Es sind jetzt drei Monate vergangen, seit Michael gestorben ist.
In diesen drei Monaten hat die Welt ihren König wieder auferstehen lassen. In diesen drei Monaten voller Trauer und Tributes hat die Welt Michael wieder schätzen gelernt.
In diesen drei Monaten hat die Welt begriffen, was Michael Jackson bedeutet hat.
Madonna hat eine bewegende Rede gehalten und Standing Ovations bekommen. Alle möglichen Stars haben auf ihre Weise dem King of Pop gehuldigt.
Kinder, die dachten, 50 Cent sei der Nabel der Musikwelt, entdecken Michael Jackson.
Menschen auf der ganzen Welt erkennen sich selbst nicht wieder weil sie über Nacht Michael Jackson Fans geworden sind und nicht wissen, wie sie mit der grenzenlosen Trauer umgehen sollen.
Wir alle kennen wohl das Gefühl der Scham, das uns befällt wenn wir daran denken, dass wir ihn manchmal nicht stark genug verteidigt haben, wenn ihn jemand schlecht gemacht hat. Wir alle kennen diese Art von Schuldgefühl das uns befällt, wenn wir darüber nachdenken, was wir hätten noch mehr tun können. Fans die ihn persönlich kannten, leiden, weil sie sich fragen, ob sie ihn hätten retten können.
Was uns alle vereint, ist das Gefühl eines grenzenlosen Verlustes.
Viele sprechen von einem immensen Verlust für die Musikwelt. Sie sagen, einen wie ihn wird es kein zweites Mal geben.
Doch die Welt hat nicht nur ihren größten Künstler verloren.
Die Welt hat einen der größten, mitfühlendsten und liebevollsten Menschen verloren.
Was dies wirklich bedeutet wird erst klar, wenn man sich mal in unserer Welt umsieht.
Wir führen Kriege in beinahe jedem Teil der Erde.
Wir töten unschuldige Menschen aus Profit- oder Machtgier.
Wir beuten unseren Planeten rücksichtslos aus, nur um noch mehr Geld zu scheffeln.
Wir quälen und töten unsere wertvollsten Mitgeschöpfe in Versuchslabors, Legebatterien und Pelzfarmen.
Wir zerstören unsere Ressourcen und sägen an dem Ast auf dem wir sitzen.
Wir quälen und piesacken unsere Mitmenschen aus Gründen unserer eigenen Unsicherheit und um uns stark zu fühlen.
Wir treten unschuldige Menschen tot, weil sie sich uns entgegenstellen, um uns von unserer Gewalttätigkeit abzuhalten.
Wir schlagen unsere Kinder und schreien unsere Eltern an.
Wir verletzen die Menschen, die wir am meisten lieben, weil wir uns ungerecht behandelt fühlen.
Wir schweigen uns an, anstatt miteinander zu reden.
Wir lästern über andere, nur weil sie anders sind. Wir machen uns lustig über ihre Makel und schütteln den Kopf über ihre Unzulänglichkeiten, und sind doch blind für unsere eigenen Schwächen.
Wir legen uns nachts in unsere Betten und wissen nicht, warum wir weinen.
Ist es nicht offensichtlich?
Michael Jackson war einer der wenigen Menschen, die wahrhaftig waren.
Alles was er tat, tat er mit Liebe. Er war reine Sanftmut.
Michael Jackson war einer dieser seltenen Menschen, die wahrhaft reinen Herzens waren.
Michael Jackson hat verstanden, dass Hass und Gewalt die Welt in den Abgrund treiben. Er stand für die reinste, unschuldigste Liebe.
in jedem Gedicht, in jedem Song, in jedem Interview hat er seine Botschaft verbreitet: Liebet einander.
Kommt euch das bekannt vor?
Die Welt hat ihn gekreuzigt. Wieder einmal.
Und wieder einmal wird uns erst nach seinem Tod bewusst, was wir verloren haben.
Michael hatte ein außergewöhnliches Leben. Sein Leben war einzigartig, monumental, superlativ. Er hat die höchsten Höhen erklommen und die tiefsten Täler durchwandert.
Und er hat gelitten. "es tut weh, ich zu sein" sagte er in einem Interview.
Und ist es nicht tragisch, dass sein Tod für ihn vielleicht eine Erlösung war?
Ist es nicht tragisch, dass er erst im Tode seinen Frieden und seine Freiheit fand?
Die Welt feiert den King. Doch werden wir seine Botschaft jetzt verstehen? Werden wir nun anfangen, die Welt zu verändern? Uns zu verändern? Hat es erst seinen Tod gebraucht, um dass wir diese Botschaft umsetzen? Oder werden wir weitermachen mit unserem alten Trott aus Gewalt, Gier und Gleichgültigkeit?
Wir haben jetzt die Chance etwas zu verändern, jeder für sich. Werden wir sie wahrnehmen? Werden wir es tun?
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