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MJ - Interpretationsversuche seiner Auftritte

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  • #91
    @Caro
    vorbeiwehende Steppenläufer sind Steppenpflanzen, die man in Westernfilmen verwendet, um die Einöde und Einsamkeit einer Gegend hervorzuheben...


    Zitat von CaroSebi Beitrag anzeigen
    Womit willst Du unterhalten werden, liebe Bifjana?
    Mit diesem Thread... ?!

    Aber in Wirklichkeit wollte ich doch nur dass Thema pushen...

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    • #92
      Tja, bifjana. Dieser Thread schnarcht so vor sich hin. Woran es wohl liegen mag? Aber Dein Anspruch, nur unterhalten zu werden in allen Ehren. Damit kommen wir hier auch nicht weiter.

      Am WE starte ich einen letzten Versuch. Es beansprucht schon ein wenig Zeit, sich wirklich halbwegs qualifiziert MJ's Musik zu widmen. Deshalb war auch so lange Ruhe. Was nicht heißen soll, dass ausschließlich ich hier die Themen anreiße. Jeder, der sich dazu berufen fühlt, ist eingeladen zu schreiben, hust...

      Welcome back!

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      • #93
        Zitat von mittelmeerkatze Beitrag anzeigen
        Am WE starte ich einen letzten Versuch...
        Einen letzten Versuch?! Mach mich nicht schwach...
        Ich arbeite stark daran, nach fast 3 Monaten(!) MJ-Abstinenz, Augen und Ohren wieder zu öffnen...
        ist gar nicht so leicht.
        So richtig 'back' bin ich also noch nicht...


        Zitat von mittelmeerkatze Beitrag anzeigen
        Tja, bifjana. Dieser Thread schnarcht so vor sich hin. Woran es wohl liegen mag?
        Weiß der Geier... Künstlerische Threads sind immer so 'ne Sache,
        scheinbar benötigen sie Moderatoren die ständig lenken, antreiben und eingreifen.
        Nicht resignieren, du wirst das Baby schon schaukeln...

        Was hälst du eigentlich von Ghost... ?! Too bad?


        Ach übrigens, bevor ich's vergess'...



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        • #94
          Tja, der gute Prince

          Ich kann ihn verstehen. Und übrigens rangiert er unter den Top Ten meiner Favorits ganz weit vorne. Aber eben nicht ganz vorne.

          Zu Ghosts: Mir geht es so, dass ich mich an manche Clips nicht so richtig rantraue, sie zu analysieren. Irgendetwas hemmt mich. Keine Ahnung, warum es so ist. Aber es ist Fakt. So geht es mir auch bei Ghosts. Ich habe eine unglaubliche Ehrfurcht vor diesem Werk. Vielleicht, weil es so komplex ist, weil wir hier wieder mal Michael Jacksons gesamte Persönlichkeit in Form eines Films um die Ohren gehauen bekommen, aber so richtig, dass sie schlackern! Wenn Ihr versteht, was ich meine. Ich kann hier fast ausschließlich meine subjektiven Gefühle schildern. Von Objektivität bin ich immer noch meilenweit entfernt. Aber Musik können wir ja eh nicht rational aufnehmen...

          Ich finde ihn hier auch durchaus schauspielerisch ganz passabel. Was nicht weiter verwunderlich ist, wenn man ihn ein wenig kennt und weiß, dass ihm solche Themen lagen.



          Wie wundervoll zu beobachten, wie er interagiert, wie die Kamera immer wieder auf die Kinder hält und der ganzen Geschichte dadurch die Schärfe nimmt bzw. durch diesen Kunstgriff mir z.B. immer wieder ins Gedächtnis ruft, dass das ganze nicht real ist.

          Traumhaft finde ich diese kurze Szene von 2:00 bis 2:03. Eine neuer Move, den er sonst nie so zeigte. Auch sehr schön die Stelle, wo er einen hüstelnden Geist zurecht weist. 2:35, lol.

          Für mich der absolute Höhepunkt ist ab 3:18 bis 3:41. Die Choreografie ist neu, angenehm unverbraucht und absolut treffend zum Thema gewählt. Das ist aber fast schon alles. Das meiste andere sind Wiederholungen und Variationen von schon lange bekannten Moves. Schade! Aber ein MJ war eben auch dazu verdammt, lieb gewordene Bewegungen zu wiederholen. Ich hätte mir eine innovativere Choreografie gewünscht, abgesehen davon, dass cih die oben genannten Stellen großartig finde. Auch gut zu sehen bei 4:30 bis 5:06. Wie ich diese Stellen liebe! Das ist purer Hochgenuss, ihn so tanzen zu sehen! Wie oft habe ich schon versucht, mich mal auf einen anderen Tänzer zu konzentrieren. Es gelang mir bis heute nicht. Ich kann mich nur auf IHN konzentrieren.

          Seitdem es TII gibt und dort ein winziges Stück von Ghosts integriert wurde, muss ich an dieser Stelle immer heulen: ab 9:30. Ihr wisst schon. Selbst wenn ich diese Szene schon vorher sehr ergreifend fand, so ist sie mittlerweile fast schon unerträglich für mich. Schwer auszuhalten. Immer noch und wer weiß wie lange noch in der Zukunft. Aber trotzdem wunderschön, diese Stelle. Ich liebe sie besonders. Auch schön zu sehen, wie er selbst die Brücke zu Thriller schlägt und das ganze auf diese Weise noch komplexer macht und nicht verleugnet, dass ihn das Horror-Genre immer wieder beschäftigt und inspiriert, aber nicht zum Selbstzweck sondern mit der typischen Michael-Botschaft versieht. Michael, du hast meinen größten Respekt!

          Alles in allem ist Ghosts und Too Bad ein absoluters Muss, um MJ zu verstehen, aber nichts für Anfänger, lol

          Wie findet Ihr übrigens seine Optik? Sieht er nicht bezaubernd aus in diesem weißen Rüschenhemd, der schwarzen Hose und dem schönen langen schwarzen Haar??? Eine gelungene Mischung aus Schlichtheit und Eleganz, wenn auch dem Thema geschuldet...

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          • #95
            @mmk - ich bin immer wieder über deine Analysen erstaunt. IRgendwie kriege ich das nicht so recht in Worte gefasst. Auch manch kleine Details entgehen mir manchmal und daher bin ich immer dankbar über die Zeitangaben!

            Meinst du bei TII die Engelstelle? Als die Engel vom Himmel fallen? Die Stelle ist für mich auch von Anfang an sehr, sehr ergreifend, weil dieser opernähnliche Gesang irgendwie ins Jenseits passt (weiss nicht, wie ich das jetzt anders beschreiben soll) aber gleichzeitig steht Michael DA ja noch auf der Bühne. Als wir es sehen, aber nicht mehr. Ich finde, in dieser Stelle liegt eine große Tragik.

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            • #96
              Zitat von mittelmeerkatze Beitrag anzeigen

              Wie findet Ihr übrigens seine Optik? Sieht er nicht bezaubernd aus in diesem weißen Rüschenhemd, der schwarzen Hose und dem schönen langen schwarzen Haar??? Eine gelungene Mischung aus Schlichtheit und Eleganz, wenn auch dem Thema geschuldet...
              Also ich finde in einigen Einstellungen, gerade auf dieses von Dir angesprochene weiße Rüschenhemd, hätte er sich gut zu den drei Musketieren gesellen können. Irgendwie fand ich das von Anfang an wo ich Ghosts zum ersten Mal gesehen habe.
              D´artagnan lässt grüßen.

              ich auch bruminchen

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              • #97
                @mmk - ich bin immer wieder über deine Analysen erstaunt. IRgendwie kriege ich das nicht so recht in Worte gefasst. Auch manch kleine Details entgehen mir manchmal und daher bin ich immer dankbar über die Zeitangaben!
                @steffi

                Danke für das Kompliment. Es ist aber unverdient. Wenn ich mir im Nachhinein durchlese, was ich teilweise für Blödsinn geschrieben habe... Aber ich lasse es mal so stehen und ergänze zu gegebener Zeit.

                Grundsätzlich finde ich das Analysieren der Clips und Auftritte von MJ schon geistige Schwerstarbeit! Dies liegt zum Teil in der Natur der Sache. Beschreibt mal eine Komposition oder Choreographie, die sich ja selbst erklären, indem man sie sieht oder hört. Das ist schon ein ziemlich schwieriges Unterfangen, vor allen, wenn man so entzückt davor sitzt und sich kaum einkriegen kann über das, was auf die Sinne 'einflutet'. man muss schon ein gehöriges Stück Abstand gewinnen, um auch die rationale Seite in sich sprechen zu lassen.
                Zu Ghosts ist noch lange nicht alles gesagt. Man könnte noch Seiten füllen! Ihr hört von mir.

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                • #98
                  Ich habe mir vor einigen Monaten Ghosts nach langen Jahren mal wieder in seiner Gesamtlaufzeit angesehen. Ich habe mich beim ersten Mal damals nur auf die Musik, seine Choreographie und das Bühnenbild konzentriert. Um Ghosts auch nur in Auszügen vllt.verstehen zu können, muß man ihn wirklich öfter sehen, weil man von so vielen unterschiedlichen Dingen abgelenkt wird. Welche Botschaft wollte uns MJ hier mitteilen? Er ist auf jeden Fall in eine andere Haut geschlüpft, vllt. auch aus seiner Haut gefahren? Vllt. wollte er die Sichtweise der Menschen auf seine Persönlichkeit aufarbeiten. "Ihr wollt nicht wirklich sehen, wie ich im realen Leben bin, also zeig ich es Euch auf meine Art"...(wir Menschen nehmen eher Dinge wahr, die sich auf vllt. spektakulärere Art darstellen). Der Film baut jedenfalls einen Spannungsbogen auf und hält ihn bis zur letzten Sekunde, ohne allerdings in puren Horror umzuschlagen, da war Thriller schon extremer meiner Meinung nach. Die Hauptpersonen sind die Gruppe der Besucher, allen voran der Bürgermeister und die Gruppe der Geister, mit deren Anführer the Ghost himself. Ich habe den Eindruck, es soll zu keiner wirklichen Niedermachung oder Glorifizierung der unterschiedlichen "Gruppen" kommen, vielmehr vllt. zu einer Grenzsteckung ohne wirkliche Grenzen. Jeder darf sich auf die Seite der Anderen einlassen oder auch nicht. Es findet sogar eine Art von "Hassliebe" statt verbunden mit der Möglichkeit, sich im Spiegel selbst zu betrachten...
                  "Kann man etwas lieben, was man eigentlich hasst?" "Kann man etwas lieben oder hassen, was man nicht kennt?" Wer trifft hier welche Entscheidungen, kann jeder für sich entscheiden?

                  (Ich muß jetzt mal abbrechen, weil mir zig Fragen/Gedanken zu "Ghosts" einfallen, die ich aber noch nicht sortieren kann..)

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                  • #99
                    Dank euch entdecke ich "Ghosts" erst jetzt für mich, bisher fristete dieser wundervolle Film leider ein unverdientes Nischendasein bei mir.
                    Zunächst: ein musikalisches und vor allem tänzerisches Meisterwerk! Und filmisch ganz groß! Hier wird auf der Klaviatur des Gruselfilms meisterhaft gespielt, das Repertoire der Effekte wird gekonnt und unterhaltsam ausgekostet. Die eigene Verblüffung über das Gesehene spiegelt sich in den Gesichtern der Zuschauer im Film wider (die ja eigentlich nicht gekommen waren, um eine "Show" zu erleben). Schließlich laufen die Geister wie Fliegen an den Wänden hoch und an der Zimmerdecke, bis sie dann in einem faszinierenden Moment der Stille und Andacht herunterschweben.
                    Michael fährt aus der Haut - ein gutes Bild! Oder: Man kann in sein Inneres sehen und erkennt, er ist doch ein menschliches Wesen. Köstlich ist das moonwalkende Gerippe, fantastisch passt die Musik dazu!
                    Der Bürgermeister wird herangeholt, wieder ein Moment der besonderen Spannung- was wird geschehen? Das spielerische Getändel scheint vorbei zu sein, jetzt kommen wir vielleicht zum Kern der Sache, zum Duell? Alle sind erschrocken! Der Maestro will den Bürgermeister wirklich schockieren, das ist kein harmloser Grusel mehr. Was, ich soll ein Freak sein, das Böse in Person? Na, jetzt werde ich dir mal zeigen, wie ein Freak aussieht.
                    Die Zuschauer, der Bürgermeister als Extrem gehört dazu, repräsentieren die Menschen , die Michael umgeben, die ihn beäugen, misstrauisch, aber einige haben sich faszinieren lassen, fast alle sind früher oder später überzeugt. Die Kinder allerdings sind schnell begeistert, freuen sich, lachen, haben am ehesten einen "Draht" zu den Geistern.
                    Einzig der Bürgermeister bleibt seiner ursprünglichen Haltung verhaftet, er erscheint seltsam starr, was sich in seiner Mimik zeigt. Er wird beherrscht von fanatischem Hass, aber auch von Furcht.
                    Er sieht "komisch" aus, nicht echt. Ist das wirklich auch Michael? Ich kann es kaum glauben. Warum ist er selbst in diese Rolle geschlüpft? Nur wegen der späteren Tanzschritte? Glaube ich kaum. Weil es ihm ganz einfach Spaß gemacht hat, in eine ihm vollkommen konträre Rolle zu schlüpfen? Möglich. Oder um einfach zu zeigen, dass er seinen Feind durchschaut, ihm überlegen ist? Vielleicht aber auch um zu demonstrieren, dass selbst der allerbeste Mensch auch eine negative Seite haben kann. Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust... . Die gute muss sich gegenüber der bösen Seele behaupten?
                    Zuletzt geändert von UBARI64; 31.10.2010, 18:27.

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                    • Ich hab hier ein Interview mit Mick Garris, dem Regisseur von Ghosts...ganz gut, für einpaar Hintergrundinfos zu dem Film

                      (aus der B and W Tribute Ausgabe...übersetzt von Hector und BritBrit..)


                      1993 macht sich der King of Pop an die Umsetzung des Clips Is this scary, das eigentlich das Erscheinen des Films “Les valeurs de la Famille Addams” (keine Ahnung wie man den Film übersetzt...) fördern sollte. Aber als im August die Chandler-Affäre beginnt, ist Michael gezwungen dieses ehrgeizige Projekt aufzugeben, das drei Jahre später wiederbelebt wird. Is this scary wird also Ghosts und für die Inszenierung ist Stan Winston zuständig. Was sollte Is this scary ähneln? Black & White führte ein Interview mit dem Regisseur Mick Garris, der neben dem King of Pop mehrere Monate an diesem Projekt arbeitete.

                      Unter welchen Umständen haben Sie Michael zum ersten Mal getroffen?

                      Ich lernte Michael beim Dreh von Thriller kennen. John Landis, der einer meiner guten Freunden ist, lud mich ein, um beim Dreh einiger Szenen zu assistieren. Eines Tages schlug John mir vor, in einer Szene mitzuspielen und das ist wie meine Frau Cynthia und ich dazu kamen, Zombies darzustellen. Wenn Michael in das verlassenen Haus einbricht, in das Ola Ray sich hinflüchtet, sieht man mich und meine Frau an seiner rechten Seite!

                      Was haben Sie als erstes über Michael gedacht?

                      Am Drehort war Michael sehr ruhig und zurückhaltend. Er redete nicht viel und schien sehr schüchtern zu sein. Aber wenn dann die Kamera lief, sah man einen ganz anderen Menschen. Sobald John „Action“ schrie, kam sein riesiges Talent zum Vorschein. Das war ein ergreifendes und fesselndes Spektakel.

                      Hatten Sie damals den Eindruck, dass Sie gerade an einem Werk teilnahmen, dass Geschichte schreiben sollte?
                      Wir wussten, dass Thriller anders war wie alles was an Videoclips gemacht wurde, das ist sicher. Aber keiner von uns, außer vielleicht Michael, konnte sich vorstellen, dass wir an einem historischen Moment teilnahmen.

                      Wie nahm Michael Kontakt zu Ihnen auf, um das zu drehen, was später Ghosts wurde?
                      1993 suchte Michael einen Regisseur um den Clip Is this scary zu drehen.
                      Michael hatte gerade an dem Szenario des Clips mit Stephen King gearbeitet, den ich gut kenne, da ich seinen Roman „Le fléau“ als Miniserie verfilmte. Stephen redete mit Michael über mich und wir trafen uns. Dann begann das Abenteuer…

                      Was ist der Unterschied des Projektes Is this scary zu der Version von Ghosts, die wir heute kennen?
                      Der gesamte Hintergrund war etwa derselbe, nahe an einigen kleinen Details. Zum Beispiel, die Figur des Bürgermeisters, die Michael später hinzufügte, existierte nicht. Aber es gab in der Tat eine Gruppe von wütenden Einwohnern, die ihn aus der Stadt jagen wollten. Zwei von ihnen wurden von Troy Evans und Ken Jenkins gespielt, die mit mir bei „Le fléau“ arbeiteten…

                      Was waren Michaels Ambitionen für diesen Clip?
                      Er wollte einfach nur den gruseligsten Kurzfilm machen, der jemals inszeniert wurde. Aber vor allem fühlte ich, dass die angeschnittenen Themen, und zwar der Hass der Leute für alles was anders ist, das Leiden, das aus dem Gefühl hervorgeht, ein Außenseiter zu sein, ihm am Herzen lag. Das war ein persönliches Werk, das er komplett aus seiner eigenen Tasche bezahlte. Was die Leute nicht wissen ist, dass diese drei Produktionsjahre Ghosts zu dem teuersten inszenierten Clip überhaupt machten. Is this scary/ Ghosts kostete ihn mindestens 15 Millionen Dollar.

                      Bevor die Produktion aufgrund der Chandler-Affäre gestoppt wurde, welche Szenen waren schon gedreht?
                      Wir hatten vor allem die Szenen draußen gedreht, die in der die Bewohner sich zu Michaels Haus begeben. Wir arbeiteten auch an zahlreichen Szenen mit Spezialeffekten, wie an der wo Michael seine Zunge rausstreckt und sein Gesicht deformiert. Aber praktisch nichts von dem was wir gedreht hatten, wurde für die Version von Stan Winston behalten, die er drei Jahre später machte.

                      Sie hatten also keine Zeit damals die Szenen mit der Musik zu drehen?
                      Leider nein. Doch ich half bei den langen Proben dieser Nummern, die nichts mehr mit dem, was Sie heute kennen zu tun haben. Die Choreographien, die sich Michael vorstellte, waren komplett anders. Zu dieser Zeit war Michael wirklich interessiert an Step Dance, ein neuer Tanzstil, der von der Straße kam. Die Choreografie von Is this scary war von diesem Stil inspiriert, von dem Michael Fan war. Er wandte sich an Tänzer von der Straße, die hervorragend in diesem Still waren, um ihn bei den Tanznummern zu begleiten. Im ursprünglichen Clip hatte er kaum professionelle Tänzer.

                      In welcher Verfassung war Michael während des Drehs?

                      Er hatte gute Laune, war fröhlich und sehr aufgeregt wegen diesem Projekt. Der Stopp des Drehs war umso schwerer für ihn.

                      Was passierte dann später?
                      In den nachfolgenden drei Jahren rief Michael oft bei mir an und erzählte mir von seinem Wunsch dieses Projekt zu vollenden. Es wurde sehr wichtig für ihn, fast lebenswichtig, angesichts was er gerade erlebt hatte und den angeschnittenen Themen in dem Film. Er hielt sehr daran fest und er redete ununterbrochen davon. Leider war ich, als die Produktion von Neuem in Gang kam, nicht mehr verfügbar, denn ich drehte zu der Zeit „The Shining“. Ich hätte sehr gerne zu Ende gedreht, aber mit Stan Winston wusste ich, dass das Projekt in guten Händen war.

                      Während all der Jahre, in der Sie mit Michael in Kontakt geblieben sind, müssen Sie eine priviligierte Verbindung zu ihm aufgebaut haben.
                      Ja, wir waren viele Jahre permanent in Kontakt und ich kann sogar sagen, dass wir Freunde geworden sind. Michael war fasziniert vom Kino und sein großer Traum war es, ein Film zu realisieren. Ein Mal rief er mich an, damit ich ihm einen Regiekurs gebe. Er wollte sogar, dass wir zusammen einen Film realisieren. Ich sagte ihm: „Mike, ich wäre glücklich mit dir zu arbeiten als Produzent oder Drehbuchautor, aber einen Film realisieren ist die Aufgabe eines einzigen Mannes, also fang alleine damit an". Wir hatten zwei oder drei Filmprojekte gemeinsam, aber es wurde nichts aus ihnen…

                      Haben Sie festgestellt, dass Michael nicht mehr wirklich derselbe war nach der Chandler-Affäre?
                      Michael war immer dieser sanfte und unglaublich nette Mann, den die ganze Welt kannte. Aber ich fühlte bei ihm immer eine große Zerbrechlichkeit, eine so sensible Empfindsamkeit, also stellen Sie sich ein wenig vor, was er fühlen musste, als die Presse ihn mit diesem Dreck in Verbindung brachte… Ich weiß auch, dass er zu dieser Zeit Schlafprobleme hatte. Manchmal, während der Arbeit zur Vorproduktion von Is this scary, sagte er unsere Verabredungen ab, denn er hatte in der Nacht nicht geschlafen und fühlte sich schwach. Das hatte vielleicht mit diesem enormen Druck zu tun, den er immer auf seinen Schultern zu haben schien. Ich glaube, dass das eine Auswirkung auf seine körperliche Gesundheit hatte. Die letzten Male, als Michael und ich redeten, konnte ich bei ihm eine gewisse Melancholie spüren, eine Nostalgie als all die Jahre vergingen. Aber er war immer noch so nett und aufmerksam. Was ich als Erinnerung von ihm behalten habe, ist sein so offenes und mitteilsames Lachen. Beim Dreh von Is this scary bat er mich oft, Bullwinkle zu imitieren, eine animierte Figur, die er liebte. Das brachte ihn sehr zum Lachen. Wenn ich an ihn zurückdenke, fällt mir als erstes dieses außergewöhnliche Lache ein.

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                      • @UBARIA
                        Schöne Interpretation! Da kann ich gut mit.

                        Ich wusste übrigens nicht, dass IS IT Scary schon viel früher im Kasten war und ursprünglich als Soundtrack für die Adams Family gedacht war, aber nie verwirklicht wurde. Ehrlich gesagt, bin ich auch froh darüber. Sonst wäre vielleicht Ghosts als Film so nie entstanden.

                        Is It Scary was never released as a single, but given out to radio's and clubs in November 1997 to play, in order to promote Michael's album Blood On The Dance Floor History In The Mix which the single comes from.

                        Paramount Pictures had signed a contract with Michael to write a horror song for the film Addams Family Value released in 1993 and to promote the film, so Michael wrote Is It Scary, but it never got used for the soundtrack due to contract issues.

                        Is It Scary was considered for Michael's History album, but did not make it onto there as it did not compliment the other songs on the album. Instead he wrote the song into his film Ghosts.

                        The album version of Is It Scary is 5.35 long,and the radio version is 4.10 long which can also be found on the compilation album King Of Pop 2008.
                        Quelle: http://www.allmichaeljackson.com/lyrics/isitscary.html

                        Nach dieser Quelle war der Song für das HIStory-Album geplant, passte aber nicht zu den anderen Songs. So entstand also die Idee zu Ghosts, und es konnte auch Too Bad integriert werden. Schon ein cleverer Schachzug.



                        Schön auch Michaels Beschreibung zum Ursprung von Ghosts bzw. die Umsetzung mit Hilfe keines Geringeren als Steven King! (Ich liebe dieses Interview, ab 2:55)
                        Zumindest war Ghosts eine innovative Idee, diesen beiden eher stiefmütterlich behandelten Songs durch diesen Film eine bessere Plattform zu bieten, auch wenn es letztendlich nicht unbedingt optimal gelang.

                        Is It Scary gefällt mir musikalisch wesentlich besser als 2 Bad. Es passt eben einfach perfekt zu den Bildern, was bei 2 Bad nicht unbedingt der Fall ist. IIS hat fast etwas von Filmmusik, es kommt so emotional rüber und durch den Insrumentaleinsatz ist es perfekt geeignet, beispielsweise eine Szene wie diesen Skelett-Tanz zu untermalen. 2 Bad könnte ich mir schon eher als einen eigenständigen Song vorstellen. IIS aber dagegen überhaupt nicht. Auch ist er wesentlich emotionaler. Dieses verzweifelte Schreien: Is It Scary for you babe? Darauf muss man erst mal kommen, dies so in einen Gruselfilm zu integrieren. Wäre mir nicht im Traum eingefallen...

                        Diese Eckdaten finde ich nicht uninteressant. Sie bestätigen mir, wie viele Songs schon komplett fertig waren und erst zum richtigen Zeitpunkt das Licht der Öffentlichkeit erblickten. Dies spricht für große Sorgfalt - nicht nur in Hinblick auf einzelne Songs sondern auch für deren Kompatiblität und Interaktion mit den anderen Songs. Spätestens hier bekommt man eine leise Ahnung davon, welch komplexe Arbeitsweise hinter jedem seiner Alben gestanden haben muss. Wow.
                        Zuletzt geändert von mittelmeerkatze; 31.10.2010, 22:00.

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                        • Ein Beitrag besser als der andere... zufrieden Kätzchen?!

                          Ich möchte dem nur wenig hinzufügen und zwar meine Sicht als Langzeit-Fan (bitte
                          nicht als Herabsetzung verstehen, die Michael Jackson erst später annahmen).
                          Als ich 'Ghost' das erste Mal sah, fiel mir dazu nur folgendes ein... unoriginell!
                          Sorry... wenn meine Wortwahl nicht ganzso schmackhaft und erlesen ist, wie die
                          Schilderung von mmk...
                          ... Das meiste andere sind Wiederholungen und Variationen von schon lange bekannten Moves. Schade!...
                          Es war fast alles schon mal da gewesen...
                          Outfit, Gamaschen, Moves (außer dieGruppenchoreographie), die 'Haaaa-Schrei', die
                          hemmungslos ausgereizt wurden. Selbst der von dir @mmk erwähnte neue Tanzschritt
                          bei 2:00-2:03...

                          vlcsnap-2010-11-01-17h07m12s169.pngvlcsnap-2010-11-01-17h13m02s172.jpg

                          Leider alles schon da gewesen.
                          Damit möchte ich mich keinesfalls an Musik oder Botschaft anlehnen... mir geht es in
                          erster Linie um den Tanz. Zu Michaels Lebzeiten sah ich den Kurzfilm vordergründig
                          unter dem Aspekt der Unterhaltung, weil mich damals 'nur' der Künstler faszinierte. Er
                          enthält einiges an Subtilität(?) und Doppeldeutigkeit, die ich nicht sofort bemerkt habe...
                          ich nehme an, die Personen an die der Sarkasmus abzielte schon.

                          Aber auch ich habe Favoriten... jaaa.
                          Es sind vor allem die spitzfindigen Tanzschritte...
                          Meine Liebsten... ich nenne sie liebevoll der 'Gehängte' und die 'Marionette'.

                          vlcsnap-2010-11-01-17h23m14s126.jpgvlcsnap-2010-11-01-17h23m50s255.jpg

                          Kommentar


                          • Ghost ist neben Thriller ein Meisterstück für mich.
                            Allein die Story dazu, die Special-Effekte (man muss bedenken, dass Ghost von 1996 ist). Michael war immer der Zeit voraus.
                            Die ganze Umsetzung, die Geschichte die hier erzählt wird, die Musik, die großartige Performance, die Verwandlung von Michael, einfach atemberaubend.
                            Ich habe damals, als Ghost im Fernsehen gezeigt wurde, wie gebannt und hypnotisiert vor dem Schirm gesessen.
                            Schade, dass Ghost irgendwie unterging und dadurch wenig Beachtung fand.

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                            • Lol @bifjana

                              Ich freue mich riesig, dass Du Dich wieder einbringst. Der Knoten scheint geplatzt zu sein.

                              Es ist mir ja schon ein bisschen peinlich, dass ich mich bei dem Tanzschritt so vergriffen habe. Es mag daran liegen, dass dieser so ganz anders wirkt mit anderem Kostüm, anderer Bühne usw. Für mich war er irgendwie völlig neu. Aber wenn Du genauer hinschaust, siehst Du zumindest eine kleine, wenn auch klitzekleine Nuance, zumal diese Ausfallschritte in allen möglichen Variationen eine von Michaels Spezialitäten waren. Ich finde, er hat diese im Laufe der Jahre perfektioniert. Der Fuß ist gestreckter, der Körper wirkt indgesamt gespannter etc. Na ja, ich möchte nun hier nicht ein Essay über die Ausfallschritte MJ's fabrizieren. (Obwohl allein dieses Thema locker 30 Seiten füllen könnte)

                              Fakt ist, dass sein Tanz auch mich immer wieder fasziniert. Auch ich habe ihn immer - und auch noch heute - als Künstler wahrgenommen, finde es aber interessant, seine jeweils künstlerischen Phasen mit den persönlichen zu hinterlegen, soweit dies möglich ist. Es gibt viele Auftritte, aus denen man etwas von seiner aktuellen persönlichen Verfassung herauslesen kann, wenn man genau hinschaut. Aber dazu kommen wir sicher später noch.

                              Der von Dir genannte Move gehöhrt auch zu meinen Favorits. Wenn wir aber ehrlich sind, ist es eine Variation aus TWYMMF. Also auch nicht unbedingt ganz neu. Ich möchte dies aber nicht schmälern. Ich sehe es immer wieder gerne, und warum sollte er gewisse Klassiker nicht öfter bringen? Was ich aber im Laufe der Zeit gar nicht mehr mag, sind die ewigen Robot-Dance-Einlagen. So auch hier in Ghosts viel zu oft zu sehen. Michael schien so Mitte der 90 iger eine Art Robot-Mania zu haben. Es ging kaum noch was ohne ihn. Dabei hatte er nun wirklich genug andere Moves drauf.

                              Letztendlich muss ich aber immer wieder sagen, dass mich sein Tanz so unglaublich fesselt, wie ich es selten erlebt habe. Dieser schlanke Körper, diese exakten und dennoch fließenden Bewegungen. Es ist einfach immer ein Augenschmauß! Es mag pathetisch und übertrieben klingen, aber für mich ist und bleibt er der größte Modern-Dancer des 20 sten Jahrhunderts!

                              Er enthält einiges an Subtilität(?) und Doppeldeutigkeit, die ich nicht sofort bemerkt habe...
                              ich nehme an, die Personen an die der Sarkasmus abzielte schon.
                              Kannst Du das, wenn möglich, etwas ausführlicher beschreiben? (Ich weiß, wie schwer das ist, geht mir nicht anders...wie soll man Tanz beschreiben und das was er transportiert?)

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                              • Zitat von mittelmeerkatze Beitrag anzeigen
                                Ich freue mich riesig, dass Du Dich wieder einbringst. Der Knoten scheint geplatzt zu sein.
                                Ich freu mich auch sehr darüber. Knutsch!!!!

                                Und Euch alle kann ich nur bewundern, wie ausführlich Ihr Michaels Stil interpretiert. Phantastisch. Weiter so!

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