Es ist jetzt fast 5 Uhr morgens. Ich bin seit einer Stunde zu Hause und habe eben noch einen Eintrag für meinen Blog verfasst. Und trotzdem muss ich auch hier noch etwas schreiben, ein paar Zeilen aus meinem Blog übernehmen, weil ich glaube, dass sie gerade hier verstanden werden könnten.
Dieser Jahresabschluss, dieser Silvesterabend war, so sehr er vieles von der Gewohnheit der vergangenen Jahre davor beinhaltete, doch irgendwie anders für mich. Ursprünglich wollte ich gar nicht feiern, wollte einfach zu Hause sitzen und für mich alleine sein. 2009 war kein leichtes Jahr, aus den verschiedensten Aspekten, aber eigentlich war es für mich genau eine Sache, die mich aus der Bahn geworfen hat, die ich immer noch nicht wirklich wahr haben will.
Der Tod von Michael war gerade in diesen Tagen wieder so präsent für mich, dass ich gar nicht richtig wusste, was mit mir los war, nicht mehr wusste, was ich will und was ich denken soll. Das Einzige, was ich wusste, war, was ich gefühlt habe. Ich habe viel geweint, immer wieder seine Musik, die mit jedem Hören zeitloser wird, gehört. Ich wollte es so und trotzdem hat es mich immer wieder auf's Neue Überwindung gekostet, sie zu hören, den Tränen nachzugeben, weil es mir auf grausame Art und Weise zeigt, dass er nicht mehr da ist und wie sehr er auf dieser Welt fehlt. Es ist schwer zu beschreiben, aber er zieht mich immer noch wie magisch an und trotzdem ist es manchmal fast unerträglich sich mit ihm, seiner Musik und einfach allem auseinander zu setzen. Manchmal bin ich fast zu schwach dafür, weil es meine Welt so oft von einer Sekunde auf die andere stoppen lässt und das obwohl ich weiß, dass sie sich wieder weiter drehen muss und dass sie sich ohne Michael weiterdrehen wird.
Mit Michael Jackson ist nicht nur der größte Künstler gestorben, sondern für mich persönlich auch einer der größten Menschen. Und dieser Verlust, wenn er einem bewusst ist, wenn man ihn mit jeder Faser seines Körpers spürt, ist schier zerreißend. Nicht jeden Tag, nicht jede Stunde und Sekunde, aber doch immer wieder. Egal, wie viel Zeit vergeht.
Ich weiß nicht, ob das für jeden eins zu eins nachvollziehbar ist. Vielleicht nicht. Jeder Mensch sieht und fühlt anders. Ich sehe und fühle eben so. Aber was wir alle wohl gemeinsam haben, ist dieses Gefühl von Leere. Diese Lücke, die für uns alle entstanden ist und die nicht mehr ausgefüllt wird.
Ich wollte dieses Silvester jedenfalls dafür nutzen, um mich von Michael zu verabschieden. Ganz ehrlich? Mittlerweile bin ich mir fast sicher, dass ich das niemals wirklich schaffe. Aber vielleicht muss ich das auch gar nicht. Denn auch wenn die Lücke da ist, durch seine Musik, sein Wesen und die Gabe, Menschen auch über seinen Tod positiv zu beeinflussen und zu inspirieren, wird er ein Stück weit weiterleben.
Nichts desto trotz habe ich dieses Jahr um kurz nach 12 keine Silvesterknaller, sondern lediglich eine Kerze für Michael, auf die ich gestern noch das Wort LOVE eingeritzt habe, angezündet.
Es ist nun mal nicht irgendein Jahr vergangen. Es ist das Jahr, in dem Michael Jackson starb.
Und ja, auch mich hast du beeinflusst und inspiriert. Und du tust es immer noch.
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