Das proud magazin hat eine Albumkritik veröffentlicht:
Michael – so all hell, run tell, the king has risen!
Was ist der größte Business Move eines Künstlers? Besteht er darin, mit Abstand die meisten Preise zu gewinnen, erfolgreicher als die Fab 4 zu sein, den höchstdotierten Plattenvertrag aller Zeiten zu unterschreiben, die Tochter des anderen Kings zu knallen, mehr als 800 Millionen Tonträger zu verkaufen, Maßstäbe zu setzen oder Einfluss auf zahllose Künstler zu nehmen und sie zu inspirieren? Nein.
Der größte Business Move besteht darin, den Sony/ATV Katalog zu kaufen. Dies ist der gewaltigste und gefährlichste Move, den man machen kann, denn hey: Als Schwarzer (Google-Bilder: Vitiligo) die Leistungsschutzrechte von über 100.000 Songs etlicher Künstler, wie der übrig gebliebenen Fab 2 (Hallo I-Tunes!), Pink, BEP, Kanye West, Kraftwerk, Sly Stone, Country Songs and many effin more zu besitzen, ist Grund genug für die weißen Neokonservativen aus aller Welt, ihn in den Bankrott treiben zu wollen, wiederholt medial niederzumachen und des größten Rufmords der Geschichte zu bezichtigen.
Laut Reuters ist die Beteiligung von MJ an Sony „eine Lizenz zum Geld drucken“ oder wie LL Cool J es ausdrückt: „Ain’t no question on who’s the boss. So when I give orders I can talk real soft.“ Mithilfe eines Deals zwischen dem MJ Estate und Sony wurde nun posthum sein erstes Album seit 2001 veröffentlicht. Durch Produktionen von Tricky, Teddy Riley, Angelikson, Neff-U, John Mcclain und MJ himself ist ein Beatboxhiphoppopdiscorockballaden-Album entstanden.
Hold My Hand feat. Akon
2008 geleaked, jetzt neu produziert. Erstes Albtraum-Feature: Ak-off ist generell exzentrisch und hier ein bisschen überpräsent, aber der Track ist geil und radiotauglich. Erste Single, word!
Hollywood Tonight
Never-Before-Heard bis vor ein paar Wochen und eine der Bomben auf dem Album. Die Vocals sind cool, der Bass läuft und die Horns moven hips. Whistling mit Beatbox am Ende ist frech und fresh. Beste Hooo!s aufm Album. Zweite Single!
Keep Your Head Up
Cascio Nr. 1: 2007 hat MJ mit Eddie Cascio einige Tracks aufgenommen. Dies ist einer von dreien auf dem Album, der für Verwirrung unter den Fans sorgte, da die Stimme nicht ganz nach dem König, sondern eher nach nem Imitator (Jason Malachi? John Forte?) klingt. Entweder sind miese Aufnahmen zusammengeflickt worden oder der größte Skandal seit Milli Vanilli liegt vor. Die Vocals wurden wohl mit Melodyne durchgenudelt und fast alle Songs von Cascio haben nen miesen, künstlichen Vibrato. Dennoch, eine typische Jackson Hymne mit R. Kelly Touch, solider Track!
(I Like) The Way You Love Me
VÖ der Demo in 2004 – Neff-u hat das Intro gekillt: MJ ́s Beatbox am Phone und der Einsatz des Pianos sind ein Traum! Der Track ist sauber fertig produziert. Den Namen Neff-u sollte man sich merken.
Monster feat. 50 Cent
Cascio Nr.2: Und wieder ein Albtraum- Feature – Aber Fitty ist nicht schlecht dabei, sein Part ist ok und er nuschelt mal nicht in Zeitlupe. Ein cooler, bounciger „Eff the Paparazzi“-Track. Club Banger und Single Anwärter!
Best of Joy
Eine der letzten Aufnahmen vom König. Seine Stimme kommt pur rüber, der Song lässt einen auf Wolken laufen und ist eine Hommage an seine Fans – eine Performance bei der This is it Tour war geplant. We are forever!
Breaking News
Cascio Nr. 3: Autobiografisch und verzweifelt: „Why is it strange that I would fall in love? Who is that Boogey Man you ́re thinking of?!” Eff the Tabloids again. Typische, aber gute Teddy Riley Produktion.
(I Can ́t Make It) Another Day feat. Lenny Kravitz
2008 geleaked, ebenfalls neu produziert. Einer der Killertracks auf dem Album, MJs Verse sind unglaublich und Lennys Geklimper kommt auch gut. Dirty Diana 2010 und auch Single Anwärter.
Behind The Mask
Die größte Überraschung auf dem Album. Yellow Magic Orchestra’s Original von 1979 wurde von Jackson mit Lyrics versehen und 1987 aufgenommen, jetzt neu produziert. Das Intro mit Saxophon, Audience Samples des Bukarester Dangerous Konzerts von 1993, MJ ́s Beatbox und „dong dong dong chicka dong dong“ kommen genial! Discofunk und Vocoder rocken das Haus. Ein Favorit vieler Fans!
Much Too Soon
Ballade aus den Thriller Sessions, die es nie auf ein Album geschafft hatte, jetzt schon. Gelungenes Outro.
Ich bin überrascht und kann kaum Schwächen ausmachen. Leider wird es kein authentisches, von MJ abgesegnetes Album mehr geben, aber die Fans lechzen nach unveröffentlichtem Material. Das lange Warten hat sich gelohnt und es werden noch weitere unreleased Perlen kommen, so all hell, run tell, the King has risen!
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