Im Laufe der Jahre in denen ich Michael begleitet habe, machten verschiedenste Menschen mich immer wieder darauf aufmerksam, dass ich ihn nicht kenne, nicht kennen kann und daher nur meine Sehnsüchte, Träume und Phantasien auf ihn projeziere. Und fast ebenso lang frage ich mich: Ist das schlimm?
Vielleicht war Michael nicht der Gutmensch für den ich ihn halten.
Vielleicht hatte er zu Lebzeiten wirklich noch keine Flügel.
Vielleicht hatte er Fehler, die ich an meinen Freunden nur schwer tolerieren könnte.
Vielleicht hätte ich mich nicht einmal gut mit ihm verstanden, wenn ich wirklich die Möglichkeit bekommen hätte ihn näher kennenzulernen.
Aber all das ist irrelevant. Es ist nicht wichtig was wahr ist, oder falsch. Es ist nicht wichtig ob ich Michaels "wahres Ich" erkannt habe, oder ein Großteil dessen was ich ihn ihm sehe wirklich nur Illusion und Wunschdenken ist.
Warum?
Nun, unabhängig von der objektiven Wahrheit, die in meiner Wahrnehmung von ihm steckt bleibt doch die Liebe bestehen. Egal wer er war, oder nicht war, ich liebe ihn. Und ist diese Liebe etwa weniger real, weniger echt, weniger tief nur weil mein Bild von ihm nicht 100%, ja vielleicht nicht einmal 50% der Wahrheit entspricht?
Wenn Michael sagt: "It's all about love." dann nehme ich das wörtlich. Dann sind Fakten, Gerüchte, Selbst- und Fremdwahrnehmung irrelevant.
Liebe kennt keine Wahrheit.
Liebe ist die Wahrheit.
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