Es ist doch nie zu spät, etwas Wahres und Gutes zu erkennen und dann danach zu handeln. Jeder kann was tun und ist es in seinen Augen vielleicht auch wenig, so summt sich das doch auf, wenn viele anfangen, die Augen aufzumachen und da anzupacken, wo Hilfe nötig ist.
Ich weiß nicht, was vorging, als Michael starb und warum er so früh sterben mußte.
Aber ich stelle mir einfach vor, dass Michael, wenn er von seinem Lebensplan her seine Aufgabe hier erfüllt hat, dass jemand liebes und vertrautes zu ihm kam und vielleicht sagte: "Komm, Michael, du hast alles getan, was du konntest. Dein Schmerz ist jetzt zu Ende und die Freude, die auf dich wartet, ist größer, als jede irdische Freude. Dein Werk ist getan, komm mit mir."
Ich stelle mir vor, dass Michael auf der einen Seite dieses neue Erleben vielleicht neugierig und auch freudig begrüßt hat, weil er sich dann jetzt auch ausruhen kann. Das aber auf der anderen Seite seine ständige Sorge und Liebe für die Kinder, die Menschheit und unseren Planeten ihn doch zurückhielten, zu gehen. Sicher auch seine eignen Kinder.
Das dieses himmlische Wesen vielleicht sagte: "Michael, du kannst noch etwas tun, von dem du glaubst, dass es den Menschen hilft. Und dann gehen wir."
Und ich glaube ganz fest, dass Michael gesagt hat: "Dann lasse ich all meine Liebe hier und mein Vertrauen!"
Und egal, wie so ein Sterbeprozess vor sich geht, letztendlich weiß es keiner von uns, die wir noch leben, genau, denke ich, dass er bei seinem Abschied von allem irdischen eine Energie freigesetzt hat, die wie eine Welle um den Erdball ging und jeden berührt hat, der in seinem hinterletzten inneren Kämmerlein nach irgend etwas gesucht hat, was er tun kann, für sich und für andere, um die Welt besser zu machen.
Das wir, die wir von dieser Energie erreicht wurden, nach dem Prozess dieser bleischweren Trauer, nach Möglichkeiten suchen, etwas zu tun, was in Michaels Sinn ist.
Ich habe aufgehört, noch lange in diesen Spekulations-Threads zu lesen, weil es für mich verschwendete Energie ist.
Ich für mich habe gemerkt nach Michaels Beerdigung, als er endlich einen schönen und angemessenen Platz für sich bekommen hat, dass so etwas wie ein zartes Gefühl von Frieden sich in meine Seele schlich und meine fassungslose Trauer sich langsam in eine stille Trauer wandelt und in Dankbarkeit und Bewunderung ob dieser immensen Fülle seines Werkes, dass er hinterlassen hat. Er hat in diesen 50 Jahren so viel gearbeitet, geschaffen, gelitten, Spaß gehabt, ist geehrt worden und geschmäht, wie kein anderer Mensch.
Ich glaube ihm, wenn er sagt, er fühlt sich seelisch wie 80, und da war er erst 42, als er das sagte.
Ich hätte mir noch so viel mehr von ihm gewünscht, aber darauf kommt es nicht an. Es war sein Leben und er mußte es leben.
Es war wohl wirklich genug, sonst wäre er noch nicht gegangen.
Das glaube ich ganz fest.
Eine Krankenschwester hat mir vor Jahren mal erzählt, als wir uns über ihre Nachtwachen im Krankenhaus unterhielten, dass sie 2 x bei einem alten Menschen im Zimmer war, als der starb.
Sie sagte, es war so eine eigenartige Energie in dem Raum, dass sie nicht gehen konnte und bei dem alten Menschen blieb. Und das beide was murmelten. Bei einem hat sie auch den Namen verstanden, den der Mensch sagte in dem Moment, als er starb.
Ich fragte sie, ob das nicht irgendwie unheimlich für sie war und sie sagte: "Nein! Es war faszinierend und unbeschreiblich. Ich konnte mich nicht rühren. Ich dachte, dieser Mensch liegt hier allein und muß verlassen sterben. Deswegen wollte ich nicht gehen. Aber dann war da auf einmal was im Raum und er sagte einen Namen und dann starb er."
Sie sagte, sie hat das körperlich gespürt und noch eine Weile gewartet, bis sie den Tod gemeldet hat, weil es so friedlich auf einmal war.
Sie sagte, sie hat vorher irgendwie an gar nichts geglaubt, nicht so wirklich, aber das hat ihre Sichtweise sehr geändert. Sie sagte, sie glaubt jetzt, dass es ein Leben nach dem Tod gibt und das man hinüberbegleitet wird, weil sie es selbst so erlebt hat. Sie sagte, sie hat gespürt, dass da noch jemand drittes war in dem Raum, wo sie mit dem Sterbenden allein war. Und sie war sehr dankbar, das erlebt zu haben.
Das fiel mir eben so spontan wieder ein und ich denke, bei allem, was Murray so total verbockt hat, (furchtbar, furchtbar), vielleicht war es gut, dass er einen Moment aus dem Raum war, so dass Michael friedlich gehen konnte, bevor an seinem leblosen Körper wieder rumgezerrt wurde.
Die Menschen, die ein Nahtod-Erlebnis hatten, sagen ja, dass sie in dem Moment, wo sie aus ihrem Körper raus waren, kein Empfinden für diesen Körper mehr hatten und das das, was mit ihm dann geschah, die Reanimation usw. völlig emotionslos für den Körper betrachtet haben.
Auch, dass sie nicht gern wieder zurückgingen, aber sie gedrängt wurden, weil es noch was für sie zu tun gab.
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