My Year Of Flops Spooktastic Case File #174: “Michael Jackson’s Ghosts”
Ich möchte über Michael Jackson und seinen Kurzfilm "Ghosts" aus 1996 sprechen. Vielen ist "Ghosts" unbekannt. Es scheint, als ob von Jacksons Leben und Karriere jedes noch so kleine Detail nach seinem Tod, Märtyrertum - posthume Rehabilitation - Wiederherstellung seiner Unschuld - ausgegraben wurde – mit Ausnahme von "Ghosts". Ich habe nur davon erfahren, als ich "On Michael Jackson" der Pulitzer-Preisträgerin Margo Jefferson las, die sich auf faszinierende Weise dem ungebrochenen Mythos und der komplexen Persönlichkeit der Pop-Ikone genähert hat. Obwohl "Ghosts" von einem der größten Stars des 20. Jahrhunderts stammt, hat es den Film in den USA nie auf DVD oder VHS gegeben, lediglich als VCD ist sie mir noch untergekommen, ein Format, das heutzutage mit keinem Wiedergabegerät mehr abspielbar ist. Es ist wahr, “Ghosts” lag im Ranking in einigen Ländern vor Stephen King’s Thinner, aber es ist schon ein Absturz wenn man sich vor Augen führt, dass George Lucas als Executive Producer und Francis Ford Coppola als Regisseur für diesen Film vorgehen waren, der mit großem Budget als 3-D-Kurzfilm für Disneyland produziert werden sollte.[Hier fehlen mir die Hintergrundinfos, korrigiert mich, wenn das nicht stimmt]
Aber wir befinden uns im Jahr 2010. Glücklicherweise haben wir das Internet, und nichts geht wirklich verloren, noch nicht mal die kleineren, späteren Kurzfilme Michael Jacksons, und ich fand ihn auf Youtube. Lieber Leser, lassen Sie ihn uns gemeinsam anschauen und wir werden das miteinander teilen, was ein mit mir befreundeter Therapeut einen "Prozessablauf" zu nennen pflegte.
Am Beginn von "Ghosts" steht etwas, das aussieht wie ein übrig gebliebenes Set eines 1930er Horror-Streifens der Universal-Studios. Jackson interessiert sich nicht für etwas, er ist besessen davon, und wenig fasziniert ihn so sehr wie das einstige Hollywood. In einer der traurigeren Episoden des reißerischen Leseclub-Bestsellers "The Michael Jackson Tapes" wird bekannt, dass Jackson darauf bestand, dass in jedem der Hotels, in denen er Gast war, ein riesiges Shirley Temple-Poster an der Wand zu hängen hatte. In jedem. So überrascht es nicht, dass "Ghosts" eine bewusst altmodische Anmutung hat, es wirkt wie das Produkt eines Mannes, für den das Horror-Genre genauso gut zu Ende hätte sein können mit "I Was A Teenage Werewolf" und nicht vulgärer wurde, gemeiner, und weniger unschuldig, bis es schließlich Dinge umfasste, die einem die Haare zu Berge stehen lassen, wie Menschenversuche an Teenagern oder nackte Frauen.
Margo Jeffersons Essay schildert brillant die Eindringlichkeit, mit der der Film das Selbst-Bild Jackson wiedergibt, als jemand mit großen Augen, unschuldig wie ein Kind, verfolgt von einer finsteren Erwachsenenwelt. Wieso verurteilen wir Menschen einzig und allein deswegen, weil sie exzentrisch sind, sonderbar aussehen oder mit prä-pubertären Jungen, mit denen sie nicht verwandt sind, in einem Bett schlafen? Diese Befürchtungen werden bereits in einem kurzen Dialog am Anfang des Films erkennbar, als zwei entzückende Kinder eine Gruppe von Ortseinwohnern, die sich auf den Weg zum unheimlichen Anwesen des Maestro (Jackson) gemacht haben, fragen: "Wieso lassen wir ihn nicht in Ruhe?" "Er hat niemandem wehgetan!" Die Antwort wird gegeben, als der Bürgermeister, jemand der verdächtig aussieht und sich anhört wie Michael Jackson als Inkarnation des Bösen, zischt: "Er ist verrückt. In unserer Stadt ist kein Platz für Verrückte."
Jackson hatte gerade Vorwürfe, er habe Kinder belästigt, abgewehrt, als "Ghosts" 'released' wurde. Angesichts dieser ungünstigen Konstellation ist es, gelinde gesagt, ein wenig beunruhigend, dass der Ausgangspunkt des Films ein kleiner Junge ist, der Behauptungen über einen "Spinner" aufstellt, welcher in einem Haus lebt, das einem gigantischen, gruseligen Vergnügungspark ähnelt und der mit Geistern und anderen übernatürlichen Kreaturen herumtollt. (Dies geht soweit, dass am Tor zu Maestros Anwesen ein älterer Junge zu einem jüngeren meint: "Selber schuld, du Blödmann. Du konntest eben deine Klappe nicht halten"). Jacksons berühmt-berüchtigte Neverland Ranch war seine Version von Disneyland. Der Unterschlupf des Maestro ist eher eine Art unheimliches Spukschloss.
Obwohl Sets und Musik Reminiszenzen an die Blütezeit des Horrorfilms sind, repräsentieren die Dorfbewohner 50er Jahre Sitcom-Typen, langweilige Beispiele der Verklemmtheit der Vororte. In ihren Reihen ein junger Mos Def, der jedoch selten zu mehr berufen ist, als sich vor den übernatürlichen Vorgängen zu fürchten, und zwar so, dass selbst Stepin Fetchits* Geist wahrscheinlich sagen würde "Mein Gott, reiß dich doch mal zusammen." Die Gruppe bewegt sich langsam und bedächtig durch das Anwesen, wo sie dem mysteriösen Maestro begegnen.(*Stepin Fetchit: Synonym für einen simplen, servilen Schwarzen in US-Filmen)
In einem schrillen, aufschlussreichen Anflug kreativer Schizophrenie, macht Jackson in der Rolle eines fetten weißen Mannes den mysteriösen Maestro runter. Die Bösewicht-Inkarnation Jacksons drängt Maestro, die Stadt zu verlassen, zuliebe dessen, was gut und richtig in der Welt ist. Der Dialog in "Ghosts" ist auf fast schon verbotene Art elementar: Niemand bleibt nebulös, wenn es gilt, ganz rohe, primitive Empfindungen zu äußern. Wenn der Bürgermeister also sagt: "Du bist ein Spinner. Du bist verrückt. Ich mag dich nicht", heißt das nichts anderes, als dass der Bürgermeister davon überzeugt ist, Jackson sei ein Spinner, verrückt, und dass er ihn nicht mag.
Maestro schlägt eine Konfrontation vor, bei der er dem Bürgermeister einen Schrecken einjagen will. Der finstere inkarnierte Vertreter der Repression will sich nicht darauf einlassen. Während die anderen Dorfbewohner sich an Jacksons Possen und lustigen Grimassen erfreuen, erwidert der Bürgermeister nur mit einem "Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe, Freaky Boy. Es wird Zeit, dass du gehst". Nach siebeneinhalb Minuten, in denen in erster Linie die Dorfbewohner durch gigantische Sets gehen und Stellvertreter den Fall Michael Jackson in der Art von Schulhof-Balgerei darstellen - er ist komisch, merkwürdig, ein Spinner, und es ist nicht seine Ding, die Leute mit seiner fürchterlichen, Horror-Maske, die sich Gesicht nennt, zu erschrecken – kommt das Ganze ins Rollen. Nach einigem harmlosen Geplänkel reißt sich Maestro seinen Kiefer herunter, zieht sich die Gesichtshaut ab, und ein Schädel kommt zum Vorschein. Durch das Abnehmen seines Gesichts macht Jacksons unheimlicher Rattenfänger das, was der Sänger, der sich selbst zutiefst verabscheute, zeitlebens versucht hat. Aber anstatt sich in eine völlig neue Person zu verwandeln, setzt er sein altes Gesicht wieder auf und lässt die "Familie" erscheinen, eine Ansammlung tanzender Geister.
Um 1996 hatte Jackson fortwährend mit den Geistern seines frühen Ruhms zu kämpfen, Erfolg und Schönheit. Was soll noch kommen, wenn jemand das weltweit erfolgreichste Album veröffentlicht hat und der bekannteste Mensch auf dem Planeten ist? Und so erscheint es absurd, "Ghosts" mit einer Anmutung und Makeup-Design auszustatten, die einen schamlosen, billigen Abklatsch von "Thriller" darstellen. Es gibt sogar einen Untoten in roter Lederjacke, der eine Art missglückte Hommage an Jacksons triumphalstes Musikvideo darstellt. Anstatt das Publikum an Jacksons vergangene Zeiten zu erinnern, führt es ihm letztlich nur vor Augen, wie tief er gefallen ist.
Als "This Is It" herauskam, erwarteten viele der Kritiker ein kaputtes, drogengezeichnetes, zombieähnliches Drogenopfer zu sehen, das so weggetreten war, dass es sich kaum auf den Beinen halten würde. Sie kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus und waren erfreut, dass Jackson sogar im Angesicht des Todes, voller Selbstzweifel und einem Körper voller Pillen, ein dynamischer, glänzender Performer sein konnte. Natürlich konnte er immer noch seine Leistung auf der Bühne bringen, sogar wenn die Muse ihn nicht küsste, und es war offensichtlich, dass er sich seine einstmals elektrisierende Energie für die Konzerte aufsparte, und sie nicht während der Proben vergeudete. Er ist eben Michael fucking Jackson. Seit früher Kindheit wurde er darauf trainiert, unter allen denkbaren Umständen seine Leistung auf der Bühne abzuliefern. Selbst wenn er weit unter seinen Möglichkeiten blieb, war Jackson immer noch ein phänomenaler Performer. Dies gilt auch für "Ghosts". Obwohl die Dialoge hölzern sind, das Konzept kitschig, und die schauspielerische Leistung amateurhaft ist, erwachen Jackson und der Film während der längeren Darbietungen von "2Bad", "Ghosts" und "Is It Scary" zum Leben.
"Ghosts" hat zwei Hauptmerkmale, die den Film bemerkenswert machen, und die über den einst magischen, dann hoffnungslos degradierten Mann im Titel hinausgehen: Die Special Effects und die maskenbildnerische Gestaltung der Geister, für die Regisseur Stan Winston verantwortlich zeichnete, und Michael Jacksons Musik. Die Songs in "Ghosts" stammen alle von HIStory und Blood On The Dance Floor. Zwar gibt es keinen mit Thriller vergleichbaren Mega-Hit, aber ich mag "Is It Scary" durchaus, und "2 Bad" ist eine lebendiger, spritziger Kurztrip durch Jacksons alles umfassende Paranoia – seine Musik und sein Tanz ermöglichen es Jackson, das Gefühlsspektrum eines Erwachsenen zu erkunden, das der kindgleichen Person, die er verkörperte, fremd war. Was seine öffentlichen Auftritte anging, war Jackson oft darauf reduziert, einen spacigen, abgehobenen Peter Pan zu spielen, aber in seinen Liedern und seinem Tanz konnte er wütend, sexuell, paranoid und voller Aggression sein. Er konnte ein Mann sein, und kein ewiger Junge.
Nach einer endlosen Gesangs- und Tanzeinlage zu "2 Bad" reißt sich Jackson noch einmal das Gesicht herunter und wird diesmal zu einem richtigen Skelett, als er sich in Vampir-Manier durch "Is It Scary" hindurchtanzt. Für die Person des Maestro und den Film ist dies ein seltsam befreiender Moment. Zeitlebens war Jackson nie besonders überzeugend, ob es nun seine Filme oder sein eigenes Leben anging. Als tanzendes Skelett jedoch scheint er einen eigentümlichen Zen-Status erreicht zu haben. Eine Ikone, die verzweifelt versucht, aus ihrer Haut herauszukommen und jemand anderes sein zu wollen, scheint auf merkwürdige Weise bei sich selbst zu sein, als sie ein furchterregendes Geschöpf verkörpert, das keine komplizierte Hülle hat, derer sich schwer zu entledigen ist.
"Ghosts" kommt langsam daher, zum einen, weil der 40-Minuten-Kurzfilm auf einem Stoff basiert, der in 10 Minuten erzählt wäre, zum anderen, weil Winston sicherstellen will, dass jeder ausgiebigst seine ausgefeilten Ideen, was Kostüme und Maskenbild angeht, würdigen kann. "Ghosts" vermittelt weniger den Eindruck einer klassischen Erzählung als den eines seltsamen Traumes, insbesondere, wenn Maestro sich in einen riesigen, werwolfähnlichen Untoten verwandelt, dann in flüssiges Quecksilber, bevor er den Körper des Bürgermeisters, seines Erzfeindes besetzt und ihn zwingt, Boogie zu tanzen. Jackson ist nur dann frei, wenn er tanzt. Die Freude, wenn er herumwirbelt, ist ansteckend, sogar wenn unförmige Fatsuits und Schichten von weißer Camouflage auf ihm lasten. "Wer ist jetzt der Freak? Ein freakiger Junge in einer Freak-Show" so verspottet Maestro die Visage des Bürgermeisters, die jetzt unheimlich und dämonenhaft wirkt.
"Nun, wollt ihr immer noch, dass ich gehe?" fragt Maestro die Menge, die - mit Ausnahme des Bürgermeisters - begeistert von Maestros Possen ist. Wie allen Liebhabern des Gruselfilm-Genres gefällt es ihnen sehr, erschreckt zu werden. Der Bürgermeister bleibt bei seinem Ja. Maestro antwortet, indem er regelrecht in sich zusammenfällt. Es handelt sich hier um das ultimative "Fuck You" eines Teenagers, der bestraft werden soll. "Du willst, dass ich abhaue? Gut, okay! Dann verpisse ich mich eben! Bist du dann zufrieden?"
Maestro ist weg, aber nur vorübergehend. Als der Bürgermeister das Schloss verlassen will, versperrt Maestros jetzt gigantisches Gesicht ihm die Tür. Der Bürgermeister flieht, bis ins Mark erschrocken, und alles, was von ihm bleibt, ist ein Bürgermeister-förmiges Loch in der Wand.
"Ghosts" ist eine unglaublich direkte Allegorie an Jacksons Leben und seine Rolle in der Popkultur. Maestro ist ein übernatürlich begabter Exzentriker, der den Kindern der Welt lediglich Freude bringen will und ihnen manchmal einen heilsamen, läuternden Schrecken einjagen möchte, und der sich zugleich mit Erwachsenen auseinandersetzen muss, Spaß-Feinden, denen nicht mehr zu helfen ist. In "Ghosts" ist der Rückzugsort des Maestro ein Bullauge, durch das man einen Blick auf eine fantastische Welt werfen kann, in der die von Erwachsenen aufgestellten Grundsätze keine Gültigkeit haben – zum Beispiel ermüdende Regeln, die besagen, dass Erwachsene und Kinder das Bett nicht teilen dürfen; alles was zählt, ist zu spielen, zu tanzen, und Spaß zu haben.
Zwar gehen die Credits für das Drehbuch an Stan Winston und Mick Garris, (die sich die Story-Credits mit Jackson und Stephen King teilen), jedoch scheint der Film in Wirklichkeit von Jacksons verwundetem inneren Kind geschrieben zu sein. Es ist ja sogar so, dass alles in Jacksons Karriere seinen tieferen Ursprung in den Verletzungen findet, die ihm als Kind zugefügt wurden. Und dieses Kind hatte das Sagen; der traurige, selbstzerstörerische, weltfremde Erwachsene konnte das nicht bewerkstelligen. Es war Fluch und Segen zugleich für Jackson, zu guter Letzt Rache nehmen zu können für die Schmach, die er als Kind erlitten hat, indem er als Erwachsener sich selbst zum Mythos erhob. Führt man sich seine traumatische Zeit als Mitglied der Jackson 5 vor Augen, gehört nicht viel dazu, sich die Worte des Bürgermeisters, ausgesprochen von seinen älteren Brüdern oder Rüpeln aus der Nachbarschaft, vorzustellen.
Es gab eine Zeit, als wir ihm jede Marotte verziehen, weil, wie Dave Chappelle es eindrücklich in seiner Show formuliert hat, er "Thriller gemacht hat". Das scheint alles zu entschuldigen. Nun gut, fast alles. Die Welt war ein einziger Spielzeugladen, und Jackson ein Kind mit großen Augen auf einer niemals endenden Shopping-Tour. Wir bejubelten den Mann, dessen Buddy ein Schimpanse war, der sich in seinem Hinterhof ein privates Disneyland errichten und in einer Überdruckkammer schlafen wollte. Uns konnte rein gar nichts aus der Fassung bringen, so lange wie ein Hit auf den anderen folgte.
Aber als die Hits rarer wurden, sah man Jacksons Eskapaden nicht mehr als exzentrisch an, sondern als krankhaft, verstörend, womöglich sogar kriminell. Als "Ghosts" erschien, waren der süße kleine Junge der Jackson 5 und der schöne, empfindsame junge Mann aus "Thriller" ersetzt worden durch jemanden, den das Publikum nicht mehr wiedererkannte, ein dem Verfall preisgegebenes Opfer der Schönheitschirurgie, das, mit jedem Tag, der verging, zunehmend wie ein lebendes Skelett aussah.
"Ghosts" wäre anders, sehr viel freundlicher aufgenommen worden, wenn es ein Jahrzehnt früher veröffentlicht worden wäre. Die Zuschauer hätten dem Retro-Touch der Titel, der Anlage der Charaktere, den maskenbildnerischen Ideen Beifall gezollt, obwohl der Film im Ganzen einen klobigen, schwerfälligen und überladenen Eindruck vermittelt. 1996 jedoch, hätte das amerikanische Publikum den Film durch die viel dunklere Brille von Jacksons kürzlich erfolgter Scheidung von Lisa-Marie Presley, Vorwürfen der Kindesbelästigung und seinen unaufhaltsamen Niedergang als Künstler gesehen. Was direkt nach Thriller unschuldig wirkte, schien plötzlich zügellos und morbide, auf eine Art, die Jackson und seine Mitstreiter nie für möglich gehalten hatten.
In seiner Einführung zu "Slapstick" (aus dem nachher "Slapstick Of Another Kind, the previous Case File" wurde), beschreibt Vonnegut Slapstick als eine "emotionale Autobiografie", bei der der Leser weniger über das reale Leben ihres Verfassers erfährt, als von dem, wie sich das Leben für ihn anfühlte. Bei Michael Jacksons "Ghosts" hat man ebenfalls den Eindruck, dass es sich um eine emotionale Autobiografie handelt, einen fantasiegeladenen, allusionsreichen Einblick in die subjektive Erfahrungswelt eines Menschen, der sich immer als Außenseiter gefühlt hat, sogar in seiner eigenen Haut. "Ghosts" wartet mit einem Happy End auf: Die Dorfbewohner und insbesondere ihre bezaubernden Kinder nehmen Maestro wieder in ihre Mitte auf und schließen ihn in ihre Arme, den Showman und Exzentriker mit einer direkten Verbindung zur spirituellen Welt. In der realen Welt hatte Jackson leider nicht so viel Glück. Er musste früh und unter mysteriösen Umständen sterben, um sein unwiderruflich beschädigtes Image wiederherzustellen.
http://www.avclub.com/articles/spooktastic-case-file-174-michael-jacksons-ghosts,46847/
Meine Eindrücke:
- Michael Jackson verkörpert das Gute und liberale Ideen. Er kämpft gegen Engstirnigkeit und reaktionäres Gedankengut, repräsentiert durch den Bürgermeister mit Hornbrille und im 50er Jahre-Anzug, ein Mann, der direkt der McCarthy-Ära zu entstammen scheint.
- Er hat sich sehr ernsthaft mit der Idee auseinandergesetzt, dass die Angriffe seiner Widersacher letzten Endes für ihn tödlich sein könnten.
- Michael Jackson glaubt fest daran, dass sich das Gute durchsetzt, auch wenn er selbst nicht mehr ist. Gerade wenn der Feind zu triumphieren scheint, taucht das Skelett auf und tanzt, und die Energie ist ungebrochen. Deswegen ist Ghosts für mich ein Symbol der Hoffnung.
- Das Werk überdauert den Künstler. Wie die Großen vor ihm, lebt er in seinen Werken fort.
- TII sehe ich aus diesen Gründen in einem anderen Licht. Der amerikanische Kabarettist Sam Harris in seinem Vlog: „Michael couldn't do this new tour apparently. He couldn't do it so much, that he had to DIE to not do it.“
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