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Puppenspieler in Wien - Diskussionsthread

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  • Zitat von sissy Beitrag anzeigen
    Ich bleibe jetzt mal etwas allgemeiner und vergleiche gewisse Einstellungen hier mit der sehr häufigen Kritik an Remix-Songs.

    Zumeist werden sie pauschal verurteilt (Remixe sind scheiße, es ist ein Frevel, MJ-Songs zu remixen und außerdem hätte er es nicht gewollt).

    Man vertut damit eine Chance, ganz klar. Ein Remix kann, wenn er gut gemacht ist, Nuancen des Originals hervorheben, Wesentliches klarer erkennbar werden lassen. Manchmal muss er dafür "härter" und kompromissloser sein. Gleiches gilt auch für das Theaterstück. ^

    Ein Beispiel für das, was ich meine:
    video=youtube;6UC1_Z5XTp8]http://www.youtube.com/watch?v=6UC1_Z5XTp8&feature=player_embedded[/video]




    Auch wenn der Hörer einen Remix ablehnt, weil er seinen eigenen Hörgewohnheiten nicht entspricht, ist denkbar, dass er neugierig wird und anfängt, sich intensiver mit dem Original zu beschäftigen, ebenso wie der Theaterbesucher angeregt werden könnte, sich MJ von einer anderen Perspektive zu nähern und anschließend mehr wissen will. Dafür muss man aber eine gewisse Offenheit mitbringen, bei Remixen wie bei Theaterstücken.

    Ich räume ein, wenn Remixe von Leuten gemacht werden, die nicht besonders viel von Musik verstehen, die sie nicht interpretieren können, sondern irgendetwas lieblos zusammengeschmissen haben, dann sind sie schlecht.
    Wenn der DJ (resp. Puppenspieler) sich aber ausgiebig, von mehreren Seiten mit dem Original beschäftigt hat, und es ihm gelingt, ein neues, stimmiges Gesamtkunstwerk zu schaffen, dann erkenne ich das an.

    Zwei Beispiele für gelungene Remixe von Stranger in Moscow:

    Zuerst Hani's Extended Chill Hop mix:




    Dann Armin van Buuren's Version:





    Komplett verschieden, doch beide haben ihre Berechtigung.

    Es wird noch viele Theaterstücke geben, doch sprecht auch diesem seine nicht ab.

    Einer Sache gebe ich hier vollkommen Recht, dass egal ob Remix oder Puppenspiel, die Leute die es sich ansehen oder anhören haben damit die Chance sich einem außergewöhnlichen Künstler und Menschen zu öffnen. Vielleicht wurde/wird der ein oder andere durch diese "Verfremdung" auf Michael, seine Musik, Botschaften etc. aufmerksam und beschäftigt sich mit ehrlichem Interesse für ihn. Somit bietet dieses Theaterstück eben auch gerade diese Chance für einige Menschen. Denn ich sehe das "Kennen" von Michael für mich als große Bereicherung an, und freue mich über jeden der sich Michael mit offenem Herzen und Verstand öffnet (glaube das schrieb ich schon mal)

    Zu den Remixen von Stranger in Moscow allerdings muss ich klar sagen, es passt überhaupt nicht zu der Melancholie die das Lied im Original rüberbringt. Die Aussage des Stücks geht damit meiner Meinung total verloren und ich finde man kann durchaus auch durch/mit Trance oder Downbeat-Elementen gewisse Stimmungen erzeugen/wiedergeben. Auch wenn beide Stücke vom Beat her sehr gelungen sind wie ich finde, sind es halt doch "nur" schöne Stücke die mit Michaels Original nicht wirklich viel zu tun haben. (Der zweite Remix ist allerdings nicht von Armin v. Buuren sondern von Jerome -Isma-Ae)
    Und klar das muss es ja auch nicht, ich schrieb das jetzt nur weil die Remixe zum Vergleich mit dem Puppenspiel herangezogen worden, in dem Sinne dass man vielleicht auf andere Aspekte aufmerksam wird oder Nuancen des Originals hervorhebt. Das geht meiner Meinung nach aber nur wenn der Remix auch noch etwas mit dem Original gemein hat, bzw. sich mit dem Text auseinander gesetzt wird. Klingt etwas weit hergeholt, ich weiss, aber ich finde der "Vergleich" eines Remixes und dem Theaterstück künstlerisch gesehen auch etwas weit hergeholt, nicht zuletzt weil ich hoffe dass sich die Theaterleut wirklich ernsthafte und auch loyale Gedanken um Michael gemacht haben bevor sie das Stück konzipierten. Das kann natürlich bei Jerome-Isma- Ae zufällig auch so gewesen sein (war ja auch ein Tribut an Michael) muss es aber um einen Beat drunter zu knallen nicht zwingend. Wenn damit allerdings "gesagt" werden soll, dass im Grunde jeder "Remix", sei es in Form von Musik, Theater was auch immer irgendwie seine Berechtigung hat, sozusagen wieder ein Apell an die Toleranz, gehe ich mit. Zumindest solange dies auf respektvolle Art und Weise geschieht, bei dem Theater bin ich mir allerdings noch immer nicht so sicher.
    Hoffe ich konnte verdeutlichen was ich meine.


    Edit:
    Wobei man bei dem Theaterstück ja nicht vom "Original" Michael ableiten kann, denn keiner weiss wirklich wie er war, es ist reine Spekulation. Somit könnte das Stück auch "Ein Mann der sich wohl für Michael Jackson hält und andere Phantastereien über Michael die zufälligerweise auch mal den Kern der Wahrheit treffen können" heissen.
    Wobei man wiederum das was als "Wahrheit" evtl. sogar getroffen wird, niemals herausfinden wird, siehe Edit erster Satz.
    Zuletzt geändert von Susa; 10.12.2010, 14:46.

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    • Zitat von Briánna Beitrag anzeigen
      die puppe mag erschrecken, und ich verstehe das. ich glaube aber, sie soll es gar nicht.
      puppen sind überzeichnet und es wurde seitens der beiden künstler ja klar gesagt, es geht
      darum, innere narben äußerlich sichtbar zu machen. narben sind nie schön.....
      Das mit dem "Erschrecken" könnte man in dem Sinne, den Du beschreibst, auch in gewisser Weise positiv sehen. Wenn man mit dem Stück kritisch aufzeigen möchte, was mit Michael Jackson im Laufe seines Lebens alles veranstaltet hat und wie er daran kaputt ging bzw. welche Spuren all das bei ihm hinterließ: Dann könnte ein Erschrecken davor vllt. etwas positives bewirken. Allerdings weiß ich nicht, ob die Art wie das Stück aufgezogen wird, dafür geeignet ist, um das rüberzubringen bzw. ob das die Intention der Veranstalter ist. Ich vermute, dass es auf eine Weise gemacht sein wird, in der man die Dinge jeweils so oder so auslegen kann - und das kann dann auch subtil kontra Michael gehen.


      @november die theatermacher haben sich von der darstellung in der presse hier im thread
      distanziert. deshalb würde ich glauben ( ich kann es nicht wissen und total daneben liegen!!),
      dass das, was sie selber hier im thread dazu schreiben, eher passt, als das, was der zeitungs-
      artikel da wiedergibt. (...) ich verstehe, dass mn der sache ablehnend bis kritisch gegenübersteht... denn als mj-fan ist man einfach
      kummer gewohnt...
      Ich könnte dazu viel schreiben, aber ich mach's kurz: Ich traue dem Braten nicht.


      dein gefühl des sich entfernens teile ich streckenweise...ich bin noch nicht sicher, ob das nicht einfach
      teil der ablösung, also des trauerprozesses ist, oder daran liegt, zuviel drüber nachzudenken....oder zuviel
      hier zu lesen...manchmal entsteht da eine - für mich- erschreckende distanz.
      Bei mir ist es eher eine Leere.


      @daniela jackson nachdem, was die beiden hier selber schreiben, geht es weder um karikiieren, noch um
      satire. und ein teil von mj ist nach meiner wahrnehmung durchaus über 40 jahre lang gestorben, da kann
      ich hippo durchaus folgen. die frage der stille - da frage ich mich dann, bei deiner auslegung, um
      wessen stille es gehen sollte... die der stimmen, die ich nicht hören will, oder die eigene.. ich glaube,
      november meinte die eigene...um sich nicht in der "bastelei" am eigenen mj bild derart zu verlieren, dass
      man ihn gegen das bild austauscht...
      Ja, ich meinte die (meine) eigene Stille. Aber ich hatte es so verstanden, dass Daniela Jackson das auch so aufgefasst hatte und erst später im Satz dann in allgemeinere Dinge überging?
      Zum "Karikieren": In den letzten Beiträgen wurde ein oder zweimal etwas dazu geschrieben und ich entnahm aus diesen Postings, dass die betreffenden User durchaus Puppentheater mit Karikieren in Verbindung bringen. An einer Stelle ging es darum, dass z.B. Politiker ja auch immer wieder als Puppen dargestellt und karikiert werden und dass man sich darüber anmüsieren kann. Jedoch kann ich mich, auch wenn es um andere Personen geht, nicht immer über eine solche Darstellung amüsieren. Immer wenn es zu sehr auf Kosten der- oder desjenigen geht, ist es bei mir damit vorbei. Und in diesem Fall habe ich den Eindruck, als ob man bei MJ voll in die Kerbe haut, die schon lange und tief geschlagen wurde (durch die Medien zum Beispiel).


      Zitat von Hippolytos Beitrag anzeigen
      Ob Michael Jackson letztendlich "psychisch krank" war, hat niemals eine für eine solche Diagnose ausgebildete Person feststellen können, weil Michael sein Seelenleben nicht gänzlich offenbaren wollte.
      Und was der Laie unter psychisch krank versteht, ist sehr unterschiedlich.
      Das ist klar und da stimme ich Dir zu. Jedoch habe ich dazu im vorigen Posting nicht als meine Sichtweise etwas dazu geschrieben, sondern es ging u.a. um die betreffende Passage aus dem Artikel, in welcher "Michael Jackson ist/war psychisch krank" suggeriert wird bzw. darum, dass ich es für möglich halte, dass der Artikel dies suggerieren will. Es war (m)eine mögliche Interpretation dessen - das wollte ich zum Ausdruck bringen (vielleicht haben wir da aneinander vorbeigeschrieben).
      Zuletzt geändert von November; 10.12.2010, 17:31.

      Kommentar


      • @November:
        nein, nein...ist schon in Ordnung!
        Ich hatte ja bloß Deine Überlegung über die evtl. auch Anlage des Stückes (Vorname: psychisch; Nachname: krank) genommen, um dann dazu noch ein bisschen drumrum zu schreiben.

        Auch das wäre möglich. Dann wäre es aber keinesfalls mehr eine Satire, wie hier immer vermutet wird, sondern eine Tragödie / Trauerspiel.

        Kommentar


        • Zitat von Hippolytos Beitrag anzeigen
          @November:
          nein, nein...ist schon in Ordnung!
          Ich hatte ja bloß Deine Überlegung über die evtl. auch Anlage des Stückes (Vorname: psychisch; Nachname: krank) genommen, um dann dazu noch ein bisschen drumrum zu schreiben.
          Achso, dann bin ich beruhigt, dass ich nicht missverstanden wurde.


          Zitat von Hippolytos Beitrag anzeigen
          Wenn jedoch dieses Rollenspiel den weitaus größeren Teil des Lebens bestimmt, werden unter Umständen "Rolle" und "Wirklichkeit" zumindest ineinander verschwimmen und das Kind verwirren.
          Ich sehe das so: Wenn man in erster Linie nur die Rolle ausleben darf - im Falle Michaels also das, was seine Eltern/sein Vater von ihm erwarteten - dann gewinnt die Rolle die Oberhand und die Wiirklichkei bzw. der echte Michael verschwindet dahinter - zumindest meist und für eine lange Zeit. Allerdings wird sicher irgendwann in ihm etwas dagegen rebelliert haben (früher oder später kann man sicher mit Rebellion rechnen), um so dem echten Michael den Weg zu bahnen. Und oft ist dieser Ausbruch dann bestimmt sehr heftig. Andererseits kann ich mir aber auch vorstellen, dass er Angst vorm Ausbechen hatte, weil er eine andere Art zu leben nicht kannte. Ein Vogel der immer in einem Käfig eingesperrt war, fliegt auch nicht unbedingt direkt nach draußen, denn der Käfig ist sein gewohntes Umfeld und da kennt er sich aus.


          Michael hatte als Weihnachtsmann aufzutreten und Kinder zu beschenken. Für ihn selbst jedoch gab es kein Weihnachtsfest und auch keine Geschenke. (Wie hat sich das Kind selbst diesen Unterschied begründet? Die religiöse ZJ-Zugehörigkeit wird nicht als Erklärung ausgereicht haben; es blieb ja immer noch unbeantwortet die Frage, wie man denn als ZJ die Ungläubigen bloß unterstützen kann in ihren Gott wenig wohlgefälligen Weihnachen-feiern und Geschenke-machen. Dass die kindliche Sehnsucht nach einem eigenen familiären Weihnachtsfest dennoch stark war, bestätigt ja auch Jermaine in einem Interview!)
          Tja, da kann ich mir vorstellen, dass seine Eltern ihm das eventuell mit der Begründung näherbrachten, dass er das große Privileg hat, Ungläubigen helfen zu dürfen und das er auf diese Weise etwas Gutes tun kann - auch wenn er dazu Gebräuche (also Weihnachten) der Ungläubigen mitspielen muß. Der tatsächliche Grund wird aber vermutlich gewesen sein, dass MJ (und auch die Familie) so ein gutes Image in der Öffentlichkeit bekommt, es gehört also eine gewisse Portion Opportunismus seitens der Familie/der Eltern dazu.


          Nur kurz erwähnen möchte ich die atmosphärischen Eindrücke auf das Kind Michael während derAuftritte vor und hinter der Bühne, mit denen es fertig zu werden hatte und die vielleicht ursächlich waren für sein späteres Frauenbild.
          Hier hinein gehört für mich auch sein laszives Bühnenverhalten als Erwachsener,bei dem er (nur) scheinbar mit dem Publikum kooperierte und es in seinen Phantasien "bediente", während er selbst meilenweit weg hoch oben auf der Bühne sicher vor ihm war.
          MJs Verhalten auf der Bühne sehe ich ganz ähnlich, habe darüber schon oft nachgedacht. Er geht auf der Bühne völlig - und auch sehr lasziv , wie Du schreibst - aus sich heraus, aber es scheint ihm vllt. nur oder ganz besonders in dieser sicheren Entfernung möglich zu sein, sich so zu geben und ich glaube auch, dass die räumliche Distanz zu den Zuschauern ihm Sicherheit gibt. Es entsteht eine gewisse "Sterilität" und es kann ihm keine(r) zu nahe kommen, er ist unantastbar und unerreichbar in diesen Situationen.
          Und dafür, dass er das nur oder besonders in sicheren Bühnensituationen ausleben konnte, sprechen ja auch die Beschreibungen von anderen Leuten, die oft sagten, dass er hinter der Bühne ein ganz anderer war. Zurückhaltend, schüchtern........
          Und bei den Auftritten in irgendwelchen Kaschemmen, als er noch ein Kind war, hat er sich dieses Bühnenverhalten abgeguckt und er hat ja sicher schon damals mitbekommen, dass das bei den Leuten ankommt.


          Spielte er mit seinem Pubikum? Oder tat er, was von ihm erwartet wurde?.... Wer hatte da eigentlich die Fäden in der Hand?
          Wahrscheinlich sowohl als auch - diese beiden Seiten bedienen sich vermutlich gegenseitig. .......vllt. war er aber der Part, der etwas mehr spielte.




          Und dieser gesamte Zwiespalt, in dem das Kind aufwuchs und den es später einfach weiterleben musste und nicht los werden konnte, ist das Resultat eines einzigen Zwecks: viel Geld zu verdienen.
          Den Anspruch, berühmt zu werden, der Größte zu werden hat sich Michael vielleicht selbst gesetzt, weil er sich davon eine Entschädigung für den erzwungenen Verzicht auf alles ihm in seiner Kindheit Entgangene erhoffte.
          Der Aufbau von Neverland lässt vermuten, dass das Berühmtsein eben keine Entschädigung war.
          .....neben Neverland sicher auch noch sein Sich-Kümmern um Kinder. Ich denke, dass er sich dadurch auch um sich selbst kümmerte - anderen helfen, um sich selbst zu helfen (oder zu heilen).


          Vielleicht hatte Michael schon lange zeit nicht mehr gewusst, wer er eigentlich wirklich ist.
          In dem Punkt bin ich mir nicht sicher - vllt. wußte er es doch.......
          Zuletzt geändert von November; 10.12.2010, 23:48.

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          • Zitat von Hippolytos Beitrag anzeigen
            Ob Michael Jackson letztendlich "psychisch krank" war, hat niemals eine für eine solche Diagnose ausgebildete Person feststellen können, weil Michael sein Seelenleben nicht gänzlich offenbaren wollte.
            Mal ne ernsthafte Frage: Ist das Sich-Gänzlich-Offenbaren dafür wirklich zwingend notwendig oder ist es für Fachleute auch möglich, eine Diagnose zu stellen, anhand einiger Kriterien, die aussagekräftig genug sind?

            Für mich sind die Grenzen zwischen 'normal' und 'außerhalb der Norm' ohnehin schwimmend, man kann doch zur gleichen Zeit beides sein, i.e. in Teilbereichen 'funktionieren' und in anderen weniger.
            Die von der Gesellschaft aufgestellten Normen sind für manchen auch einfach zu eng gesteckt, das darf man nicht vergessen.

            Nichtsdestotrotz finde ich, dass man sich nicht an Begrifflichkeiten festhalten sollte, und egal, welche Bezeichnung man im Hinblick auf seine seelische Verfassung wählt, vielleicht hätte (oder hat??) ihm jemand helfen können, Dinge aufzuarbeiten.

            Ansonsten verweise ich nochmal auf Lisa's ausführlichen Eingangsbeitrag zu dem Thema:

            Zuletzt geändert von sissy; 11.12.2010, 01:29.

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            • Zitat von sissy Beitrag anzeigen
              Mal ne ernsthafte Frage: Ist das Sich-Gänzlich-Offenbaren dafür wirklich zwingend notwendig oder ist es für Fachleute auch möglich, eine Diagnose zu stellen, anhand einiger Kriterien, die aussagekräftig genug sind?

              Für mich die Grenzen zwischen 'normal' und 'außerhalb der Norm' ohnehin schwimmend, man kann doch zur gleichen Zeit beides sein, - und egal, welche Bezeichnung man wählt, vielleicht hätte/hat ihm jemand helfen können, Dinge aufzuarbeiten.

              Ansonsten verweise ich nochmal auf Lisa's Eingangsbeitrag zu dem Thema.
              http://www.mjackson.net/forum/showth...420#post394420
              Ich bin doch auch nicht "Fachleute", Sissy....

              Aber wenn ich zu einem Arzt gehe (würde ich es bloß mal!) und dem sage, ich fühle mich allgemein so und so, dann macht der auch erstmal mehrere Grunduntersuchungen, um sich über die allgemeine Konstitution einen Überblick zu verschaffen.
              Ebenso geht es in der Seelenheilkunde zu: Der Psychiater macht eine Anamnese, eine Art Lebenslauf. Und von dort aus wird sich dann in Zeitlupentempo durch das Leben des Patienten gearbeitet.

              In meinen Beitrag hatte ich nichts von 'normal' oder 'außerhalb der Norm' geschrieben und weiß deshalb nicht, wie Du jetzt darauf gekommen bist?
              Psychisch krank, also krank an der Seele hat doch erstmal nicht das Geringste mit mit 'normal' zu tun! (Was ist das überhaupt: normal?)

              Aber, Du hattest ja schon auf Lisas Beitrag hingewiesen; und an ihn schließen sich etliche Meinungsäußerungen an zu diesem Thema.

              Nach dem von Dir erwähnten Beitrag Lisas gab es ja etliche Folgebeiträge dazu.

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              • Zitat von Imhotep Beitrag anzeigen
                Den Begriff der Kunst als subjektive Empfindung aufrecht zu erhalten, birgt die Gefahr, dass wir uns weiterhin eingefettete Badewannen unter die Nase halten lassen müssen.
                Mein Verständnis von Kunst ist, die Probleme einer Gesellschaft zu lösen, durch Wissen, Übung, Wahrnehmung und Intuition.

                Verzweifelt suche ich bei dem Theatherstück immer noch den "Problemlösungsansatz". Etwas, was man nachhaltig als Botschaft vermitteln kann.

                Liebe Imhotep, ich habe auf deinen Beitrag eine Frage. Mich interessiert, ob Kunst für dich tatsächlich ausschließlich darin besteht, Lösungen für gesellschaftliche Probleme bereitzustellen. Wenn ich u.a. an "Romeo und Julia","Der Dschungel", das "Nibelungenlied" oder an die (Kriegs-)Werke von Otto Dix denke, haben alle Werke etwas gemein: Sie spiegeln sozialkritisch die gesellschaftlichen Defizite wieder. Lösungen für diese Probleme werden dabei aber nicht aufgezeigt. Trotzdem handelt es sich aber um (hohe) Kunst (zumindest meiner Meinung nach).

                Ich würde total gerne wissen, wie du den (in deinem Beitrag teilweise unterstrichenen) Satz meinst. Der hat mich echt neugierig gemacht. Falls du Lust dazu haben solltest, würde ich mich sehr freuen, wenn du ihn noch näher erklären könntest.

                LG
                Zuletzt geändert von hope?; 11.12.2010, 01:11. Grund: vertippselt

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                • Zitat von Hippolytos Beitrag anzeigen
                  Ich bin doch auch nicht "Fachleute", Sissy....

                  Aber wenn ich zu einem Arzt gehe (würde ich es bloß mal!) und dem sage, ich fühle mich allgemein so und so, dann macht der auch erstmal mehrere Grunduntersuchungen, um sich über die allgemeine Konstitution einen Überblick zu verschaffen.
                  Ebenso geht es in der Seelenheilkunde zu: Der Psychiater macht eine Anamnese, eine Art Lebenslauf. Und von dort aus wird sich dann in Zeitlupentempo durch das Leben des Patienten gearbeitet.
                  @Hippolytos, meine Frage war nicht speziell an dich gerichtet. Ich melde nur meine Zweifel an. Klar, der Weg, den du beschreibst, ist der herkömmliche. Dennoch frage ich mich, ob man das zwingend braucht. Sind die Expertenmeinungen, von denen es ja einige gibt, allesamt ein Fall für die Tonne?

                  Zu 'normal' und 'nicht normal' nur soviel: Ich nehme das immer wiederkehrende Thema der Schönheits-OPs. Einige würden sagen, 'das ist nicht normal', andere dies als Indiz für eine psychische Störung ansehen, für mich besteht da ein Zusammenhang.
                  Zuletzt geändert von sissy; 11.12.2010, 01:11.

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                  • @sissy ich antworte mal ... ich glaube, diese expertenmeinungen sind in der tat für die tonne.
                    auch ärzte sind beeinflussbar, erst recht, wenn sie z.b. von dem bild ausgehen, das die presse von
                    ihm zeichnet. zudem: der jahrmarkt der eitelkeiten lässt den hypokratischen eid und das eigene
                    motal- und ethikverständnis auch bei weißkitteln gern mal in vergessenheit geraten.
                    insofern halte ich JEDE diagnose, mj betreffend, für mehr, als nur gewagt.
                    ich kann nur von mir sprechen - nach meinem burnout begab ich mich in fachliche hände und es
                    dauerte 10 einzel- und 30 gruppensitzungen ( ich war in einer tagesklinik, um eventuelle wartezeiten
                    auf ambulante therapien zu umgehen und die sache zügig angehen zu können), bis ich mal eine diagnose hörte.
                    und ich bin sozusagen ein klassiker. trotzdem wurde mir vorher - und ich habe mächtig gedrängelt, ich wollte, dass das kind
                    einen namen bekommt! - immer wieder klar gesagt: für eine eindeutige aussage fehlen noch zuviele
                    puzzleteile. insofern halte ich persönlich diese ferndiagnosen anhand von ausgewähltem material für
                    nichts anderes, als wichtigtuerei.
                    mj ist alles andere, als ein klassisches beispiel für irgendwas. ich glaube (!) auch, hier und da tendenzen in
                    richtungen zu erkennen, die ich an mir oder anderen schon mal gesehen habe - aber: es gibt im grunde keine
                    zusammenhänge, keine möglichkeiten auf rückschlüsse. klar, eine schwere kindheit kann depressionen,
                    borderline, manien, weiß-der-geier-was verursachen und das wäre herrlich einfach, wenn man sagen könnte,
                    ursache x löst auf jeden fall und unumstößlich folge y und niemals folge u, v, oder w aus.
                    aber so einfach ist es nun mal nicht, persönlichkeiten sind zu verschieden. platt gesagt: was den einen in
                    den suff jagt, kann beim nächsten verarbeitet werden und erledigt sein. beim dritten wieder was anderes , usw.
                    ohne gezielte fragen, ohne hintergründe und zusammenhänge, nach klischees, eine diagnose
                    zu erstellen, halte ich für eigentlich sträflich. selbst dann, wenn es gut gemeint oder "entschuldigend" sein sollte.

                    Kommentar


                    • @briánna, ist für mich schlüssig und nachvollziehbar, ich wollte nur mal Eure Meinung dazu hören, weil ich dazu keine habe.

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                      • @ Brianna. ich meinte die eigene Stille.
                        Es wurden anfangs hier im Thread videos gepostet von anderen Theaterstücken des Schubert Theaters und die sind eindeutig satirisch.


                        Zum Thema psychisch krank hab ich mich ja schon geäußert, es ist natürlich auch eine Frage der Definition. Sicher hatte Michael Defizite in seiner psychischen Entwicklung, da ihm ein Teil der Kindheit fehlte. Das ist bei allen Kinderstars so und führt zu Neurosen. Das wird aber nicht als "geisteskrank" definiert.
                        Sicher hat Michael in seiner Kindheit auch gelitten, aber das haben Millonen anderer auch und noch viel mehr. Ich könnte euch da Geschichten erzählen, die würdet ihr nicht glauben. Das ist ein himmelweiter Unterschied zu Michael, der geliebt und geborgen in der Großfamilie war, wenn er auch zu früh Verantwortung tragen musste und sicher auch ausgebeutet wurde. Und das hat Spuren hinterlassen, aber das heißt nicht, dass er damals schon anfing zu sterben.
                        Im Gegenteil, er hat sich gegen die Schläge und gegen seinen Vater behauptet und ist trotz der Schläge zu einem der größten Künstler aller Zeiten geworden und das auch lange Zeit geblieben.
                        Geisteskranke hätten niemals diese Ausdauer, diesen Fleiß, diese Freude und diesen Humor wie er.
                        Und dann nochmal zur Wiederholung: Michael hat große Erfüllung in der Musik gefunden, ist das so schwer vorstellbar ?
                        Ich glaube, dass erst der Prozess, dass sie ihn öffentlich vorgeführt und gedemütigt haben, weil sie seine Brillianz und seinen Charme zerstören wollten, dass erst das ihn so tief getroffen hat und sein Vertrauen so erschüttert hat, dass er sich davon nicht mehr erholt hat.
                        Zuletzt geändert von Daniela Jackson; 11.12.2010, 04:52.

                        Kommentar


                        • die bewertung ( ich sage bewusst nicht diagnose) von mj, die allgemeine fassung von geisteskrankheit, normal, nicht normal, psychosen etc wollen wir hier dann doch lieber außen vor lassen.
                          ob und welche defizite ( sind es welche?) er hatte oder nicht, lässt sich aus der ferne ebenfalls wohl kaum bewerten, denn genauso, wie man fachärzten (!!) vorwerfen kann, sich der ferndiagnostik
                          zu ergehen, könnte man es auch hier. persönliche eindrücke, noch dazu auch ein gerüttelt maß an wunschdenken und glorifizieren, sind keine grundlage für eine analyse.
                          zudem stoße ich mich massiv an der pauschalisierung, was geisteskranke sind, tun oder können. die geschichte beweist hundertfach das gegenteil von dem, was du da schreibst.
                          und die übergänge sind bekanntlich fließend. dass du persönlich mit ihnen deine probleme hast und deshalb negierst, dass mj eventuell gravierende probleme gehabt haben könnte ( ich sage nicht,
                          dass es so war), heißt schlicht: was nicht sein darf, das nicht sein kann.
                          und eine pauschalisierung der folgen von kindesmisshandlung wird sicher betroffene hoch erfreuen ...
                          wir hatten das thema hier schon - und eine diagnose, auch wenn sie denn noch so gut gemeint ist, ist auch von einer unstudierten fachkraft genausowenig akzeptabel, wie von einem professor doktor.
                          so, wie ich es oben schon schrieb: selbst gut gemeint ist in diesem fall schlecht gemacht.
                          dass er erst mit dem prozess in persönliche schweirigkeiten geriet und vorher sonnig lächelnd seine erfüllung in der musik und der rettung der welt fand, ist so nicht richtig. es war eher der finale
                          knacks. bereits lange vorher äußerte er sich und es waren probleme offensichtlich. nur um es mal plakativ zu fassen: man schaue sich die bashir-doku und die eigentliche intention von mj, selbige zu machen, mal an. übrigens der auslöser für den
                          prozess. man lese seine oxford-rede. dancing the dream. interviews aus allen zeiten. man sieht dort nicht nur erfüllung und gelebtes glück.
                          sondern auch großes unglück und große tragik - die aber bei keinem menschen die grundsätzliche fähigkeit zum glücklichsein und zur erfüllung ausschließen. es gibt reichlich dokumente, die belegen, dass er einen lange währenden kampf mit sich zu führen hatte. das mag milliarden menschen ähnlich gehen - wir wissen aber auch,
                          dass es sich dabei um milliarden einzelschicksale mit sehr oft unterschiedlichen persönlichen entwicklungsverläufen handelt, selbst, wenn die äußerlichen umstände ähnlich sind.
                          ich verstehe, dass man mj als lichtgestalt sehen möchte. und in vielerlei hinsicht ist er das - sonst wären wir alle nicht hier. aber seine eigenen worte auszublenden, um ihn übermenschlich sehen zu können,
                          wird ihm meiner meinung nach schlicht nicht gerecht. zumal ich eventuelle psychische probleme, gleich welcher art, im gegensatz zu dir, nicht als minderung einer persönlichkeit oder im widerspruch zu persönlichen
                          fähigkeiten oder talenten sehe.
                          du wirfst uns vor, die schattenseiten über sein talent zu stellen- das ist nicht so. im gegenteil. ich für meinen teil sehe den preis, den er bezahlen musste. und das macht ihn für mich hochwertvoll und nimmt
                          ihm nicht einen strahl seines glanzes.

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                          • Zitat von Daniela Jackson Beitrag anzeigen
                            Zum Thema psychisch krank hab ich mich ja schon geäußert, es ist natürlich auch eine Frage der Definition. Sicher hatte Michael Defizite in seiner psychischen Entwicklung, da ihm ein Teil der Kindheit fehlte. Das ist bei allen Kinderstars so und führt zu Neurosen. Das wird aber nicht als "geisteskrank" definiert.
                            In der Psychologie o. Psychiatrie wird NICHTS als "geisteskrank" definiert! Dieses Wort ist ein umgangsprachlicher Begriff, welcher bereits eine abschätzende Wertung impliziert. Wenn, dann spricht man über psychische Erkrankungen, psychische Störungen o.ä. Und Neurosen gehören durchaus in diese Kategorie. Abgesehen davon leidet nicht jeder Kinderstar automatisch als Erwachsener unter Neurosen.
                            (Nur zur Info)


                            EDIT:
                            Zitat von Daniela Jackson Beitrag anzeigen
                            Geisteskranke hätten niemals diese Ausdauer, diesen Fleiß, diese Freude und diesen Humor wie er.
                            Der Inhalt dieser Aussage ist, psychologisch gesehen, von vorne bis hinten totaler Unfug.
                            Könnte man sich wenigstens hier einigen, nicht von "Geisteskranken" zu sprechen?! Ich finde das sowas von respektlos Menschen gegenüber, die unter psychischen Erkrankungen leiden! Du sagst doch auch nicht "Wrack" zu Menschen, die körperliche Erkrankungen haben oder?
                            Zuletzt geändert von hope?; 11.12.2010, 20:21.

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                            • *grins* wenn DAS übrigens die botschaft ist, die das stück vermitteln soll, nämlich der umgang der gesellschaft mit einem menschen, der - ich sage es vorsichtig! - anders ist,
                              dann wäre für mich allerdings sehr, sehr schlüssig, warum mj dafür die idealbesetzung wäre ... oder eben ein mensch, der sich für mj hält. um der gesellschaft einen spiegel
                              vorzuhalten, wäre diese besetzung perfekt... denn das ist die tragik seines lebens.. ob er psychisch angeschlagen, oder nicht war - das drama entfachte sich erstmal am anders-sein.
                              neverland - wie konnte er nur, jeder verdammte jungstar kaufte sich erstmal ein paar sportwagen, ein boot, o.ä. ... ein affe am tisch - jeder andere hatte gefälligst seine ersten
                              drogenexzesse, geschlechtskrankheiten und autounfälle. ... ich führe es nicht weiter aus, ihr wisst, was ich meine. die mangelnde akzeptanz der gesellschaft für seine eigenen
                              entscheidungen und seine träume. "tabloid junkie" ist uralt - und da sagt er es deutlich... mn hat ihm zu dieser zeit schon alles mögliche angedichtet, ohne dass die psyche groß ins
                              spiel kam.

                              wobei mir bei "mensch, der sich für mj hält" auch wieder die imitatoren einfallen.. und mindestens einer von denen hat sich ja sogar passend zurecht "schustern" lassen.
                              oder manch ein glühender fan.. der verzweifelt versucht, das leben seines stars zu leben oder wenigstens ein bisschen an seinem glanz teilzuhaben...

                              es gibt so viele enden, an die man -ohne das stück zu kennen - anknüpfen könnte.... und was es nun wirklich ist - ich weiß es immer noch nicht
                              Zuletzt geändert von Briánna; 12.12.2010, 00:33.

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