ft. Keith Sweat, Guy, Bobby Brown, Michael Jackson, Blackstreet und Lady Gaga
By Vibe | 14. März 2012
Michael - Michael Jackson (2010)
Wenn Michael noch leben würde, wäre ich noch glücklicher mit diesem Album. Weil ich die jeweiligen Vocals direkt bekommen hätte. So mußte ich mit dem zurechtkommen, was ich hatte. Wegen einiger der Dinge, die ich über dieses Album sagte, wurde ich genau unter die Lupe genommen. Ich möchte die Leute wissen lassen, daß es nicht so ist, daß ich nicht glaube, es sei Michaels Stimme in diesen Songs. Ich weiß nur, was ich versucht habe, in dieses Projekt einzubringen. 'Hollywood Tonight' bedeutete wirklich, Michael wieder peppig und flippig zu machen. Als ich diesen Song machte, spürte ich Michael am meisten. Ich spürte Michael am meisten in diesem Song, weil es war, als würde ich meine Tränen zurückdrängen und mein Herz festhalten, alles zugleich. Michael in diesem Song singen zu hören, hat mich sehr bewegt.
Das Gleiche empfand ich, als ich Michael in diesen beiden Neff-U Songs [Anm.: Theron "Neff-U" Feemster] ('(I Like) The Way You Love Me' und 'Best of Joy') singen hörte. Diese Songs gaben mir das Gefühl, Michael sei mit mir im Raum. An diesem Tag und zu diesem Zeitpunkt über Michael zu sprechen, bringt so viele Erinnerungen zurück ... Dinge, bei denen ich mir wünschte, er wäre noch hier. An einem Punkt, während ich an diesem letzten Michael-Album arbeitete, konnte ich nicht weitermachen. Ich konnte nicht tun, was ich tun wollte, weil er nicht bei mir war. Doch ich mußte es vollenden, so als ob er da wäre. Es ging stets um Michaels Vermächtnis.
Invincible - Michael Jackson (2001)
Mike und ich begannen das Album Invincible in New York. Das war, als Michael dieses Studio in der obersten Etage eines Gebäudes für mich einrichtete. Er ließ Criteria Studios innerhalb von zwei Wochen für mich ein Studio in einem Penthouse bauen. Ich mache keine Witze. Ich ging nach Hause und Michael sagte sowas wie: "Geh nach Hause ... das Studio wird in zwei Wochen fertig sein." Wir stellten alles andere in Miami fertig. Als ich begann, an Invincible zu arbeiten, war einer der Songs, die für mich bestimmt waren, 'Whatever Happens'. Er kam von einem Künstler, der bei meinem Label unter Vertrag stand. Wir wollten, daß Interscope ihn unter Vertrag nahm, doch dieser Kerl fing an, auszuflippen. So ging ich letzten Endes zu den Autoren dieses Songs und fragte sie, ob ich den Song für Michael produzieren könne. Sie ließen es mich tun. Ich teilte dem Label mit, daß ich ein vierzigköpfiges Orchester für diese Aufnahme wollte. Und ich sagte Michael, es sei großartig, Carlos Santana in diesem Song zu haben, wegen der Gitarren. Michael meinte: "Okay, wir machen das möglich."
Ich wollte, daß 'Whatever Happens' etwas Besonderes wird. Doch wir hatten ein Problem. Santana wollte damals das Haus nicht verlassen. Er sagte uns: "Dies ist Familienzeit." Er machte eine monatelange Pause, um Zeit mit seiner Familie verbringen. Also mußte alles, was zu tun war, bei ihm zu Hause getan werden, darum begaben wir uns in sein Heimstudio. Santana war so ein guter Mensch ... sehr spirituell. Und er ist ein sehr großer Fan meines Idols Miles Davis. Dieser Kerl besaß eine Miles Davis-Gitarre und all diese Performances auf Video. Während der Gitarren-Aufnahme zu 'Whatever Happens' fabrizierte Santana dieses Pfeifen, das man hört. Und Michael liebte es. Ich erinnere mich an seine Begeisterung über die Aufnahme. Er sagte: "Lassen wir es so!" Wir arbeiteten also an dem Invincible Album und etwa zur gleichen Zeit lud ich Michael nach Virginia ein. In diesem Moment hatte Virginia echten Respekt vor mir. Sie sagten: "Wenn er Michael Jackson nach Virginia bringen kann, und auch Whitney Houston und Bobby Brown, bringt er dem Staat Einnahmen. Also müssen wir ihn respektieren." Und ich rede über Respekt von Seiten der Politik.
Ich war in einem solchen Schlamassel mit diesem Album [lacht]. Michael übertrug mir die Verantwortung für so viele Dinge. Ich erinnere mich, daß Tommy Mottola (früheres Oberhaupt von Sony Music Entertainment) mir gegenüber fluchte: “Dies wird das Ende deiner Karriere sein, wenn du diese Masters nicht aushändigst! "Ich hatte keine Ahnung, daß Michael ihm gesagt hatte, ich hätte die Masters [lacht]. Ich rief ihn an und sagte: "Mein Gott, Michael ... du bringst mich in Schwierigkeiten mit Tommy Mottola. Weißt du, wer Tommy Mottola ist?" Aber es endete damit, daß ich Michael half. Ich nahm die Masters und ich bewahrte sie für ihn. Michael war aufgebracht über die Pläne für die Vermarktung von Invincible. Ich wollte hinter Michael stehen, und das tat ich auch. Für mich war es ein Album, bei dem es um große Zahlen gehen würde. Doch als Michael die Marketing-Pläne sah, sagte er zu mir: "Es würde mich überraschen, wenn dieses Album auch nur zwei Millionen macht." Sie nahmen auch Geld aus seinem Budget. Mir war nichts anderes wichtig. Ich glaubte einfach an Michael.
Dangerous - Michael Jackson (1991)
Ich war der verängstigtste Mensch auf Erden, als ich Michael Jackson kennenlernte [lacht]. Als ich ihn zum ersten Mal traf, machte ich mir vor Angst fast in die Hosen ... buchstäblich. Ich war auf seinem Besitz, in einem Raum, in dem all seine Erfolge untergebracht waren. Ich sah seine humanitären Auszeichnungen ... all diese Dinge. Und es gab auch ein Schachbrett in der Mitte des Raumes. Ich berührte es, denn es war aus Gold und Platin. Und als ich meine Hand auf die erste Figur legte, legte Michael seine Hand auf meine Schulter. Und alles was ich tun konnte, war, zu Boden zu sinken. Alles, was ich sah, war, wie Michael lachte. Das erleichterte mich; denn wenn du jemandes Sachen in dessen Haus anfasst, wirst du in der Regel schief angesehen, aber Michael hat nur gelacht. Mein Herzschlag beruhigte sich, bis es Zeit für uns war, ins Studio zu gehen, um an Dangerous zu arbeiten. Doch vor dieser ganzen Erfahrung, mit Michael zusammenzuarbeiten, gab es eine große Veränderung in meinem Leben.
Wie ich schon sagte, verlor ich sowohl meinen Bruder als auch meinen besten Freund. Also, gleich nach der 'That Guy Show' war ich in meinem Ferrari unterwegs. Ich hatte so viel durchgemacht, und alles, was ich tun wollte, war produzieren. Da erhielt ich einen Anruf auf meinem Handy von Michael Jackson! Er sagte mir, er wolle mit mir arbeiten! Michael fragte: "Kannst du nächste Woche hier sein?" Das war für mich der Übergang nach Guy und brachte meine Karriere auf die nächste Ebene. Ich kämpfte. Ich war zu zu den Plänen zurückgekehrt. Ich lief von Hotel zu Hotel. Und wissen Sie, was mich auf meinem Weg zu der Arbeit mit Michael rettete? Es war der Remix zu Jane Child´s 'Dont Wanna Fall In Love'. Ich kann mich erinnern, daß ich in einem Hotel war, und Benny Medina (ein einflußreicher Label-Manager) rief mich an. Er sagte: "Ich möchte, daß du diesen Jane Child Remix machst, denn ich will, daß er bekannt wird ... er ist zu weiß." Ich liebte 'Dont Wanna Fall In Love' bereits. Es ist eine Platte, von der ich wünschte, ich hätte sie produziert. Und dann ruft Benny mich an! Lustig, wie das Universum funktioniert. Ich wußte, für diesen Remix würde ich mich richtig ins Zeug legen.
Der Song hat mein Leben gerettet. Ich dachte an 20.000 Dollar für diesen Remix. Ich dachte, es würde mir helfen, meine Kreditkarte auszulösen, denn das war alles was ich hatte. Es gab Unstimmigkeiten mit Zomba, darum bekam ich kein Geld aus den Veröffentlichungen. Sie dachten, ich würde Songmaterial wegschaffen. Doch Benny gab mir 75.000 Dollar! Dieses Geld brachte meine Familie zurück nach New York. Ich war bereit, alle in eine Dreizimmer-Eigentumswohnung in New Jersey überzusiedeln. Doch meine Mutter sagte mir, sie würde nicht mit uns umzuziehen, wenn ich nicht ein Haus besorgen würde. Und dann wurde mein Bruder Brandon erschossen. An all das dachte ich, als ich mit Dangerous begann.
Michael zu seinem R&B-Wurzeln zurückzubringen, ist etwas, das mir viel bedeutete. Ich wollte nicht einfach nur die Pop-Schiene fahren, denn dafür hatte er mich nicht gerufen. Er wollte diesen New Jack Swing von mir. Das ist es, was er wollte, und das ist es, was er bekam. Als ich an 'Remember The Time' arbeitete, machte ich zur gleichen Zeit einen Remix für 'D-O-G Me Out' in einem Raum, 'Don’t Wanna Fall In Love' in einem anderen Raum, und all die anderen Tracks, die ich Michael präsentieren mußte. Ich war im Sound Works Studio in New York. Ich benutzte Q-Tip´s (wichtiger MC und Produzent von 'A Tribe Called Quest') kleines Studio, das er vermietete. Als ich ihm sagte, ich brauche ein Studio, um an Michael Jacksons Songs zu arbeiten, rief er: "Zur Hölle, ja!"
Mit Michael zu arbeiten, war wie aufs College zu gehen. Er gab mir im Prinzip die Karte. Er brachte mir bei, wie man wirklich komponierte. Er lehrte mich die unterschiedlichen Arten, mit Quincy Jones und Greg Phillinganes zusammenzuarbeiten. Als ich Michael meine Demos vorspielte, stoppte er mich bei dem fünften Song, 'Remember The Time'. Er brachte mich ins Hinterzimmer und ich dachte, ich würde gefeuert. Ich dachte, ich hätte etwas falsch gemacht, doch es war ein Akkord, der ihm aufgefallen war. Diese Kirchen-Akkorde kannte er nicht. Der erste Akkord, den man in 'Remember The Time' hört, eröffnet diesen Song auf eine sehr kirchliche Art. Er hatte seine Songs noch niemals auf diese Weise eröffnet, und darum zog er mich in das Hinterzimmer - weil es so ungewöhnlich für ihn war.
Michael stellte mich auf die Probe, um zu sehen, was für ein Akkord dies wirklich war und was er mir bedeutete. Und er wollte, daß ich ihn direkt vor seinen Augen spielte, auf diesem Klavier, das er in seinem Raum hatte. Er verwendete nicht die übermäßigen C-Akkorde, sondern die reinen C-Dur Akkorde. Ich kann sagen, ich machte ihn mit den New Jack Swing Akkorden bekannt. Es war großartig, an all diesen Songs zu arbeiten: 'In The Closet', 'Jam', 'Can´t Let Her Get Away' ... das ist Geschichte für mich. Es war ein tolles Gefühl, Teil eines so gigantisch gut verkauften Albums wie diesem zu sein ... über 30 Millionen Exemplare von Dangerous.
Quelle: http://www.vibe.com/photo-galleries/...=16#node-title / Übersetzung: Pearl
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