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Professionelle Hilfe für alle, die zu sehr leiden....

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  • Professionelle Hilfe für alle, die zu sehr leiden....

    Für alle, die zu sehr leiden …..

    Hallo ihr Lieben,

    seit dem Tag, an dem Michael Jackson gestorben ist, beschäftige ich mich sehr intensiv mit ihm und seinem Leben. Ich las sehr viel über seinen künstlerischen Werdegang, versuchte aus Interviews und Büchern so viel wie möglich über seine Person, über die menschliche Seite von Michael Jackson zu erfahren.

    Ich wollte ihn ganzheitlich erfassen können. Ich wollte ihn verstehen lernen. Ich wollte seine Lebensziele erkennen, sein immerwährendes Streben und Bemühen, diese Welt zu verbessern. Sein caritatives Engagement wertschätzen und hoch achten.

    In diesem ganzen Zeitraum war ich so hin- und hergerissen in meinen Gefühlen. Mal beweinte ich diesen Menschen, weil er so früh sterben musste und seine Kinder zurücklassen musste. Dann beweinte ich die seelischen Schmerzen, die er wohl gehabt haben musste, wohl bedingt auch durch die Ungerechtigkeiten, die Verhöhnungen, die Verleumdungen, die ihm in seinem Leben widerfahren sind.
    Ich weinte um die Schmerzen, die ihm in seiner Kindheit bereits angetan wurden und die er nun mal nicht auslöschen konnte. Ich weinte darum, dass dieser wunderbare Mensch nicht das private Glück an der Seite einer Frau gefunden hatte und immer wohl ein Suchender war nach einer heilen Familie. Ich weinte darum, dass er in der Öffentlichkeit nicht die Anerkennung erhielt, die ihm meiner Meinung nach gebührte.
    Dann wiederum beweinte mich selbst, weil ich jetzt erst von den wundervollen menschlichen Zügen des Michael Jackson erfahre, weinte weil ich diesen wundervollen Mann nie erleben konnte. Weinte, weil ich nicht mithelfen konnte, sein öffentliches Bild ins rechte Licht zu rücken, weinte, weil ihm so Unrecht getan wurde, weinte weil ich mich selbst so hilflos fühlte.

    In den ersten Wochen dachte ich, das ist alles so frisch, also ist es klar, dass ich um ihn weine. Es ist ja auch etwas wirklich Schlimmes passiert. Das wird mit der Zeit besser. Schließlich heilt die Zeit Wunden.
    Aber es wurde nicht besser. Nun weine ich seit beinahe fünf Monaten um Michael Jackson in so einem Ausmaß und mit so einer Intensität, dass ich spürte, das kann nicht „gesund“ sein. Ich vernachlässigte meine Arbeit, ich vernachlässigte meine Freunde, ich saß stundenlang am PC, bewegte mich hier im Forum, gierte förmlich nach Neuigkeiten im „Fall“ Michael Jackson. Kaum etwas anderes war mehr wirklich wichtig.

    Ich beschloss, etwas zu unternehmen, denn das durfte kein Dauerzustand werden, ich will wieder zurückfinden in mein Leben.

    Ich begann zu überlegen, was hat dieser Schmerz um Michael Jackson mit mir selbst zu tun, mit meiner Familie. Aber natürlich kam ich mit rein rationalen Überlegungen nicht drauf.

    Also beschloss ich nach fast fünf Monaten nachzugucken, wo sind meine Anteile an dieser übergroßen Trauer an einem mir doch vollkommen fremden Menschen, mit dem ich in meinem ganzen Leben nie wirklich was zu tun hatte.

    Ich muss beruflich bedingt immer mal wieder ein Supervisionsangebot annehmen. Und heute beschloss ich, diese Stunde für dieses private Anliegen zu nützen. Ich arbeite da mit einer großartigen systemischen Therapeutin zusammen, die einen sehr professionellen Blick auf Verstrickungen in Familiensystemen hat.

    Es liegt erst ein paar Stunden zurück. Ich werde euch jetzt keine Einzelheiten schildern. Weder aus meinem Leben noch über das, was mir aus der Betrachtung des Lebens von Michael Jackson klar geworden ist.

    Was ich euch mitteilen möchte, ist, dass ich wieder viel klarer sehen kann. Dass ich unterscheiden kann zwischen meinen Anteilen und den Anteilen von Michael Jackson und seinem Schicksal an meiner übergroßen Trauer um ihn. Dass ich jetzt sehen kann, was genau mich am Schicksal Michael Jacksons so berührt hat und die Parallelen zu meinem eigenen Leben und meinem (Familien-)Schicksal.

    Diese Unterscheidung ist so enorm wichtig, weil ich mich sonst in das schwere Schicksal eines anderen Menschen (in unserem Falle eben Michael) verstricke und etwas (seelisch) mittragen möchte, was nicht Meins ist. Und das führt nicht selten zur Verherrlichung eines Menschen, zur Idealisierung, zur völligen Ausblendung von Negativem, zum „Verrücken“ der eigenen Realität. Im schlimmsten Fall könnte dies tatsächlich zu einer Psychose führen.

    Was ich euch damit sagen möchte ist ganz einfach, wenn es euch gar nicht gut geht mit Michaels Tod, wenn ihr für euren Geschmack zu sehr trauert, wenn es immer noch zu sehr schmerzt, wenn ihr euer eigenes Leben zu sehr vernachlässigt, dann scheut euch nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

    Ich habe jetzt einfach in nur einer Sitzung die Erfahrung gemacht, wie wichtig es ist, wieder etwas „klar zu rücken“.
    Ich werde natürlich weiterhin den Menschen Michael Jackson lieben, hoch achten was er geleistet hat und auch weiterhin seine großen Lebensziele nicht aus den Augen verlieren, denn die sind auch mir wichtig geworden. Aber ich werde aufpassen, dass ich die klare Trennung zwischen mir und Michael Jackson vollziehe und mich seelisch nicht wieder in seinem Schicksal verfange.

    Eine Bitte an euch: Ich freue mich über Beiträge von Leuten, die bereits in dieser oder ähnlicher Richtung etwas unternommen haben oder es vorhaben.
    Es soll keine Diskussion über das Für und Wider einer Inanspruchnahme von professioneller Hilfestellung werden!

  • #2
    Hallo Subi,
    vielen Dank für dein Statement zum Theme "Professionelle Hilfe".
    Ich überlege momentan auch, den Schritt zu gehen. Ich habe auf dem selben Weg wie du zu Michael gefunden, nämlich leider erst durch seinen Tod.
    Seitdem frage ich mich immer wieder, warum der Tod eines Menschen, den ich persönlich nicht kannte und auch nicht Fan war, so starke Gefühle in mir auslöst. Ich habe eine Zeit lang vermutet, dass diese Gefühle auch Anteile einer Betroffenheit oder Trauer was mein Leben angeht beinhalten. Also so als wenn Michaels Tod ein Ventil für den Ausbruch von Gefühlen wäre, die ich vorher nicht zulassen konnte. Aber ich finde keinen Zugang dazu und bin mir auch nicht mehr sicher, ob das der Grund für meine starke Trauer ist.
    Mir würde es sicherlich auch helfen, mit Hilfe einer außenstehenden Person die Dinge wieder klar zu rücken. Allerdings habe ich noch keine Idee, an wen ich mich wenden soll. Ich habe auch eine Supervisorin, allerdings bearbeite ich mit ihrer Hilfe immer berufliche Themen. Ich schätze ihre Kompetenzen als Supervisorin sehr, vertraue ihr und könnte mir vorstellen, sie auch privat (also selber finanziert) in Anspruch zu nehmen. Allerdings weiß ich nicht so recht, ob das gut ist bzw. ob es vll. besser wäre, das Private und Berufliche strikt zu trennen.
    Wie hast du das empfunden?

    Also ich tendiere eher dazu, einen anderen Therapeuten zu suchen. Da weiß ich allerdings nicht, wen bzw. welchen beruflichen Background derjenige haben sollte. Wenn ich mir einen klassischen Therapeuten suchen würde, der die Therapie über die Krankenkasse abrechnet, dann muss ich sehr lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz in Kauf nehmen. Allerdings habe ich auch keine Idee, an wen ich mich sonst wenden könnte. Ich würde evtl. auch 2 - 3 Sitzungen selber bezahlen.
    Also, wenn jemand einen Tipp für mich hat, würde ich mich über eine Antwort freuen.

    Insgesamt bin ich FÜR die Inanspruchnahme für professioneller Hilfe. Es wird uns Betroffenen sicherlich den Blick öffnen und uns helfen, einige Dinge wieder klar zu rücken.

    Ich glaube allerdings auch, dass Ablenkung und sich-ins-Leben-stürzen hilft. An Tagen, an denen ich viel zu tun habe gehts mir meistens gut ;-))

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    • #3
      @ Caroschm

      Ich mußte mir aus einem anderen Grund eine Therapeutin suchen. Ich hab einfach im Internet meine Stadt eingegeben und dann Therapeuten Mails geschickt, geschrieben, was mich bedrückt und wie sie mir helfen können.
      Und einmal landete ich bei einer Frau, die gab mir eine ganze Liste. Ich mußte auch 4 Monate warten, wollte es schon wieder ablehnen, doch man riet mir, daß ich in dieser Wartezeit ja schon eine Perspektive habe und wenn ich nichts tue, dauert es ja noch länger... Habe ich so noch nicht gesehen. Jetzt hab ich endlich einen Platz.

      Wenn Du einen (guten) Hausarzt hast, hat er vielleicht auch Tipps?

      Kommt natürlich drauf an, welchen "Background" Deine Lebensgeschichte hat, ob es auch andere für Dich lebenswichtige/bedrohliche Dinge gibt, die Du klären möchtest, mußt.

      Wäre es schlimm für Dich, die Supervisorin nach einer Kollegin/einem Kollegen zu fragen?

      Du kannst mir ja ne PN schicken, fürs Forum ist das Thema zwar sehr sehr wichtig, aber für Details dann doch zu intim - wegen "Selbstschutz" und so.

      Ablenkung ist schon okay, aber hör in Dich, wenn es immer wieder kommt, braucht es Deine Aufmerksamkeit - sonst verdrängst Du bewußt oder unbewußt...

      @ Subi
      Trotzdem danke für Deinen Eintrag, ich find das sehr sehr gut!!!! Den Rest schreiben wir uns ja per Mail.

      LG Tiome

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      • #4
        Wie genau muss ich mir so ein gespräch denn vorstellen?
        Da muss man sich in der ersten Stunden eine vollkommen fremden menschen öffnen?

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        • #5
          Zitat von Apfelfee Beitrag anzeigen
          Wie genau muss ich mir so ein gespräch denn vorstellen?
          Da muss man sich in der ersten Stunden eine vollkommen fremden menschen öffnen?
          Liebe Apfelfee,
          du musst dir vorerst noch gar nichts vorstellen. Du gibst mit deinem Anliegen einen Auftrag, demgemäß dann das Gespräch verläuft ....
          Ja wahrscheinlich wird der Therapeut oder die Therapeutin erst mal fremd sein. Aber denk daran, es ist sein täglich Brot. Er oder sie ist tagtäglich mit sochen Themen konfrontiert. Jeder Therapeut wird dich mit deinem Anliegen absolut ernst nehmen! Ein systemischer Therapeut wäre halt meiner Meinung nach optimal, weil du dir viel Drumherum sparen kannst und du schnell an das Wesentliche und eine Lösung herankommen kannst.

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          • #6
            Ja, sehe ich auch so. Sind ja Fachleute, die gelernt haben, mit Menschen umzugehen, die Sorgen, Kummer.... haben. Du bist total geschützt, sie haben Schweigepflicht...
            Denk auch dran - was wir hier "weltweit" alles von uns geben, auch mit Nickname, aber da lesen viele mit....

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            • #7
              Hallo,Ihr Lieben!ich erlaube mir hier meine eigene Erfahrung mitzuteilen.Ich bin Künstlerin und eine gewisse Anfälligkeit zu Depressionen,und in meinem Leben ist sehr viel passiert,was mich immer wieder depressiv gemacht hat..ich habe 11 Mal Therapie durchgeführt-in verschiedensten Formen:Gespräche,Analyse usw...also,sprich,habe ich 11(!!!!)Therapeuten sehr nah erlebt..für mich stand es fest:NIE WIEDER!ich habe für mich rausgefunden,dass ein Arztdiplom aus einem kalten,dir gegenüber gleichgültigen Menschen keinen Helfer macht.Geldmacherei in meisten Fällen.Null Verständniss,aber nach der Stunde hatte ich ein Gefühl,als ob ich mich nackt vor einem Fremden ausgezogen hätte,und er wäre dabei nicht mal sonderlich an meiner Nacktheit interessiert...Es kann sein,dass ich nur Pech hatte bei meinen 11 Versuchen,aber nach dem letzten Versuch bin ich nicht mehr bereit,Geldscheinchen auf Beinchen für die Ärzte zu spielen...und für mich gilt-ich empfinde Trauer so,wie ich empfinde-auch wenn es seit 5 Monaten dauert und nicht besser wird.Es ist meine Seele,die schmerzt,ich lerne,damit umzugehen und es geht nur mich und die Menschen,die mich verstehen was an...Noch mal-es ist alles NUR MEINE PERSÖNLICHE MEINUNG UND ERFAHRUNG...

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              • #8
                Ich kann von einer Therapie nur Gutes berichten. Bin Borderlinerin und war jahrelang in Therapie bei einer sehr guten Therapeutin. Ich finde, das Wichtigste an einer Therapie ist die Zusammenarbeit. Man muss sich vertrauen können und sich öffnen können. Sonst bringts genau nix.
                Mir hat es sehr geholfen, ich habe meine Krankheit gut im Griff. Heilbar ist sie nicht.
                Wenn man ansteht, dann zeigt einem die Therapie einfach LÖsungswege auf die man selber nicht kommt. Und mit einem guten Therapeuten ist es möglich die inneren Konflikte aufzulösen und sie in einem anderen Licht zu sehen. Meine persönliche Erfahrung.
                Wenn ich aufgrund von Michaels Tod depressiv geworden wäre -was ich gsd nicht bin, auch wenns mir das Herz rausreißt- ich wäre sofort wieder hingegangen!!!!!!!!!!!

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                • #9
                  Finde solche Therapien auch sehr sinnvoll und hilfreich, sofern der Patient den Willen hat mitzuarbeiten und Dinge zu verändern. Ich habe vor 2 Jahren auch erfolgreich an einer Einzeltherapie teilgenommen, um mir endlich darüber klar zu werden, das meine Mutter nicht Gott ist und ich ihr ständiger, ewig bereiter Diener.

                  Aber wenn's um Michaels Tod geht, habe ich da ein Problem mit einer Therapie:
                  Ich will nicht darüber "hinwegkommen", dass Michael nicht mehr da ist. Es ist, als brauche ich diesen Schmerz, um mich überhaupt noch lebendig zu fühlen. Es ist, als würde ich ihn verraten, wenn ich nicht seine Musik höre und an ihn denke. Es ist, als wäre ich keine Deut besser, wenn ich die Augen vor seinen Botschaften verschließen würde und einfach da weiter mache, wo wir jetzt stehen. Es ist, als würde jedes Leben und jeder Sinn aus meinem Körper verschwinden, wenn ich seinen Tod akzeptieren. Es ist .... auswegslos und ich kann und will Michaels Tod nicht anerkennen. Noch nicht! Vielleicht irgendwann, vielleicht nie. Er fehlt mir so sehr und obwohl ich glücklich darüber bin, mich hier - bei euch - mitteilen zu können, so rammt es mir jedes Mal wieder ein Messer ins Herz.

                  So traurig habe ich mich noch nie gefühlt.

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                  • #10
                    Zitat von Ines Beitrag anzeigen
                    Hallo,Ihr Lieben!ich erlaube mir hier meine eigene Erfahrung mitzuteilen.Ich bin Künstlerin und eine gewisse Anfälligkeit zu Depressionen,und in meinem Leben ist sehr viel passiert,was mich immer wieder depressiv gemacht hat..ich habe 11 Mal Therapie durchgeführt-in verschiedensten Formen:Gespräche,Analyse usw...also,sprich,habe ich 11(!!!!)Therapeuten sehr nah erlebt..für mich stand es fest:NIE WIEDER!ich habe für mich rausgefunden,dass ein Arztdiplom aus einem kalten,dir gegenüber gleichgültigen Menschen keinen Helfer macht.Geldmacherei in meisten Fällen.Null Verständniss,aber nach der Stunde hatte ich ein Gefühl,als ob ich mich nackt vor einem Fremden ausgezogen hätte,und er wäre dabei nicht mal sonderlich an meiner Nacktheit interessiert...Es kann sein,dass ich nur Pech hatte bei meinen 11 Versuchen,aber nach dem letzten Versuch bin ich nicht mehr bereit,Geldscheinchen auf Beinchen für die Ärzte zu spielen...und für mich gilt-ich empfinde Trauer so,wie ich empfinde-auch wenn es seit 5 Monaten dauert und nicht besser wird.Es ist meine Seele,die schmerzt,ich lerne,damit umzugehen und es geht nur mich und die Menschen,die mich verstehen was an...Noch mal-es ist alles NUR MEINE PERSÖNLICHE MEINUNG UND ERFAHRUNG...
                    liebe ines, ich kann dich da sehr gut verstehen. auch ich bin künstlerin, befasse mich aber schon sehr lange mit der thematik "psychologie"... mit 20 jahren startete ich mal den versuch einer therapie und stellte nach 45 minuten fest, dass quasi ICH den therapeuten therapiere oder manipuliere... (was ja auch nicht sinn der sache ist......) von daher hab ich abstand von therapien etc. genommen, aber auch NUR, weil ich meist selbst weiß, wie und warum es mir so oder so geht... und auch weiß, damit umzugehen.

                    leute, denen dadurch geholfen werden kann oder die zumindest meinen, dass ihnen geholfen werden kann, sollten diesen schritt auf jeden fall gehen und diese hilfe in anspruch nehmen. danach ist man, im positiven wie im negativen sinne, immer klüger. auch ist es wohl in der praxis nicht so einfach, einen "passenden" therapeuten bzw. eine therapeutin zu finden... das habe ich leider auch mehrfach gehört. wiederum haben manche leute "glück" und finden auf anhieb einen therapeuten ihres vertrauens.

                    deshalb soll das jeder so handhaben, wie er es für sich am besten hält (und das hast du, liebe ines, ja auch so gesagt)

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                    • #11
                      @mijoe02 und ines
                      Es tut mir leid, dass ihr so schlechte Erfahrungen gemacht habt - bei mir war es anders. Ich glaube zumindest, dass es anders war, denn jetzt, 2 Jahre nach der Therapie, merke ich schon auch, dass ich so manches mal wieder in mein altes Verhaltensmuster falle. Wenn mein Mann dann nicht wäre - der überhaupt erst derjenige war, weswegen ich die Therapie begonnen habe -, würde ich schnell wieder da sein, wo ich mal angefangen habe. Aber ich gebe euch voll und ganz recht: Jeder ist, wie er ist. Jeder fühlt, wie er fühlt. Da eine Linie zu ziehen, was "normal" ist und/oder wer eigentlich ne Therapie braucht, ist eigentlich kaum zu definieren. Auch denke ich oft, war es richtig die Therapie zu machen? Denn wenn ich tief in mich hineinhorche, dann erkenne ich oft, dass mir die Therapie zwar geholfen hat, mein Eheleben in die richtige Bahn zu lenken, meine Familienzugehörigkeit aber getroffen hat. Irgendwo hat's eben jetzt einen Knacks zwischen mir und meiner Mutter gegeben und es ist eigentlich nicht das, was ich will. Ich war damals sehr zufrieden damit, so für meine Mutter da zu sein - mein Mann meinte eben, es wäre falsch.

                      Therapien sind schwer einzuordnen und wie gesagt, sie helfen auch - irgendwie. Wahrscheinlich helfen sie aber nur, uns zu "Otto-Normalos" zu machen, Leute eben, die der Norm entsprechen, die nicht aufgebärden und schön brav mit dem Strom mitschwimmen. Eine tolle Daseinsberechtigung für die Therapeuten, aber auch für die staatliche Ordnung.

                      Noch bin ich mit meiner Therapie "zufrieden", noch halte ich still. Aber ich weiß, wenn's um Michael geht, würde ich diesen Schritt niemals tun. Ich will nicht "verbogen" und "verdreht" werden, nur um wieder "normal" zu ticken. Nicht mehr eine von denen sein, die nur Michael Jackson im Kopf hat und an nichts mehr anderes denken kann. Eine, wo's langsam mal wieder Zeit wird, dass sie sich "ihrem Alter" entsprechend verhält und ein Vorbild für unsere Kinder ist. Auf den Punkt gesagt: Einfach wieder funktionieren, arbeiten, Steuern zahlen und Klappe halten!
                      Bei Michael kann, will und werde ich dies nicht zulassen.

                      Michael hat alles versucht, uns zu guten, warmherzigen und mitfühlenden Menschen zu machen. Er hat uns an die Hand genommen und uns auf den richtigen Weg gebracht. Er hat uns mit Liebe, Wärme und Licht gezeigt, wohin wir gehen müssen, um der Erde die Chance zu lassen, MIT uns GEMEINSAM zusammen zu leben. Ich werde mir Michael nicht nehmen lassen. Kein Therapeut der Welt könnte mich so manipulieren.

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                      • #12
                        [QUOTE=Angelique;253549
                        Noch bin ich mit meiner Therapie "zufrieden", noch halte ich still. Aber ich weiß, wenn's um Michael geht, würde ich diesen Schritt niemals tun. Ich will nicht "verbogen" und "verdreht" werden, nur um wieder "normal" zu ticken. Nicht mehr eine von denen sein, die nur Michael Jackson im Kopf hat und an nichts mehr anderes denken kann. Eine, wo's langsam mal wieder Zeit wird, dass sie sich "ihrem Alter" entsprechend verhält und ein Vorbild für unsere Kinder ist. Auf den Punkt gesagt: Einfach wieder funktionieren, arbeiten, Steuern zahlen und Klappe halten!
                        Bei Michael kann, will und werde ich dies nicht zulassen.

                        Michael hat alles versucht, uns zu guten, warmherzigen und mitfühlenden Menschen zu machen. Er hat uns an die Hand genommen und uns auf den richtigen Weg gebracht. Er hat uns mit Liebe, Wärme und Licht gezeigt, wohin wir gehen müssen, um der Erde die Chance zu lassen, MIT uns GEMEINSAM zusammen zu leben. Ich werde mir Michael nicht nehmen lassen. Kein Therapeut der Welt könnte mich so manipulieren.[/QUOTE]

                        liebe angelique,

                        ich finde deine gefühle bezüglich michael völlig ok. ich denke, wir alle, vor allem die unseres alters (ab so ca. 40) sind von einer ganz besonderen art des "loslassens" im zusammenhang mit michaels tod "betroffen"...

                        ER und seine musik, sein tanz, seine erscheinung, seine gefühle, die wir mit ihm teilten, war ein ganz wesentlicher teil unserer vergangenheit, ja, unseres lebens. mit ihm, seiner musik, seinem charisma, seinem trost in vielen dunklen stunden, waren wir verbunden - ER hat uns verstanden.

                        in vielen situationen unseres leben landeten wir letztendlich bei "ihm" und oft waren wir ganz allein mit ihm, unseren gefühlen, unseren gedanken, unserer freude und unserem schmerz. michael war uns wahrscheinlich oft näher als sonst irgend jemand auf dieser welt, nämlich dann, wenn wir ganz mit uns allein waren, dann war auch er da - ihn konnten und wollten wir "zulassen", denn er war, fühlte und empfand, "wie wir"...

                        ich möchte damit nicht sagen, dass er nicht auch die jungen menschen berührt hat und noch berührt. nein, das tut er! und ich freue mich sehr darüber, dass es so ist.... meine ausführungen haben auch wirklich nichts mit "neuen und alten" fans zu tun... darum geht es nicht...

                        wir, um die 40 bis 50 und darüber hinaus, sind auch mit michael erwachsen geworden, gereift... deshalb gehörte er für uns einfach dazu... umso härter hat es uns getroffen, dass er plötzlich "weg" war... denn damit war und ist ein teil unserer eigenen jugend, unserer vergangenheit, unseres eigenen lebens weg. und damit müssen wir uns schmerzhaft und auch bewusst auseinander setzen, damit, dass für jeden hier ein teil von sich selbst gegangen ist.
                        Zuletzt geändert von mijoe02; 24.11.2009, 21:19.

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                        • #13
                          *schnief* Jetzt muss ich wieder weinen.

                          Deine Worte waren unglaublich, Danke!
                          Es ist so schön, aber auch so traurig, es so deutlich zu lesen.

                          *geh mal schnäuzen*

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                          • #14
                            Seufz, mich hat wieder so ein depressiver Schub ein paar Tage lahm gelegt, so daß ich gar nicht ins Netz schauen wollte. Jetzt bin ich froh, daß ich es machte, daß ich Eure Worte lesen kann. Meine erste Therapie hat mir auch nix gebracht - die Frau war sehr nett, aber ständig führten wir Grundsatzdiskussionen. Das kam jetzt wieder, als Ihr übers "Verbiegen" geschrieben habt. Ich will mich auch für nix verteidigen müssen, schon gar nicht vor einer "Fachkraft". Die Frau, bei der ich jetzt bin, ist anders drauf, bin zwar erst die 6. Stunde bei ihr, aber es verläuft konstruktiver. Verbiegen lass ich mich aber auch von ihr nicht, denn wenn ich keine Medis nehm, nehm ich keine.

                            Ja, so hat jede ihre bitteren und nicht bitteren Erfahrungen, aber ich bin echt dankbar, daß ich mich hier so mitteilen kann und jede Meinung gelten darf, so verschieden halt die Menschen auch sind.

                            Bin jetzt 50 geworden und denk auch, jetzt ists mal gut - mit dem mir was "ausreden" lassen, im täglichen Leben und auch, was meine "Leidenschaften" betrifft. Ob das jetzt andere verstehen oder nicht... Heißt zwar Leiden-schaft, aber grad bei ihnen empfinde ich Glücksgefühle. Naja und das wissen ja die Meisten, wenn "fühlen" überhaupt funktioniert (auch Trauer!!!), dann ist schon viel gewonnen.

                            Eine Nacht mit schönen Träumen wünsch ich Euch...
                            Tiome

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                            • #15
                              Hallo ihr Lieben,
                              ein guter Therapeut würde niemals jemanden "verbiegen" oder gar "manipulieren" wollen. Es geht darum, eigenes Schmerzhaftes, Verdrängtes, das uns zu schaffen macht, an dem wir leiden und wir uns die Zusammenhänge oder das Warum nicht erklären können, bewusst zu machen.

                              Gerade in unserem Fall, wo es um Michael Jackson geht, und der Schmerz gar nicht aufhören will, geht es darum, die eigenen Anteile aufzudecken, die sich entweder mit Michaels Anteilen vermischen oder wir gar etwas aus seinem Schmerz, seinem Schicksal spüren und mittragen und mitleiden.

                              Alles andere, wie Verbiegen oder Manipulation darf nicht sein. Dann sucht euch einen anderen Therapeuten!!!

                              Wobei wir nun doch bei einer Grundsatzdiskussion angelangt wären, was ich eigentlich gar nicht wollte .....

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