MJ - Interpretationsversuche seiner Auftritte

[mittelmeerkatze]

Hallo, liebe Forumianer,

wie einige von euch sicher wissen, brennt es mir schon lange auf den Nägeln, Michaels unglaublich künstlerisches Werk zu beleuchten.

Es gab ja schon einige Threads, die sich mit ihm als Künstler auseinandergesetzt haben. Leider sind sie dem Crash zum Opfer gefallen.

Was in diesem Thread neu sein soll, ist, dass wir es vielleicht hinbekommen, diverse Auftritte oder auch Clips zu interpretieren, sachlich, emotional oder was auch immer, und gleichzeitig widergeben, wie es uns persönlich dabei jeweils erging.

Mir geht es jedenfalls so, dass es noch vieles zu diskutieren gibt, noch vieles unausgesprochen ist. Vielleicht können wir uns ja auf diesem Wege etwas mehr diesem Ausbahmetalent nähern. Einen Versuch wäre es wert.

Ich würde gerne beginnen mit MITM (Man In The Mirror)

Warum gerade dieser Song???

Immer, wenn ich mal wieder etwas von ihm sehen will, gehe ich auf Yuotube und schaue mir diesen Clip an:

Davon abgesehen, dass dieser Song einmalig ist und ich immer wieder ausblende, dass MJ ihn nicht selbst geschrieben hat, bin ich absolut fasziniert davon, wie man am Ende eines zweistündigen Konzerts noch diese Kraft aufbringen kann, diesen Song so energiegeladen zu performen.

Wie muss sich Michael gefühlt haben, als er danach von der Bühne ging, ins Hotel fuhr und alleine war? Kann man danach überhaupt runterkommen, nachdem die Fans im Stadion derart ausflippen? Wie lange wird er nachts wohl wach gelegen haben? Was ging ihm durch den Kopf?

Mir geht es jedenfalls so, dass ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie das jemand überhaupt schaffen kann.

Was den Clip betrifft, so kann man hier nicht unbedingt von einer Choreografie im herkömmlichen Sinne sprechen, aber es sind einige sehr schöne Bewegungen dabei, die ich mir immer wieder gerne ansehe. So z.B. bei 0:42, wie er seine Arme zum Mikro bewegt und wieder weg. Das sind so Kleinigkeiten, die mich immer wieder faszinieren. Dazu immer wieder die Fan-Einblendungen und die Totale. Wow!!! Was für eine emotionale Show! Zumal hier die Welt des Michael Jacksons noch in Ordnung war... (Wenn er gewusst hätte, dass es schon ein Jahr später sehr schlimm stand und er dennoch die Show durchzog)
Ich hatte selbst nie das Vergnügen, ein Dangerous-Konzert zu besuchen. Bis heute habe ich es nicht verwunden!

Bei 2:57 hüpft er wie ein Gummiball, oder bei 2:40 diese James Brown-Schritte und zwischendurch werden ohnmächtige Fans mit der Trage fortgebracht.
Hach, ich liebe diesen Clip! Für mich der schönste und zugleich schmerzlichste Moment in diesem Konzert, weil es danach zu Ende ist.

Alles in Allem liebe ich gerade diesen Ausschnitt wirklich sehr. Und ich kann seltsamerweise den Song nicht hören, ohne ihn zu sehen, obwohl ich jede seiner Bewegungen auswendig kann oder vielleicht gerade deshalb.

Schreibt doch gerne mal eure Gedanken dazu, oder zu anderen Clips, die euch sehr nahe gingen, oder die euch aus einem ganz bestimmten Grund berührten. Es würde mich wirklich sehr freuen, wenn wir wieder mehr auf seine Kunst eingehen würden, denn die war doch sicherlich für die Mehrzahl hier die 'Einstiegsdroge' - mich eingeschlossen.

Lieben Gruß

MMK

[Mrs. Järvis]

Ich liebe die Performance zu "Man in the mirror". Aber ganz besonders mag ich die ersten Minuten, wenn er einfach nur da am Mikrophon steht. Gar keine große Show, nur das Spotlight auf ihm, die Musik, die Fans, dieser Song und seine Stimme dazu. Das ist Gänsehaut pur, finde ich. Natürlich ist auch der Rest der Performance absolut toll. Aber diese ersten Minuten, wo man sich wirklich ganz auf ihn und seine Stimme konzentrieren kann, wo er nicht auf der Bühne hin und her jagt, das sind für mich die besten Minuten bei diesem ganzen Konzert. Da denke ich dann auch nie dran, dass nicht er es war, der diesen Song geschrieben hat. Aber das ist auch nicht so wichtig. Er hätte es sein können, denn ich finde, dieser Song passt perfekt zu ihm. In jeder Hinsicht. "Man in the mirror" ist einer der Songs von Michael Jackson, die ich nur sehr ungern gecovert sehe, denn nur wenn er den Song sang, dann hatte ich dieses ganz besondere Gefühl. Besonders eben bei diesem Auftritt.

Aber wo es mir echt Schauer über den Rücken laufen lässt ist, am Ende von TII. Wenn er da steht, die Arme ausgebreitet und dieser Song dazu. Dieser Song hat etwas Magisches. Wenn er ihn performte.

[Senfi0606]

Für mich bleibt der beste Auftritt zu diesem Song 1988 bei dem Musik Awards, glaub ich jedenfalls.
Einen besseren gibt es für mich nicht.
Leider nicht mehr verfügbar.

[rip.michael]

Danke MMK, es ist wirklich eine sehr gute idee, die hinwendung zum künstler MJ wieder mehr zu fokusieren.
Sie kam eindeutig in letzter zeit zu kurz und das fehlen hat letztlich dem forum einiges an attraktivität genommen.
Danke fürs aufmachen des themas, es wird sicher jede menge gesprächsstoff geben, auch wenn ich heute abend leider nix mehr dazu beitragen kann.
Ich wünsche dem thema einen guten start und gute gemeinsame momente und empfindungen. Ich werde mit 'Man In The Mirror' diesen tag beschliessen.

With L.O.V.E. and respect
Lg rip.michael

[universe]

Schade für alle, die diese Perfomance nicht mehr live miterleben konnten, weil sie vorher schon umgekippt waren. Es waren ja viele, die man schon während des Konzertes raustragen musste, und auch bei diesem song. Man sieht auch sehr deutlich, wie sehr Michael das Puplikum berührt, denn es gab ganze Sturzbäche an Tränen, ich glaube, man hätte einen ganzen See damit befüllen können.

Ich finde auch, das dieser song auf Michael passt, wie die Faust aufs Auge, auch wenn er ihn nicht selbst geschrieben hat. Es fängt erst ganz ruhig an und ich liebe es, wenn er nur mit den Fingern schnipst. Er singt den song nicht nur, sondern lebt ihn auch, das macht alles so magisch für mich. Er hat in hier viel Augenkontakt zu den Fans, macht immer wieder seine Armbewegungen ins Puplikum, seinen Handkuss, " I love you", usw. und sein "Stand up,...stand up... könnte er sich eigentlich sparen, denn ich glaube kaum, das es auch nur einen einzigen Menschen dort gab, der nicht mitmachte. Und genau das ist es, was ich so fazinierend an seinen Konzerten finde, auch wenn ich selbst kein einziges live miterleben konnt, er hatte die Gabe einfach alle anzusprechen, und zu verzaubern, das nenne ich magisch, und das kommt sogar in einem Video rüber, jedenfals für mich.

Michael wirklt auf mich hier speziell in diesem Video, als wolle er selbst nach einem 2 stündigen Powerkonzert, auch noch den letzten Tropfen an Energie und Kraft aus sich rausholen, er rennt hier auf der Bühne herum, fällt kurz vor dem Ende auf die Bühne und lässt sich aufhelfen, und wenn man denkt, er kann nun nicht mehr, da klettert er dann auch noch auf diesem Gerüst herum, es ist einfach der Wahnsinn.

Immer wieder schön finde ich es, wenn er seine Arme ausbreitet und den Kopf nach hinten legt, das bereitet mir auch immer wieder ein Gänsehautfeeling . Seine Mimik und Gestik bei dieser perfomance sind einfach super und sein Abgang mit der Rakete, auch wenn er gefaked ist, war echt spektakulär und passend für ihn.

[Lynn]

So ein fantastischer Auftritt.
Wie ihr schon schreibt, wenn es rings rum still ist und man nur seine wunderbare Stimme hört.
Rührt jedes Mal zu Tränen. Selbst meine Mum hat da immer geweint.
Er hat es einfach drauf gehabt Gefühle und Emotionen aus jedem raus zu kitzeln. Selbst aus dem stärksten Eisblock.
Ich war entsetzt als ich hörte, das Mike ihn nicht geschrieben hat. Ich mein das ist SEIN Song und zu niemanden sonst passt er so wie die Faust aufs Auge, als wie bei Mike. Darum kann man die Tatsache sehr leicht ausblenden. Er ist so ein Schatz, wie er uns jedes Mal damit berührt hat. Nie wieder wird es so einen Künstler geben wie ihn!!!

[Heide]

Gänsehautfeelig pur..........

Man in the mirror ist sein song - auch wenn er ihn nicht selber geschrieben hat!!!!

ich habe dieses lied tausendmal gehört und gesehen und immer wieder fesselt es mich, wie er es performed......
es rührt mich zu tränen, welche gefühle michael dabei rüberbringt und in mir auslöst......
er legt seine ganze energie und kraft in die aussage dieses songs........make a chance.........

für mich ist der anfang am faszinierendsten.....wie er dort steht........alleine im scheinwerfer licht, die arme ausgebreitet als wollte er die ganze welt mit hineinziehen in diesen song........die musik setzt langsam ein und das fingerschnippen dazu..........
ein schauer nach dem anderen läuft mir über den rücken....

keiner könnte jemals diesen song so performen wie michael.......
er verzaubert mich immer wieder damit!!!!!

[pearl]

Einfach phantastisch, Man In The Mirror...ich kann nicht genug davon kriegen.
Der Song passt zu ihm wie die Faust aufs Auge, auch wenn er ihn nicht selbst geschrieben hat - wenn man es nicht wüßte, würde mans nicht glauben!

Ganz besonders berührend finde ich bei seinen Liveauftritten immer, wenn männliche Konzertbesucher eingeblendet werden. Die Liebe und Verehrung, die ihnen aus dem Gesicht leuchtet, ihre Tränen, das geht mir sehr ans Herz.


Senfi, ich glaub, du meintetst den Auftritt?
Geht ca. bei 3.20 los.

[Annika]

er rennt hier auf der Bühne herum, fällt kurz vor dem Ende auf die Bühne und lässt sich aufhelfen, und wenn man denkt, er kann nun nicht mehr, da klettert er dann auch noch auf diesem Gerüst herum, es ist einfach der Wahnsinn.

Das erinnert mich an James Brown's Performance "Please, Please, Please" (ab 0:51, 1:59 und sicher weitere)

[Fenja]

Kann heute Morgen leider auch noch nicht wirklich etwas wirklich Brauchbares
dazu schreiben, bin spät dran, aber nur so viel: Ihr sprecht mir hier aus vollem
Herzen. Diese Performance und ganz speziell dieses Konzert, da läuft man
Gott direkt in die Arme.
Danke Mittelmeerkatze, das war eine wirklich klasse Idee.

[Libuse]

Die "Man in the mirror"-Version aus dem Moonwalker-Film gefällt mir am besten. Das Lied hat wahrschienlich am ehesten seine eigene Einstellung wiedergespiegelt (wie er es ja auch in "Moonwalk" beschreibt). Aber eben wegen dieser Message wurde wohl "Man in the mirror" das Schlusslied der Dangerous-Tour (das, was zum Schluss kommt, merkt man sich am besten, oder so...).

Jedoch gehört das Lied nicht zu meinen Favoriten, wahrscheinlich, weil ich es damals von morgens bis abends gehört habe. Leider kann es vorkommen, dass man sich Lieder tot-hört. Ging mir sogar schon mit Billie Jean so...und dafür schäme ich mich.

[Fenja]

Jedoch gehört das Lied nicht zu meinen Favoriten, wahrscheinlich, weil ich es damals von morgens bis abends gehört habe. Leider kann es vorkommen, dass man sich Lieder tot-hört. Ging mir sogar schon mit Billie Jean so...und dafür schäme ich mich.

Sich dafür zu schämen ist sicher auch ein Weg... ich selber hatte mich auch schon im Laufe
der Jahre an manchen seiner Songs 'tot-gehört'; das beste Rezept dagegen ist, diese Lieder
für ganz lange Zeit, vielleicht monatelang, zu meidern, gar nicht mehr zu hören und auch als
Ohrwurm gar nicht mehr an sich heran zu lassen.
Und wenn Du es dann wieder hörst, ist das wie Sommerurlaub und Ostern und Weihnachten
und alle Geburtstage (Michaels eingeschlossen) auf einmal. Am besten noch über Kopfhörer....

Ja, bisschen OT, stimmt.

[Hondo]

Ich vermute, Michael war am Ende des Konzertes wirklich erschöpft, hat dies aber clever in die Show miteingebaut.

Da kommt sicher Eines zum Anderen; vermutlich es es "teils zog er sie, teils sank sie hin"!

Er bricht ja auch immer bei "I'll bebe there" (verbessert mich, wenn ich da falsch liege) zusammen, was sich jedoch immer wiederholt und auf Absicht hindeutet. Er wirkt dann immer sehr zerbrechlich und angeschlagen (ca. bei 2:50).

[Fenja]

Er bricht ja auch immer bei "I'll bebe there" (verbessert mich, wenn ich da falsch liege) zusammen, was sich jedoch immer wiederholt und auf Absicht hindeutet. Er wirkt dann immer sehr zerbrechlich und angeschlagen (ca. bei 2:50).

Es deutet auf Absicht hin, aber ich glaube nicht, dass es das war. Letztendlich
glaube ich, konnte er sich in diese Situationen hinein versenken, wie in tiefer Meditation,
erlebte diese für ihn bis an die Schmerzgrenze gehenden Momente in ihrer Totalität
immer wieder neu. Und DAS ist eben auch eine sehr hohe Kunst, das i-Tüpfelchen
sozusagen, das, was Michael ausmacht.

[Hondo]

Und DAS ist eben auch eine sehr hohe Kunst, das i-Tüpfelchen sozusagen, das, was Michael ausmacht.

Ja, so sieht's aus!

Dass es stets Teil der Choreographie war, hat mich noch nie gestört. Immer wieder bin ich ergriffen, wie sehr Michael in der Musik und dem Tanz versinken kann.