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Puppenspieler in Wien - Diskussionsthread
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Zitat von Flocke Beitrag anzeigenKann mir bitte jemand die letzten beiden Postings mal in kurzen Worten zusammenfassen?
Jedes Ding hat drei Seiten
Eine die du siehst
eine ich die ich sehe
und eine die wir beide nicht sehen.
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telegramm für flocke:
-anfang- nicht-fans: -stop- scheinen positiv erreicht zu werden, -stop-
eigene haltung zum stück: -stop- jeder wie er mag, dabei außenwirkung beachten -stop-
bruny: -stop- sieht uns, wie er will -stop-
mj und perfektion: -stop- das haben wir von ihm erwartet -stop-
krähe: -stop- hat sich leider wieder verpiselt -ende-
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@rip.michael: es stimmt leider nicht, dass becoming peter pan im märz und nürnberg zu sehen ist. wir sind im märz zwar in münchen und nürnberng, allerdings mit schlag sie tot-deluxe, einem anderen puppenstück von uns. wir arbeiten allerdings schon daran eine tour zu organisieren und da werden hoffentlich auch viele deutsche städte dabei sein. da wir allerdings ein kleines theater sind, kann die organisation dieser tour noch ein bisschen dauern. für off-theater verhältnisse sind wir zwar schon oft auf gastspiel, aber für "becoming peter pan" ist eine größere tour geplant und das ist logisitsch für uns eine herausforderung, die noch ein bisschen zeit in anspruch nimmt. wir werden aber sobald wir genaueres wissen natürlich bekanntgeben, wo wir wann spielen. wie gesagt vorerst gibts uns bis juni noch des öfteren in wien zu sehen. und dann wissen wir hoffentlich schon mehr.
lg
simon
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Zitat von Briánna Beitrag anzeigenkrähe: -stop- hat sich leider wieder verpiselt -ende-
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... soll helfen gegen umeinander flatternde krähen ...
You can't win ..
N.n.p.k.
With L.O.V.E. and respect
Lg rip.michael
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Leider kann ich nicht alles Gesprochene in diesem Clip verstehen, die Worte von "Michael" sind manchmal sehr leise (so leise hat er z.T. ja auch geredet). Es lief mir ein Schauer über den Rücken und leider flossen auch Tränen, allerdings nicht, weil ich mich angewiedert gefühlt habe, sondern weil ich das Empfinden hatte, hier wurde sehr behutsam die Puppe in Handlung gesetzt, es entstand für mich ein Dialog der Mitwirkenden auf eine äußerst feinfühlige Art. Ich wünsche mir, dass diese Inszenierung Michaels Menschsein respektieren wird und mit seinen Gefühlen behutsam und achtsam umgegangen wird.
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So, hier nun mein Bericht zu dem Stück. Anfänglich hatte ich keinerlei Interesse hier darüber zu berichten. Ich habe es mir anders überlegt. Manchmal ist es gut, Dinge zu überdenken.
Ich habe im Vorfeld das Stück nicht verurteilt, weil ich es nicht kannte. Jetzt habe ich es mir angesehen und möchte über meine persönlichen Eindrücke berichten. Der Grund es mir anzusehen war aber sicherlich nicht, weil es hier und anderswo diskutiert wurde. Dies hat mir eher das Interesse genommen. Es hielt sich wirklich in Grenzen, um es mal vorsichtig zu formulieren.
So habe ich bis zum Schluss überlegt, ob ich überhaupt hingehe, so das es zeitlich so knapp wurde, dass wir auf einen Wiener Taxifahrer zurückgreifen mussten..... Aber angekommen sind wir dadurch pünktlich. Schließlich waren wir verabredet. Einen fortgeschrittenen Anglistikstudenten hatten wir vorsichtshalber dabei – jedoch wurde dieser von niemanden überredet. Doch stellte die englische Fassung kein Problem dar. Die Texte sind gut verständlich gehalten. Ich bin mir auch nicht sicher ob eine deutsche Fassung ähnlich Wirkung gehabt hätte.
Und letztendlich war ich froh doch hinzugehen und zwar bereits als ich das Theater betrat. Auch wenn ich mir nicht, wie ich es eigentlich vor, hatte Peter Pan zur Hand genommen hatte.
Die Atmosphäre im Schubert-Theater ist sehr angenehm. Das Prädikat familiär kann man wohl vergeben.
Die gleich am Anfang gezeigte Projektion zeigte um wen es hier geht. Für Gedanken, ob ich nun richtig vorbereitet bin um mögliche Passagen aus Peter Pan zu erkennen oder nicht, blieb keine Zeit, da mich das Stück schnell erfasste und zwar gleich zu dem Zeitpunkt als ein junger Mann auf die Bühne kam.
Ich konnte hier nicht zwingend erkennen, dass es sich um einen Arzt handelt, wobei es durch den weißen Arztkittel allein schon folgerichtig war es so interpretieren zu können. Für mich blieb es dennoch offen, weil ich es auch offen lassen wollte. Konkret erwähnt wird es aber während des gesamten Stücks nicht. Somit war es gut, sich nicht gleich festzulegen. Das wusste ich natürlich allerdings erst am Ende.
Schnell wird klar, dass wir es mit einer Person zu tun haben, die sich für Michael Jackson hält. Und die sich für Peter Pan zu halten scheint. Diese Person wird beeindruckend durch N. Habjan zum Leben erweckt. Jedoch weiß er anscheinend sein wahres Alter nicht, hält sich selbst für jung. Aber er ist nicht mehr ganz so junger Mann, der nicht auftreten will. Michael Jackson? Die Show findet heute nicht statt.
Im folgenden bekommt der Zuschauer einen Überblick über die bekanntesten Dinge aus Michaels Leben. Eine mit Musik untermalte Kurzzusammenfassung, die gut gelungen ist.
Die Konfrontation mit seiner Kindheit scheint eines der elementarsten Punkte zu sein und ist es wieder nicht, da viel mehr passiert als eine bloße Aneinanderreihung von all dem, was man bereits glaubte zu wissen bzw. wusste. Und um so mehr ich sah, um so deutlicher wurde mir, dass man das auch gar nicht wissen musste. Man erfuhr es. Und dies in zahlreichen Szenen, die man gebannt verfolgte ohne eine Ahnung zu haben, was nun als nächstes kommen könnte.
Sein nicht zimperlich mit ihm umgehendes dreistes Alter Ego und der gesamte Dialog half auch dabei hervor zu bringen, worum es in seinem Leben gegangen sein könnte. Seine Ängste, seine verlorene Kindheit und Jugend, die Beziehung zu seinem Vater, Angst vor dem Alter, seine Fans, Es war schon sehr hilfreich, hier Peter Pan zu verwenden, da es greifbarer wurde. - für mich. Ich möchte fast behaupten, bei all dem was Michaels Leben bot, war es die einzig logische und auch normalste Reaktion in dieser Welt zu versinken. So kam es bei mir an.
Auch wenn mir nicht immer sofort klar war, wann wir es mit Peter Pan und wann mit Michael Jackson zu tun hatten. Aber genau das machte es so interessant für mich. Das Zuwenden zu Figuren aus Peter Pan - Wendy und auch Tinkerbell erschien mir anfänglich eine Art Ausbruch zu sein. Aber es war mir egal, weil ich darauf kam, dass es eher ein Zurück zu ihm selbst war, zu seiner Welt, in der er so sein konnte, wie er wollte, wo er sich wohl fühlte. Weg vom Vater, weg vom Druck und der Welt, die in ewiger Erwartungshaltung einem Michael nichts gelassen hat, in der er nie auf Dauer sein konnte oder wollte oder durfte, wie er war. Lediglich sehr provokativ war Michaels Alter Ego, welches durch eine Puppe dargestellt wurde – MJ als Kind. Und für eine Überlegung, ob er nun darin verbleiben würde, ob sich das ganze nun negativ darstellt in Richtung – Michael, der nicht in einer realen Welt lebt, blieb mir offen gestanden keine Zeit. Und das war gut so – denn die Antwort bekam ich. Und die gefiel mir.
Ich sah ihn nicht gerne in der Peter Pan Welt. Nicht im Stück, nicht im Leben. Dennoch ist das für mich ein sehr akzeptabler Weg den Versuch zu unternehmen das Leben von Michael Jackson zu beleuchten. Es gibt die Möglichkeit für Antworten. Denn auch wenn die Wortwahl, dass er verstörte, nicht gerne gehört wird, so irritierte er doch zuweilen die Menschen auch. Wie es dazu kommen konnte, ist hier ein versöhnlicher Erklärungsansatz, der in der Form dargestellt durch das positive Ende einen ganz anderen Blickwinkel ermöglicht. Die fiktive Form wird nie in Abrede gestellt und machte es damit für mich als Zuschauer möglich es nicht als Tatsache nehmen zu müssen. Aber als Denkansatz für eigene Erklärungsversuche.
Bei all dem Schmerz, den der vermeintliche Michael gespürt hat, wirkt er dennoch zu keiner Zeit tatsächlich gebrochen. Die Dialoge waren zuweilen sogar sehr behutsam und hatte nie etwas anklagendes gegen Michael. Ich finde kein Wort dafür. Es war für mich respektvoll – ein Mensch in einer inneren Auseinandersetzung. Für mich schien die Schwäche, die er subjektiv hatte als letztendlich sogar sehr wichtig um für seine Arbeit, seine Musik, für sein Engagement für Kinder, die Hilfsprojekte, den ewigen Kampf mit seiner Darstellung in den Medien, noch Platz zu haben und sein innerer Zufluchtsort war Peter Pan.
Von dem er sich lösen konnte, was gut gelungen ist. Ein Peter Pan kann nicht alt werden. Das geht nicht. So kann Michael irgendwann doch seinen Weg gehen mit seinen Kindern. Diese Szene, die so simpel wie grandios dargestellt wurde mit Hilfe einer weiteren Schattenprojektion, die für sich spricht.
Die Handlung ist frei interpretierbar. Dennoch scheint es mir unmöglich einen verrückten Michael dort hinein zu interpretieren. Noch sehe ich andere Befürchtungen bestätigt. Es lässt sich durchaus auch kritisch betrachten aber nie kippt es in eine Richtung, die gegen die Person geht. Die guten, unerwarteten Dialoge haben ihren Eindruck bei mir hinterlassen. Auch lässt es die Möglichkeit offen Michael Jackson in einem anderen, positiven Licht zu sehen. Seitens des Stücks wurde dazu genug geliefert, auch an Würdigung und Achtung.
Auch hat die Puppe, die lebendig wurde, die einen unglaublichen Ausdruck erlangte, sicherlich und hauptsächlich durch die Führung von N. Habjan, auf mich zu keiner Zeit grotesk gewirkt. Im Gegenteil. Grotesk war höchstens das, was Michael umgab und dies wurde ebenfalls verdeutlicht. Michaels Umgang und sein Leben damit sind eine fiktive Annahme und sie ist sehr gut, wie ich finde, dargestellt worden.
Die Puppe verdient das Wort Puppe während des Stücks nicht. Sie lebte und verblüffte positiv.
Auch wenn natürlich gar nicht erst der Versuch unternommen wurde, dass man nicht erkennt, wer die Puppen führt und wer für sie spricht so war doch gerade in den Dialogen Michael und sein Alter Ego Nikolaus Habjan zuweilen „doch recht überflüssig... „ (Sorry, Nikolaus Habjan, aber die Puppen haben das sehr gut hinbekommen! ..... ) Aber im Ernst:
Ich möchte damit sagen, die Figuren, führten ihr Eigenleben und waren lebendig. Das war erstaunlich gut vorgetragen und zwar während der gesamten Aufführung. Ich möchte das Wort hervorragend nicht benutzen, da mir Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Künstlern dann doch fehlen. Aber die Messlatte liegt hier jetzt wohl ziemlich hoch.
Auch Vorwürfe, die sein Leben lang gegen ihn erhoben wurden, werden nicht ausgelassen. Michael schafft es auch hier Antworten zu geben. Er hält dagegen.
Wir haben es hier sicherlich nicht mit einer einseitigen Lobhymne zu tun, die nur die grandiosen und perfekten Augenblicke zeigt. Wer MJ nur feiern möchte, dem kann ich dennoch nicht abraten.
Für mich persönlich war es ein sehr gelungenes Theaterstück, welches sich dem Leben und der Person respektvoll und zuweilen sogar auch liebevoll dargestellt, versucht hat zu nähern. Auch blieb es dem Zuschauer, dem Fan, nicht erspart sich mal selbst zu überdenken.
Was die Meinung von Nicht-MJ Fans betrifft, die mit keinerlei oder nur nur sehr wenig Wissen über MJ in das Stück gegangen sind, so möchte ich keine Einzelstimmen dazu abgeben. Es bringt in meinen Augen nichts, dazu müssten die Leute sich schon selbst äußern. Ich kann es nur zusammenfassend sagen, dass ich keinerlei negative Stimmungen wahrgenommen habe und bei Nicht-Fans wie Fans eine durchweg positive Rückmeldung gesehen habe.
Negative Kritik?
Hätte es diese Diskussion hier nicht gegeben: Nein.
Nur eine Überlegung, weil es diese Diskussion gab – aber da war das Stück schon geschrieben.
Da es diese Diskussion hier gab, könnte der Moment, wo Michael nach seiner Medizin fragte, vielleicht falsch gedeutet werden. Aber das sagt aber auch schon alles. Gedeutet werden. Eine negative Interpretation sehe ich nicht, auch finde ich, das es dazu gehört, wenn man weiß, das MJ zumindest in Phasen seines Lebens, spätestens am letzten Tag seines Lebens darauf vertraute.
Der Vollständigkeithalber ist diese Szene absolut in Ordnung - für mich. Macht es authentischer, da sich das Stück nicht wirklich an heiklen Punkten vorbei mogelt und es für Menschen, die nicht viel über MJ wissen, glaubwürdiger macht. Es ganz rauszulassen wäre ein Fehler gewesen, so denke ich. Auch werden ja seine Fans nicht ausgelassen. Dennoch, bei jeder Szene, wo ich mich sogar einmal dabei ertappte – was kommt jetzt? Wird er doch durch die Mangel gedreht? Gab es für Michael einen Ausweg, nahm eine versöhnliche und gute Wendung – was in seinem Leben ja leider nicht der Fall war. Hier gelang es sogar würdevoll. Auch fehlte es noch nicht mal ein einer Huldigung für ihn. Michael kann sehen, dass sein Mythos auf ewig weiter lebt. Und der Zuschauer auch!
Gerade die Verwendung von Schattenprojektionen und Nebel machte vieles klar...... ganz klar für eine Interpretation natürlich nur. Die eingespielte Musik unterstreicht dies.
Und schließlich fragt sich ja sein Alter-Ego selbst: Ist das die ultimative Wahrheit über Michael Jackson?
Mein Fazit an die Skeptiker: Man muss es nicht sehen (im Sinne, es steht ja jedem frei) aber es ist wirklich sehenswert!
Ich möchte mich beim Schubert-Theater in Wien bedanken. Sicherlich ganz besonders bei Nikolaus Habjan. Aber dabei darf man auch Simon Meusburger nicht vergessen. Denn das was Nikolaus Habjan gezeigt hat wurde erst ja möglich durch das Buch und die Regie von ihm.
Vergisst man schnell, wenn man Nikolaus Habjan so spielen sieht. Eine faszinierende Symbiose.
Man kann wirklich für einen Moment vergessen, dass es dafür ein Drehbuch gibt und das ist was für mich Theater ausmacht. Danke!
PS: An einer weiteren Diskussion über Sinn oder Unsinn eines solchen Stückes möchte ich mich nicht beteiligen. Für mich ist die Frage beantwortet. Es macht - für mich - Sinn.
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