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Puppenspieler in Wien - Diskussionsthread

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  • Zitat von mittelmeerkatze Beitrag anzeigen
    @November

    ich habe ganz und gar nicht den Eindruck, dass man hier User benutzt. Was für ein hässliches Wort. Selbst wenn Puppetmaster & Friends sich hier umschauen und etwas Werbung für ihr Stück machen, finde ich es legitim. Wenn Du dich so daran störst, dass man hier benutzt wird, dann schau mal ganz nach oben. Dieses Forum bietet Plattform für unzählige Werbeanzeigen, bei denen ich mehr das Gefühl habe, dass sie damit ordentlich verdienen wollen.

    Sicher braucht auch ein Puppentheater Zuschauer, sonst wäre die Inszenierung ja für die Katz. Und sicher geht es auch ein Stück weit um Geld. Man muss sich ja irgendwie finanzieren.
    Ich würde aber vorsichtig sein mit solchen Unterstellungen oder dem Versuch, die Macher in einen Topf mit vorwiegend an Geld interssierten Zeitgenossen zu werfen.

    Meine Gegenunterstellung lautet daher:Ehrliches Interesse und Diskussionsbedarf.
    Mittelmeerkatze, ist ja okay, wenn Du das Wort hässlich findest, aber mir fällt kein anderes dafür ein. Ich denke das Problem liegt für Dich auch weniger speziell an diesem einen Begriff, sondern vielmehr darin, dass Du es eben anders siehst. Was die Unterstellung betrifft: Ich habe extra dazu geschrieben, dass es mein Eindruck ist und ich nicht weiß, ob es so ist. Es ist immer wieder schade, wenn Beiträge nicht richtig gelesen werden.

    Und dann wäre - genau genommen - das, was Du über die Werbeanzeigen in diesem Forum schreibst, ebenfalls eine Unterstellung. Mir ist zudem nicht bekannt, dass dieses Forum auf anderen Seiten für sich und die "Anzeigenschalter" wirbt.

    Was die "MJ-Puppe" bzw. deren Darstellung betrifft, so sehe ich es ähnlich wie CTE. Und ich bin nun wirklich niemand, der MJ immer rosarot sieht. Über die Tatsache, dass er als "Puppe" dargestellt wird habe ich mir schon mehrfach Gedanken gemacht: Eine Puppe ist ein Spielzeug und man könnte es so sehen, dass Michael auf diese Weise zu einem Spielzeug in den Händen anderer wird.

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    • Zitat von November Beitrag anzeigen
      Über die Tatsache, dass er als "Puppe" dargestellt wird habe ich mir schon mehrfach Gedanken gemacht: Eine Puppe ist ein Spielzeug und man könnte es so sehen, dass Michael auf diese Weise zu einem Spielzeug in den Händen anderer wird.
      Hach, November...da schreibst Du was!
      Hattest Du denn hier im Forum beim Lesen in Threads noch niemals den leichten Eindruck, dass Michael genau das für manche zu sein scheint?
      Was anderes als das ist es denn, wenn er als Projektionsfläche für Sensüchte, Wünsche und Vermutungen der Fans dienen muß?
      Und vor allen Dingen: wird Michael denn nicht genau dadurch zur "Puppe" gemacht, indem wir ihm unsere Interpretation seiner Persönlichkeit zueignen, als entspräche genau das der Wahrheit? Und jedem anderen, der diese Interpretation in Frage stellt, in zuweilen schon kriegerisch anmutende Verteidigungsposition gehen?

      Eine Puppe, ja....die sich willenlos an- und ausziehen lässt vom Fan; eine Puppe, die man tanzen lässt, indem man, wann immer man will, seine Tanzvideos ansieht.

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      • Zitat von Hippolytos Beitrag anzeigen
        Eine Puppe, ja....die sich willenlos an- und ausziehen lässt vom Fan; eine Puppe, die man tanzen lässt, indem man, wann immer man will, seine Tanzvideos ansieht.
        ......die Kleider werden ihm aus- und die Engelsflügel angezogen. Und das liefert dann in genau dieser Kombination Stoff für erotische Mädchenträume.



        Und vor allen Dingen: wird Michael denn nicht genau dadurch zur "Puppe" gemacht, indem wir ihm unsere Interpretation seiner Persönlichkeit zueignen, als entspräche genau das der Wahrheit?
        Ich habe schon länger den Eindruck, dass, je mehr man über Michael spricht, schreibt etc., man sich immer weiter von ihm entfernt (mich eingeschlossen). Vielleicht ist es einfach an der Zeit, mal still zu sein. Wenn man eine zeitlang still ist, hört und sieht man manchmal viel mehr.

        .....damit dieses Posting nicht vollends ins Off-Topic gerät, noch etwas zur Puppe: Für meinen Geschmack sieht sie völlig überzeichnet, entstellt und verzerrt aus und möglicherweise lassen diese Äußerlichkeiten das auf die Darstellungsweise von MJs Persönlichkeit/Charakter/Verhalten im Stück schließen.
        Zuletzt geändert von November; 09.12.2010, 16:55.

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        • Es ist ein wesentliches Merkmal des Puppentheater, die jeweiligen Protagonisten überzeichnet, karrikiert darzustellen. Man denke nur mal an unsere Politiker, die sehr gerne 'Opfer' sind. Mir fällt auf Anhieb Frau M. als Puppe ein, und ich habe mich köstlich amüsiert.

          Wenn wir ehrlich sind, präsentierte sich Michael in den letzten Jahren wegen immer wieder neuer OPs schon teilweise entstellt, ja als Karrikatur seiner selbst. Auch wenn das schmerzt, und mich schmerzte es auch, ihn zu diversen Anlässen so zu sehen. Da ich ihn aber zutiefst verehrte und stets seine Schönheit in den 80ern vor Auge hatte, blendete ich es oft einfach aus.

          Versetzt Euch doch einfach mal in einen Außenstehenden Nicht-Fan. Dieser betrachtet MJ - und gerade sein Äußeres - mit wesentlich kritischeren Augen, was wiederum in die Gestaltung der Puppe einfließt.

          Sicher ist der Anblick hart. Wenn man aber genauer hinschaut, ist es doch so, dass bestimmte markante Gesichtszüge ein wenig hervorgehoben wurden. Heraus kam ein entstelltes Gesicht, das aber nun mal MJ nicht unähnlich ist. Damit müssen wir wohl leben.

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          • Zitat von mittelmeerkatze Beitrag anzeigen
            Wenn wir ehrlich sind, präsentierte sich Michael in den letzten Jahren wegen immer wieder neuer OPs schon teilweise entstellt, ja als Karrikatur seiner selbst. Auch wenn das schmerzt, und mich schmerzte es auch, ihn zu diversen Anlässen so zu sehen. Da ich ihn aber zutiefst verehrte und stets seine Schönheit in den 80ern vor Auge hatte, blendete ich es oft einfach aus.
            Nee, wenn wir wirklich ehrlich sind, präsentierte sich MJ NIE NIE NIE entstellt. Das ist ein unglaublich verletztendes Wort. Die Puppe sieht entstellt aus ja, aber MJ sah niemals entstellt aus. Aber das wundert mich nicht, dass das wieder von dir kommt, zusammen mit der immer währenden Entschuldigung "Egal was war oder was er gemacht hat. Ich lieb ihn trotzdem. ER durfte ja alles machen, hat er ja auch..."

            Wenn dieser Thread in einem internationalen Forum stehen würde, sähe er ganz anders aus. Da bin ich 100 Prozent überzeugt davon.
            Ich habe mich mit einer britischen Freundin über dieses Theaterstück unterhalten, um zu wissen, ob ich da irgendwie überempfindlich bin. Sie ist immer relativ ruhig, denkt immer erst nach, ohne gleich emotional zu werden wie das bei mir der Fall sein kann manchmal. Ich hab ihr nichts negatives erzählt. Einfach nur das, worum es geht wie Puppetmaster beschrieben hat und ihr die Bilder gezeigt von der Puppe, ohne dass eine Bewertung von mir im Vorfeld kam. Dann wollte ich ihre Meinung dazu wissen.
            Ihre erste Bemerkung war: "Oh my God, that's terrible. You're giving me nightmares." Weiter fielen Adjektive wie "disrespectful", "awful", "horrendous", "offensive" und "hateful".

            Was ich sagen will, Toleranz kann ab und zu auch zu weit gehen. Das was immer vorhanden sein sollte, ist Respekt gegenüber MJ. Und wenn wir nochmal ehrlich sind, ist das in diesem Stück mit dieser Puppe und dem Inhalt nicht gegeben. Und mit "künstlerischer Freiheit", "Karikatur" oder was weiß ich was braucht man da auch nicht kommen. Es ist einfach nur unverschämt ihn so darzustellen, als den gestörten Freak, der nur dachte, er sei normal...

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            • Zitat von Xydalona
              Und ich warte immer noch auf eine Antwort auf meine Frage, warum sich die Macher des Stücks ausgerechnet Michael Jackson als Projektionsfläche ihrer Figur ausgesucht haben und nicht jemanden, der schon seit zig Jahren tot ist, und wo dadurch jeder sofort weiß, dass die Figur sich nur einbildet, derjenige zu sein.
              Und der Macher wartet womöglich auf einen User, der diese Frage zu seiner Zufriedenheit bwz. der Zufriedenheit des "Forums" beantwortet, um später dann zu sagen "Ja, genau so war das gemeint".


              Sorry, das musste jetzt sein. Hab mich da nur an eine ähnliche Situation erinnert.

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              • Aber das wundert mich nicht, dass das wieder von dir kommt, zusammen mit der immer währenden Entschuldigung "Egal was war oder was er gemacht hat. Ich lieb ihn trotzdem. ER durfte ja alles machen, hat er ja auch..."


                @britbrit

                Vielleicht traue ich mich einfach nur das auszusprechen, was der/die eine oder andere insgeheim so denkt, ohne Angst zu haben, dass sofort jemand um die Ecke geschossen kommt und mit oder ohne Maulkorb die Zähne fletscht.

                Sorry, aber ich lasse mir das Recht auf Äußerung meiner Meinung nicht nehmen, auch wenn Du dem Anschein nach damit ein Problem hast.

                Und, mit Verlaub, eine Freundin aus einem englischen Forum als Vertreterin stellvertretend für eine international repräsentative Meinung zu generieren, fnde ich ziemlich gewagt.

                Wenn MJ auf Dich nicht entstellt wirkte, ist es doch in Ordnung. Das will ich Dir auch gar nicht absprechen.

                Ich selbst sehe die Dinge aber eben völlig anders und möchte dies auch toleriert wissen.

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                • Zitat von mittelmeerkatze Beitrag anzeigen

                  @britbrit

                  Vielleicht traue ich mich einfach nur das auszusprechen, was der/die eine oder andere insgeheim so denkt, ohne Angst zu haben, dass sofort jemand um die Ecke geschossen kommt und mit oder ohne Maulkorb die Zähne fletscht.

                  Sorry, aber ich lasse mir das Recht auf Äußerung meiner Meinung nicht nehmen, auch wenn Du dem Anschein nach damit ein Problem hast.

                  Und, mit Verlaub, eine Freundin aus einem englischen Forum als Vertreterin stellvertretend für eine international repräsentative Meinung zu generieren, fnde ich ziemlich gewagt.

                  Wenn MJ auf Dich nicht entstellt wirkte, ist es doch in Ordnung. Das will ich Dir auch gar nicht absprechen.

                  Ich selbst sehe die Dinge aber eben völlig anders und möchte dies auch toleriert wissen.
                  Na dann herzlichen Glückwunsch, dass du so ein tapferer Mensch bist...
                  Dennoch halte ich es nicht für sehr tapfer, sich "so" über einen Mann zu äußern, der nicht mehr da ist und nie die Chance hatte oder es schlichtweg nicht wollte, sich zu wehren gegen solche Aussagen. MJ wäre stolz darauf...
                  Toleranz hat subjektive Grenzen. Für mich zumindest, sobald ich das Gefühl habe, dass die "Gegenseite" respektlos wird. Jemanden als "entstellt" bezeichnen, ist schon starker Tobak.
                  Ich habe die Freundin nicht als Stellvertreterin eines Forums benannt. Dass dieses "Theaterstück" ganz andere Resonanz in einem internationalen Forum kriegen würde, ist meine Überzeugung.

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                  • ich habe das gefühl, es ist im grunde auch völlig egal, wie schlüssig und fundiert sich die beiden theatermacher äußern, es wird immer gegenwind geben und man kann jede aussage auseinander pflücken.
                    mein eindruck: egal, was sie tun, was sie erklären - es wird sowieso alles als zielscheibe genutzt.
                    und all diejenigen anzugreifen, die sich immerhin mit der sache auseinander setzen, oder schlicht andere ansichten haben, qualifiziert auch immer noch nicht zum besseren fan.
                    es gibt durchaus einige, und dazu zähle ich mich auch, die so manches bild und so manchen auftritt von mj nicht gut ertragen können. gerade als fan, denn dann tut es einem doppelt weh,
                    ihn zu sehen und gleichzeitig fast zwanghaft wegschalten zu müssen. die botox-orgie bei der 30.anniversary-sache z.b. ist für MICH unerträglich. ich kann mir das nicht angucken und für mich
                    ist er auch bei einer anderen gelegenheit, nämlich seinem auftritt mit b.spears schlicht entstellt.
                    ich kann nicht ständig und durchgehend "hurra, alles was er macht ist toll und richtig und er sah zu jeder zeit besser aus,
                    als alle anderen" schreien, weil ich es nämlich nicht so empfinde. dass das nicht jeder teilen muss, liegt auf der hand.
                    aber dass ich das recht dazu habe und andere ebenso, sollte wohl klar sein und da darf man zu recht toleranz erwarten.
                    dies mal zum einen.


                    zum anderen:
                    für den einen erschließt sich diese form der kunst, für den anderen nicht.
                    dies betrifft jede form von kunst - und ich konnte mich schon immer drüber ärgern, wenn sich jemand aufgebaut hat und urteilte, was nun kunst sein, kunst sein dürfe und vor allem die
                    allgemeinheit als kunst zu empfinden habe.
                    es wird immer subjektiv bleiben und immer gilt: dem einen gefällt's, dem anderen nicht. dem einen gibt es was, dem anderen nicht.
                    und wenn man sich als künstler entschließt, sich mit einer figur auseinander zu setzen, dann tut man dies und sucht sich nicht eine andere.
                    deshalb erschließt sich mir z.b. die frage nicht so recht, warum man nicht irgendeine historische figur, die schon lange tot ist, sondern mj genommen habe.
                    zum einen: mj IST tot, er ist somit eine historische figur. insofern ist davon auszugehen, dass sich damit im stück genauso erklärt, dass sich die figur nur einreden KANN, mj zu sein,
                    ganz genauso, wie napoleon oder attila der hunnenkönig.
                    und wenn sich aus den überlegungen zu mj ein gerüst zu einem stück ergibt, dann ist die figur nicht einfach austauschbar. genau das erleben wir hier
                    auch bei fan-fiction, wo sich dann um gegenzug die frage stellt, ob es nicht irgendwie geschmacklos ist, sich in eine erotische beziehung mit mj ( der ja nun mal
                    tot ist) hineinzuträumen und es nicht besser wäre, lieber von j.depp oder brad pitt zu träumen.
                    der ursprung liegt in der faszination eben jener persönlichkeit und darauf aufbauend passiert der rest.
                    wenn ich ein bild male, sagen wir von einem vogel im flug, dann entsteht sozusagen die story des bildes in der folge des grundmotives. und ich kann nicht einfach
                    den vogel im flug vor der gewitterfront durch einen hund austauschen, ohne den eigentlichen ursprungsgedanken des bildes restlos zu verfälschen.

                    just my 2 cents...
                    Zuletzt geändert von Briánna; 10.12.2010, 01:40.

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                    • Ich habe mir jetzt mal genau den Text dieses Artikels http://schuberttheater.wordpress.com...chael-jackson/ durchgelesen. Ich glaube nicht, dass das Stück ohne Schaden für MJ bzw. "harmlos" gespielt wird. U.a. gibt es da diesen Satz zu lesen.......
                      (....) erzählt die fiktive Geschichte eines Mannes, der sich Michael Jackson nennt und in eine Anstalt für psychisch Kranke eingeliefert wird (....)
                      .......und mir kam da eine bitterböse mögliche Interpretation in den Sinn: Man könnte es so verstehen, dass dieser Mann zwar offiziell Michael Jackson heißt, aber dass sein tatsächlicher (oder passenderer) Name/Titel "psychisch krank" lautet. Und danach würde es dann in dem Stück ganz direkt und ganz konkret um Michael Jackson gehen und nicht um jemanden, der sich für ihn hält.


                      Dann geht der gleiche Satz so weiter .......
                      (....) weil er glaubt Peter Pan zu sein.

                      .......weiter unten im Artikel kann man dann über das Stück.......
                      (....) ein faszinierendes Panoptikum aus realer Biografie und Phantasie (....)
                      ....... lesen. "Peter Pan" und "Panoptikum". Das kann - neben reinem Zufall - auch ein (bissiges) Wortspiel sein.



                      Zitat von Briánna Beitrag anzeigen
                      man kann jede aussage auseinander pflücken.
                      Sorry für's Zerpflücken, aber ich konnte gerade nicht anders, nachdem ich das gelesen hatte.
                      Zuletzt geändert von November; 10.12.2010, 02:32.

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                      • Ich bleibe jetzt mal etwas allgemeiner und vergleiche gewisse Einstellungen hier mit der sehr häufigen Kritik an Remix-Songs.

                        Zumeist werden sie pauschal verurteilt (Remixe sind scheiße, es ist ein Frevel, MJ-Songs zu remixen und außerdem hätte er es nicht gewollt).

                        Man vertut damit eine Chance, ganz klar. Ein Remix kann, wenn er gut gemacht ist, Nuancen des Originals hervorheben, Wesentliches klarer erkennbar werden lassen. Manchmal muss er dafür "härter" und kompromissloser sein. Gleiches gilt auch für das Theaterstück.


                        Ein Beispiel für das, was ich meine:





                        Auch wenn der Hörer einen Remix ablehnt, weil er seinen eigenen Hörgewohnheiten nicht entspricht, ist denkbar, dass er neugierig wird und anfängt, sich intensiver mit dem Original zu beschäftigen, ebenso wie der Theaterbesucher angeregt werden könnte, sich MJ von einer anderen Perspektive zu nähern und anschließend mehr wissen will. Dafür muss man aber eine gewisse Offenheit mitbringen, bei Remixen wie bei Theaterstücken.

                        Ich räume ein, wenn Remixe von Leuten gemacht werden, die nicht besonders viel von Musik verstehen, die sie nicht interpretieren können, sondern irgendetwas lieblos zusammengeschmissen haben, dann sind sie schlecht.
                        Wenn der DJ (resp. Puppenspieler) sich aber ausgiebig, von mehreren Seiten mit dem Original beschäftigt hat, und es ihm gelingt, ein neues, stimmiges Gesamtkunstwerk zu schaffen, dann erkenne ich das an.

                        Zwei Beispiele für gelungene Remixe von Stranger in Moscow:

                        Zuerst Hani's Extended Chill Hop mix:




                        Dann der Jerome Isma-Ae Bootleg remix, (danke susa, ich vergass):




                        Komplett verschieden, doch beide haben ihre Berechtigung.

                        Es wird noch viele Theaterstücke geben, doch sprecht auch diesem seine nicht ab.
                        Zuletzt geändert von sissy; 10.12.2010, 22:37.

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                        • @ Hippolytos. das ist jetzt nicht dein Ernst, dass Michael 40 Jahre lang gestorben ist ? Mann, ich fass es nicht, was für eine Anmaßung !

                          @ Xydalona: die wählen natürlich Michael, weil er so eine widersprüchliche (nicht schizophrene !) Person war und das und sein Leben und Sterben ein absolutes einzigartiges Phänomen war und er ein genie war und das halt ungemein viel Stoff bietet und außerdem aktuell ist und sich zur Satire eignet.

                          @ November : ich bin auch der Meinung, dass still sein manchmal mehr Tiefe bringt und vor allem bin ich jedem dankbar, der Michael NICHT karikkiert und zur Satire macht, darauf zu verzichten macht für mich wahre Größe aus.

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                          • Den Begriff der Kunst als subjektive Empfindung aufrecht zu erhalten, birgt die Gefahr, dass wir uns weiterhin eingefettete Badewannen unter die Nase halten lassen müssen.
                            Mein Verständnis von Kunst ist, die Probleme einer Gesellschaft zu lösen, durch Wissen, Übung, Wahrnehmung und Intuition.

                            Verzweifelt suche ich bei dem Theatherstück immer noch den "Problemlösungsansatz". Etwas, was man nachhaltig als Botschaft vermitteln kann.

                            Wenn man schon MJ benutzt, da hätte ich mir gewünscht, dass man einen verwirrten Mann, der glaubt Michael Jackson zu sein, in die Psychiatrie geschickt hätte, und in der Therapie hätte sich herausstellen können, dass es sich nicht um MJ handelt, sondern um einen (englischen?) Journalisten. Michael hätte im Hintergrund als Peter Pan Schatten tanzen können, der dann gegen Ende des Stücks, durch die selbstverherrlichenden, selbstverliebte Darstellung des Patienten, immer mehr an Kraft verliert und schlussendlich zusammenbricht. Der Therapeut hätte stellvertretend für die Gesellschaft stehen können, und meinethalben, der Bürgermeister für die ermahnenden Fans.

                            Im Übrigen finde ich die Puppe auch ganz erschreckend (und sie sieht nicht glücklich aus) und unterstreicht nur das verfälschte Bild, das die meisten Menschen von Michael haben.

                            Kommentar


                            • ich glaube, da sind wir schon am nächsten punkt, imo...
                              kunstverständnis und erwartung. das variiert dann auch wieder individuell.
                              so, wie ein röhrender hirsch als kunst oder eben nicht empfunden werden kann,
                              so kann eine konservendose auf einer papiertüte kunst sein, oder eben nicht.
                              die skizze einer friedenstaube kann kunst sein - oder einfach eine skizze von einem vogel.
                              das portrait einer frau hat es bis in den höchst gesicherten bereich des louvre geschafft -
                              warum, liegt trotz allem im auge des betrachters.
                              alle spiegeln etwas wieder - lösen können sie es meiner meinung nach nicht.
                              auch die eingefettete badewanne kann kunst sein - auch, wenn ich persönlich keinen
                              zugang dazu habe.
                              gedichte sind kunst - oder auch nicht. und nur, weil ich goethe's "prometheus" als kunst
                              betrachte, ist grillparzer's "der kuss" nicht minder kunst, auch wenn es eben nicht um
                              kritik geht.
                              viele theaterstücke, viele filme, viele opern enthalten im prinzip sehr profane geschichten
                              als grundgerüst - die art, wie sie erzählt werden, erheben sie erst zur kunst...
                              kunst KANN sozialkritik sein, muss es aber nicht. am ende bleibt alles auch noch persönliche
                              interpretationssache. man kann über die eingefettete badewanne und die aussage dikutieren,
                              wenn man sich drauf einlassen will. man kann aber auch zum lappen greifen
                              achtung - nur meine wahrnehmung!! die muss wieder keiner teilen!!

                              wobei dieses theaterstück durchaus auch von der warte der sozialkritik interessant sein
                              kann. denn die frage ist: ist mj wirklich der mittelpunkt? ist der mann, der sich für mj hält,
                              der mittelpunkt, oder könnte es auch um unseren eigenen umgang mit stars, fans, realität und
                              unseren träumen gehen?
                              das ist für mich eben noch nicht geklärt - deshalb halte ich mir das, was das stück sein
                              könnte, bis ich mehr weiß, offen.
                              die puppe mag erschrecken, und ich verstehe das. ich glaube aber, sie soll es gar nicht.
                              puppen sind überzeichnet und es wurde seitens der beiden künstler ja klar gesagt, es geht
                              darum, innere narben äußerlich sichtbar zu machen. narben sind nie schön.....

                              @november die theatermacher haben sich von der darstellung in der presse hier im thread
                              distanziert. deshalb würde ich glauben ( ich kann es nicht wissen und total daneben liegen!!),
                              dass das, was sie selber hier im thread dazu schreiben, eher passt, als das, was der zeitungs-
                              artikel da wiedergibt. gemäß der nächsten meldung in der presse laufen wir auch alle mit gewalt
                              sturm gegen das stück - das ist ja auch nicht so. wir diskutieren es, aber die stimmen und wahrnehmungen
                              sind ja deutlich vielschichtiger, als in der zeitung wiedergegeben.
                              ich verstehe, dass mn der sache ablehnend bis kritisch gegenübersteht... denn als mj-fan ist man einfach
                              kummer gewohnt...
                              dein gefühl des sich entfernens teile ich streckenweise...ich bin noch nicht sicher, ob das nicht einfach
                              teil der ablösung, also des trauerprozesses ist, oder daran liegt, zuviel drüber nachzudenken....oder zuviel
                              hier zu lesen...manchmal entsteht da eine - für mich- erschreckende distanz.

                              @daniela jackson nachdem, was die beiden hier selber schreiben, geht es weder um karikiieren, noch um
                              satire. und ein teil von mj ist nach meiner wahrnehmung durchaus über 40 jahre lang gestorben, da kann
                              ich hippo durchaus folgen. die frage der stille - da frage ich mich dann, bei deiner auslegung, um
                              wessen stille es gehen sollte... die der stimmen, die ich nicht hören will, oder die eigene.. ich glaube,
                              november meinte die eigene...um sich nicht in der "bastelei" am eigenen mj bild derart zu verlieren, dass
                              man ihn gegen das bild austauscht...
                              so.. ich würde gern noch mehr ..... aber ich muss leider los ... gehabt's euch wohl, bis später mal!
                              Zuletzt geändert von Briánna; 10.12.2010, 11:30.

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                              • Zitat von November Beitrag anzeigen
                                Ich habe mir jetzt mal genau den Text dieses Artikels http://schuberttheater.wordpress.com...chael-jackson/ durchgelesen.
                                Ich glaube nicht, dass das Stück ohne Schaden für MJ bzw. "harmlos" gespielt wird.
                                U.a. gibt es da diesen Satz zu lesen....... (....) erzählt die fiktive Geschichte eines Mannes, der sich Michael Jackson nennt und in eine Anstalt für psychisch Kranke eingeliefert wird (....)
                                .......und mir kam da eine bitterböse mögliche Interpretation in den Sinn: Man könnte es so verstehen, dass dieser Mann zwar offiziell Michael Jackson heißt, aber dass sein tatsächlicher (oder passenderer) Name/Titel "psychisch krank" lautet. Und danach würde es dann in dem Stück ganz direkt und ganz konkret um Michael Jackson gehen und nicht um jemanden, der sich für ihn hält.
                                Dann geht der gleiche Satz so weiter ....... (....) weil er glaubt Peter Pan zu sein.
                                Ja, auch so könnte das Puppenspiel angelegt sein.

                                Es könnte die riesige Diskrepanz deutlich machen, in der Michael Jackson lebte seit Beginn seines ersten Bühnenauftritts im Alter von 7 Jahren. Eine Diskrepanz, an der auch ein weniger sensibleres Kindergemüt mühelos zerbrechen kann.
                                Ich habe mal beispielhaft 3 Bilder herausgesucht, die vielleicht veranschaulichen, was ich meine:






                                auf einem Bild ist ein 7 oder 8jähriger Junge zu sehen, in dem er lässig-gekonnt einen Erwachsenen darstellt;
                                auf einem weiteren, wie er in Weihnachtsmann-Tracht Geschenke an Kinder verteilt;
                                das dritte zeigt, wie Michael im Erwachsenenalter seine eigene Kindheit sah.

                                Es heißt: Kinder lieben Verkleidungen, lieben das Rollenspiel.
                                Wenn jedoch dieses Rollenspiel den weitaus größeren Teil des Lebens bestimmt, werden unter Umständen "Rolle" und "Wirklichkeit" zumindest ineinander verschwimmen und das Kind verwirren.
                                Michael hatte als Weihnachtsmann aufzutreten und Kinder zu beschenken. Für ihn selbst jedoch gab es kein Weihnachtsfest und auch keine Geschenke. (Wie hat sich das Kind selbst diesen Unterschied begründet? Die religiöse ZJ-Zugehörigkeit wird nicht als Erklärung ausgereicht haben; es blieb ja immer noch unbeantwortet die Frage, wie man denn als ZJ die Ungläubigen bloß unterstützen kann in ihren Gott wenig wohlgefälligen Weihnachen-feiern und Geschenke-machen. Dass die kindliche Sehnsucht nach einem eigenen familiären Weihnachtsfest dennoch stark war, bestätigt ja auch Jermaine in einem Interview!)

                                Nur kurz erwähnen möchte ich die atmosphärischen Eindrücke auf das Kind Michael während derAuftritte vor und hinter der Bühne, mit denen es fertig zu werden hatte und die vielleicht ursächlich waren für sein späteres Frauenbild.
                                Hier hinein gehört für mich auch sein laszives Bühnenverhalten als Erwachsener,bei dem er (nur) scheinbar mit dem Publikum kooperierte und es in seinen Phantasien "bediente", während er selbst meilenweit weg hoch oben auf der Bühne sicher vor ihm war.
                                Spielte er mit seinem Pubikum? Oder tat er, was von ihm erwartet wurde?.... Wer hatte da eigentlich die Fäden in der Hand?


                                Und dieser gesamte Zwiespalt, in dem das Kind aufwuchs und den es später einfach weiterleben musste und nicht los werden konnte, ist das Resultat eines einzigen Zwecks: viel Geld zu verdienen.
                                Den Anspruch, berühmt zu werden, der Größte zu werden hat sich Michael vielleicht selbst gesetzt, weil er sich davon eine Entschädigung für den erzwungenen Verzicht auf alles ihm in seiner Kindheit Entgangene erhoffte.
                                Der Aufbau von Neverland lässt vermuten, dass das Berühmtsein eben keine Entschädigung war.


                                Ob Michael Jackson letztendlich "psychisch krank" war, hat niemals eine für eine solche Diagnose ausgebildete Person feststellen können, weil Michael sein Seelenleben nicht gänzlich offenbaren wollte.
                                Und was der Laie unter psychisch krank versteht, ist sehr unterschiedlich.
                                Für mich zählen da z.B. schon immer wiederkehrende Depressionen zu, auch Schlaflosigkeit, deren Ursache nicht somatische Ursachen hat.

                                Vielleicht hatte Michael schon lange zeit nicht mehr gewusst, wer er eigentlich wirklich ist.
                                Zuletzt geändert von Hippolytos; 10.12.2010, 13:17. Grund: Bilder

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