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Billie Jean - Charme der 80er oder Perfektion der Neuzeit? [reloaded]

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  • Billie Jean - Charme der 80er oder Perfektion der Neuzeit? [reloaded]

    Hi. Ich bin in den letzten Tagen viele viele Videos von Michael durchgegangen und wollte mich mal wieder von seinem Tanz, seinen Bewegungen, seiner Ausstrahlung und seiner Genialität bezaubern lassen. Wie so oft in der Vergangenheit blieb ich mal wieder am Motown25 Auftritt hängen. Ich krieg einfach nicht genug davon. Und da habe ich mich an meine Umfrage aus dem Jahr 2009 erinnert. Ich weiss, es wird in Foren nicht gerne gesehen, wenn sich Umfragen wiederholen. Doch seit damals hat sich die Fanszene doch erheblich weiterentwickelt. Ich find es immer wieder berauschend mitzuerleben, wie Michael immer wieder neue Fans anzieht und begeistert. Teilweise beneide ich die "Neulinge", weil sie all die schöne Musik und die atemberaubenden Auftritte noch vor sich haben und es schaffen, Michael für sich neu zu entdecken.

    Deswegen starte ich die selbe Umfrage von damals nochmal. Ich möchte wissen, wie sich vorallem neue Fans bei der Frage entscheiden. Oft bedeutet "Neu" gleichzeitig auch "Besser", und darum geht es hier. Mag man den alten Auftritt von Motown, oder die Neuzeit-Auflage aus dem Jahr 2001 lieber? Was genau fasziniert euch bei den beiden Auftritten, und wieso bevorzugt ihr den einen mehr als den anderen?

    Als kleinen Input: Hier geht es lediglich um diese beiden Auftritte. Ich frage nicht, welcher Billie Jean Auftritt der beste aller Zeiten ist, sondern nur, welchen ihr von den beiden genannten lieber habt. Das haben einige User bei der letzten Umfrage leider aus dem Fokus gelassen. Ich zitiere mich an dieser Stelle einfach mal selbst und hoffe, dass die Moderatoren die neue Umfrage nicht für sinnlos halten, sondern genauso gespannt auf das Ergebnis sind, wie ich.

    Zitat von Brain Beitrag anzeigen
    Es ist wohl der bekannteste Song von Michael weltweit. Denkt man an Michael Jackson, tanzt sich sofort der Moonwalk, und somit auch der Song Billie Jean, ins Gedächtnis. Von euch möchte ich wissen, welcher Auftritt euch persönlich am besten gefällt:

    Motown 25 - MSG 2001

    Meine Gedanken zu beiden Auftritten

    Thriller war gerade einmal 4 Monate alt, und doch sprach die ganze Welt nur von diesem jungen schwarzen Burschen, der die Musikwelt in seinen Grundmauern erschütterte, um sie nach seinem Bilde wieder neu aufzubauen. Seine revolutionären Musikvideos zu Beat It und Billie Jean laufen bei MTV rauf und runter, doch was fehlte, war ein Liveauftritt. Da kam die Motown Show gerade recht (auch wenn Michael, wie wir alle wissen, dies zunächst nicht sah). Schon der gemeinsame und sehr melancholische Auftritt mit seinen Brüdern offenbarte einen Michael Jackson, der einen guten Schuh tanzen konnte. Doch die Sensation kam erst danach. Dieser Auftritt katapultierte den 24jährigen Michael in Phsären, von denen er zuvor zwar nur geträumt, an die er jedoch immer geglaubt hatte.

    Als die ersten Takte von Billie Jean erklingen, ist das Publikum schon auf Michaels Seite. Die ganze Show, die er hinlegte, kann man mit einem Wort beschreiben: Neu. Die Art und Weise, wie er die Takte der Musik in seinen Tanzstil einfließen lässt, der pure Sex, den er mit seinen Bewegungen ausstrahlte und die damit einhergende Aggressivität kannte man bis dahin nicht. Der Höhepunkt, zweifelsohne, der Moonwalk. Als er die ersten zaghaften Meter dieses Tanzes zeigt, ertönt ein Aufschrei aus dem Publikum, der jedoch abrupt verstummte. Es scheint, als könne man nicht glauben, was sich auf der Bühne gerade abspielt.

    Am Ende dieses Auftritts ballt er seine Hand zu einer Faust, streckt sie in die Höh', schließt die Augen und lässt sich von der Menge feiern. Es war ein Triumph auf ganzer Linie. Der erste Billie Jean Auftritt offenbarte eine ganz neuartige Form des Tanzens. Er betrat die Bühne, zusammen mit seinen Brüdern, als little Michael from the Jackson 5, er verließ sie, als Michael Jackson the King of Pop. Dieser Auftritt war seiner Zeit voraus.

    Und doch, muss man sagen, war diese Performance nicht perfekt. Man merkt zwar, dass er sie geprobt hatte, doch im Vergleich zu späteren Auftritten sieht man, dass die Routine fehlte. Die ausgeklügelte Perfektion, die ihn später auf seinen Welttourneen begleitete war einfach noch nicht vorhanden. Seine "Landung" nach den Drehungen, die dem Moonwalk folgten, war fehlerhaft, was ihm persönlich auch schwer zu schaffen machte; er war eben schon immer ein Perfektionist gewesen. Und doch: Diese Performance darf in keiner Michael Rückschau fehlen, denn er leitete den Start einer Bühnenkarriere ein, die Seinesgleichen sucht.


    Die Vorzeichen zu diesem Auftritt waren, natürlich, ganz andere im Vergleich zur Motown Performance. Die Welt kannte seinen Genius. Seine Nachfolgealben BAD, Dangerous sowie HIStory wurden von der Kritik zwar zerrissen, hatten sich jedoch millionenfach verkauft und dutzende Rekorde gebrochen. Mit seinen Welttourneen zog er nicht nur Könige und Prinzessinen, sondern jeden Menschen in ihren Bann, der sie besuchte oder im Fernseher ansah. Seine Musikvideos wurden jedes mal mit großer Spannung erwartet, und er enttäuschte seine Fans nie. Doch schon Mitte der 80er Jahre fingen die Gerüchte um ihn an. Ein Schrein für Liz Taylor? Der Erwerb der Knochen des Elefantenmannes? Die Verleugnung der eigenen Hautfarbe sowie der eigenen Rasse? Dies waren nur Vorboten zu einem Skandal und dem einhergehenden Rufmord, der jeden Fan heute noch die Tränen in die Augen steigen lässt. Wir wissen alle, was ich meine, weswegen ich es nicht noch extra erwähnen muss. In den Augen der Welt war Michael ein gebrochener Mann. Ein Freak, der nur noch durch skurrile Auftritte und unzählige Skandale auffällig wurde. Seine Musik, seine Leidenschaft für die Bühne und seine humanitäre Arbeit fielen dabei in den Hintergrund. Es war einfach nicht mehr cool, sich Michael Jackson Fan zu schimpfen. Die Welt wollte ihn nicht, und es schien so, als hätte er sich damit abgefunden. Doch weit gefehlt:

    Er ließ sich feiern, indem er sein 30jähriges Bühnenjubiläum in NewYork, seiner Lieblingsstadt, abhielt. Und jeder wollte dabei sein. Es bestätigte sich, dass Michael im Kreise seiner Kollegen noch immer einen, wenn nicht den größten, Stellenwert besaß. Die aktuellen Stars der Musikbranche gaben sich gegenseitig die Klinke in die Hand. Das Highlight der Veranstaltung, mal abgesehen vom sexy Outfit der Spears, war natürlich Billie Jean.

    Sein Äußeres hatte sich seit dem Motown Auftritt verändert. Die Nase war schmaler, seine Haut war heller und sein Kinn trug ein Grübchen. Er sah einfach nicht gut aus. Doch als die ersten Takte von Billie Jean erklingen, ist all das nur Nebensache.

    Es war eine einzige Hommage an sich selbst. Eine Zelebrierung seines erfolgreichsten Songs. Ein Tritt in die Fresse all Jener, die seinen baldigen Untergang prophezeiten. Er konnte es noch immer, und wie! Der Auftritt unterschied sich in seinem Ablauf nicht von den Performances, die man bereits von ihm kannte. Doch sieht man es in Relation zum Motown Auftritt, springt einem die Perfektion geradezu ins Gesicht. Die langsamen Schritte zu seinem Koffer; das zum Vorscheinbringen des Handschuhs und des Hutes entfachte im Publikum eine Jubelarie nach der anderen. Jeder im Saal wusste, was passieren wird. Jeder im Saal wusste, wie er sich bewegen würde. Und doch trieb es nicht wenigen Menschen Tränen des Glücks in die Augen. Auch wenn man sich bei Michael um vieles Gedanken machen musste, auf eines war Verlass: Seine Genialität auf der Bühne.


    -------------

    Ich habe diese beiden Billie Jean Auftritte ausgewählt, weil sie beide etwas besonderes sind: Es ist jeweils die erste sowie die letzte Live-Performance, die Michael zu diesem Song gab. Die Unterschiede sind schon sehr krass. Zum einen der Motown Auftritt, der einfach so legendär ist, so neuartig und so revolutionär war, dass ich mir seine Genialität garnicht bewusst werden kann. Zum anderen der MSG Auftritt, der in seiner Perfektion und seinem Spektakel einfach den Showmenschen Michael Jackson zeigt. Der in seiner Perfektion in dieser Form einzigartig ist und bleibt.


    -------------

    Jetzt stellt euch vor, ihr müsstet einen dieser beiden Auftritte auf eine Insel mitnehmen, für welchen würdet ihr euch entscheiden?
    lg
    Brain
    10
    Motown 25
    70,00%
    7
    MSG 2001
    30,00%
    3

  • #2
    Schon allein, weil meine Söhne, 14 und 16 Jahre alt, sich für Billie Jean begeistern, kann es nicht der Charme der 80er sein. Sie haben keinen Bezug zum Zeitgeist oder dem Lebensgefühl der 80er.

    Im Grunde ist doch gerade das Interesse von wesentlich Jüngeren ein guter Parameter für die Zeitlosigkeit und die Genialität von Billie Jean.
    Meine Söhne mögen diesen Song und ich hatte nie das Gefühl, das sie sich jemals mit Fragen nach der damaligen Zeit oder Michaels typischem 80er Outfit beschäftigen.

    Billie Jean ist einfach zeitlos. Das Video und die Liveperformance würden meiner Meinung nach mit jedem "jahrzehnttypischen Outfit" mit Michael auf der Bühne und auch im Video funktionieren.

    Aber jetzt zu Deinen Auftritten, die Du als Vergleich anbietest.

    Ich tendiere eindeutig zur Premiere bei der Motown Veranstaltung, selbst wenn es heißt, das dort noch die Perfektion fehlte.
    Die wunderbare Stimmung, seine attraktive Jugendlichkeit und Energie einmal außen vor gelassen, bei dieser Performance, kann man für SEINEN Weg und die Entwicklung der Popmusik ein Zitat im übertragenden Sinn anwenden:
    "Es war nur ein kleiner Schritt für Michael, aber ein großer für die Welt der Popmusik".

    Will heißen, mit dieser einen Performance hat er sich vom Image des Jungstars einer schon sowieso sehr guten "Boygroup" zum Start eines Solokünstlers "gemausert", der an diesem Abend verspricht neue Maßstäbe zu setzen.

    Natürlich war die Veranstaltung 2001 auch sehr bewegend. Jedoch lastet für mich persönlich beim Zuschauen das Gefühl, einen sehr fragilen und "angeschlagenen" Michael zu sehen.

    Einen Michael, der zwar gerührt und bewegt ist, aber auch einen Michael, der, wie immer auf Grund seiner unglaublichen Professionalität, eher einen sehr gut FUNKTIONIERENDEN Eindruck auf mich macht, jedenfalls bezogen auf seinen aktiven Bühnenteil während des Abends.

    Er machte auf mich damals keinen gesunden und fitten Eindruck, weder körperlich noch psychisch.

    Die für mich persönlich jedoch schönste Billy Jean Performance ist die der History Tour.
    Wenn ich diese Performance sehe empfinde ich es wie eine Rückschau von ihm, auf eine Generation (man sagt ja eine Generation zählt ca. 15 Jahre), die Billie Jean schon mit ihm verknüpft wird, aber auch schon eineinhalb Jahrzehnte Menschen begeistert.

    Seine Schritte im Lichtkegel, die so eindrücklich widerhallen, sein Köfferchen (mit all den Erinnerungen aus diesen Jahren), wie symbolhaft er diesen Koffer öffnet, wie wunderbar er alles um seine Handschuhe und den Hut zelebriert.
    Für mich hat diese Performance, zumindest am Anfang immer etwas Melancholisches, was bei Billie Jean ja eher atypisch ist.

    Billie Jean wird jedenfalls für mich immer ein zeitloser Klassiker sein, musikalisch keinem Jahrzehnt zuzuordnen, außer der Tatsache, das dieser Song kommerziell besonders den 80ern zuzurechenen ist und in den 80ern damit ein zeitloser Klassiker seinen Anfang nahm.
    Zuletzt geändert von Mysterious; 04.01.2013, 03:51.

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    • #3
      Ich ja nicht mehr blutjung und ich hab Billie Jean und den Motown 25 Auftritt kennengelernt, als es passierte.

      Diese Energie im Bauch, das Plus, den Mehrwert, das Besondere, für mein Wortschatz nicht ausreicht --- das ist ewig.

      Seit 30 Jahren hat der Song kein bisschen an Magie und Funk eingebüßt.

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      • #4
        Billie Jean ist natürlich ein Song für die Ewigkeit.

        Wenn ich auf einer einsamen Insel wäre und mich für einen der beiden Auftritte entscheiden müsste, dann würde ich den von 2001 wählen.

        Wie es ihm ging damals kann nur jeder selber mutmassen; auf der Bühne wirkt er für mich jedenfalls Topfit und frisch; er zeigte an ein oder zwei Stellen auch ein Lächeln; sein Aussehen(Frisur, Gesicht,...) fand ich sehr schön;
        Die Perfomance selbst war einfach Hundert Prozent Michael Jackson.

        Dieser Auftritt hat für mich schon eine Aura des Überirdischen.
        Zuletzt geändert von markus30musik; 04.01.2013, 14:11.

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        • #5
          Billie Jean ist natürlich ein Song für die Ewigkeit.
          ich schliesse mich an der Meinung...

          Seit 30 Jahren hat der Song kein bisschen an Magie und Funk eingebüßt.
          ist richtig...
          Billie Jean wird jedenfalls für mich immer ein zeitloser Klassiker sein, musikalisch keinem Jahrzehnt zuzuordnen, außer der Tatsache, das dieser Song kommerziell besonders den 80ern zuzurechenen ist und in den 80ern damit ein zeitloser Klassiker seinen Anfang nahm.
          kann ich so unterschreiben..

          Kommentar


          • #6
            Billie Jean/Motown 25 - das ist pure, umwerfende und gewinnende energie, der es gelingt, genau so wie die performance ist über die jahre zu fesseln und diese feste verknüpfung zu legen zu diesem ersten BJ auftritt. MJs anspruch gemäss war die performance nicht perfekt, stellte ihn nicht 100% zufrieden - wen wunderts aus der sicht des perfektionisten. Aber selbst dieser unperfekte auftritt konnte dem glamour und dem lodernden feuer von BJ nichts nehmen.
            Ich finde, BJ erzählt über die vielen jahre und die unzähligen live performances zwar immer wieder die gleiche geschichte, jedoch überzeugend und frisch wie beim ersten mal. Ist wie der blick durch ein schillerndes und wechselvolles kaleidoskop, das seine letzte live facette 2001 zeigt. BJ ist auch 2001 faszinierend, elektisierend und im perfekten feeling.

            Beide performances haben ihre unverwechselbare und für mich nicht vergleichbare verkörperung, charme und charisma, unverbraucht, an keine zeit gebunden.

            Die BJ live performance historie kommt mittels der spanne über die vielen jahre genauso rüber, wie Michael seine 'geschichten' erzählte: the beginning - the middle - the end.
            Bin leider nicht in der lage, die BJ live geschichte zu trennen, bin nicht in der lage, der einen performance zum nachteil der anderen den vorzug zu geben.

            Wenn schon trip auf die einsame insel, dann nur unter der bedingung, dass ich mich nicht entscheiden müsste

            Danke für die neuauflage @Brain
            10/2009 ist die umfrage an mir vorbeigegangen.

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            • #7
              Ich find die Ambivalenz in beiden Auftritten einfach so faszinierend. Beim Motown25 Gig merkt man ein sich ständig abwechselndes Tempo. Auf der einen Seite diese Bühnenerfahrung, die er seit seiner Kindheit einfach hat und die ihm seit dem ersten Auftritt in der Ed Sullivan Show von 1969 begleitet, auf der anderen Seite das Heranwagen an eine neue Musik. An eine neue Präsenz; an eine neue Identität auf der Bühne. Dieser Auftritt erinnert, für mich, an seine Wurzeln. Man sieht bereits seinen Hang zur Theatralik (Hut), doch das pure, das unverfälschte springt einem bei diesem Auftritt geradezu ins Herz. 2001 ist es eine ganz andere Herangehensweise. Er hat sein Leben zur Show gemacht, und das sieht man an diesem Billie Jean Auftritt sehr gut. Das hinauszögern. Die Lichteffekte. Sein ganzer Tanzstil ist ausgereifter und auch spektakulärer.

              Ich bin der festen Überzeugung, dass sich Michael zur Zeit des Motown Auftritts, was seine Karriere betrifft, am wohlsten gefühlt hat. Die Welt gehörte bereits ihm und seiner Musik. Doch mit diesem Auftritt hat er eine Mauer durchbrochen, die bis dahin als unüberwindbar galt. Er war tänzerisch vielleicht nicht auf seinem Höhepunkt, und auch was seine künstlerische Kreativität anging war diese eventuell nicht völlig ausgereizt, doch das Gefühl, das Beste Album aller Zeiten herausgebracht zu haben und einen Weg zu beschreiten, der nur noch geradeaus verlaufen konnte, muss überwältigend gewesen sein. Jung, attraktiv, die Nummer Eins auf seinem Gebiet zu sein, von der ganzen Welt geliebt zu werden - Das haben in der Weltgeschichte nicht viele zum selben Zeitpunkt vereint.

              Deswegen habe ich für diesen Auftritt abgestimmt. Die Hoffnungen und Träume, die er zu jener Zeit gehabt und auch geschürt hat, sind für mich einzigartig im Business. Und verdammt nochmal, ich würde viel dafür geben, in der damaligen Zeit gelebt zu haben. In den USA. Es muss atemberaubend gewesen sein, in dieser Zeit Michael Jackson Fan gewesen zu sein.

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              • #8
                Zitat von Brain Beitrag anzeigen

                Ich bin der festen Überzeugung, dass sich Michael zur Zeit des Motown Auftritts, was seine Karriere betrifft, am wohlsten gefühlt hat. Die Welt gehörte bereits ihm und seiner Musik. Doch mit diesem Auftritt hat er eine Mauer durchbrochen, die bis dahin als unüberwindbar galt. Er war tänzerisch vielleicht nicht auf seinem Höhepunkt, und auch was seine künstlerische Kreativität anging war diese eventuell nicht völlig ausgereizt, doch das Gefühl, das Beste Album aller Zeiten herausgebracht zu haben und einen Weg zu beschreiten, der nur noch geradeaus verlaufen konnte, muss überwältigend gewesen sein. Jung, attraktiv, die Nummer Eins auf seinem Gebiet zu sein, von der ganzen Welt geliebt zu werden - Das haben in der Weltgeschichte nicht viele zum selben Zeitpunkt vereint.

                Deswegen habe ich für diesen Auftritt abgestimmt. Die Hoffnungen und Träume, die er zu jener Zeit gehabt und auch geschürt hat, sind für mich einzigartig im Business.
                Das unterstreicht auch meines in meinem Post dargestellte Empfinden.

                Bei Motown spüre ich persönlich den UNBELASTETEN, nach vorne blickenden Michael, der innerlich davon überzeugt ist, das er mit dieser Performance quasi zum Selbstläufer wird.

                2001 spüre ich persönlich, den unter Druck stehenden Michael, wo der Perfektionsismus fast einem Selbstzweck folgt, nämlich unbedingt, neben seiner Fangemeinde, auch seinen Kritikern zu gefallen, auch denen zu gefallen und die zu überzeugen, die schon seinen Untergang vor Augen hatten.

                Und zu diesem Zeitpunkt hätte er meiner Meinung nach mehr loslassen müssen, von diesem Ehrgeiz es gerade AUCH seinen Kritikern zeigen zu wollen.

                Es gab GENUG, die ihn immer noch bewundert, geliebt und verehrt haben.
                Auf alle anderen hätte er schei.... sollen, sie aus seinem Bewußtsein streichen sollen, nur mit dem Wunsch beseelt, die weiterhin zu unterhalten und glücklich zu machen, die ihn um seinetwillen sehen wollten.

                Ab einem bestimmten Punkt in der Karriere sollte es nicht darum gehen ständig etwas beweisen zu wollen, da sollte eine gewisse Leichtigkeit den Perfektionismus und den Ehrgeiz nicht verdrängen, aber ihm nicht mehr zu viel Raum gegeben werden.

                Michael hatte es nicht mehr nötig etwas zu beweisen. Er hätte einfach nur noch mit dem Gefühl und der Intention selbst Spass zu haben und anderen Freude zu bereiten an jedes Event heran gehen sollen.
                Auch ohne den Anspruch perfekt sein zu müssen, sind ihm immer noch genug Herzen zugeflogen.
                Zuletzt geändert von Mysterious; 05.01.2013, 01:34.

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                • #9
                  Nun ja, das 30jährige bühnenjubiläum war eben auch ein riesen medienereignis, das weltweit im focus stand.
                  Ich bin überzeugt, einem perfektionist von Michaels kaliber war es nicht möglich, seinen focus wiederum allein auf die zu richten, die ihn liebten und ihn um seinetwillen auf der bühne performen sehen wollten.
                  Schon gar nicht zu diesem besonderen ereignis und dem zeitpunkt ansich. Man darf nicht vergessen, er hatte Invincible in der pipeline ...
                  Sehr positive wahrnehmung beim 30anniversary seites der medien hätte ein sehr gutes sicheres polster für die bevorstehende VÖ abgegeben ... hat es mit sicherheit auch ... wenn vielleicht auch nicht mit dem erhofften grad ..

                  Für mich sind und bleiben beide BJ performances faszinierend brilliant ... bei mit ihrem eigenen charakter, beide in ihre zeit geboren, beide zeitlos gut ... Billie Jean und MJ waren zu jederzeit ein fantastisches dreamteam
                  Zuletzt geändert von rip.michael; 05.01.2013, 14:22.

                  Kommentar


                  • #10
                    Zitat von rip.michael Beitrag anzeigen
                    Für mich sind und bleiben beide BJ performances faszinierend brilliant ... bei mit ihrem eigenen charakter, beide in ihre zeit geboren, beide zeitlos gut ... Billie Jean und MJ waren zu jederzeit ein fantastisches team
                    Ich empfinde es ähnlich

                    Billie Jean war zu allen Zeiten etwas Besonderes für mich. Wenn ich mich aber für eine Performance entscheiden müsste, würde ich immer Motown wählen.
                    Total neu, aufsehenerregend und außergewöhnlich ... absolut unerwartet für das Publikum, die Zuschauer, alle ... Michael so jung, so energetisch, so leuchtend
                    Die vermeintlich geringere Perfektion mindert die Grandiosität dieses Auftritts dabei überhaupt nicht, kein bißchen.

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                    • #11
                      Ich entscheide mich auch definitiv für den Auftritt bei der Motown 25 Veranstaltung. Meine Beweggründe wurden hier schon vielfach von anderen Nutzern genannt. Der Überraschungseffekt des Moonwalk, bei dem man am Aufkreischen des Publikums förmlich die plötzliche Begeisterung ableiten kann, ist etwas ganz Besonderes.

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                      • #12
                        Wenn ich mich entscheiden müsste, wäre es Motown 25.

                        Einfach, weil es DER Paukenschlag war.

                        2001 war er mMn ziemlich am Ende.
                        Ich sehe das in seiner Ausstrahlung, in seinem Gesicht.
                        Vollprofi wie er war, hat er es einigermaßen überspielt.
                        Der Teil oberhalb der Lippe war kaum beweglich (vermute aufgrund von einem weiteren Eingriff), ich glaube das war der Grund, warum er häufig an diesem Abend seine Hand vor den Mund hielt (viel öfter als sonst).

                        Bestätigt wurde meine Vermutung von der Aussage in der Doku "The life of an icon" von David Guest. Weiß nicht mehr, wer über diesen Abend sprach, war es Cascio oder Guest selber, dass er wohl auch mit Medis voll war.
                        Ich denke, es gab für ihn auch eine gewisse Angst vor diesem Auftritt (USA, der letzte Auftritt war lange her...)

                        Insofern fand ich 2001 wohl seine "schwächste".

                        Billie Jean auf der History Tour war ganz großartig. Schön zu sehen, bei der München Show (wer war live dabei... wuhahaha... das musste wiedermal sein.. ).
                        Perfektion und Präsenz pur.

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                        • #13
                          Hallo,

                          Billie Jean zu Motown-Zeiten da seh ich einen Michael der gerne auf der Bühne ist. Jung noch nicht perfekt aber einfach sehr süss, einfach scharf darauf was ihm alles noch bevorsteht.

                          Wenn ich die Performance 2001 sehe - die ich hasse - dann glaube ich dass Michael nicht mehr gerne auf der Bühne stand. Er sieht da einfach nicht glücklich/selbstsicher aus (fast schon als würde er sich schämen), aber unter Druck gesetzt und müde . Natürlich gibt er auch da sein Bestens - bloß nicht das Publikum enttäuschen!
                          Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll. Physisch und psychisch sieht er da meiner Meinung sehr schlecht aus. Es tut mir im Herzen weh wenn ich ihn so sehe.

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                          • #14
                            Es fällt schwer bei der betrachtung beider BJ performances alle wahrnehmbaren 'äusserlichkeiten' oder gar 'innerlichkeiten' auf Michaels person auszublenden, allein zu gunsten des songs Billie Jean, was und wie der song sich mitteilt. Hab versucht alles auszublenden, was MJs jeweiliges alter, sein aussehen, seine befindlichkeiten, sein streben, die öffentliche veränderte sicht auf ihn, publikumsreaktion jeweils vor ort, unterschiedlich kraftgeladener spirit - einfach das was zwischen beiden auftritten in seine persönliche lebenslinie geschrieben wurde. Das kann so und so nur lückenhaft gelingen weil besonders der blick auf letzteres unvollständig ist und bleibt - ich lass trotzdem den versuch für mich gelten.
                            Und freilich hatte alles, was Michael zu jeweiligen zeiten persönlich ausmachte - auch der nicht sicht- und wahrnehmbare einfluss - auf die BJ version Motown 25 und 2001. Auch wenn Michael sich auf vielschichtige art im lauf dieses vergleichslebensabschnitts verändert hatte, das leben selbst ihn verändert hatte, der song Billie Jean ist nicht gealtert, veraltet oder gar altmodisch geworden. BJ ist von wesen her frisch geblieben, so als ob der song gerade erst geboren wäre (.. bzw auf michaelige art empfangen und nach aussen gekehrt worden wäre ) Michael hat BJ im lauf der zeit oft modifiziert, hat ihm neue schillernde facetten verliehen, hat den song immer wieder glänzend faszinieren lassen, genau richtig in der dosis - eben ohne dass der eindruck aufkommen könnte, dass BJ immer wieder für seine betrachter über die jahre künstlich aufpoliert wurde.
                            Ich könnte auch sagen, Billie Jean hat 'seine seele' unbeschadet behalten und es ist MJs künstlerischem vermögen und seines spirit zu verdanken, dass BJ einem kind gleich, festen halt bekam und ihm zu jeder zeit flügel wuchsen - und BJ wird diese fähigkeiten/eigenschaften nie verlieren, weil MJs wesen für immer eng mit BJ verknüpft bleiben wird.
                            Die enorme schöpferische und bewahrende kraft in MJ - er hat eine matrix derer nicht nur in BJ eingebettet - diese energie leuchtet mit und durch MJ, egal, welche BJ performance ich grade vor augen habe.

                            Das alles bildet mit ein grund, warum ich mich nicht zwischen beiden auftritten entscheiden kann/will.
                            Besonderen dank nochmal an @Brain - verhalf der thread dazu, nochmal tiefer in die betrachtung von BJ zu gehen.
                            Charme und perfektion sind mir als entscheidungsmerkmale definitiv zu wenig, beide performances haben sehr sehr viel davon

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