sah so aus, als hätte er manchmal nicht die Kontrolle über ein leben.

            CR: “Yeah. I mean that’s the – you hit it on the head. I mean, it was to the point. The first thing that I started to learn about him is that he’s always so eager to please. He was so eager to please that he kinda over thought a lot of things. It’s like he would have an album done and I would listen to all this music and say, ‘Michael, this is unbelievable!’ [Michael]: ‘Yeah, but I don’t think it’s ready yet’ Because he’s got a million people in his ear telling him different things in different directions. He was easily led in all sorts of directions by people and I was amazed by the fact that he was so easily led.”

            Ja, da triffst du es genau. Das war der Punkt. Das erste was ich über ihn lernte war, daß er immer unbedingt gefallen wollte. er wollte unnbedingt allen gefallen, daß er sich manchmal zuviele Gedanken über viele Dinge machte. es ist so, wie wenn er ein Album fertig hätte und seiner Musik lauschen würde und sagte: Michael, das ist unglaublich..ja, aber ich denke es ist noch nicht fertg- weil er immer 1Million Leute im Ohr hat, die ihm verschiedene Dinge aus verschiedenen Richtungen sagten. er wurde so leicht in verchiedene Richtungen gelenkt und ich war erstaunt darüber, daß e so einfach war.

            CA.:...the thing that I think was most forgotten about Michael and what he did was Michael was always working on music. You hear all the other stuff going on and everything, but it’s funny you watch like a recent interview, that Martin Bashir thing and Martin was saying, ‘Well, it’s good you’re working on music again.’ And it was extremely poignant when he said, ‘I’ve always been working on music.’

            Eine Sache die oft bei Michael und allem was er tat vergessen wird ist, daß er IMMER an Musik arbeitete. Du hörst allesmöglicghe, was so vor sich geht, aberves ist lustig, wenn du ein Interview...das Martin Baschir Ding - hörst und der sagt: “Ja, es ist schön, daß du wieder an Musik arbeitest” und es war äusserst rührend als Michael antwortete “Ich habe IMMER an Musik gearbeitet”

            CY: The comments he made about Tommy Mottola many years ago, the comments he wasn’t happy with the album he released back in 2002. It was 30 million dollars that was put behind it, but were you surprised when he made those very candid comments calling Tommy Mottola a bunch of different things?

            Die Kommentare, die er bezgl. Mottola machte, einige Jahre zurrück. Die Kommentare, daß er nich mit dem 2002 veröffentlichten Album zufrieden sei. es steckten 30 millionen Dollar darin, aber warst du überrascht als er diese sehr direkten Bemerkungen machte, daß er Mottola eine Bande von allem möglichen nannte?

            CR: “I was not surprised. Like I said, he didn’t really feel like he had people in his corner at the record company. For the most part, I don’t think people really showed him the love and respect that they should’ve been showing him at the record company. True, they may have spent 30 million dollars on the record, but at the same time the business affairs on that record was set up to the point where Michael couldn’t win if he wanted win. You understand?”

            Es überraschte mich nicht, Wie ich schon sagte, es war nicht so, daß er viele Leute in dieser Firma auf seiner Seite hatte. Größtenteils denke ich, daß die Leute in dieser Firma ihm nicht die Liebe und den Respekt engegenbrachten wie sie es hätten sollen. sicher, sie haben 30 mio. Dolar darein gesteckt aber zur selben Zeit waren die Angelegenheiten mit dieser Platte so gesetzt, daß Michael garnicht mehr gewinnen konnte...Verstehst du?

            CY: How will the music industry be affected going forward now?
            In wieweit wird die Musikindustre in ihrer Entwicklung davon betroffen sein?

            CR: “I don’t really think the music industry has taken a deep enough look at what Michael Jackson meant to everybody, all of us artists, producers, actors, actresses, all of us, entertainment as a whole. I don’t think that they took a deep enough look because everyone is too busy with their head up their own butt. When Michael was on trial, nobody…nobody stopped to go and support him at the trial.”

            Ich glaube die Musik industrie hat noch nicht genaugenug hingesehen um die Bedeutung Michael Jacksons auf jeden, auf uns Künstler, Produzenten und Darsteller auf die gesamte Unterhaltungsbranche zu erkennen. Ich denke, sie haben noch nicht genau hingesehen, da sie noch zu sehr mit “ihrem eigenen Ar*** beschäftigt sind. Als Michael sein Verhandlung hatte, hat nimnd..niemand innegehalten um, ihn zu unterstützen.CA: “Yup.”

            CR: “The guy is acquitted on ten counts of child molestation. No one said, ‘Sorry Michael.’ No one said, ‘Michael, we knew you were innocent.’ No one did a BET tribute to him then. Nobody played his music and did a marathon then. Nobody rallied up and did a concert. ...

            ..Er ist in 10 Punkten angeklagt, und niemand sagte “Entschuldigung Michael” niemand sagte” Michael, wir wissen du bist unschuldig” Niemand veranstaltete ein Tribiute für ihn, keiner spielte seine Musik, niemand lief auf zu einem Konzert für ihn.

            CY: After ‘93, should he have known better going on the Martin Bashir Documentary Living with Michael Jackson and saying it’s ok to share your bed with a child? Don’t you think most people are going to say in some senses well, he kind of set himself up for that?

            Nach ‘93, hätte er es nicht besser wissen sollen mit der Bashir Dokumentation, wo er sagte, es sei OK mit einem Kind im Bett zu übernachten? Denkst du nicht, die meisten Leute sagen es in dem Sinn richtig, daß er sich selbst dahin gebracht hat?

            CR: “Let me explain to you what was said to me directly from Michael. Michael and I spoke about that. He said, ‘Cory, when I was a kid, I was denied not only a childhood but I was denied love. When I reached out to hug my father, he didn’t hug me back. When I was scared on an airplane, he didn’t put his arm around me and say Michael, don’t worry. It’s going to be ok. When I was scared to go on stage, he said, ‘Get your ass on this stage.’ Not just him, but every other adult around him.

            Lass mich die erklären, was Michael mir dazu gesagt hat. Michael und ich sprachen darüber und er sagte:
            Cory, als ich ein Kind war, wurde mir nicht allein die Kindheit vorenthalten/ verweigert sondern auch Liebe.
            wenn ich meinen Vater umarmen wollte umarmte er mich nicht zurrück. wenn ich im Flugzeug Angst hatte legte er nicht den Arm um mich und sagte, daß alles gut sei. wenn ich Angst hatte, auf die Bühne zu gehen sagte er” Bring deinen Ar*** auf diese Bühne.” Nicht nur er, auch jeder andere Erwachsene um ihn herum...

            So he said to me ‘Cory, I will never deny a child love and if it means that I have to be crucified or put in jail for it, then that’s just what they’re gonna have to do.’ When it was time for him to stand trial, the first time he went through it, his advisors told him, ‘Michael, this is not good. Pay this kid off and let’s keep moving.’ Second time he said, ‘You know what? All that did was make me look guilty like I was hiding something. So this time there won’t be any payoffs. I’m going to fight this in court. You’ll see. I’ll be innocent.’

            ...er sagte zu mir: “Cory, ich werde niemals einem Kind Liebe vorenthalten und wenn es bedeuten würde dafür gekreuzigt zu werden oder ins Gefängnis zu gehen, dann ist es halt was sie tun müssen.
            als er das erste mal vor Gericht sollte sagten seine Berater, daß es nicht gut sei und er das Kind ausbezahlensollte und weitermachen sollte. Das zweite mal sagte er, “weißt du, daß alles hatt mich schuldig aussehen lassen, als hätte ich etwas zu verbergen. Diesesmal wird es keine Zahlungen geben. Ich werde vor Gericht kämpfen und du wirst sehen, daß ich unschuldig bin.”

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            • #36
              Hier ein kleiner Auszug aus dem Buch von Todd Gray "MJ before he was King". Todd Gray begleitete und fotografierte Michael von 1979 bis 1989. (reingestellt von CaroSebi)

              "Michael was a very special individual. I was never able to figure him out completey, although, at times, I mistakenly thought that I had. I realize now that thre was always something elusive about him, something unreachable. Now I understand that he was a man-child who sensed that the secret to his creativity was to maintain his youthful, loving innocence. I am lucky to have shared so much with him, and during the time I worked with Michael and his family, I was always treated with warmth and kindness. I am thankful that Michael exposed me to a work ethic that I maintain to this day. Whenenver I'm tired and unwilling to perform at my highest level, I ask myself, "Would MJ compromise? Would MJ turn in sub-par work?" Of course the answer is no. I remind myself of this and summon the will to push on and do my best.

              My photographs of Michael show him as the engaging, charming, youthful person he was before the insatiable demands of his extraordinary celebrity wore so heavily on him."

              ************************************************** ****************************

              Michael war eine sehr außergewöhnliche Person. Ich habe es nie geschafft, ihn komplett zu erfassen, obwohl ich zeitweise irrtümlich glaubte, dass ich ihn erfasst hätte. Rückblickend erkenne ich, dass da immer etwas schwer fassbares an ihm war, etwas unerreichbares. Heute verstehe ich, dass er ein kindlicher Mann war, der fühlte, dass es das Geheimnis seiner Kreativität war, seine jugendliche, liebevolle Arglosigkeit zu bewahren. Ich schätze mich glücklich, so viel mit ihm geteilt zu haben und während der Zeit, als ich mit Michael und seiner Familie arbeitete, wurde ich immer mit Wärme und Herzlichkeit behandelt.

              Ich bin dankbar, dass ich durch Michael mit einer Arbeitsmoral in Berührung kam, die ich bis heute beibehalten habe. Immer wenn ich müde bin oder keine Lust habe, mein bestes zu geben, frage ich mich: "Würde MJ Kompromisse eingehen? Würde Michael minderwertige Arbeit abliefern?" Natürlich ist die Antwort nein. Ich erinnere mich selber daran und bringe dann den Willen auf, mich zur Höchstleistung anzutreiben.

              Meine Fotos von Michael zeigen ihn als den bezaubernden, charmanten, jugendlichen Menschen, der er war, bevor die unersättlichen Anforderungen seiner außerordentlichen Berühmtheit so schwer auf ihm lasteten.

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              • #37
                ....und noch ein Interview mit Janathan Exley, Michaels Fotograf (reingestellt von Maja5809)

                Mr. Exley, Sie haben Michael Jackson mehr als zwölf Jahre lang fotografiert - für seine Plattencover, mit seinen Kindern in "Neverland", auf Tourneen und Charity-Reisen. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

                Meine Make-up-Künstlerin hat uns zusammengebracht, sie hat viel für Michael gearbeitet. Das war 1992, er hatte gerade "Remember the Time" herausgebracht. Ich bin eher ein Dylan-Fan, ich wusste gar nicht so viel über ihn. Aber ich hab mir eines seiner Konzerte angesehen. Das hat mich buchstäb-lich umgehauen. Von da an haben wir viel zusammen gemacht.

                War er einfach im Umgang?

                Ja, er war extrem professionell. Und beim Fotografieren sehr kreativ, er gab viele Anregungen und war immer bereit, etwas Neues auszuprobieren. Er hatte ziemlich viel Ahnung von Beleuchtung und Bildaufbau, wir haben uns echt gut ergänzt.

                Haben Sie nach den Foto-Shootings auch privat mit ihm Kontakt gehabt?

                Natürlich, wir haben die ganze Zeit miteinander geredet - aber meistens über Bilder. Er war ein sehr visueller Mensch, an Fotokunst interessiert. In der Öffentlichkeit war er sehr scheu, aber privat ganz anders. Wenn nach der Arbeit noch ein paar Leute mit ihm rumhingen, wurde oft und sehr laut gelacht.

                Hatte er Humor?

                Oh ja, und zwar von der Sorte: Sei vorsichtig, bevor du dich auf deinen Stuhl setzt, da könnte was Pupsendes drauf liegen... Er liebte Streiche.

                In Ihren Bildern blickt er größtenteils ernst drein, fast traurig.

                In seinem Leben gab es keine Traurigkeit! Aber Michael hatte eben viele Facetten. Er konnte, wie gesagt, ziemlich ausgelassen sein, aber manchmal wollte er sich von seiner ernsthaften Seite zeigen. Er wusste genau, welchen Effekt eine bestimmte Pose, eine bestimmte Einstellung hat. Wir reisten einmal zusammen nach Af-rika. Er wollte, dass ich ihn beim Besuch von Schulen fotografierte, für die er gespendet hatte - ohne ihn, das wusste er, hätte sich kein Mensch für solche Projekte interessiert, zumindest hier in Amerika. Es war bei solchen Gelegenheiten, dass ich ihn am glücklichsten erlebte, er war so voll Energie und Leben.

                Sie haben ihn mit Prince Michael, heute zwölf, seiner heute elfjährigen Tochter Paris und dem siebenjährigen "Blanket" fotografiert. Wie war er im Umgang mit seinen Kindern?

                Ein toller Vater. Er wollte, dass seine Kinder höflich und bescheiden auftreten, und bestand darauf, dass sie immer "bitte" und "danke" sagen. Er wollte ihnen die Kindheit ermöglichen, die er nie erleben durfte. Jeder hat gemerkt, dass Kinder ihm viel bedeuten.

                Im Jahre 2005 wurde er wegen Kindesmissbrauchs angeklagt - und vier Wochen später nach einem Aufsehen erregenden Prozess in allen Anklagepunkten freigesprochen. Haben Sie in dieser Zeit mit ihm Kontakt gehabt, mit ihm gesprochen?

                Nein! Ich habe nie mit ihm darüber gesprochen, aber ich weiß, er war vollkommen fertig. Meiner Meinung nach waren die Kläger manipulative, gierige Leute, die sein Leben zerstören wollten. Er hat nichts falsch gemacht. Aber das ist auch schon alles, was ich dazu sagen will. Die Spekulationen in den Medien über alles, was mit Michael Jack-son zu tun hat, sind doch völlig außer Kontrolle. Ich sehe nicht mal fern zur Zeit, das ganze Theater macht mich krank.

                Was für einen Eindruck machte er auf Sie während des Prozesses?

                Er war sehr schwach, sehr zerbrechlich. Wie würden Sie denn mit so etwas umgehen? Dieser Mann war ein Ausnahmetalent, nur daran will ich mich erinnern. Einmal brachte ich meine Gitarre mit in sein Studio. Er nahm sie auf und probierte ein paar Griffe. Komm schon, spiel auf ihr, sagte ich. Er erwiderte, dass er kein Instrument beherrsche, "aber deine Gitarre ist sehr gut gestimmt. Ich kann das beurteilen, ich habe das perfekte Gehör."

                Hat sein Tod Sie überrascht?

                Sehen Sie, wir hatten ein tolles Verhältnis zu einander. Ich will über ihn oder sein Leben kein Urteil fällen. Wissen Sie noch, wie Sonny Bono starb? Beim Skifahren raste er in einen Baum und war tot. Was hat ihn umgebracht? Der Baum! Ein plötzlicher Stopp beendete sein Leben. Und das ist alles, worauf es ankommt. Sonny Bono lebt nicht mehr. Das Gleiche gilt für Michael Jackson. Sein Leben war plötzlich und unerwartet zu Ende. Das ist sehr traurig. Aber wir können es nicht ändern. Und ich persönlich will mich von nun an meinen Freund erinnern, der ein großer Künstler war, ein Menschenfreund und Vater.

                Er war über zwölf Jahre lang ein enger Freund von Michael Jackson: Fotograf Jonathan Exley im Interview.


                ....leider benutzt auch der Stern gedankenlos den falschen Namen für Michael......

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                • #38
                  ...susa...gut, dass man sich wenigstens auf andere Leute verlassen kann
                  (ich komm schon mit dem speichern nicht mehr nach..).hast du auch von diesem I.view (Interview von Chris Yandek (CY) mit Cory Rooney (CR) und Chris Apostle (CA)) den anderen Teil, den hatte jemand anders übersetzt...


                  und vlt auch das I.viewmit Mesereau???...ist bei mir auch nicht mehr zu öffnen...
                  Zuletzt geändert von Maja5809; 01.08.2010, 14:29.

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                  • #39
                    Winnetou - Pierre Brice und seine Frau treffen Michael jackson Cannes 1997 (reingestellt von aurelia)

                    Der unerwartete Tod von Michael Jackson am 25.06.2009 traf nicht nur mich tief in meinem Herzen, hatten mich doch seine Musik und seine Tänze seit meinem 14. Lebensjahr begleitet. Meine Eltern hatten ein Café und dort lief zur Unterhaltung der Gäste den ganzen Tag ein bestimmter Radiosender. Michael-Jackson-Freund wurde ich 1997, als Michael Jackson in Thomas Gottschalks “Wetten Dass” live in Duisburg seinen Earth-Song dem deutschen Publikum präsentierte. In den letzten 2 Monaten konnte ich erfahren, dass unter den Pierre-Brice-Freunden viele sind, mit denen ich den Schock um seinen viel frühen Tod teile. Verona Pooth, mit der ich ein kurzes Gespräch auf der Arbeit führen konnte, erinnerte sich an zwei Gelegenheiten, bei denen sie Michael Jackson kennenlernen konnte. Einst lud Michael Jackson Prominente zu seiner Geburtstagsfeier auf seine Neverland-Ranch ein. Zuletzt traf sie Michael Jackson auf der Birthday-Party von Christian Audigier im Mai 2008. Christian Audigier, von dem es heißt, Michael Jackson hätte mit ihm ein Modelabel herausgegeben wollen und der die Villa in Beverly Hills gekauft habe, in der Michael Jackson gestorben ist, ist Chef des Modelabels ED HARDY. Nach einem Telefonanruf mit Frankreich ist diese Geschichte von Michael Jackson zu erzählen, der heute 51 Jahre alt geworden wäre:

                    Hella und Pierre Brice befanden sich im Mai 1997 auf dem Flug von Paris nach Cannes zu den Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum der Film Festspiele Cannes. Das Ehepaar hatte in der Business-Class zwei Plätze in der ersten Reihe, als eine freundliche Stewardess Hella Brice mit der Bitte ansprach, die Plätze in der zweiten Reihe einzunehmen, da von den beiden unbemerkt Michael Jackson mit im Flugzeug und zwar im Cockpit saß. “Die Persönlichkeit Mr. Jackson wolle bei seinen Bodyguards sitzen”. Derer sechs an der Zahl, worauf Pierre Brice, der gar nicht so richtig erkannt hatte, wenn die Stewardess meinte, erwiderte, er sei ebenfalls eine Persönlichkeit und wolle gerne seine Plätze behalten. Auf dem Weg zur Waschgelegenheit wurde Hella durch den Co-Piloten des Linienfluges noch einmal als Gattin des Herrn angesprochen, der seinen Platz nicht verlassen wolle. Michael Jackson, der immer noch zusammen mit dem Jungen Omar Bhatti im Cockpit saß, bemerkte die Unterhaltung und mischte sich ein. Er entschuldigte sich bei Hella für das Benehmen des Flugpersonals, gab ihr die behandschuhte Hand und meinte, dass es selbstverständlich ist, einer so wunderschönen Lady (”beautiful lady”) nicht den Sitzplatz zu nehmen. Hella meinte, dass sie ihm gerne ihre beiden Sitzplätze für den Rest des Fluges überlassen würde. Michael Jackson blieb bei seinem Nein, denn ihm gefalle es im Cockpit. Hella erinnert sich immer noch deutlich daran, wie freundlich und natürlich, fast schüchtern Michael zu ihr war. “Ich war so aufgeregt, dass ich vergaß, ihn um ein Autogramm zu bitten!” Im Nobelhotel Carlton hatten Pierre und Hella die Suite neben Michael Jackson, konnten aber des Nachts kein Auge schließen. Die Michael-Jackson-Fans vor dem Hotel riefen die ganze Nacht nach ihrem Star. Hella versuchte vorsichtig ab und zu durch den Vorhang zu spähen, um noch einmal einen Blick auf Michael Jackson zu erhaschen.
                    Michael Jackson, Cannes 1997

                    M. Jackson, Cannes 1997


                    Michael Jackson kam vom 23. Mai bis 25. Mai 1997 nach Cannes, um dort anlässlich der 50sten Filmspiele im Palais seinen 38minütigen Musik-Kurzfilm “Ghosts” für Europa uraufzuführen und sein neues Album “HIStory: Past, Present and Future - Book I” vorzustellen.

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                    • #40
                      Ja Maja, habs gefunden, weiß aber nicht wer es damals reingestellt hat

                      IV Cory Rooney and Chris Apostle
                      Hier ein weiterer Auszug aus dem IV mit C. Rooney and C. Apostle:
                      ...
                      Rooney: ... es gibt Zeiten, wenn ich da im Studio sitze und sage, ich kann es nicht glauben, dass ich
                      mit dieser Person arbeite und es ist was es ist. Und sie alle haben die Dreistigkeit sich aufzuspielen.
                      Dann arbeitest du mit einem Kerl wie Michael Jackson.. Er kam zu spät, sollte um 12 Uhr im Studio
                      sein und er erschien um viertel nach eins. Er fühlte sich so elend für das Zuspätkommen, dass er sich
                      die ganze Sitzung lang entschuldigte. Am nächsten Tag schickte er einen großen gigantischen Korb,
                      weil wir uns über Filme unterhalten haben und darüber wie sehr ich Filme liebe. Also schickte er mir
                      diesen gigantischen Korb.
                      Yanek: Mit all diesen verschiedenen Filmen darin.
                      Rooney: Ach du meine Güte, er enthielt wahrscheinlich 100 DVDs. Da war Popcorn, Süßigkeiten, alle
                      Arten von Büchern und Filmtrivialitäten, alles mögliche. Auf der Karte stand nochmals „Es tut mir sehr
                      leid, deine Zeit nicht respektiert zu haben.“
                      Yanek: Es ist der Gedanke der zählt. Auf jeden Fall!
                      Rooney: Richtig! Ich sagte Mike, um wie viel Uhr möchtest du Morgen anfangen? Er sagte „ Cory du
                      bist der Boss. Du sagst mir um welche Zeit. Wenn du mich um 7 Uhr morgens hier haben möchtest,
                      werde ich um 7 Uhr morgens hier sein.“ Er sagte „Du bist der Boss. Was auch immer du (mir) sagst.“
                      Yanek: Was ich interessant an all diesen Äußerungen (über MJ) finde ist die Art, wie es die
                      Mainstream Medien darstellen, dass er wollte, dass die Dinge immer nach seinem Willen geschehen.
                      Rooney: Ganz und gar nicht. Ganz und gar nicht.
                      ...
                      Rooney: Es ist erstaunlich. Der Kerl machte keine Lippensynchronisation (bezieht sich hier auf die
                      Victory-Tour). Seine Stimme klang so unglaublich. Es ist lächerlich. Er absolvierte all die Tänze. Er tat
                      all diese Dinge so. Er konditionierte sich einfach selbst, um im Stande zu sein das zu tun (...das zu
                      leisten).
                      Apostel: ... Nebenbei bermerkt, hat sich irgendwer mal die Mühe gemacht, über „Tänzerfüße“ zu
                      sprechen? Hat sich irgendwer mal Gedanken darüber gemacht wie dieses Kind tanzte?
                      Wer schwärmte für Michael Jackson? Fred Astaire. Ich meine... kommt schon.
                      Rooney: Es sind so viele Geschichten. Es sind so viele Dinge. Michael, er liebte es dazu sitzen und
                      Geschichten zu erzählen. Er liebte zu reden... reden... reden über Alles. Jedes mal wenn er in eine
                      Stadt oder so kam... ich erinnere mich, wollte er in eine Buchhandlung gehen. Sie schlossen die
                      Buchhandlung. Er war gegangen, um Bücher zu bekommen. Er hatte sie gelesen. Und dann
                      unterrichtete er mich über Afrika und wie wunderschön Afrika ist. Er sagte „Weißt du, die Menschen
                      möchten nicht das du weißt, wie schön Afrika ist, weil sie dort drüben sind, um all seinen Reichtümer
                      zu stehlen.“ Aber er sagte „Es ist der schönste Ort, den ich je in meinem Leben gesehen habe.“ Er
                      brachte mir ein Bild. Es ist einfach erstaunlich.
                      Erinnerst du dich Chris an David Blain der sich lebendig begraben hat?
                      Apostle: Ja. Sicher. Er pflegte auf unserem Stockwerk bei Sony rum zu hängen. Du erinnerst dich
                      vielleicht nicht mehr, aber er pflegte da oben rum zu hängen, zur der gleichen Zeit, als dein Freund
                      "50 Cent" herum rannte, um uns Kaffee zu besorgen.
                      Yanek: Das ist eine sehr beiläufige/ zufällige Geschichte, aber mach weiter.
                      Rooney: Also David Blaine begrub sich lebendig in der Stadt, drüben an dem Trump-Gebäude.
                      Yanek: Trump National Hochhaus
                      Rooney: Richtig. Sobald ich Michael erzählte, was da passiert war, sagte er „Du machst Witze?“ Ich
                      sagte „ Ich erzähle es dir.“ Er wusste überhaupt nicht wer David Blaine war. Ich begann, uns
                      Videomaterial zuschicken zu lassen und alles Mögliche, weil wir damals kein YouTube hatten. Ich fing
                      an uns Filmmaterial zu schicken zu lassen, um ihm zu erklären, wer David Blaine war. Er war so
                      fasziniert. In dieser Nacht stieg er in einen Lieferwagen und wir fuhren spät abends los, um David
                      Blaine zu sehen. Wir gingen dorthin.
                      Wir sprangen aus dem Lieferwagen, er in einer Art „Teilverkleidung“ und es ahnte wirklich keiner das
                      er es war. Er sprang heraus und er lief direkt da rüber und wir saßen da und er war fasziniert davon.
                      Es war lustig. Dann lachten wir, weil er manchmal sagte „Weißt du was? Die Hälfte der Zeit (meistens)
                      wird sowieso geglaubt es ist ein Double und nicht ich. Manchmal kann ich einfach herausspringen.“
                      Yanek: Du scheinst eine Menge persönlicher Gespräche mit ihm gehabt zu haben, aber hast du jemals
                      mit ihm über Plastische Chirurgie gesprochen?
                      Rooney: Ja.
                      Yanek: Und was erzählte er dir?
                      Rooney: Er sagte „Was ist der Unterschied zwischen mir und Sylvester Stallone oder jemand Anderem
                      in Hollywood?“ Er sagte „Und wenn schon?“ Er sagte „Meine Hautkrankheit... ich möchte nicht weiß
                      sein.“ „Das ist nicht, was ich versuche zu tun.“ Er sagte „Aber es konnte meiner Hautkrankheit nicht
                      helfen.“ Er sagte „ Ich versuchte eine Operation, um alles auszugleichen und tat Dinge wie diese. Es
                      fiel nicht so aus, wie ich es mir wünschte (das es ausfiel), aber das ist nicht der Grund warum ich mich
                      in einen hell häutigen schwarzen Mann verwandelte. Was seine Nase anbelangt, sagte er „Ich hasste
                      meine Nase, genauso wie Sylvester Stallone seine hasste.“
                      Apostle: Was er (auch schon) sagte, das sein Vater ihm das (so) erzählte.
                      Rooney: Ja. Er sagte „ Ich hasste mein Kinn. Ich hasste meine Nase.“ Er sagte „ Und wenn schon?“ Er
                      sagte „Warum bin es nur ich?“ Er sagte „Warum bin es nur ich ?“ Er sagte „ Ich kann dir 20 Leute in
                      Hollywood zeigen, die eine Nasenkorrektur gemacht haben, Lippen, Botox, alle möglichen Dinge.“
                      Yanek: Gibt es noch etwas, was du (mit-) teilen möchtest?
                      Apostle: ... Ich hoffe einfach, dass der „Erdrutsch“ (hier i.S. von Triumph oder Sieg) in den nächsten
                      Wochen herauskommen wird. Ich hoffe, das einige Leute beginnen, über all das Gute das er tat, zu
                      diskutieren, weil... wenn du das Gute gegen das Schlechte aufwiegst... Er ist die berühmteste Person
                      der Welt. Er ist in TV 24/7 gewesen 6 Tage lang.
                      Das ist einfach meine Hoffnung. Gott segne ihn und lasse ihn in Frieden ruhen und... wir werden ihn
                      alle eines Tagen in unserem späterem Leben wieder sehen und ich bin mir sicher er tanz und singt
                      sich die Seele aus dem Leib.
                      ...
                      Rooney: ... Michael Jackson war für uns wie eine Christus ähnliche Figur. Zu wissen, dass dieser Mann
                      über die letzten 15 Jahre diskreditiert, gekreuzigt, verleumdet und beschimpft (schlecht gemacht)
                      worden ist. Jeder möchte lieber über etwas Negatives sprechen, z.B. dass er die Knochen des
                      Elefantenmenschen kaufen wollte.
                      Und wenn schon? Wissen Sie was? Ich würde sie auch kaufen.
                      Apostle: Ich auch.
                      Rooney: Ich denke das ist cool. Ich würde es auch tun. Aber weil er es war, hatten sie stets etwas
                      Negatives anstatt Positives. Mein Herz ist gänzlich gebrochen. Meine Inspiration, das Licht der
                      Inspiration, dass ich einmal als Kind hatte ist jetzt für mich völlig verdunkelt.... Ich weiß es nicht, weil
                      ich nicht einer dieser Jünger oder was auch immer war, die Christus folgten und die zusehen mussten
                      als er gekreuzigt wurde und am Kreuze hing. Aber ich bin mir sicher auch deren Herzen waren
                      genauso gebrochen... Und mein Herz ist gebrochen. Und weiter zu machen mit dem (Musik-)
                      Geschäft... alles was ich sagen kann ist, dass ich glücklich bin, dass es eine Zeit im Leben gibt, in
                      denen wir Dinge ziemlich selbstständig/ unabhängig tun können und wir uns nicht so viel mit den
                      Heuchlern auseinandersetzen müssen... aber wir sind umgeben von Heuchlern in diesem Geschäft. Es
                      ist (einfach) eine Tragödie. Ich fragte mich immer, wie es sein würde wenn ... Gott behüte!... Michael
                      etwas zustößt. Ich glaube nicht, dass ich es jemals wirklich fühlen wollte. Ich fragte mich nur immer
                      irgendwie „Du meine Güte, was würde geschehen?“
                      Nun, da sind wir. Und alles was bisher geschah, ist so ziemlich genau das, was ich dachte, dass es
                      geschehen würde.
                      ...
                      Apostle: Als das geschah (Todesnachricht)... sendete ich Cory eine E-mail und... einmal hatte ich seine
                      Frau am Telefon... und das war's. Ich hörte drei Tage nicht von Corey. E-mails, Telefonanrufe, keine
                      Antwort. Ich wusste, dass er trauert und ich war bestürzt darüber.
                      Rooney: Weil ich drei Tage weinte.
                      Apostle: Er rief mich am Montagmorgen an und ich denke es ist eine sehr zutreffendes Zitat „Ok, es ist
                      Montag. Wir müssen zurück an die Arbeit, weil Michael wieder zurück an die Arbeit gegangen wäre .“
                      Rooney: Und das ist die Wahrheit.
                      Apostle: Für mich sehr ergreifend.
                      Rooney: Michael wäre wieder zurück an die Arbeit gegangen. Er stand es durch. Wie ich sagte, er
                      steckte seine Beulen weg, er steckte seine Prellungen weg. Er war einer der härtesten (zähesten)
                      Männer, die ich jemals traf... und das ist die Wahrheit. Er war ein fester (i.S.v. unbeugsam,
                      unverwüstlich), zäher Bursche. Da gab es nichts zaghaftes/ scheues/ ängstliches/ zögerliches (?) an
                      Michael Jackson.
                      Yanek: Nun, es scheint so... dass die Medien... ihr Augenmerk nicht ganz darauf richteten, wie wichtig
                      dieser Kerl als Ganzes (insgesamt) wirklich war.
                      Rooney: Nö.
                      Apostle: Nö. Nicht einmal annähernd.
                      Rooney: Sie kratzen noch nicht einmal an der Oberfläche.
                      Yanek: Vielleicht, weil sie nicht informiert oder nicht gebildet/geschult sind. Wie ihr wisst, in diesen 24
                      Stunden Nachrichtenzyklus... Es kümmert sie nicht mehr. Es geht darum wie ich (gemeint sind hier die
                      Nachrichten allg.) veröffentliche, wie schnell ich es veröffentliche und wer zuhört.
                      Rooney: ...Ich denke, sie werden sich immer für die niedrigste Form (des Journalismus) entscheiden
                      anstatt zu sagen, lass uns nach Köpfen abzählen und sehen, wie vielen Kindern Michael Jackson das
                      Leben verändert hat oder irgendetwas (wohltätiges) getan hat.
                      Hier ist eine letzte Tatsache, die nie jemand ansprach. Beide Jungs, die Michael angeblich
                      bezichtigten, waren beides Kinder die verwickelt... oder dessen Eltern verwickelt waren in frühere
                      Gaunereien oder so etwas ähnliches.
                      Yandek: Ich erinnere mich an das Neuste, sie bringt ihre Kinder dazu zu stolpern, etwa in
                      „JCPenny“ (=Geschäft für Frauenbekleidung) und klagt wegen gefährlichen Verletzungen oder so
                      ähnlich.
                      Rooney: Ja, und damals versuchten sie etwas mit George Lopez zu machen. Sie versuchten
                      auszusagen, dass er ihr Geld aus dem „Comedy Store“ gestohlen hat, als sie im „Comedy Store“
                      waren. Also, dass er eine ihrer Brieftaschen plünderte und sie ihnen entwendete.
                      Yandek: Wenn wir darauf zurückblicken... Es wurde für zehn Sekunden erwähnt und es wurde nur ein
                      Mal erwähnt.
                      Rooney: Weil es für die Öffentlichkeit nicht wichtig ist.

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                      • #41
                        Maja, das Interview mit Meserau habe ich auf die Schnelle noch nicht gefunden, weiß nicht obs überhaupt in meiner Sammlung dabei ist, aber ich werde heute Abend mal danach suchen, bekomme gleich Besuch deshalb habe ich jetzt keine Zeit. Aber ich schaue nach
                        Hier noch schnell eine andere Geschichte von Dir

                        Nocheine kleine Geschichte, von Marsha Ambrosius, die mit Michael "Butterflies" aufnahm.....

                        Marsha Ambrosius vom Engl. Neo Soul Duo Floetry schrieb diese Ballade als sie noch auf der Schule war. Sie und ihre Floetry Collegin Natalie Steward trafen Jackson durch John Mc Clain..
                        MJ hörte den Song und wollte ihn aufnehmen.

                        Jackson lud die 2 Floetry Mädels in sein Studio ein, und fragte sie nach ihrem Beitrag für die Aufnahme.
                        “Es war unbeschreiblich, er fragte, er fragte ständig “Marsh, was ist die nächste Harmonie? Mädels, klingt das richtig? Was denkt ihr, ist es das wonach ihr sucht? er war so offen.”

                        Marsha sagte,sie brauchte eiige Zeit um wieder runter zu kommen/sich zu beruhigen.

                        Sie ereinnert sich: Am Anfang war es wie eine Art Schütteln/shock, du kannst dir nicht vorstellen, wie es sich anfühlt bis du in der Situation bist. Ich hatte Tränen in den Augen und war nervös. Aber als es begann wurde mir klar es war Arbeit, es war ein Job - ich hatte mit meiner Stimme eine Legende zu begleiten.

                        Ambrosius sagte daß Natalie Steward einen Traum hatte in dem die beiden Mädels in einer Limo
                        mit Michael unterwegs waren. Er sang und es war so wie “ oh, ich mag den song...”
                        Ein Jahr danach waren sie im Studio mit Michael und nahmen “Butterflies”auf.

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                        • #42
                          Auf Reisen mit Michael



                          Dangerous Tour 1992.
                          Daß Michael Jackson Europa von der Schiene aus entdecken wollte, bescherte Hans Muntwyler einen unvergeßlichen Job: der Schweizer sorgte für Michaels Wohl.
                          Hans Muntwyler war jeweils für eine Woche pro Jahr als Stewart im Nostalgie-Orient-Express angestellt. Der Zug konnte für Reisen in ganz Europa gebucht werden. Ende Sommer 1992 erhielt er wieder einen Anruf von seinem temporären Arbeitgeber – ob er bereit wäre, Michael Jackson bei dessen zweiter Reise mit dem Orient-Express als persönlicher Schlafwagenschaffner zu begleiten. „Wieso eigentlich nicht?“ war seine spontane Reaktion. „Ich blieb völlig locker“ erinnert sich Muntwyler schmunzelnd. Erst nach der Reise wurde ihm richtig bewußt: „Ich war mit der Nummer Eins der Welt hautnah unterwegs!“



                          Schwarzer Stoffpanther



                          Muntwyler erlebte Michael als „sehr nett, zurückhaltend und scheu“, wie er sagt. Michael habe sich ganz normal und menschlich verhalten. In Berlin kehrten Michael und sein junger Begleiter zu später Stunde mit einem schwarzen Stoffpanther von einem Einkaufsbummel zurück. „Michael ging voraus, hielt mir die Türe auf und sagte sogar noch Thank you“ erzählt Hans. Auch nicht vergessen werde er den Moment, als er ihn im Salonwagen überraschte. „Michael ließ ein Video von sich laufen und übte gerade einige Tanzschritte. Als er mich sah, machte er einen etwas verlegenen Eindruck“.

                          Flipperkästen und Stereoanlage



                          Während in der vorderen Zughälfte die Dangerous-Tourcrew reiste, war der hintere Teil Michael vorbehalten. So gab es nach dem Speisewagen nur für ausgewählte Personen Durchgang in den folgenden Salonwagen. Michael hatte hier einen langen Tisch und einen Fernseher mit Video und Playstation zur Verfügung. Dann folgte Michaels - von Hans Muntwyler betreuter – Schlafwagen, in dem Hans, Michael und sein junger Begleiter ruhen konnten. Direkt daran angeschlossen war der für damalige Verhältnisse moderne Bürowagen des deutschen Bundeskanzlers, ausgerüstet mit Fax und Telefon. Den hintersten Wagen ließ Michael ausräumen und dafür mit Stereoanlage, einigen Flipperkästen und einem Fußballkasten ausstaffieren.

                          Verstaubter Schminkkoffer
                          Mittels ausgemachtem, an die Abteiltüre geklopften Rhythmus wurde Michael jeweils von seinem Sekretär geweckt, der ihm ein verstaubtes und mit weißen Fingerabdrücken übersätes Beautycase vor sein Single-Abteil stellte. „Dann öffnete sich die Tür einen Spalt, Michaels Hand kam heraus und zog das Beautycase hinein“ sagt Hans Muntwyler. Im Lavabo (Anm.: Waschbecken) war nie ein Tropfen Wasser, nur Puder. Auch das Bett war nie benutzt, zumindest legte er sich nie unter die Decke“. Daß die Mutter und Schwester des etwa 11jährigen Knaben in Michaels Begleitung (Anm.: vermutlich Brett Barnes) im vorderen Zugteil reisten, mag etwas sonderbar gewesen sein. „Mir wäre aber nie eingefallen, daß da etwas Unrechtes gelaufen wäre“ sagt Hans Muntwyler.

                          Schmerzmittel
                          Nach der Fahrt von Berlin nach Köln durfte der ganze Orient-Express-Staff im Kölner Hotel Hyatt an der Lobby-Bar warten. Sie waren eingeladen, dem Dangerous-Konzert in Gelsenkirchen beizuwohnen. Doch schon den ganzen Tag war unklar, ob Michael überhaupt auftreten würde. Seine Fans versammelten sich vergebens vor dem Hotel, um ein Zeichen von Michael auszumachen. Er litt an Kehlkopf-Problemen, und sein Sprecher Kleinberg ließ kürzlich verlauten, dass Michael Schmerzmittel nehme, um die Auftritte zu überstehen. Abgesehen von den zwei Nächten, in denen Michael statt mit dem Zug in seinem Van reiste, merkte Hans Muntwyler nichts. „Michael wirkte auf mich fit!“

                          Panoramasicht



                          Das ungewisse Warten in der Hotel-Lobby nahm ein abruptes Ende, als Marcel Avram erschien und der Zug-Crew erklärte, daß das Konzert in Gelsenkirchen definitiv ausfalle, da es Michael wirklich schlecht gehe. In Lausanne, dem folgenden Tour-Stop, durften die Orient-Express-Angestellten dann ihr Konzert doch noch erleben. „Riesige Bodyguards führten uns in die Backstage-Bereiche, wo wir auch die Gitarristin Jennifer Batten trafen. „ sagt Muntwyler. Anschließend wurden sie von den Bodyguards durch die Zuschauermassen auf den etwa 40 Meter von der Bühne entfernten Mischturm geführt. Nicht nur die Panoramasicht über tausende Köpfe hinweg begeisterte ihn: „Das Konzert war schlicht sensationell!“

                          Bemalte Serviette



                          Noch heute nimmt ihm seine Frau übel, dass er kein Autogramm von Michael Jackson nach Hause gebracht hatte. „Ich wollte meinen Job gut machen, ohne aufdringlich zu wirken“ wehrt sich Hans Muntwyler. Trotzdem hat er ein paar Mal die Videokamera eingeschaltet. Sein größter Schatz ist aber eine gefaltete Stoffserviette, auf der Michael mit Kugelschreiber zwei karikierte Köpfe zeichnete. Muntwyler: „Ein Kellner und ich fanden sie an Michaels Esstisch, nachdem er den Zug verlassen hatte“. Hans nahm sie emotionslos als Reiseandenken an sich, ohne jemals ernsthaft daran zu glauben, daß die Zeichnungen von Michael stammen könnten. Nie hörte er davon, daß der King of Pop zeichnen konnte. So lag sie seither bei ihm zuhause, bis er im Radio von dem Autogramm – ebenfalls auf einer Serviette – im King of Pop-Museum hörte. Nach Vergleichen mit anderen Zeichnungen Michael Jacksons ist klar: Die Karikaturen sind definitiv von ihm!

                          Hintergrund-Infos

                          Die erste Reise Michaels mit dem Orient-Express begann nach dem Dangerous Tourstart in München Ende Juni 1992. Zu Konzerten wie in England mußte er natürlich das Flugzeug benutzen.
                          Hans Muntwyler löste den Schaffner von Jacksons erster Reise ab und begann somit sein Abenteuer in Ludwigshafen, einen Tag, nachdem Michael am 29. August seinen 34. Geburtstag in Regensburg auf dem Schloß der Fürstin Gloria von Thurn und Taxis gefeiert hatte. Muntwyler erhielt keine speziellen Instruktionen, wie er mit Michael Jackson umgehen müsse. Auch habe niemand einen Vertrag unterschreiben müssen.





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                          • #43
                            Ken Kragen

                            Zeit zu helfen
                            von Ken Kragen

                            We are the world war ein Song für alle Zeiten. Sogar 24 Jahre nach seiner Veröffentlichung 1985 wird es noch tausende von Malen pro Woche heruntergeladen. Geld strömt weiterhin herein, was großartig ist, denn alles geht zu USA for Africa, der Wohltätigkeitsorganisation, die wir gründeten, um die Hungersnot in Äthiopien und Sudan zu lindern. Ich glaube, daß viel von diesem Erfolg auf die Anwesenheit und Beteiligung von Michael Jackson an der Aufzeichnung zurückzuführen ist, ganz besonders jetzt.
                            Die Idee für das Projekt kam uns 1984. Bob Geldof hatte Band Aid in Großbritannien organisiert. Es war ein echtes Phänomen gewesen. Plötzlich waren Bilder von hungernden Kindern auf NBC zu sehen. Der Sänger und Aktivist Harry Belafonte rief mich an und sagte: "Laß uns ein Konzert machen". Ich dachte: "Nein, laß uns eine Platte aufnehmen". Das ganze Geld könnte in eine Wohltätigkeitsorganisation fließen (welche später USA for Africa wurde). Ich managte damals Lionel Richie, und er war bereit, es zu tun.
                            Quincy Jones stimmte zu, den Song zu co-produzieren, und dann fragte ich ihn, ob er Michael dazu überreden könne, mitzumachen. Er rief sehr schnell zurück und sagte: "Ich habe mit Michael gesprochen, und er will den Song nicht nur mitsingen, er will ihn mit Lionel schreiben".
                            Das einzige Problem war, daß Michael in einer Miniaturversion von Neverland in Encino lebte. Er und Lionel saßen herum, spielten Videospiele und schauten Filme, anstatt das Lied zu schreiben. Alles, was sie hatten, war die Zeile We are the world/We are the children.
                            Quincy machte dann wirklich Druck. Naja, das mußte er wohl. Es gab keine E-Mails oder MP3s, also mußten die Demobänder und Texte per Post an all die Künstler geschickt werden, die sich einen Tag oder so freigenommen hätten, um her zu kommen. Eines Tages setzten sie sich schließlich hin und schrieben den Song. Michael ging allein ins Studio und verbrachte den Rest des Tages damit, alles auszuarbeiten. Er spielte Instrumente, und so hatten wir eine kleine Songdemo. Stevie Wonder kam an und wollte mitwirken- er konnte nicht sehen, wie allen die Kinnlade runterfiel. Er wollte ein oder zwei Zeilen beitragen, jedoch in der langen Version, die nie realisiert wurde.
                            Meine ganze Beteiligung an diesem Punkt war, die Liste der Billboard Top 100 Charts zu nehmen und zu beginnen, die Namen rauszupicken. Wir konnten Bruce Springsteen, Paul Simon, Tina Turner und Billy Joel gewinnen. Diana Ross, Willie Nelson und Huey Lewis waren ebenfalls bereit, zu singen. Es war geradezu ein Casting. Quincy organisierte dann die Aufnahme-Sitzungen. Wir alle saßen im Lion-Share-Studio am Beverly Boulevard in Kalifornien, um zu besprechen, wie wir vorgehen sollten.
                            Quincy sagte: "Wenn wir es einfach so verschicken, werden sämtliche Künstler die besten Stücke des Songs singen wollen, und das wird Anarchie werden". Wir begriffen, dass wir das nicht dem Zufall überlassen konnten. "Wir werden genau festlegen, wo jeder Künstler stehen wird", sagte er. "Ich bin dabei, jedem Sänger einen Brief zu schreiben und ihnen zu sagen, daß sie ihre Egos vor der Tür lassen sollen".
                            Es gab eine Menge Drama und Spaß während des ganzen Prozesses, und als es endlich soweit war, daß wir den Song am 28. Januar 1985 im A&M Studio in Hollywood aufnahmen. Es war die Nacht der American Music Awards, und jeder war in der Stadt. Michael ging nicht zu der Veranstaltung, sondern stattdessen geradewegs ins Studio. Als wir ankamen, war er bereits einige Zeit dort, und arbeitete mit Quincy an der Aufnahme, an verschiedenen Zeilen und so.
                            Obwohl Quincy verantwortlich war, leitete Lionel eindeutig die Gruppe.
                            Es gab einen Moment, als Bob Dylan - egal wie sehr er es versuchte – einfach
                            nicht wie Bob Dylan klang. Lionel, Quincy und Stevie Wonder saßen alle
                            ringum an einem Klavier und versuchten, Bob Dylan 'zu sein', bis er es
                            schließlich schaffte, seinen Teil richtig hinzukriegen. Es war urkomisch.
                            Die ganze Zeit über wollte Michael gern im Hintergrund bleiben. Er war sehr schüchtern; Lionel war sehr souverän. Dadurch war es recht ausgewogen.
                            Das einzig Enttäuschende an der Aufnahme war Prince, der eigentlich teilnehmen sollte.
                            Es war eine echte Schande, denn Quincy hatte diese Idee, daß Prince und Michael abwechselnd Zeilen in dem Song singen sollten - so wurde er sogar geschrieben - was großartig gewesen wäre, denn sie waren wirklich die größten Künstler zu dieser Zeit.
                            Ich erinnere mich, als wir die erste Pressung der Aufnahme bekamen, fuhr ich geradewegs zu Michael nach Hause. Er war so aufgeregt. Wir gingen an seinem Zoo und den Gästehäusern vorbei - eines von ihnen war voll von sämtlichen Spielekonsolen, die man sich nur vorstellen kann. Wir gingen durch sein Schlafzimmer - wo vier oder fünf formell gekleidete Schaufensterpuppen rumstanden - und eine Wendeltreppe hinauf auf einen kleinen Dachboden. Überall waren Bücher. Er pflegte, dorthin zu gehen, wenn er allem entfliehen und lesen wollte.
                            Als wir ihn die Aufzeichnung vorspielten, schien er so froh.
                            Auch danach blieb er noch an dem Projekt beteiligt. Michael war ein Vorstandsmitglied von USA for Africa und kam zu sämtlichen Sitzungen, obwohl er schüchtern war und lieber hinter den Kulissen bleiben wollte.
                            Nach der Erstveröffentlichung spielte "We are the world" mehr als 100 Millionen Dollar ein.
                            Seitdem hat der Song noch sehr viel mehr eingespielt - um die Zeit seines [Michaels] Todes wurde der Song ungefähr 60.000 mal pro Woche heruntergeladen.
                            Es ist ein Vermächtnis.

                            Quelle: Opus - Übersetzung: Pearl
                            Zuletzt geändert von pearl; 01.02.2011, 20:52.

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                            • #44
                              Zitat von Biggi25 Beitrag anzeigen
                              Da kannst Du aber sicher sein. Curley unser Genie wird hoffentlich wieder tiiiiiief graben in den Weiten des webs und für uns schöne Geschichten ausgraben.
                              Ich hab zwar alle Geschichten incl. der Bilder abgespeichert aber das hierher kopieren klappte nüsch. Meiner Meinung nach müßte es aber gehen, vllt. könnte mir jemand Schützenhilfe geben dann könnte ich weiter helfen!!!!

                              Also auf ein Neues
                              Hallo Biggi,
                              Du bist doch auch eine von denen, die immer gern die schönen Sachen rauskopiert hast, hast Du von diesem Thread nicht auch noch etwas über?
                              Ich habe hier auch immer sehr viel kopiert (mal nur Druckversion, um es im Urlaub nachzulesen, und machmal mit Bildern) und habe noch so einiges auf dem USB-Stick.
                              Da ich aber eine computertechnische Niete bin, weiß ich nicht, wie ich diese Massen hier wieder hineinbekomme. Kannst Du mir dabei helfen oder sollte ich mich
                              an einen Administrator wenden?

                              LG Jackie

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                              • #45
                                [QUOTE=pearl;366561]@Susa, danke, daß du meine Übersetzung von Wade Robson eingestellt hast
                                Weia, ist das schade, daß hier alles weg ist *seufz* - naja, hier kommen dann noch ein paar verlorengegangene:


                                Hallo Pearl,
                                ich sag's Dir, die vergangenen Tage waren so schon schlimm, aber dass nun auch alles weg sein soll! Diese vielen
                                schönen Geschichten! Schön, dass Du auch etwas aufgehoben hast. Ich will mich später mal probieren, hier etwas reinzustellen.

                                LG
                                Jackie

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