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Spike Lee-Doku zum Bad-Album
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Bild von der Premiere in Venedig:
Und noch eine Review aus London (@Stella Jackson,MMJC)
This film was a masterpiece.
Highlights:
- Behind the scenes footage and out takes from Bad short film
- Alternate ending to Bad short film
- Michael and Siedah recording IJCSLY in the studio
- Michael recording the Spanish version of IJCSLY in the studio
- Michael and Stevie Wonder recording Just Good Friends
- Several of Michael's notes shown about the songs
- Two alternate takes from different angles of the Smooth Criminal lean including one where a dancer falls over
- Different performance of APOM from Bad Tour - looked to be a mix of Paris and somewhere else but wasn't the same ones as the video
- The entire take of MJ's scene at the end of Liberian girl - he filmed it in one take while the car engine was still running!
- The full Tatiana kiss from MSG
- Tour of Hayvenhurst studio with Matt Forger
- Behind the scenes of Leave Me Alone
- Dirty Diana short film was originally meant to end with a rain scene on the stage but Michael couldn't film it cos he hurt his knees from spinning and dropping down
- Video shot by Michael of Siedah singing MITM demo and Michael snapping his fingers in time
- Funny stories about Michael going out in disguise
- A sad story about how Michael had got all dressed up to meet his brothers one time during the Bad era and they never showed up
- Audio of Michael's vocal warm ups
- Complete California raisins commercial and video of Michael showing how he wanted the characters to be in the commercial
- Complete MITM performance from Wembley July 16th - will blow you away. Raw and powerful. No crowd shots. No cuts. Just Michael up close
- Don't Be Messin Round is played during the end creditsZuletzt geändert von Lena; 03.09.2012, 18:00.
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Zitat von Lena Beitrag anzeigen- Alternate ending to Bad short film
Zitat von Lena Beitrag anzeigen- Michael and Siedah recording IJCSLY in the studio
- Michael recording the Spanish version of IJCSLY in the studio
- Michael and Stevie Wonder recording Just Good Friends
Zitat von Lena Beitrag anzeigen- Two alternate takes from different angles of the Smooth Criminal lean including one where a dancer falls over
Zitat von Lena Beitrag anzeigen- Tour of Hayvenhurst studio with Matt Forger
Zitat von Lena Beitrag anzeigen- Dirty Diana short film was originally meant to end with a rain scene on the stage but Michael couldn't film it cos he hurt his knees from spinning and dropping down
Zitat von Lena Beitrag anzeigen- A sad story about how Michael had got all dressed up to meet his brothers one time during the Bad era and they never showed up
Zitat von Lena Beitrag anzeigen- Complete MITM performance from Wembley July 16th - will blow you away. Raw and powerful. No crowd shots. No cuts. Just Michael up close
Joa, wie schon gesagt - entweder der Estate macht in Zukunft auch weiterhin dann solche super Projekte wie hier mit Bad 25, oder sie werden von den Fans nur noch mehr kritisiert. XD
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Aus der Q&A-Seesion (Post 106), Branca nach lustigen Erinnerungen befragt:
"Ich und Karen (Langford) haben so viele schöne Erinnerungen an Michael Aber die eine Sache wo ich das erste Mal die Generalprobe von diesem Rosinen-Commercial sah ... Es.hat mich "gecracked", das war Michael, da zu stehen und Will Vinton zu sagen, dass seine Rosinen nicht gut genug waren -.. das ist Michael Jackson ".
Und das die betreffenden Erklärungen von Michael (wird auch in der Doku gezeigt), samt Commercial-Spot.
Zuletzt geändert von Lena; 04.09.2012, 03:11.
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Zitat von Lena Beitrag anzeigen
Köln (ots) - VOX startet in die neue Season - und das mit zahlreichen Highlights im Gepäck! So können sich die Zuschauer nicht nur auf neue Folgen ihrer bereits liebgewonnenen VOX-Programme freuen,
Die VOX-Highlights in der neuen TV-Season: Shows mit Herz, Mystery und Comedy in Serie, charmante Eigenproduktionen und packende Dokus im XXL-Format
Ein weiteres Highlight aus dem Bereich "Dokumentationen" erwartet die Zuschauer im Oktober: Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Veröffentlichung des Albums zeigt VOX "25 Jahre Bad - Das Phänomen Michael Jackson". Das Doku-Event zeichnet anhand von Interviews mit Familienmitgliedern, Freunden, Musikerkollegen, Produzenten, Journalisten und Fans ein umfassendes Bild des "King of Pop" - vor allem von seiner Karriere als Videokünstler.
Also diese Ausstrahlung scheint doch nicht die Spike Lee-Doku zu sein. Das ist offensichtlich eine eigenstrikte neue Doku von VOX selbst wo sie wohl auch bei den Honors für drehen.
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Und die ABC-Ausstrahlung zur Prime-Time im November ist wohl die TV-Weltpremiere. In der UK wird sie auf BBC (ebenfalls ja ein Top-Sender) vor Weihnachten ausgestrahlt.Zuletzt geändert von Lena; 04.09.2012, 20:06.
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Achso, also fühlt sich Vox verpflichtet, noch mit ihrem "Insiderwissen" die an sich eigentlich perfekte Spike Lee Doku zu ergänzen, oder wie? oO
Nach dem König Einsam Mist kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, dass das interessant werden könnte...
Ok schade, dann müssen wir also mindestens bis November warten. Dann kann man nur hoffen, dass die doch zuvor schon in vielen Kinos läuft, sonst wär das echt ne große Wartezeit. An sich sollte es ja schon recht zeitgleich mit dem Rerelease kommen, aber naja - solange sie so gut wird wie alle sagen, kann ich auch die paar Wochen mehr noch drauf warten.
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Vom Umgang mit Idolen
Beim 69. Filmfestival von Venedig begeisterte Spike Lee mit einer Dokumentation über Michael Jackson
VENEDIG - Das Publikum zu Tränen zu rühren gehört eher zum Fach des Spielfilms. Mit „Bad 25“, einer Hommage an Michael Jackson, vollbringt US-Regisseur Spike Lee dieses Kunststück nun mit einem Dokumentarfilm, der am Freitag die Zuschauer beim Festival von Venedig begeisterte. Das Werk, das die Entstehung des legendären Albums „Bad“ aus dem Jahr 1987 behandelt, stimmt dabei nicht nur die eingefleischten Jackson-Fans sentimental. Der Film berührt auch die, die den „King of Pop“ nur noch als „***** *****“ in Erinnerung haben, als exzentrische Gestalt, die mehr Schlagzeilen durch bizarres Auftreten machte als mit Musik. Regisseur Spike Lee stellt zu Beginn klar, dass „***** *****“ ein Produkt der Medien war, ein Image, hinter dem der geniale Musiker zunehmend verschwand.
Spike Lee selbst wird vom Festival von Venedig in diesem Jahr mit dem für Ausnahmegestalten der Filmkunst gesponserten Jaeger-Lecoultre-Preis geehrt. „Bad 25“ stellt zu diesem Anlass ein ideales Vorzeigestück dar, belegt der Film doch aufs Beste sowohl das besondere Talent und Engagement von Regisseur Spike Lee selbst, als auch das des Mannes, dessen musikalisches Erbe hier für die Nachwelt erörtert wird. „Bad 25“ geht die zehn Songs des Albums Stück für Stück, Video für Video durch; beteiligte Musiker erzählen vom Dabeisein; Personen aus Jacksons Umfeld tragen Hintergrundwissen bei; Stars wie Mariah Carey oder Justin Bieber belegen den tiefen Eindruck, den Jacksons Werk hinterließ.
Es ist zum Teil die übliche Mischung aus schnell wechselnden „Talking Heads“, die immer neue Varianten für den Satz „Er war der Größte“ finden, und seltenen Archivaufnahmen, wie man sie aus amerikanischen Dokumentarfilmen kennt. Doch Lee gelingt es dabei, den Fokus auf die Musik zu setzen, auf die kreativen Einfälle Jacksons. So ergibt sich aus „Bad 25“ mosaikartig ein ganz anderes Bild des Musikers und auch der Person Jackson – eines Mannes, den man so leider nur noch retrospektiv kennenlernen kann.
Das Thema Celebrity-Kult fand seinen Widerhall auch in der Wettbewerbssektion des Festivals. In „Superstar“, dem bislang enttäuschendsten Beitrag eines sich schleppenden Festivalauftakts, lässt der französische Regisseur Xavier Giannoli den aus „Willkommen bei den Sch’tis“ bekannten Kad Merad einen Mann spielen, der gegen seinen Willen plötzlich berühmt wird. Mit seiner absurden Ausgangssituation – das Rätsel der plötzlichen Berühmtheit wird nie geklärt – kommt „Superstar“ aber nur als lahme Variante einer überstrapazierten mediensatirischen Idee daher.
Auch der mit vielen Vorschusslorbeeren bedachte Beitrag „At Any Price“ des amerikanischen Independent-Talentes Ramin Bahrani wurde nur lauwarm begrüßt – trotz Starbesetzung. Dennis Quaid spielt hier einen Mais-Farmer in Iowa in Existenznöten. Teenie-Idol Zac Efron verkörpert den Sohn, der verzweifelt versucht, der Farmerrolle zu entkommen. Gegenüber sprechenden Details aus der modernen amerikanischen Landwirtschaft, wo Traktorfahren einem Videospiel gleicht, Saatpläne auf iPads erörtert werden und Konzerne patentierten Samen verkaufen, gerät Bahrani seine Vater-Sohn-Geschichte zu altmodisch. (Von Barbara Schweizerhof)Zuletzt geändert von Lena; 05.09.2012, 20:34.
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Depesche aus London: Sensation - ein guter Film über Michael Jackson!
Indie-Fans aufgepasst und Vorurteile in die Schublade gepackt: Der neue Film über die Entstehung vom Michael Jackson-Album «Bad» ist keine sentimentale Kitschorgie, sondern eine hochkarätige Aufarbeitung von einem Stück Musikgeschichte. Kunststück: Regie führte Spike Lee.
Gar nicht so «Bad», der neue MJ-Film. (keystone)
Also, natürlich ist mir sehr wohl bewusst, dass Michael Jackson nicht unbedingt zuvorderst im Plattenregal der geneigten Sounds!-HörerInnenschaft steht. Dass ich an dieser Stelle trotzdem ein paar Zeilen zu «Bad 25» verlieren möchte, hat mehrere Gründe. Erstens hat es noch nie einem Musikfan geschadet, wenn er sein feines Näschen auch einmal in den Nachbarsgarten streckte. Zweitens sind gute Musikfilme rar.
Ein herrlich buntes Bild der populärkulturellen 80er-Jahre
Und drittens ist dieser Dokumentarstreifen über das Entstehen von Michael Jacksons zweiterfolgreichstem Album, «Bad», weit mehr als ein Souvenir für Fans: Er zeichnet ein herrlich buntes Bild der populärkulturellen 80er-Jahre. Er schafft es darüber hinaus, einen vortrefflichen Eindruck davon zu vermitteln, wie Michaels Muse tickte, wie sie sich seiner Umwelt mitteilte und wie er die Musiker rundum zu Höhenflügen motivierte. Politik, Rassenspannungen, Fragen zu Sexualität, Skandale und Gerüchte werden umschifft, und das ist in diesem Fall richtiggehend wohltuend. Der Streifen konzentriert sich ganz auf das Album «Bad» – und schafft es dabei, keine Sekunde lang langweilig, banal oder gar klischiert zu sein.
Ein Film mit Sinn für Humor
Spike Lee hat Regie geführt. Er war zugegen, als am Sonntag im Odeon Kino am Leicester Square die Londoner Premiere stattfand, sass während des Filmes in drei Meter Entfernung von mir in den Rängen und hüpfte hernach gutgelaunt auf die Bühne, um ein paar Fragen zu beantworten. Spike Lee, Jahrgang 1957, mit «She's Gotta Have It»,«Do The Right Thing» und «Malcolm X» (uvm. natürlich) Schöpfer von Meilensteinen der jüngeren Filmgeschichte. Ein Mann, der es im Kino immer wieder fertig gebracht hat, schwarze Kultur auch einem weissen Publikum aufzutischen, ohne diese dabei weichzuwaschen. Seit Jahren ist er in New York auch als Filmdozent tätig.
Er sei als Fan und Bewunderer an «Bad 25» herangegangen, sagte Spike. Das merkt man dem Film an. Was allerdings völlig neu ist für ein «Produkt», das sich mit Michael Jackson befasst, ohne ihn lächerlich machen zu wollen, ist ein begnadeter Sinn für Humor, der wie ein roter Faden durch die 130 Minuten führt (die DVD-Version ist noch eine Stunde länger!). Das mag nicht zuletzt damit zusammenhängen, dass für einmal kein einziger Vertreter der gänzlich humorlosen, gnadenlos auf kommerzielle Vorteile eingestellten und in Sachen Geschichtsschreibung geradezu stalinistisch veranlangten Familie Jackson darin zu Wort kommt – dafür umso mehr John Branca, der langjährige Vertraute von Michael, der sich noch heute um die komplexen Probleme seines Erbes kümmert (und natürlich von Jacksons Familie immer wieder heftig angegriffen wird).
«Ein asthmatischer Italiener und ein asthmatischer Jude wurden geholt, um Michael Jackson in einen Homie zu verwandeln!»
MJ - kein Produkt einer Kommerzmaschine
Stattdessen amüsieren wir uns köstlich, als Regisseur Martin Scorsese und Script-Writer Richard Price erzählen, wie der Mini-Film zum Track «Bad» entstand: «Ein asthmatischer Italiener und ein asthmatischer Jude wurden geholt, um Michael Jackson in einen Homie zu verwandeln!» grinst Price. Mitmusiker wie Greg Phillinganes sprühen nur so vor Freude, als sie erklären dürfen, wie ein Groove und ein Shuffle funktioniert. Besonders faszinierend sind die Erklärungen von Choreograph Jeffrey Daniel (man erinnere sich – Shalamar!), wie die Tanzabläufe von MJ entstanden und wie sie verwandt sind mit Fred Astaire. Oder das Statement vom Gesangs-Coach, wie die Stimme von MJ 3 ½ Oktaven umfasst habe – MJ sich aber sehnlichst gewünscht hätte, zu klingen wie ein Kind. So oder so gelingt es Spike Lee mit «Bad 25» grossartig, zu zeigen, wie MJ nicht einfach das Produkt einer Kommerzmaschine war, sondern sich bei seiner Kunst unglaublich viel überlegte – und daran arbeitete wie ein Besessener. Ohne darob den Humor zu verlieren, notabene.
Wie schwierig es ist, über eine so komplexe Figur etwas zu sagen, ohne irgend einer Sektion der gläubigen Fangemeinde auf die Füsse zu treten, musste Spike Lee in London am eigenen Leibe erleben: Da geriet eine junge Dame in hysterische Rage, weil er sich erfrecht habe, einen Song auf einem «perfekten Album» als nicht unbedingt so toll zu bezeichnen. Dabei war es Stevie Wonder persönlich gewesen, der kichernd meinte, sein Duett mit MJ, «Just Good Friends», sei wohl nicht ganz das Gelbe vom Ei.
Hanspeter «Düsi» Künzler
Zuletzt geändert von Lena; 05.09.2012, 18:29.
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Das mag nicht zuletzt damit zusammenhängen, dass für einmal, kein einziger Vertreter der gänzlich humorlosen, gnadenlos auf kommerzielle Vorteile eingestellten und in Sachen Geschichtsschreibung geradezu stalinistisch veranlangten Familie Jackson darin zu Wort kommt
schöner Satz .....oder?
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Die Familie hatte ja auch keinen kreativen Anteil an dem Album BAD
Ich habe diese Doku zwar noch nicht gesehen, aber ich liebe diesen Spike Lee jetzt schon.Zuletzt geändert von Dreamerdancer; 05.09.2012, 17:21.
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BAD 25
Requiem für einen König
Als der afroamerikanische Regisseur Spike Lee ankündigte, eine Dokumentation über Michael Jackson zu machen, schlug ihm einiges an Skepsis entgegen. Denn es gibt wohl kaum eine kontroversere Figur in der Musikgeschichte als Jackson. Von unglaublichen Höhen und noch unglaublicheren Tiefen war dessen Leben geprägt, ein Dasein, das sich vor allem dadurch auszeichnete, dass er einer der ersten Menschen war, die quasi ihr gesamtes Leben lang in der Öffentlichkeit standen. Jeder hat eine Meinung zu Michael Jackson, doch eigentlich sollte sich keiner eine erlauben, zumindest nicht über den Privatmenschen.
Worüber man aber ohne Weiteres sprechen kann und sollte, ist seine Musik. Und genau das tut Spike Lee – er umschifft damit gekonnt die potentiellen Fallen einer polemischen Michael Jackson Dokumentation und besinnt sich lieber auf dessen Kunst. Genauer gesagt ist der Film eine fast schon altmodische Musikdokumentation, die sich intensiv um das Bad-Album des Künstlers dreht, welches dieses Jahr 25 Jahre alt wird. Das ist natürlich ein guter Aufhänger, doch es steckt viel mehr hinter diesem Ansatz. Während sich die ganze Welt auf das legendäre Album schlechthin stürzte und Thriller, den Rekordbrecher, hoch und runter analysierte, widmet sich Lee dem Nachfolger, der zwar immer noch als sehr gut, aber eben doch nur als "das Album, welches nach dem Megaknaller kam" angesehen wird. Eine gute und sehr clevere Wahl, die Lee hier betrieben hat, denn sie ermöglicht eine Analyse, die auf mehr beruht als auf Ikonographie und Lobhudelei.
Zu diesem Zweck hat sich Lee prominente Gäste eingeladen: Künstler, bekannte wie Kanye West oder Mariah Carey und auch unbekannte, die nicht im Rampenlicht stehen, dafür aber Jahrzehnte mit Jackson gearbeitet haben. Den Familienclan spart er aus, ebenso geht der Film nur mit einigen wenigen Querreferenzen auf die Zeiten vor und nach dem Album ein. Lee und seine Truppe kümmern sich viel lieber kleinteilig wie Archäologen um eben dieses eine Album. Dabei wird die Dokumentation durch das Produkt selbst strukturiert, jeder Song wird einzeln betrachtet. Wo kam er her, wie wurde er geschrieben, was bedeuten die einzelnen Textzeilen? Wie wurden die Sounds produziert, wo und mit wem und wie wurde der Song nach Veröffentlichung vom Publikum rezipiert. Das klingt eigentlich schwer danach, dass Bad 25 nur für eingefleischte Hardcorefans spannend sein kann, vor allem wenn man sich die Laufzeit von knapp über zwei Stunden zu Herzen nimmt; doch diese Annahme ist falsch.
Mit jedem kleinen Baustein vermag Lee das Bild des Künstlers, aber auch das seiner Herkunft, seiner musikalischen Wurzeln und der amerikanischen Gesellschaft an sich herstellen. Denn man sollte nicht vergessen, dass dieser Dokumentarfilm nicht von irgendwem gemacht ist. Lee bleibt seiner sozialkritischen Linie treu, immer wieder führt er Ereignisse rund um einen Song, Textzeilen oder die Rezeption derselbigen auf die Gesellschaft und ihre Mechanismen zurück. Und auch die ihm so wichtige Historie der Afro-Amerikaner wird hier miterzählt – ein spannender Ansatz, wenn man bedenkt, dass Jackson Zeit seines Lebens vorgeworfen wurde, seine afroamerikanischen Wurzeln verleugnen.
Es geht hier also um viel mehr als nur ein Album eines Künstlers, Bad 25 beginnt zwar im Kleinen wie eine Dokumentation über Musik, öffnet dabei aber so viele Themenfelder und Einsichten, dass man manchmal nur erstaunt sein kann darüber, wie viele Ansätze und Betrachtungsweisen sich in einem einzelnen Song verbergen können. So vermag Lee auch die letzte Hürde zu umschiffen – Bad 25 ist zwar eindeutig eine Hymne auf Michael Jackson als Künstler. Doch der Film geht weit über eine voreingenommene Betrachtung und einen Beitrag zur Legendenbildung (oder in diesem Falle eher Vertiefung) hinaus und umschifft unreflektierte Lobhudelei. Vielmehr ist der Film einerseits ein respektvolles Requiem für einen unermüdlichen Arbeiter und eine der tragischsten Figuren der modernen Entertainment- und Medienindustrie und andererseits ein Lehrstück darüber, wie viel man mit einer wohl durchdachten und gut recherchierten Dokumentation erzählen kann.
(Beatrice Behn)Zuletzt geändert von Lena; 05.09.2012, 19:25.
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Zitat von Christine3110 Beitrag anzeigenschöner Satz .....oder?
Scheint mittlerweile Deine Lebensaufgabe zu sein, oder?
Zitat von Dreamerdancer Beitrag anzeigenDie Familie hatte ja auch keinen kreativen Anteil an dem Album BAD
Doch! Hatte sie.
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Das, was ich bisher an Kritiken lesen konnte, hört sich ganz nach einer wohldurchdachten Analyse des BAD Albums an. Anscheinend brauchen wir uns keine Sorgen darüber zu machen, dass die Doku klischeebehaftet ist, oder sehr oberflächlich daher kommt. Flaches wurde oft genug bisher behandelt, meist sehr ausgiebig, endlich kommt jemand mit einem guten Namen, der die Kunstfertigkeit eines MJ ehrlich zu würdigen versteht. Danke Spikee
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