Von Zeichen von Michael zur Psychose?

[Lisa-]

Liebe freundschaft,

mir liegt dieses Wort "Psychose" auch etwas auf dem Magen. Ich finde dein Engagement hier wirklich sehr gut und kann es nur unterstützen!
Dennoch: Psychose, was oft mit Schizophrenie gleichgesetzt wird (aber nicht unbedingt immer ganz richtig ist) hat etwas sehr stigmatisierendes, damit muss man sehr vorsichtig sein.
Und ganz wichtig: Sehr viele Menschen sind gar nicht ausreichend aufgeklärt darüber was eine "Psychose" wirklich ist. Das ist hier an den Beiträgen von denen, die das Wort "Psychose" benutzen auch spürbar. Das verurteile ich auch nicht, sondern es ist auch kein Wunder, da in den Medien auch nicht ausreichend und qualifiziert darüber aufgeklärt wird. Ich glaube, ohne es negativ zu meinen, die Meisten hier kennen die eigentliche Bedeutung von einer "Psychose" gar nicht und haben eine sehr verschwommene Vorstellung davon. Das ist auch gar nicht schlimm, denn sie müssen es auch nicht kennen.

Es gibt sehr viele verschiedene Formen von "Psychosen", die sich gar nicht so einfach in ein paar Sätzen kurz erklären lassen, aber in jedem Falle nicht immer unbedingt mit Halluzinationen einhergehen müssen.
Bei manchen kann dieses "starke" Wort manchmal auch einfach Angst auslösen, vor allem, wenn sie nicht ausreichend aufgeklärt sind. Gerade weil es eine Stigmatisierung innerhalb unserer Gesellschaft bedeutet. Dies kann auch das Gegenteil bewirken, nämlich, dass die Betroffenen sich erst recht keine Hilfe holen. Aus Angst als verrückt abgestempelt zu werden.

Vielleicht können wir dabei bleiben, dass eine Überbewertung von, und ein zu starkes Suchen nach, Zeichen von Michael noch weiter in Trauer, Depression und Verzweiflung führen kann? Ob dann bestimmte Erlebnisse tatsächlich Halluzinationen im Sinne einer Psychose sein könnten oder einfach Phänomene auf dem Hintergrund einer starken Sensibilität durch die extreme Trauer (denn das sind ja zwei völlig unterschiedliche Dinge) sollten dann Experten abklären.
Gut an dem Punkt waren wir ja schon mal an anderer Stelle . Ich weiß, du möchtest nicht diagnostizieren, aber mir liegt es am Herzen vielleicht nicht allzusehr mit Worten um uns zu "werfen" die sehr stark mit negativen Assoziationen behaftet sind.

LG Lisa

[freundschaft]

Liebe Lisa-

Danke Du hast absolut Recht. Vielleicht können Leser ja das Wort ausblenden und versuchen zu verstehen, dass die Dinge, die ich aufgezählt habe wackeligen Boden haben. Mehr will ich ja auch gar nicht. Und mir geht auch nicht darum jemanden in eine Schublade zu setzen. Auch nicht darum, dass er die Krankheit schon hat. Aber, dass man sich hinein entwickenln kann, wenn man nicht weiß, dass man auf dünnem Eis ist mit dem Überinterpretieren solcher Zufälle und mit Schlaflosigkeit.

Liebe mijoe02

Möchte Dir noch ein dickes Danke sagen. Hab´s gestern Nacht noch verstanden und Du hast ja auch Recht. Ich war schon mal Hypochonder. Trotzdem befasse ich mich ungerne mit Krankheiten. Ich nehme an, in die Richtung ging Dein Hinweis. Danke. Auch wenn sich einer da einreihen kann, dass er Zufälle überinterpretiert, möchte er nicht in die Nähe des Wortes Psychose gebracht werden. Es ist jetzt kein Witz, aber nicht mal die, die von besorgten Angehörigen, wegen ihrer starken Auffälligkeit, mit oder gegen ihren Willen in ärztliche Hände übergeben wurden möchten diese Diagnose haben.
Und liebe mijoe02 ich möchte mich ausdrücklich bei Dir entschuldigen, dass ich so flapsig reagiert habe. Es tut mir leid. LG

Mehr weiß ich selbst jetzt auch nicht zum Thema. Wenn ich an meinen Beiträgen rumdoktore, werden sie , glaube ich auch nicht besser. Ich habe alles gesagt, was ich dazu zu wissen glaube.

Liebe Grüße und habt einen schönen Tag!

[Brando]

Hallo liebes Forum,
Hallo freundschaft, mijoe02,Lisa
Ich habe schon einen Thread gestern eröffnet, wo ich versuche meine Gefühle zu formulieren, das hilft für den ersten Schritt mich mit meinem Zustand auseinander zu setzen. Ich wollte nur sagen, daß ein klassische Psychose einen Auslöser habe kann aber nicht muss und es eine ( mit Medikamenten) behandelbare Stoffwechselstörung im Gehirn ist. Eine ernste Erkrankung die absoluter Voll und Teilstationären Behandlung Bedarf.Eine Psychose ist sicher nicht in einer Fern oder Selbstdiagnose zu fassen und die Psychotiker in einer akuten Phasen fallen auch in ihrem sozialen Umfed auf ( wir sind ja nicht die armen, sozial isolierten Freaks die ihrem Fetsch (MJ) nachtrauern..wie schon in einem andren Thread diskutiert) Ich würde die meisten hier beschriebenen Verhaltenweisen als depressive Verstimmung oder Depression bezeichnen. Je nach Schweregrad muss auch das behandelt werden. Ziel meines Threads sollte zum einen der Austausch mit anderen Menschen die MJ ´s Tod genauso wenig überwinden können wie ich. Trotz meiner Ausführungen verstehe ich mich selber nicht , ich bin nicht in der Lage "einfach" zu trauern. Ich fühle mich verlassen und weiss nicht wohin mit meiner Liebe zu diesem Mann. Natürlich funktioniere ich noch für meine Kinder , Freunde, Familie...äußerlich ist es mir sicher nicht anzumerken das ich mich fühle als würde ich am Abgrund stehen und diese Situation gefällt mir nicht..am liebsten möchte ich mich fallen lassen, einschließen, mit allem was mir von MJ etwas bedeutet, nur was dann.....ich fürchte es würde mir nicht weiterhelfen. Ich hoffe das berühmte geteilte Leid gerade hier gelebt werden kann und ich wünschen Allen hier die Kraft die Trauer zu überwinden, wie, daß kann sicher nur die Zeit zeigen oder wir stehn am Anfang von etwas Neuem...das Jahr 0 nach MJ.
LOVE HIM FOREVER
.........................L.O.V.E YOU MORE

[ZehKah]

Liebe Leute geht verantwortungsvoll mit diesem schwerwiegenden Thema um und sucht euch dafür verantwortungsvoll ein anderes Forum, als Gesprächskästchen im Internet.

Die sind zu ausgeschnitten, aber für die Kräfte, über die hier geschrieben wird, braucht ihr das ganze menschliche Spektrum.

Tut dies während ihr in jemandes Augen schaut und jemandes Hand haltet.

Glaubt mir, hier ist nicht der Platz dafür.

[Brando]

Lieber ZehKah,
das hier soll nur ein Anfang sein sich bewußt zu werden " man muss sich nicht schämen" es geht doch einigen sehr ähnlich....und manchmal reichen kleine Kästchen mit Verständnis mehr als eine Hand mit Unverständnis. Wieviel Menschen hast Du im Umfeld die eine große Liebe zu einem Popstar als deutlich erwachsener Mensch verstehen?
Ich habe 2 gute Freundinnen die sind für mich da, meine Kinder, mein Mann alle schenken mir Liebe...aber VERSTEHEN und diesen SCHMERZ mitfühlen können sie nicht. Hier habe ich das Gefühl verstanden zu sein....obwohl mir eine Umarmung und eine Hand lieber wären, wenn jemand das versteht, da gebe ich Dir Recht.

LG
LOVE HIM FOREVER
.........................L.O.V.E YOU MORE

[freundschaft]

Lieber Brando,

das Wort Stoffwechselstörung habe ich auch schon im Zusammenhang mit Depressionen gehört und mit manisch-depressiv sein. Ich denke, dass man nicht zuerst die Stoffwechselstörung hat, sondern die psychische Ursache. Oder die Verhaltensursache. Dass man nicht schläft, Dinge überbewertet. Oft kann man in diesem Stadium noch reagieren und sich bereits Hilfe holen bevor es schlimmer wird. Und speziell mit den Psychosen, manche können in Themen einsteigen und einfach Glück haben, es verkraften, manche können sich selbst vor schlimmerem bewahren, indem sie bestimmten Dingen aus dem Weg gehen und manche schlittern einfach rein.

Ich finde es schön, dass Du Deinen thread aufgemacht hast. Es wird sicher vielen helfen, dass sie sich hier im Forum aussprechen können. Dafür ist es ja gerade jetzt auch gerade da.

@ZehKah, danke für Deinen Hinweis, dass es dafür extra Foren gibt. Aber viele kennen das Wort schon gar nicht und können es sich auch nicht vorstellen, bzw. stellen sich einfach Verrückte darunter vor. Aber es sind sehr oft Extremsituationen, die da hin führen.

Liebe Grüße, freundschaft

P.S. Menschen, die schon einmal eine Psychose hatten, bekommen ärztlicherseits Verhaltensratschläge, Dinge zu vermeiden, auf bestimmte Dinge zu achten, damit es nicht wieder passiert.

[freundschaft]

mijoe02s Idee, eine Brücke zu bauen zwischen, ich nenne es mal so, „lass mir doch meine Freiheit bitte schön“ und „um frei sein zu können muss man auch gesund sein“ ist total richtig. Ich nutze das mal und sage auch noch mal danke.

Zieh dich ein Stück,
Von der Welt zurück,
Aber nicht ein zu großes Stück!
Mit ihr nicht außer Verkehr,
Doch von ihr ohne Beschwer,
Da in der Mitte liegt das Glück.
(von Friedrich Rückert)

Auf schnelle Fragen gib` langsame Antwort! (Buddhistische Weisheit)

Wer sich auf die Fußspitzen stellt, steht nicht fest. (Lao-tse)

[annabell]

Ich möchte hier einmal mein Problem erörtern.

Vor seinem Tod hatte ich eigentlich nichts mit Michael zu tun. Selbst als er starb war dies nicht interessant für mich.

Ca. 2 Wochen nach seinem Tod fing ich mich über Nacht an, mich für die Person Michael Jackson zu interessieren. Ich entwickelte ein Gefühl, dass mir Michael Jackson leid tat. Als wenn er starb und einfach nicht loslassen konnte.

Ich holte mir CD's, hörte ständig seine Musik, holte mir sein Dangerous Konzert und versuchte mit dem hören der Musik, dem singen der Lieder dem "Michael etwas näher sein" meine angeflogene Trauer zu bewältigen.

Woher kommt es, dass ein Mensch der nie etwas mit dem verstorbenen zu tun hatte, auf einmal Mitleid empfindet.

Ich hatte das Gefühl, dass er noch irgendwo "da war", dass er nicht loslassen konnte. Wenn ich seine Bilder ansah, hatte ich das Gefühl, dass er es spürt und mir sagen möchte dass er es gut findet dass ich seine Musik lebe, sein Leben super interessant finde, dass ich mich für seine Person interessiere.

Mein Freund wurde schon eifersüchtig auf Michael und er entwickelte eine Abneigung gegen ihn. Ich denke dass ich zu viel Zeit um Michael verbracht habe, dass ich meinen Freund vernachlässigt habe.

Seit ca. 3 Wochen habe ich das Gefühl, dass Michael endlich loslassen konnte und seinen Frieden gefunden hat.

Ich denke "weniger" an ihn und höre die Musik nicht mehr den ganzen Tag.

Vielleicht hat es auch etwas mit dem Verhalten von meinem Freund zu tun.

Gestern habe ich im Kreise von Bekannten über mein Interesse über Michael geredet und es konnte mich niemand verstehen. Nein, man hat mich sogar als irre und paranoid benannt.

Ich gebe euch einen Rat. Redet nicht mit jedem über eure Gefühle zu Michael. Viele Menschen können dies einfach nicht verstehen.

Ich heirate im Dezember und liebe meinen Freund über alles. Wir möchten Kinder und ein schönes Leben zusammen verbringen.

Doch ich kann sagen dass Michael Jackson immer ein Teil von meinem Leben sein wird. Auch wenn nicht mehr überwiegend.

Ich danke euch, dass ich hier einmal meine Gedanken niederschreiben konnte. Es ist nicht leicht mit sowas zu leben und mit niemanden der dafür Verständnis hat zu reden.

Annabell

[freundschaft]

Liebe annabell,

ich möchte mich nicht als Arzt oder Spezialist aufspielen. Ich finde es gemein, dass Du für Deine Gefühle verrückt genannt wurdest. Also auch gerade für das Gefühl, dass er nicht loslassen könne.

Ich bin mit einem Pärchen befreundet, die regelmäßige Indienreisende sind und gar nichts am Hut haben mit der modernen Welt, auch nicht mit ihren Stars. Trotzdem meinte der Mann zu mir, dass er sich wundert, dass Michaels Tod so bei ihm reinhaut. Er merke, da war jemand immer da und jetzt ist er weg. Michael war ihm immerhin so sehr ein Begriff, dass ihn das sehr berührt hat. Ich denke, so ist es bei Dir auch.

Komisch hätte es sich entwickelt, wenn Du nun für ihn Loslösungsakte zu vollziehen probiert hättest und etwa aus seiner Musik ein Ergebnis Deiner Mühe hättest finden wollen. Es hätte dabei nämlich passieren können, dass Du Dich verstrickst.

LG, freundschaft

[Lisa-]

Michael Jackson war ein Mensch, der, auch nach seinem Tod, stark polarisiert, starke Gefühle auslösen kann und sehr viele Menschen berührt. Es ist ein Phänomen, dass nicht einfach so auf die Schnelle erklärt werden kann, aber natürlich trotzdem der Wunsch danach besteht, da es sehr heftige Reaktionen sind, die teilweise kaum kontrollierbar sind. Es ist einfach menschlich, auf jemanden, der so präsent in der gesamten Welt war, zu reagieren, vor allem nach diesem tragischen Ende.
Es freut mich für dich Annabell, dass es dir gelungen ist, damit klar zu kommen! Lass dich nicht verletzen, von diesen harten Worten, die dir gegenüber gefallen sind! Du bist nicht paranoid oder irre, sondern eben einfach nur ein Mensch, mit Gefühlen. Und jeder reagiert eben unterschiedlich und anders.

[annabell]

Liebe Freundschaft, liebe Lisa,

vielen Dank für eure unterstützenden und lieben Worte.

Ich denke, dass viele Menschen einfach kein Feingefühl haben. Dass "DIE PERSON" mich als irre und paranoid betitelt hat, hatte mich echt mitgenommen.

Leider gibt es heut zutage sehr wenig Verständnis für gerade solche Probleme.

Nochmals Dankeschön

Annabell

[Desperada]

als mj starb, bin ich für vier wochen in einen sog der trauer gezogen worden, ohne mich dagegen wehren zu können.
und dabei war ich nichteinmal ein fan von mj.

zum glück hatte ich genug reflexionsvermögen, um diesem phänomen der massentrauer auf den grund gehen zu wollen.
was ich für mich erkennen konnte war, daß meine "angebliche trauer" um mj nichts weiter war, als das spiegelbild meiner eigenen "unverdauten" seelischen verletzungen in meiner vergangenheit.
als mir das klar geworden ist, fiel es mir leicht, diese "seelischen schmerzen" von mj abzukoppeln.
denn ich habe erkannt, daß meine miese verfassung nichts mit der person michael jackson zu tun hat.

wer nicht den mut hat, aus eigener kraft seinen seelische verletzungen in´s gesicht zu sehen, der sollte sich unbedingt professionellen rat suchen.

weil, so seltsam es für manche klingen mag:
diese art der trauer hat nichts mit der person michael jackson zu tun !

hug you all !

[mijoe02]

das hast du super in worte gefasst, liebe desperada.

ich habe diese ansicht auch mal - vor längerer zeit bereits - "versucht", zum ausdruck zu bringen. meine worte lauteten damals "man trauert nicht nur um michael sondern ein stück weit um sich selbst"...

das, was du so schön formuliert hast, konnte ich leider nicht so treffend beschreiben (zumindest nicht so, dass es die leute richtig nachvollziehen konnten)... leider führte dies dann dazu, dass viele user sich damals angegriffen fühlten (was ja gar nicht meine absicht war).

deshalb freue ich mich nun umso mehr über deinen beitrag, weil er genau das ausdrückt, was ich auch seit langem selbst denke.

[Elodia]

Wenn man einen Menschen verliert den man liebt, dann ist es ganz normal, dass die Trauer einen in der ersten Zeit scheint aufzufressen. Die ersten Wochen waren für mich die schlimmsten. Konnte keine wirkliche Freude mehr empfinden und Menschen die ich eigentlich liebe waren mir egal wie alles andere auch. Ich habe mich gefragt wie das sein kann, dass die Welt sich weiter dreht, denn meine blieb stehen. Ich bin heute immer nich nicht über seinen Tod hinweg. Zu sehr fehlt er mir. Aber das Leben geht weiter. Es muss weiter gehen, denn Michael hätte nicht gewollt, dass wir uns in unserer Trauer verlieren.

[Brando]

Hallo!
Ich wollte nur meine Gedanken zu der mutigen Aussage " die Trauer hat nichts mit Michael Jackson zu tun" mitteilen.

Ich vermisse den Menschen den ich nicht kannte und doch durch seine Lieder verstand...Er ist mein " 5.Element" in der Welt und sie ist ohne ihn kälter.
Ich weiss, daß er ein Mensch war, mit einer göttlichen Gabe. Der Preis für die Vereinigung mit dem göttlichen in sich ist auf der anderen Seite großes Leid.
Das trifft auf jeden Menschen zu und unsere oberflächliche Gesellschaft läßt wenig Raum zu sich und seiner eigenen Seele zu finden ( zu finden in jeder der großen Weltreligionen) und ich fühle mich auf eine Art vielleicht Seelenverwandt..eine andere plausible Erklärung fehlt mir.
Ansonsten bin schon selbstreflektiert, mir im Klaren über meine Stärken und Schwächen, Problemen und Problemchen, voll mit Liebe zu meiner Familie und Freunden und TROTZDEM muss ich weinen wenn ich ihn irgendwo sehe / höre/ spüre ( er konnte mich aber auch schon vor seinem Tod aus dem Stand zum weinen und träumen bringen)

It´s just eternal L.O.V.E

LOVE HIM FOREVER
.........................L.O.V.E YOU MORE