Riesiger Zoff um Denkmal für Michael Jacksons Affen
Seit dem Tod von Michael Jackson pflegen Fans in München ein Denkmal für den "King of Pop". Die fühlen sich nun veräppelt: Ein Künstler hat eine zweite Stele errichtet – für Jacksons Affen "Bubbles".
Der Künstler David Shrigley hat in München einen Schrein für den Affen des verstorbenen Popstars Michael Jackson erschaffen
Einst war der "Bayerische Hof" am Promenadeplatz das Münchner Lieblingshotel von Pop-Superstar Michael Jackson. Seit seinem Tod vor vier Jahren haben Fans vor der Luxus-Herberge ein Denkmal für ihn errichtet. Ob Blumen oder Bilder – bis heute pflegt der Verein "MJ's Legacy" das Andenken des verstorbenen "King of Pop".
Doch nun gibt es Ärger: Nur wenige Meter weiter hat der schottische Künstler David Shrigley ein zweites Denkmal errichtet – für "Bubbles", den Affen von Michael Jackson. Genau wie beim Original gibt es Kerzen, Plüschtiere, Blumen, Fotos – und zusätzlich Plastikbananen.
Die Fans sind erbost. "Das Bubbles-Denkmal ist eine Beleidigung für Michael – und für uns", schimpfte Nena Snezana Akhtar vom Vereinsvorstand des "MJ's Legacy" laut einem Bericht der Tageszeitung "Münchner Merkur" vom Freitag.
Passanten halten Fans für verrückt
"Jahrelang haben wir dafür gekämpft, dass man uns ernst nimmt", beklagte sie die Situation. Viele Passanten glaubten nun, die Fans würden auch dem Affen huldigen. "Die tippen sich an die Stirn und sagen: Werdet Ihr jetzt dann auch noch dem Vieh von Justin Bieber ein Denkmal bauen?"
Künstler Shrigley dürfte die Aufregung freuen – hat er das "Bubbles"-Denkmal doch im Rahmen des Großprojekts "A Space Called Public/Hoffentlich Öffentlich" errichtet, das bis Herbst den öffentlichen Raum in München mit Objekt- und Performance-Kunst durchdringen will.
So nehmen die Michael-Jackson-Fans genau an den Fragen Anstoß, die Shrigley wichtig sind: Wer bestimmt über die Erinnerung im öffentlichen Raum? Welches Gedenken ist angemessen?
"Das ist keine Kunst"
Das Münchner Kulturreferat stellt sich daher auch hinter die Aktion des Schottens. Shrigley wolle sich nicht lustig machen, hieß im "Münchner Merkur". Vielmehr wolle er zum Nachdenken über Kunst anregen – "jenseits von Jackson und Bubbles".
Davon wollen die Fans nichts wissen. "Das ist keine Kunst", sagt Akhtar. "Das ist nicht mal schön aufgebaut."
Die Nachricht, dass das "Bubbles"-Denkmal im September verschwinden wird, tröstete sie nicht. "Michael ist der größte Künstler unserer Zeit – den kann man nicht mit einem Affen vergleichen. Nicht mal mit seinem eigenen."
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