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  • Mittelmeerkatze, deine Aussage zu 9:30 hat mich sehr berührt und mein Interesse an diesem Film geweckt. Ich bin auf einen sehr lesenswerten Artikel gestoßen, hier die Übersetzung.


    My Year Of Flops Spooktastic Case File #174: “Michael Jackson’s Ghosts”

    Ich möchte über Michael Jackson und seinen Kurzfilm "Ghosts" aus 1996 sprechen. Vielen ist "Ghosts" unbekannt. Es scheint, als ob von Jacksons Leben und Karriere jedes noch so kleine Detail nach seinem Tod, Märtyrertum - posthume Rehabilitation - Wiederherstellung seiner Unschuld - ausgegraben wurde – mit Ausnahme von "Ghosts". Ich habe nur davon erfahren, als ich "On Michael Jackson" der Pulitzer-Preisträgerin Margo Jefferson las, die sich auf faszinierende Weise dem ungebrochenen Mythos und der komplexen Persönlichkeit der Pop-Ikone genähert hat. Obwohl "Ghosts" von einem der größten Stars des 20. Jahrhunderts stammt, hat es den Film in den USA nie auf DVD oder VHS gegeben, lediglich als VCD ist sie mir noch untergekommen, ein Format, das heutzutage mit keinem Wiedergabegerät mehr abspielbar ist. Es ist wahr, “Ghosts” lag im Ranking in einigen Ländern vor Stephen King’s Thinner, aber es ist schon ein Absturz wenn man sich vor Augen führt, dass George Lucas als Executive Producer und Francis Ford Coppola als Regisseur für diesen Film vorgehen waren, der mit großem Budget als 3-D-Kurzfilm für Disneyland produziert werden sollte.[Hier fehlen mir die Hintergrundinfos, korrigiert mich, wenn das nicht stimmt]

    Aber wir befinden uns im Jahr 2010. Glücklicherweise haben wir das Internet, und nichts geht wirklich verloren, noch nicht mal die kleineren, späteren Kurzfilme Michael Jacksons, und ich fand ihn auf Youtube. Lieber Leser, lassen Sie ihn uns gemeinsam anschauen und wir werden das miteinander teilen, was ein mit mir befreundeter Therapeut einen "Prozessablauf" zu nennen pflegte.

    Am Beginn von "Ghosts" steht etwas, das aussieht wie ein übrig gebliebenes Set eines 1930er Horror-Streifens der Universal-Studios. Jackson interessiert sich nicht für etwas, er ist besessen davon, und wenig fasziniert ihn so sehr wie das einstige Hollywood. In einer der traurigeren Episoden des reißerischen Leseclub-Bestsellers "The Michael Jackson Tapes" wird bekannt, dass Jackson darauf bestand, dass in jedem der Hotels, in denen er Gast war, ein riesiges Shirley Temple-Poster an der Wand zu hängen hatte. In jedem. So überrascht es nicht, dass "Ghosts" eine bewusst altmodische Anmutung hat, es wirkt wie das Produkt eines Mannes, für den das Horror-Genre genauso gut zu Ende hätte sein können mit "I Was A Teenage Werewolf" und nicht vulgärer wurde, gemeiner, und weniger unschuldig, bis es schließlich Dinge umfasste, die einem die Haare zu Berge stehen lassen, wie Menschenversuche an Teenagern oder nackte Frauen.

    Margo Jeffersons Essay schildert brillant die Eindringlichkeit, mit der der Film das Selbst-Bild Jackson wiedergibt, als jemand mit großen Augen, unschuldig wie ein Kind, verfolgt von einer finsteren Erwachsenenwelt. Wieso verurteilen wir Menschen einzig und allein deswegen, weil sie exzentrisch sind, sonderbar aussehen oder mit prä-pubertären Jungen, mit denen sie nicht verwandt sind, in einem Bett schlafen? Diese Befürchtungen werden bereits in einem kurzen Dialog am Anfang des Films erkennbar, als zwei entzückende Kinder eine Gruppe von Ortseinwohnern, die sich auf den Weg zum unheimlichen Anwesen des Maestro (Jackson) gemacht haben, fragen: "Wieso lassen wir ihn nicht in Ruhe?" "Er hat niemandem wehgetan!" Die Antwort wird gegeben, als der Bürgermeister, jemand der verdächtig aussieht und sich anhört wie Michael Jackson als Inkarnation des Bösen, zischt: "Er ist verrückt. In unserer Stadt ist kein Platz für Verrückte."

    Jackson hatte gerade Vorwürfe, er habe Kinder belästigt, abgewehrt, als "Ghosts" 'released' wurde. Angesichts dieser ungünstigen Konstellation ist es, gelinde gesagt, ein wenig beunruhigend, dass der Ausgangspunkt des Films ein kleiner Junge ist, der Behauptungen über einen "Spinner" aufstellt, welcher in einem Haus lebt, das einem gigantischen, gruseligen Vergnügungspark ähnelt und der mit Geistern und anderen übernatürlichen Kreaturen herumtollt. (Dies geht soweit, dass am Tor zu Maestros Anwesen ein älterer Junge zu einem jüngeren meint: "Selber schuld, du Blödmann. Du konntest eben deine Klappe nicht halten"). Jacksons berühmt-berüchtigte Neverland Ranch war seine Version von Disneyland. Der Unterschlupf des Maestro ist eher eine Art unheimliches Spukschloss.

    Obwohl Sets und Musik Reminiszenzen an die Blütezeit des Horrorfilms sind, repräsentieren die Dorfbewohner 50er Jahre Sitcom-Typen, langweilige Beispiele der Verklemmtheit der Vororte. In ihren Reihen ein junger Mos Def, der jedoch selten zu mehr berufen ist, als sich vor den übernatürlichen Vorgängen zu fürchten, und zwar so, dass selbst Stepin Fetchits* Geist wahrscheinlich sagen würde "Mein Gott, reiß dich doch mal zusammen." Die Gruppe bewegt sich langsam und bedächtig durch das Anwesen, wo sie dem mysteriösen Maestro begegnen.(*Stepin Fetchit: Synonym für einen simplen, servilen Schwarzen in US-Filmen)

    In einem schrillen, aufschlussreichen Anflug kreativer Schizophrenie, macht Jackson in der Rolle eines fetten weißen Mannes den mysteriösen Maestro runter. Die Bösewicht-Inkarnation Jacksons drängt Maestro, die Stadt zu verlassen, zuliebe dessen, was gut und richtig in der Welt ist. Der Dialog in "Ghosts" ist auf fast schon verbotene Art elementar: Niemand bleibt nebulös, wenn es gilt, ganz rohe, primitive Empfindungen zu äußern. Wenn der Bürgermeister also sagt: "Du bist ein Spinner. Du bist verrückt. Ich mag dich nicht", heißt das nichts anderes, als dass der Bürgermeister davon überzeugt ist, Jackson sei ein Spinner, verrückt, und dass er ihn nicht mag.

    Maestro schlägt eine Konfrontation vor, bei der er dem Bürgermeister einen Schrecken einjagen will. Der finstere inkarnierte Vertreter der Repression will sich nicht darauf einlassen. Während die anderen Dorfbewohner sich an Jacksons Possen und lustigen Grimassen erfreuen, erwidert der Bürgermeister nur mit einem "Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe, Freaky Boy. Es wird Zeit, dass du gehst". Nach siebeneinhalb Minuten, in denen in erster Linie die Dorfbewohner durch gigantische Sets gehen und Stellvertreter den Fall Michael Jackson in der Art von Schulhof-Balgerei darstellen - er ist komisch, merkwürdig, ein Spinner, und es ist nicht seine Ding, die Leute mit seiner fürchterlichen, Horror-Maske, die sich Gesicht nennt, zu erschrecken – kommt das Ganze ins Rollen. Nach einigem harmlosen Geplänkel reißt sich Maestro seinen Kiefer herunter, zieht sich die Gesichtshaut ab, und ein Schädel kommt zum Vorschein. Durch das Abnehmen seines Gesichts macht Jacksons unheimlicher Rattenfänger das, was der Sänger, der sich selbst zutiefst verabscheute, zeitlebens versucht hat. Aber anstatt sich in eine völlig neue Person zu verwandeln, setzt er sein altes Gesicht wieder auf und lässt die "Familie" erscheinen, eine Ansammlung tanzender Geister.

    Um 1996 hatte Jackson fortwährend mit den Geistern seines frühen Ruhms zu kämpfen, Erfolg und Schönheit. Was soll noch kommen, wenn jemand das weltweit erfolgreichste Album veröffentlicht hat und der bekannteste Mensch auf dem Planeten ist? Und so erscheint es absurd, "Ghosts" mit einer Anmutung und Makeup-Design auszustatten, die einen schamlosen, billigen Abklatsch von "Thriller" darstellen. Es gibt sogar einen Untoten in roter Lederjacke, der eine Art missglückte Hommage an Jacksons triumphalstes Musikvideo darstellt. Anstatt das Publikum an Jacksons vergangene Zeiten zu erinnern, führt es ihm letztlich nur vor Augen, wie tief er gefallen ist.

    Als "This Is It" herauskam, erwarteten viele der Kritiker ein kaputtes, drogengezeichnetes, zombieähnliches Drogenopfer zu sehen, das so weggetreten war, dass es sich kaum auf den Beinen halten würde. Sie kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus und waren erfreut, dass Jackson sogar im Angesicht des Todes, voller Selbstzweifel und einem Körper voller Pillen, ein dynamischer, glänzender Performer sein konnte. Natürlich konnte er immer noch seine Leistung auf der Bühne bringen, sogar wenn die Muse ihn nicht küsste, und es war offensichtlich, dass er sich seine einstmals elektrisierende Energie für die Konzerte aufsparte, und sie nicht während der Proben vergeudete. Er ist eben Michael fucking Jackson. Seit früher Kindheit wurde er darauf trainiert, unter allen denkbaren Umständen seine Leistung auf der Bühne abzuliefern. Selbst wenn er weit unter seinen Möglichkeiten blieb, war Jackson immer noch ein phänomenaler Performer. Dies gilt auch für "Ghosts". Obwohl die Dialoge hölzern sind, das Konzept kitschig, und die schauspielerische Leistung amateurhaft ist, erwachen Jackson und der Film während der längeren Darbietungen von "2Bad", "Ghosts" und "Is It Scary" zum Leben.

    "Ghosts" hat zwei Hauptmerkmale, die den Film bemerkenswert machen, und die über den einst magischen, dann hoffnungslos degradierten Mann im Titel hinausgehen: Die Special Effects und die maskenbildnerische Gestaltung der Geister, für die Regisseur Stan Winston verantwortlich zeichnete, und Michael Jacksons Musik. Die Songs in "Ghosts" stammen alle von HIStory und Blood On The Dance Floor. Zwar gibt es keinen mit Thriller vergleichbaren Mega-Hit, aber ich mag "Is It Scary" durchaus, und "2 Bad" ist eine lebendiger, spritziger Kurztrip durch Jacksons alles umfassende Paranoia – seine Musik und sein Tanz ermöglichen es Jackson, das Gefühlsspektrum eines Erwachsenen zu erkunden, das der kindgleichen Person, die er verkörperte, fremd war. Was seine öffentlichen Auftritte anging, war Jackson oft darauf reduziert, einen spacigen, abgehobenen Peter Pan zu spielen, aber in seinen Liedern und seinem Tanz konnte er wütend, sexuell, paranoid und voller Aggression sein. Er konnte ein Mann sein, und kein ewiger Junge.

    Nach einer endlosen Gesangs- und Tanzeinlage zu "2 Bad" reißt sich Jackson noch einmal das Gesicht herunter und wird diesmal zu einem richtigen Skelett, als er sich in Vampir-Manier durch "Is It Scary" hindurchtanzt. Für die Person des Maestro und den Film ist dies ein seltsam befreiender Moment. Zeitlebens war Jackson nie besonders überzeugend, ob es nun seine Filme oder sein eigenes Leben anging. Als tanzendes Skelett jedoch scheint er einen eigentümlichen Zen-Status erreicht zu haben. Eine Ikone, die verzweifelt versucht, aus ihrer Haut herauszukommen und jemand anderes sein zu wollen, scheint auf merkwürdige Weise bei sich selbst zu sein, als sie ein furchterregendes Geschöpf verkörpert, das keine komplizierte Hülle hat, derer sich schwer zu entledigen ist.

    "Ghosts" kommt langsam daher, zum einen, weil der 40-Minuten-Kurzfilm auf einem Stoff basiert, der in 10 Minuten erzählt wäre, zum anderen, weil Winston sicherstellen will, dass jeder ausgiebigst seine ausgefeilten Ideen, was Kostüme und Maskenbild angeht, würdigen kann. "Ghosts" vermittelt weniger den Eindruck einer klassischen Erzählung als den eines seltsamen Traumes, insbesondere, wenn Maestro sich in einen riesigen, werwolfähnlichen Untoten verwandelt, dann in flüssiges Quecksilber, bevor er den Körper des Bürgermeisters, seines Erzfeindes besetzt und ihn zwingt, Boogie zu tanzen. Jackson ist nur dann frei, wenn er tanzt. Die Freude, wenn er herumwirbelt, ist ansteckend, sogar wenn unförmige Fatsuits und Schichten von weißer Camouflage auf ihm lasten. "Wer ist jetzt der Freak? Ein freakiger Junge in einer Freak-Show" so verspottet Maestro die Visage des Bürgermeisters, die jetzt unheimlich und dämonenhaft wirkt.

    "Nun, wollt ihr immer noch, dass ich gehe?" fragt Maestro die Menge, die - mit Ausnahme des Bürgermeisters - begeistert von Maestros Possen ist. Wie allen Liebhabern des Gruselfilm-Genres gefällt es ihnen sehr, erschreckt zu werden. Der Bürgermeister bleibt bei seinem Ja. Maestro antwortet, indem er regelrecht in sich zusammenfällt. Es handelt sich hier um das ultimative "Fuck You" eines Teenagers, der bestraft werden soll. "Du willst, dass ich abhaue? Gut, okay! Dann verpisse ich mich eben! Bist du dann zufrieden?"

    Maestro ist weg, aber nur vorübergehend. Als der Bürgermeister das Schloss verlassen will, versperrt Maestros jetzt gigantisches Gesicht ihm die Tür. Der Bürgermeister flieht, bis ins Mark erschrocken, und alles, was von ihm bleibt, ist ein Bürgermeister-förmiges Loch in der Wand.

    "Ghosts" ist eine unglaublich direkte Allegorie an Jacksons Leben und seine Rolle in der Popkultur. Maestro ist ein übernatürlich begabter Exzentriker, der den Kindern der Welt lediglich Freude bringen will und ihnen manchmal einen heilsamen, läuternden Schrecken einjagen möchte, und der sich zugleich mit Erwachsenen auseinandersetzen muss, Spaß-Feinden, denen nicht mehr zu helfen ist. In "Ghosts" ist der Rückzugsort des Maestro ein Bullauge, durch das man einen Blick auf eine fantastische Welt werfen kann, in der die von Erwachsenen aufgestellten Grundsätze keine Gültigkeit haben – zum Beispiel ermüdende Regeln, die besagen, dass Erwachsene und Kinder das Bett nicht teilen dürfen; alles was zählt, ist zu spielen, zu tanzen, und Spaß zu haben.

    Zwar gehen die Credits für das Drehbuch an Stan Winston und Mick Garris, (die sich die Story-Credits mit Jackson und Stephen King teilen), jedoch scheint der Film in Wirklichkeit von Jacksons verwundetem inneren Kind geschrieben zu sein. Es ist ja sogar so, dass alles in Jacksons Karriere seinen tieferen Ursprung in den Verletzungen findet, die ihm als Kind zugefügt wurden. Und dieses Kind hatte das Sagen; der traurige, selbstzerstörerische, weltfremde Erwachsene konnte das nicht bewerkstelligen. Es war Fluch und Segen zugleich für Jackson, zu guter Letzt Rache nehmen zu können für die Schmach, die er als Kind erlitten hat, indem er als Erwachsener sich selbst zum Mythos erhob. Führt man sich seine traumatische Zeit als Mitglied der Jackson 5 vor Augen, gehört nicht viel dazu, sich die Worte des Bürgermeisters, ausgesprochen von seinen älteren Brüdern oder Rüpeln aus der Nachbarschaft, vorzustellen.


    Es gab eine Zeit, als wir ihm jede Marotte verziehen, weil, wie Dave Chappelle es eindrücklich in seiner Show formuliert hat, er "Thriller gemacht hat". Das scheint alles zu entschuldigen. Nun gut, fast alles. Die Welt war ein einziger Spielzeugladen, und Jackson ein Kind mit großen Augen auf einer niemals endenden Shopping-Tour. Wir bejubelten den Mann, dessen Buddy ein Schimpanse war, der sich in seinem Hinterhof ein privates Disneyland errichten und in einer Überdruckkammer schlafen wollte. Uns konnte rein gar nichts aus der Fassung bringen, so lange wie ein Hit auf den anderen folgte.

    Aber als die Hits rarer wurden, sah man Jacksons Eskapaden nicht mehr als exzentrisch an, sondern als krankhaft, verstörend, womöglich sogar kriminell. Als "Ghosts" erschien, waren der süße kleine Junge der Jackson 5 und der schöne, empfindsame junge Mann aus "Thriller" ersetzt worden durch jemanden, den das Publikum nicht mehr wiedererkannte, ein dem Verfall preisgegebenes Opfer der Schönheitschirurgie, das, mit jedem Tag, der verging, zunehmend wie ein lebendes Skelett aussah.


    "Ghosts" wäre anders, sehr viel freundlicher aufgenommen worden, wenn es ein Jahrzehnt früher veröffentlicht worden wäre. Die Zuschauer hätten dem Retro-Touch der Titel, der Anlage der Charaktere, den maskenbildnerischen Ideen Beifall gezollt, obwohl der Film im Ganzen einen klobigen, schwerfälligen und überladenen Eindruck vermittelt. 1996 jedoch, hätte das amerikanische Publikum den Film durch die viel dunklere Brille von Jacksons kürzlich erfolgter Scheidung von Lisa-Marie Presley, Vorwürfen der Kindesbelästigung und seinen unaufhaltsamen Niedergang als Künstler gesehen. Was direkt nach Thriller unschuldig wirkte, schien plötzlich zügellos und morbide, auf eine Art, die Jackson und seine Mitstreiter nie für möglich gehalten hatten.

    In seiner Einführung zu "Slapstick" (aus dem nachher "Slapstick Of Another Kind, the previous Case File" wurde), beschreibt Vonnegut Slapstick als eine "emotionale Autobiografie", bei der der Leser weniger über das reale Leben ihres Verfassers erfährt, als von dem, wie sich das Leben für ihn anfühlte. Bei Michael Jacksons "Ghosts" hat man ebenfalls den Eindruck, dass es sich um eine emotionale Autobiografie handelt, einen fantasiegeladenen, allusionsreichen Einblick in die subjektive Erfahrungswelt eines Menschen, der sich immer als Außenseiter gefühlt hat, sogar in seiner eigenen Haut. "Ghosts" wartet mit einem Happy End auf: Die Dorfbewohner und insbesondere ihre bezaubernden Kinder nehmen Maestro wieder in ihre Mitte auf und schließen ihn in ihre Arme, den Showman und Exzentriker mit einer direkten Verbindung zur spirituellen Welt. In der realen Welt hatte Jackson leider nicht so viel Glück. Er musste früh und unter mysteriösen Umständen sterben, um sein unwiderruflich beschädigtes Image wiederherzustellen.


    http://www.avclub.com/articles/spooktastic-case-file-174-michael-jacksons-ghosts,46847/




    Meine Eindrücke:
    • Michael Jackson verkörpert das Gute und liberale Ideen. Er kämpft gegen Engstirnigkeit und reaktionäres Gedankengut, repräsentiert durch den Bürgermeister mit Hornbrille und im 50er Jahre-Anzug, ein Mann, der direkt der McCarthy-Ära zu entstammen scheint.

    • Er hat sich sehr ernsthaft mit der Idee auseinandergesetzt, dass die Angriffe seiner Widersacher letzten Endes für ihn tödlich sein könnten.

    • Michael Jackson glaubt fest daran, dass sich das Gute durchsetzt, auch wenn er selbst nicht mehr ist. Gerade wenn der Feind zu triumphieren scheint, taucht das Skelett auf und tanzt, und die Energie ist ungebrochen. Deswegen ist Ghosts für mich ein Symbol der Hoffnung.

    • Das Werk überdauert den Künstler. Wie die Großen vor ihm, lebt er in seinen Werken fort.

    • TII sehe ich aus diesen Gründen in einem anderen Licht. Der amerikanische Kabarettist Sam Harris in seinem Vlog: „Michael couldn't do this new tour apparently. He couldn't do it so much, that he had to DIE to not do it.“
    Was Harris mit einer negativen Bewertung verbindet, sehe ich so: "This Is It" hätte nichts Neues gebracht, nicht zu seinem Ruf als Künstler beigetragen und die Chancen waren groß, dass es in einem Fiasko geendet hätte. Denkbar ist, dass er dieses Risiko des Versagens nicht eingehen wollte. Nichts mehr kann ihm jetzt seinen Status als großen Menschen und einzigartigen Künstler nehmen. Vielleicht war ihm das letzten Endes wichtiger als TII.
    Zuletzt geändert von sissy; 02.11.2010, 01:40.

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    • Puh, sissy, das muss ich erst mal sacken lassen. Harter Tobak, obwohl ich vieles davon nachvollziehen kann.

      Aber Danke fürs Recherchieren.

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      • Bisher las ich hier nur mit und sehe (Dank Euch) nun vieles, was Michaels Tanzschritte etc. anbelangt, aus einer anderen Sicht.

        @sissy: Mir blieb nur grad die Luft weg, als ich Deinen letzten Abschnitt las.
        Genau das dachte ich, als ich TII zum ersten Mal im Kino sah.
        Nicht nur ich dachte das - und war noch trauriger als eh schon - aber ein Außenstehender, der ansonsten nichts mit Michael anfangen konnte, sprach es aus. Ich wollte es nicht hören, dazu war es zu früh. Ist schlimm, das überhaupt anzusprechen, aber in meinen Augen ist das die Tatsache schlechthin.

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        • Ach du Schande! Mein Beitrag ... gelöscht!?
          ... mein Herz!

          Ich melde mich in 3 Tagen, sobald ich mich erholt habe.
          Falls mich jemand sucht ---> Legoland!

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          • Michael Jackson verkörpert das Gute und liberale Ideen. Er kämpft gegen Engstirnigkeit und reaktionäres Gedankengut, repräsentiert durch den Bürgermeister mit Hornbrille und im 50er Jahre-Anzug, ein Mann, der direkt der McCarthy-Ära zu entstammen scheint.
            Okay, sissy, sehe ich ähnlich, wobei mir der Begriff 'liberal' ein wenig sauer aufstößt, weil er hierzulande durch das umtriebige Wirken der entsprechenden Partei eine nicht übermäßig sympathische Rolle spielt. Lol

            Er hat sich sehr ernsthaft mit der Idee auseinandergesetzt, dass die Angriffe seiner Widersacher letzten Endes für ihn tödlich sein könnten.
            Glaubst Du wirklich, dass er damals so dachte? Spielst Du auf das Skelett an? Ist dies für Dich ein Symbol todbringender Verfolgung? Soweit würde ich nicht gehen. Für mich stellt es sich eher als ein visuelles Mittel dar, dessen sich die Horror-Branche gern und oft bedient. Die spezielle Besonderheit liegt für mich im Tanz und den weißen Socken, wodurch das Ganze an Originalität gewinnt und schon fast einer Parodie gleicht. Tiefer würde ich an dieser Stelle gar nicht gehen. Vielmehr denke ich, dass MJ - Fan von Specialeffects - die Sache einfach aufpeppen wollte, das damals Machbare um jeden Preis haben wollte. Nicht umsonst waren seine Clips immens teuer!
            Dass diese Widersacher ihm indirekt schadeten, weil sie ihm zu der einen oder anderen Pille mehr verhalfen, war sicher dennoch spätestens nach 92 immer im Hinterkopf. Letztendlich kann man aber, bis auf Murray, kaum jemanden für seinen Tod zur Verantwortung ziehen, da dieser meiner Ansicht nach sehr viel mit ihm selbst und seiner Persönlichkeit zu tun hat. Aber das ist ein anderes Thema und würde hier den Rahmen sprengen.

            Michael Jackson glaubt fest daran, dass sich das Gute durchsetzt, auch wenn er selbst nicht mehr ist. Gerade wenn der Feind zu triumphieren scheint, taucht das Skelett auf und tanzt, und die Energie ist ungebrochen. Deswegen ist Ghosts für mich ein Symbol der Hoffnung.
            Den letzten Satz unterschreibe ich. Meine Ansichten über das Skelett habe ich schon erläutert.

            Das Werk überdauert den Künstler. Wie die Großen vor ihm, lebt er in seinen Werken fort.
            Unbedingt!!!

            TII sehe ich aus diesen Gründen in einem anderen Licht. Der amerikanische Kabarettist Sam Harris in seinem Vlog: „Michael couldn't do this new tour apparently. He couldn't do it so much, that he had to DIE to not do it.“
            Hmm, schwierig. Aus jetziger Sicht natürlich richtig wenn auch traurig. Aber geplant war das Ganze so bestimmt nicht. Ich denke schon, dass er LEBEN wollte, aber ganz tief in ihm drin diese große Angst war, seinen Status als großer Performer zu verlieren oder aber auf der Tour aus gesundheitlichen Gründen zu versagen. Aber selbst diese Angst war ihm sicher nicht neu. An dieser Stelle muss ich immer wieder passen und weiß einfach nicht weiter. Also inwieweit wollte der TII wirklich, wie schätzte er selbst seine Kondition ein, wie groß war seine Angst zu versagen etc. Darüber kann ich wirklich kein Urteil fällen, will sagen, dass ich an dieser Stelle total im Dunkeln tappe.

            Was mich nach wie vor interessiert, ist, wie man auf diese Szene mit den herabfallenden Geistern kam. Ist es 'nur' ein Griff in die dramaturgische Trickkiste oder hat es einen Sinn, der sich mir bis heute nicht erschlossen hat. Ich selbst weiß nur, dass diese Szene erst nach TII eine ganz emotionale Bedeutung erreicht hat. Vorher fand ich es einfach nur sehr sehr schön...
            Zuletzt geändert von mittelmeerkatze; 02.11.2010, 21:07.

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            • Zitat von mittelmeerkatze Beitrag anzeigen
              Okay, sissy, sehe ich ähnlich, wobei mir der Begriff 'liberal' ein wenig sauer aufstößt, weil er hierzulande durch das umtriebige Wirken der entsprechenden Partei eine nicht übermäßig sympathische Rolle spielt. Lol
              'Liberale Ideen': Ich habe den Begriff in seiner ursprünglichen Bedeutung verwendet, im Sinn von 'freiheitsliebend' eine aufgeklärte, bewegliche Einstellung, die sich durch Toleranz gegenüber dem Andersartigen auszeichnet und gegen jede Form von Starrheit richtet. 'Liberal' sehe ich auch als Gegenbegriff zu 'fundamentalistisch'.

              Die amerikanische Gesellschaft ist für Europäer sehr konservativ geprägt. Gleichgeschlechtliche Paare werden in der Öffentlichkeit weitestgehend gemieden, ein Coming-Out als homosexueller Politiker bedeutet das politische Ende der Karriere. Unterschwellig ist immer noch Rassismus in der Bevölkerung vorhanden. Evangelikale Christen dort sehen sich als Hüter des wahren Christentums und des wahren Amerika.

              Das Entsetzen über die liberale Gesellschaft liegt darin begründet, "dass die individuelle Freiheit die (einfachen) Menschen dazu verleite, „alles“ in Frage zu stellen, was dann die Gesellschaft insgesamt zerstören würde." (Leo Strauss). Und davor hatten sie Angst.

              Es gibt viele Vorwände, die Freiheit zu beschneiden, und viele Menschen fühlen sich durch die Andersartigkeit anderer Menschen bedroht.

              Er hat sich sehr ernsthaft mit der Idee auseinandergesetzt, dass die Angriffe seiner Widersacher letzten Endes für ihn tödlich sein könnten.
              Glaubst Du wirklich, dass er damals so dachte? Spielst Du auf das Skelett an? Ist dies für Dich ein Symbol todbringender Verfolgung?
              Ohne das Thema Eigenverantwortung aus den Augen zu verlieren, sage ich:
              Ja, ich denke, dass ihm bewusst war, dass es seinen Gegnern ernst war. Er war den konservativen und fundamentalistischen Kräften in Justiz, Medien und Politik, repräsentiert durch Tom Sneddon, Diane Dimond, Maureen Orth, später Gloria Allred, Peter King etc. ein Dorn im Auge.
              Das war ihm klar, und so beginnt "Dom Sheldon", veröffentlicht 1995 mit: "They wanna get my ass, Dead or alive".

              Wie radikal seine Gegner sind, konnte man 1:1 auf TMZ verfolgen, wo am 25.6.2009, nach Bekanntgabe seiner Einlieferung ins UCLA, unzählige hasserfüllte Kommentare zu lesen waren.

              Das Skelett passt in diesen Shortfilm, es hat, wie du treffend sagst, was von Parodie, Verfremdung auf humorvolle Art. Der Film sollte ja auch unterhalten.

              Wenn wir die entsprechende Szene unterschiedlich wahrnehmen, finde ich das nicht schlimm.
              Es ist nur ein Bauchgefühl, aber für mich ist die Hauptaussage des Films die, dass es möglich ist, ihn (und er spricht eindeutig von sich selbst) physisch zu vernichten - aber er ist nicht tot, seine Ideale und sein Spirit leben weiter.

              Aber geplant war das Ganze so bestimmt nicht. Ich denke schon, dass er LEBEN wollte, aber ganz tief in ihm drin diese große Angst war, seinen Status als großer Performer zu verlieren.
              Nein, an einen Plan glaube ich auch nicht, allerdings an große Vorbehalte und ein tiefes Unbehagen, was dieses Projekt betraf.

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              • Wenn wir die entsprechende Szene unterschiedlich wahrnehmen, finde ich das nicht schlimm.
                Ich auch nicht. Im Gegenteil. Es macht die Sache doch erst interessant.

                Für mich ist dieser Thread eine Oase, wahrlich! Wir können uns austauschen, gegensätzlicher Meinung sein, ohne dass sich irgendjemand verletzt fühlen muss. Allerdings würde ich mir eine regere Beteiligung wünschen. Gel bifjana, hazel und Ihr anderen?

                Es ist nur ein Bauchgefühl, aber für mich ist die Hauptaussage des Films die, dass es möglich ist, ihn (und er spricht eindeutig von sich selbst) physisch zu vernichten -
                Das sehe ich ganz anders. MJ tritt zwar selbst als Hauptfigur in Szene, steht aber eher stellvertretend für viele, die sich missverstanden fühlen, gejagt werden auf Grund von Andersartigkeit, krankhaft beneidet werden oder einfach nur gehasst werden ohne zu benennendes klares Motiv. Ich denke also, es ging ihm hier eher um die Sache selbst als um seine eigene Person. Ich weiß nicht mehr, wer es geschrieben hat (Sorry). Aber jemand assoziierte auf Grund des Kostüms sofort D'artagnan. Finde ich ziemlich treffend, da diese Figur stellvertretend für Gerechtigkeit steht.

                Is This Scarry entstand übrigens schon 92. Da war ja die Welt des Michael Jackson noch so halbwegs in Ordnung. Erfahrungen mit Tom Sneddon hatte er da noch nicht sammeln müssen.

                Konzipiert war dieser Song in eine ganz andere Richtung, nämlich wirklich als Soap-Musik. Kann es sein, dass er später den Text umschrieb???

                Seine ganz persönlichen Kränkungen und Schmerzen verarbeitete er mMn in anderen Songs wie Stranger in Moscow z. B. Für mich der persönlichste (übrigens für mich viel persönlicher als das hochgelobte Speechless) und einer der schönsten Songs schlechthin. Alles andere, was in Richtung Vorverurteilung und Ignoranz geht, verarbeitete er mMn so, dass es eine gesellschaftliche Dimension erreichte, die weit über seine eigenen persönlichen Befindlichkeiten hinausging. Schöne Beispiele sind We've Had Enough oder auch Man In The Mirror oder auch Money. Wenn man diese Songs hört, hört man Leidenschaft wachzurütteln. Man hört es in seiner Stimme, am Aufbau der Songs, an allem!

                Ich finde Deine These aber trotzdem berechtigt, da ich denke, dass ohne seine eigenen Erfahrungen mit seinen Hatern dieser Song wohl so nicht entstanden wäre.
                Zuletzt geändert von mittelmeerkatze; 03.11.2010, 22:57.

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                • "Paramount Pictures had signed a contract with Michael to write a horror song for the film Addams Family Value released in 1993 and to promote the film, so Michael wrote Is It Scary, but it never got used for the soundtrack due to contract issues."

                  Ich hab mir gerade mal auf wiki etwas zur Adams Family durchgelesen...auch interessant sind die parallelen von diesem Film zu Ghosts. http://de.wikipedia.org/wiki/The_Addams_Family

                  Auszüge aus wiki: Die altehrwürdige Familie Addams wohnt in einer heruntergekommenen viktorianischen Villa, deren Garten eine Mischung aus Friedhof und Sumpf ist. (..)

                  Die meisten Nachbarn der Addams sind allerdings wenig verständnisvoll. Innerhalb der umgebenden Gemeinschaft werden die Addams als seltsam und gefährlich betrachtet. Sowohl Serie als auch Kinofilme befassen sich mit Außenstehenden, die versuchen, das Verhalten der Familie zu verstehen und zu "korrigieren" und am Ende frustriert und verängstigt sind von den Dingen, die die Addams amüsieren. Die Addams wiederum stellen genau das Gegenteil dar und sind oft geschockt und verängstigt von den Tätigkeiten ihrer Mitmenschen.


                  Wahrscheinlich konnte sich Michael auch in gewisser Weise mit der Adams Family identifizieren, als er den songtext schrieb. Ich wüsste jetzt auch gerne, ob er den Text später, als er für Adams Family nicht benutzt wurde, nochmal änderte...

                  I'm gonna be
                  Exactly what you gonna see
                  So did you come to me
                  To see your fantasies
                  Performed before your very eyes
                  A haunting ghostly treat
                  The ghoulish tricery
                  And spirits dancing in the night

                  But if you come to see
                  The truth of purity
                  It's here inside a lonely heart

                  (...)

                  Am I scary for you
                  You know that stranger is you
                  Am I scary for ya
                  Masquerade the heart
                  Is the heart of burning souls

                  Just not what you see girl in me
                  'Cos the heart reveals the proof
                  Like a mirror reveals the truth

                  See the evil one is you

                  (..)
                  Is it scary for you
                  I'm tired of being abused
                  You know you're scaring me too

                  I think the evil is you


                  ....bei diesen Textteilen könnte ich mir auch gut vorstellen, dass sie nach 1993 geschrieben wurden....

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                  • Hallo ihr!

                    Wollte nur mal sagen, dass ich eure betrachtungen zu Ghost sehr mag, sehr toll, wie da in die tiefe gegangen wird! Danke!!
                    Ich lese die ganze zeit mit, bin aber irgendwie nicht in der lage mich einzubringen, obwohl doch grade Ghost ein thema ist, was ich sehr gerne mag, allein vom genre her, ganz abgesehen von Michaels bearbeitung.

                    With L.O.V.E and respect
                    Lg rip.michael

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                    • making of ghosts

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                      • Gemäß dem "Making of..." geht es also um Eifersucht, Scheinheiligkeit und Mißverständnis.
                        Auch wenn Michael diese Attribute verallgemeinert, sind autobiographische Parallelen unübersehbar...
                        der Einsiedler und sein Faible zu Kindern, der 'gemeine' Mob, der ausschließlich aus
                        verärgerten Eltern besteht, der 'Mayor' usw. usf...

                        Lt. Stan Winston, der übrigens 2008 verstarb, soll die in Ghost enthaltene
                        Doppeldeutigkeit nicht beabsichtigt und die Story geschrieben gewesen sein,
                        bevor die Anschuldigungen gegen Michael aufkamen...

                        ... on 9th April 1994 Winston confirmed he was negotiating with Jackson to work on Ghost, originally titeled 'Is it scary'...
                        Hm?!
                        Das kann ja nicht so ganz stimmt, denn die ersten Vorwürfe begannen bereits 1993
                        und die Figur des 'Mayor' wurde sogar später erst hinzugefügt. D.h. der Bürgermeister
                        stellt ein Gegenstück dar... entweder zu den Medien oder dem Rechtssystem, welches
                        hier durch einen Mann (Mayor = Sneddon) versinnbildlicht wird.


                        Zitat von mittelmeerkatze Beitrag anzeigen
                        Kannst Du das, wenn möglich, etwas ausführlicher beschreiben? (Ich weiß, wie schwer das ist, geht mir nicht anders...wie soll man Tanz beschreiben und das was er transportiert?)
                        Abgesehen von Michaels Solo-Tanzbewegungen und seinem Gesichtsausdruck (beides
                        wirkt nahezu martialisch) fällt es mir schwer anhand der tanzenden Körper und der
                        Gruppenchoreographie i-eine Botschaft zu erkennen.
                        Was ich in erster Linie meinte, sind Dinge, wie das Ortschild 'Normal Valley', der
                        harmlose Mob, der 'Mayor', die Kinder, usw.

                        Obwohl Michael etwas Innovatives, noch nie dagewesenes schaffen wollte, wird Ghost
                        oft mit Thriller verglichen... Natürlich hatten sich die Verfahren der 'Visual effects'
                        verbessert, aber außer Technik und Gruppenchoreo ist leider nichts neu... nur neu ver-
                        packt.
                        Michael setzte stets auf Altbewährtes, auf Tradition...
                        'Know his work, know the man'.

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                        • Zitat von Xydalona
                          ... Ich sehe da, ehrlich gesagt, keine Parallelen, eher zwei vollkommen gegensätzliche Geschichten.
                          ... da gebe ich dir vollkommen recht.
                          Den Ausdruck 'Parallele' verwendete ich hier lediglich in Bezug auf Ghost und Michaels Biographie.
                          Auch wenn beide Kurzfilme vom Inhalt her grundverschieden sind, kommt es, in den Köpfen
                          der Leute, zu einer Gegenüberstellung... Thriller vs. Ghost. Sogar hier im Forum wird verglichen.

                          Natürlich gefällt mir 'Ghost'... die Gruppenchoreographie und die 'Visual effects' sind brilliant...
                          Nur war es für mich damals, als die Premiere auf Sat1 lief, ein Abklatsch von Thriller, sonst nix.


                          Und bevor es zu i-welchen Fehldeutungen kommt...
                          Ich liebe und achte Michael...

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                          • Zitat von mittelmeerkatze Beitrag anzeigen
                            Für mich ist dieser Thread eine Oase, wahrlich! Wir können uns austauschen, gegensätzlicher Meinung sein, ohne dass sich irgendjemand verletzt fühlen muss.
                            Ich kann mich momentan nur schlecht auf Michaels Performance einlassen, daher nicht wirklich zum Thema beitragen. Aber da hast Du wirklich den Kern getroffen, liebe MMK! Wenn ich hier bin, schaue ich als erstes in diesen Thread und tanke ein wenig auf.

                            Kommentar


                            • "Rock with you" in Kansas (BWT)

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                              Ich bin hin- und hergerissen, ob ich dieses Video, das mir gerade zufällig ins Auge gefallen ist, hier oder doch lieber im Sexy-Thread posten soll.

                              Bin ganz hin und weg und noch gar nicht in der Lage einen Interpretationsversuch zu starten.
                              Michael erscheint mir vollkommen entspannt und in seinem Element. Mehrmals bricht er fast in Lachen aus.
                              Hat sich eigentlich inzwischen geklärt, was dieser "Batay"- oder "Baday"-Ruf bedeutet?

                              Relax your mind and enjoy! Vielleicht fällt ja interpretationsmäßig jemand mehr dazu ein als mir.
                              Zuletzt geändert von CaroSebi; 21.11.2010, 22:02.

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                              • Lol, der Sexy-Thread wäre sicher auch gut gewählt. Deshalb danke, dass Du den Clip lieber hier eingestellt hast.

                                Wobei gerade dieser Clip es schon in sich hat, was das Interpretieren angeht. Er ist so wahnsinnig perfekt, hat sichtlich Spaß an der Performance, sieht toll aus, singt einen meiner Lieblingssongs...

                                Diese geschmeidigen Bewegungen..wow, die zeigen mir immer wieder aufs neue, dass ihm tänzerisch niemend das Wasser reichen konnte.

                                Schau nur ab 2:20! Einfach unnachahmlich!!!

                                Damals war er auch in den USA noch ein gern gesehener Gast. Zu dieser Zeit konnte ihn nichts und niemand aufhalten. Die 80 er gehörten ganz ihm, und das zurecht. Jegliche Sorgen oder aufziehende Gewitterwolken schienen in unendlicher Ferne zu liegen, ja niemals aufziehen zu wollen. Wer hätte damals je gedacht, wie sich das Blatt mal wenden könnte? Doch kein Mensch, oder?

                                Der BAD-Michael ist für mich so etwas, was ich mir immer gerne anschaue, mich an dieser ungeheuren Strahlkraft erfreue, die dieser Mann besaß.

                                Ich selbst habe damals immer gedacht: Dieser Mann ist einfach unerreichbar und in Sphären, die kaum jemand erreichen konnte!

                                Erst später, wärend der HIStory-Tour, wurde er für mich greifbar, weil verletzlich - wenn das alles auch traurig war. Deshalb ist mir der HIStory-Michael der liebste, auch was seine Songs betrifft, die für mich die stärksten überhaupt waren, auch wenn er sie leider nicht mehr live darbot.

                                Aber dennoch war er in jeder Ära künstlerisch absolut ein Ausnahmetalent!

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