Wenn ich dies hier alles so lese, habe ich manchmal das Gefühl, dass es weder um MJ geht noch um Simons Stück, das seiner Premiere entgegenfiebert. Wenn wir ehrlich sind, geht es doch eher in die Richtung Pro und Contra, so jedenfalls mein Gefühl.
Was ich überhaupt nicht verstehe, ist diese vehemente Vorverteidigung MJ's 1 1/2 Monate vor Uraufführung. Während ich selbst immer neugieriger werde und schon überlege, wie ich aus dem Nordosten in den Süden komme und dies mit irgend etwas anderem sinnvoll verbinden kann, höre ich überwiegend Befürchtungen (gelinde ausgedrückt).
Seid, verdammt noch mal, dankbar, dass sich jemand mit MJ befasst, ihn hinterfragt, vielleicht auch Antworten liefert auf die Fragen, warum ausgerechnet MJ diese Hysterie auslöste, die niemandem zuvor auf diese Art und Weise gelungen ist. Vielleicht gehen wir mit einigen Antworten aus diesem Stück, vielleicht auch nicht. Eine Möglichkeit bleibt es allemal.
Ich denke übrigens mittlerweile, dass MJ, gerade weil er auf mich diesen zerissenen Eindruck machte, so magisch auf mich wirkte, mal abgesehen von diesem Ausnahmetalent. Er rührt mich, bestürzt mich, entsetzt mich, fasziniert mich - und dies alles zugleich. Deshalb ist auch die Puppe für mich durchaus akzeptabel.
Mir fällt es zunehemd schwer, mich in user hineinzuversetzen, die ihn ohne jeglichen Makel sehen und dennoch so ausdauernd bei der Stange bleiben.
Zweifellos ist für mich MJ auf der Bühne unbestritten der Performer schlechthin. Aber was ich mich zunehmend frage, ist warum er dies für mich ist.
Dahinter steckt jemand, der - bekanntermaßen - nicht optimal aufwuchs und all seinen Frust und Schmerz in die Welt schrie. Auch seine Freude und Liebe! Und das ist für mich ein Phänomen- nach wie vor! Er tat es auf der Bühne. Privat schien er zu scheitern. Wenn wir es hier mal nicht mit einer gezeichneten Persönlichkeit zu tun haben!
Schön, dass es ernst zu nehmende Menschen gibt, die sich dieser Tragik widmen. Denn tragisch ist dies für mich. Und wie!
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