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Destiny is calling!

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  • #46
    @Flocke
    Ich habe nirgendwo gesagt, dass wir unsere Augen vor Leid verschließen sollen. Aber ich finde, gerade diese Menschen in der dritten Welt verdienen einen saumäßigen Respekt, weil sie in diesen scheiß Verhältnissen leben, aber auch schon seit Jahrtausenden überleben. Während wir uns hier die Bäuche vollhauen und die Reste wegschmeißen, ohne uns Gedanken zu machen. Natürlich muss man, wenn man Kinder hat, oder eine andere Verantwortung, auch in gewisser Weise versuchen zu planen. Ich sage keinem (und das hat hier keiner getan), dass man sein Geld sorglos zum Fenster rausschmeißen soll. Was ich sage ist, dass man aber auch nicht alles planen kann und dass man sein Leben auch leben muss. Auch wenn man Verantwortung hat, kann man auch noch ein bisschen sein eigenes Leben leben. Ist ja ok, wenn du nicht an Schicksal glaubst. Jeder glaubt an das, an was er glauben möchte. Für mich ist nichts auf dieser Welt Zufall. Zumindest ein großer Teil nicht. Und die dritte Welt erinnert für mich nur daran, wo wir Menschen versagt haben. Und es zeigt uns, wo wir "enden" könnten. Und zwar jeden Tag unseres Lebens. Wir hier in Europa hatten einfach nur verdammt viel Glück, dass wir hier geboren wurden. Aber wir wären nicht hier, wenn unsere Vorfahren nicht hier hin gesiedelt hätten und das kannst du Zufall nennen. Ich nenne es Schicksal. Für diesen Reichtum mussten allerdings Menschen ihr Leben lassen, ansonsten würde es keine "dritte Welt" geben, weil wir alle in selbiger Welt leben würden. Man kann sein Leben leben und dennoch den Blick für die Armen nicht verlieren. Und wer sagt dir, dass dieses Leben in Armut keinen Sinn hat? Möglicherweise hat es einen Sinn. Ich sage nicht, dass Armut gut ist. Aber genau so weigere ich mich zu glauben, dass diese armen Menschen umsonst leben, weil das Leben für mich nie umsonst ist. Aber wenns nicht umsonst ist, dann muss es einen Sinn haben. Es fragt sich nur, ob wir ihn erkennen. Und wenn es den Sinn hat, dass wir uns wieder darauf besinnen, wo wir her kommen und dass wir uns umeinander kümmern müssen und nicht weg schauen dürfen. Wenn du darin etwas Schlechtes siehst, dann hast du nicht verstanden, was Schicksal und all das für mich bedeutet.

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    • #47
      Wisst ihr was?
      Ich habe meine neue Freundin gefunden und wisst ihr wo? HIER und in der Community auch Also wenn das auch noch Zufall sein soll...Ich weiß ja nicht.

      Ich bin immer offen für andere Meinung, weil man dann seine eigene überdenkt und vielleicht auch neue Schlüsse daraus ziehen kann. Es ist völlig okay, wenn jemand nicht ans Schicksal glaubt, was ich nachvollziehen kann. Schließlich gibt es so viel Schlechtes in dieser Welt, dass acuh ich manchmal daran zweifle, was sich das Schicksal dann dabei gedacht hat...Die Menschen und Tiere, denen es sehr schlecht geht werden jedoch niemals vergessen werden, nur weil jemand sagt das jedes Leben einen Sinn hat und die Betroffenen ihn nur finden müssen.

      LG Marie

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      • #48
        eine meiner persönlichen erfahrungen:

        unsere familie hatte fünf pferde in einenm pensionsstall stehen. mein pferd musste operiert werden und hatte danach sechs wochen boxenruhe,das heißt,es durfte nicht auf die koppel,musste im stall bleiben. aus langeweile und übermut ist er zwei mal über die boxentür gesprungen,so das ich ihn in einem anderen trakt des stalles mit komplett geschlossenen boxen stellen musste.
        eines nachts bekamen wir einen anruf vom hofbesitzer. der stall brante. das feuer wurde ausgelöst durch die selbstentzündung des heu's,das neben der ursprünglichen box meines pferdes gelagert wurde.
        in dieser nacht starben drei unserer pferde und am daraufvolgenden tag wurden zwei weitere tiere eingeschläfert werden,da ihre verbrennungen zu groß waren.
        meinem pferd ist nichts passiert. er stand in seiner hoch vergitterten box,weit weg vom feuer.

        nach dem nun schon viele jahre vergangen sind, wir unsere seelischen wunden mit neuen pferden haben zuwachsen lassen,kann ich sagen:
        es war schrecklich,wir haben alle viel geweint,standen tage lang unter schock,doch haben wir die liebe zu unseren vierbeinern nicht verloren.
        unsere heutigen weggefärten sind uns treue begleiter,die einfach nur spaß machen. wir hätten sie nicht,wäre der brand nicht gewesen.

        ich habe mir vorgestellt,unsere toten pferde sind sterne,die ich ab und an am himmel sehe und sie sehen mich. ich musste damals schon an michael denken,der als kleiner junge die sterne am himmel beobachtete, auf einer wiese liegend. so wie ich!
        Zuletzt geändert von lillie; 11.09.2010, 10:16.

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        • #49
          @lilie: Das ist ja schrecklich mit dem Brand Das war bestimmt ein grausames Ereignis für euch alle. Aber schön, dass ihr trotzdem weiter gemacht habt und immernoch Spaß habt Ich stelle mir auch immer vor, dass Verstorbene, ob Tier ob Mensch, ein Stern am Himmel darstellen...Mit Michael mache ich das auch...und er ist immer der größte Stern, den ich sehen kann

          LG Marie

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          • #50
            na dann sehen wir warscheinlich den gleichen nur diese sonnensegel versauen einem alles. die leuchten am hellsten,da muss man aufpassen,dass man kein sonnensegel anstarrt....

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            • #51
              Warum starrst du denn Sonnensegel an?? Die ziehen aber vorbei und der Michael-Stern leuchtet ewig

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              • #52
                aber ist es nicht unglaublich,dass wir hier auf der erde das licht eines sterns sehen,der vielleicht schon lange erloschen ist? wenn ich so darüber nachdenke,könnte man es mit michael assoziieren...

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                • #53
                  Ja...das ist schon sehr erstaunlich...aber das Licht eines Sterns würde ja für uns nur langsam erlischen..Und da wäre er immer noch, nur das er nicht mehr leuchtet...Aber du hast recht, dass man das mit Michael assoziieren könnte. Vorallem in 1 Million Jahre, ob dann noch jemand Michael Jackson kennt? Ob es die Menschen noch gibt? Man weiß es nicht...Das Schicksal wirds entscheiden

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                  • #54
                    Liebe Mrs. Järvis,
                    ich habe gerade einen Song gehört und musste sofort an deinen Eingangsbeitrag denken. Er ist nicht von Michael, aber die Lyrics passen sehr zu deinen Worten. Es ist ein bisschen so, als könne man deine Gedanken auf diesen Song übertragen.



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                    • #55
                      @Xydalona

                      Ich will jetzt gar nichts erklären. Ich kann es auch gar nicht. Dazu müsste ich das Leben nämlich verstehen und das tu ich nicht. Doch eins ist wohl gewiss. Das Leben ist nicht fair und das bedeutet für mich, dass das Schicksal, an das ich glaube, auch nicht immer fair ist. Ja, ich glaube daran, dass wir nur Aufgaben bekommen, die wir entweder lösen können, oder deren Lösung schlicht und ergreifend der Weg ist den wir gehen, bis es ein Ende hat. Wenn eine Mutter ihr Kind totschlägt, dann ist das das Schlimmste, was man tun kann. Und ein Sinn ist darin sicher nicht zu erkennen. Und selbst wenn man einen findet, so bleibt die Tat etwas Böses.

                      Man kann mit Hilfe des Schicksals aus Unrecht nicht Recht machen. Es bleibt Unrecht, wenn ein Mensch einen anderen Menschen tötet. Es bleibt traurig und dramatisch, wenn ein Kind an Krebs sterben muss, noch bevor es gelebt hat. Aber ich habe jetzt schon mehrfach krebskranke Kinder gesehen, die ihr Lachen nie verloren haben, die stärker waren als alle um sie herum und die nüchtern an die Dinge ran gehen konnten. Warum können sie das? Wenn es nur grausame Willkür wäre, dass dieses und jenes Kind nicht länger bleiben dürfen, warum können diese Kinder dann so stark sein? Sicherlich trifft das nicht auf Alle zu. Aber viele Sterbende, ob Kind oder nicht, kommen mit dem Tod besser zurecht als die, die zurück bleiben müssen. Warum hadern sie nicht? Und warum sind viele von ihnen auch noch dankbar für die kurze Zeit die sie hatten? Vielleicht weil sie lieben durften? Weil sie geliebt werden durften? Weil sie den Himmel sehen durften und die Vögel? Weil sie die Sonne sehen durften, wenn auch nur kurz?

                      Die Welt in der wir Leben ist kein perfekter Ort und das wird sie niemals sein und dennoch glaube ich nicht und werde nie glauben, dass es etwas gibt, was keinen Sinn hat. Obwohl auch ich manchmal sage "Mein Gott, wie sinnlos". Zum Beispiel ein aktueller Anlass. 9/11 ist mit Sicherheit ein Tag gewesen, bei dem wir alle uns heute noch fragen, warum so viele Menschen sterben müssen, nur weil ein paar fanatische Wahnsinnige sich ihren Weg ins Paradies verdienen wollten. Und auch ich frage mich das immer noch. Warum mussten Väter, Mütter, Söhne, Töchter, Schwestern und Brüder sterben? Was für einen Sinn kann das gehabt haben? Möglicherweise werde ich es nie rausfinden. Jedenfalls nicht in diesem Leben. Und selbst mein Glaube daran, dass es einen Sinn gehabt hat, ändert nichts daran, dass ich diesen Schweinen, die die Flugzeuge geflogen haben, einen ewigen Aufenthalt in der Hölle wünsche. Mit allem drum und dran.

                      Doch es gibt nun mal auch etwas, was wir akzeptieren müssen:
                      Es kann kein Licht ohne Schatten geben, aber es kann Schatten ohne Licht geben. Nur wir können dieses Licht entzünden, oder uns dazu entschließen durch die Dunkelheit zu wandern. Was wir aus dem machen, was die Welt uns bietet, was das Leben uns bietet (und wenn es nur von kurzer Dauer ist), das ist unsere Sache. Das klingt jetzt schon wieder voll nach Erklärung. Soll es aber echt nicht sein. Es ist nur das, was ich glaube, was ich denke und empfinde.

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                      • #56
                        tja...schicksal... vorgezeichnet, oder nicht...
                        ich schreibe es mal aus meiner sehr persönlichen sicht - die definitiv NICHT für andere gelten muss oder soll... und bitte:
                        wenn ich auch vielleicht überdeutlich formuliere - das ist zu keiner zeit ein angriff oder ein in-frage-stellen anderer meinungen, gefühle und gedanken.
                        es sind nur meine.
                        ich persönlich glaube nicht daran, was an meiner lebensgeschichte liegt. denn als physisch und psychisch massiv misshandeltes kind kann sich die frage nach einer lösbaren aufgabe nicht stellen. welche aufgabe sollte das sein - überleben? nicht selber zum prügler werden? die welt vor anderen prügelnden eltern retten? meine mutter zu einem guten menschen machen?
                        fakt ist: diese kindheit hat spuren hinterlassen und nicht zuletzt auch verpasste chancen bedeutet. womit mein leben weit entfernt von meinen träumen und wünschen verläuft. ich bin deshalb kein grundunzufriedener mensch aber sicher in mancherlei hinsicht ein grundunglücklicher. sein glück dann doch anders zu finden, bedeutet harte arbeit. mein schicksal? ich kann es nicht wirklich glauben, denn ich sehe kein system darin. speziell, wenn es um kinder geht, die bereits in lebenssituationen geboren werden, die sie weder beeinflussen, noch überstehen können - und damit meine ich nicht mich, ich hatte glück im vergleich zu millionen anderen - worin bestand ihr schicksal? wenn die spur, die sie hinterlassen, die trauer ihrer mütter ist, die sie durch hunger, krieg oder andere katastrophen verloren haben? aktuell geht die suche um einen kleinen, hübschen, blonden jungen durch die nachrichten - welche aufgabe sollte er lösen?


                        ich verstehe den denkansatz, dass wir, hier, wo es uns verhältnismäßig gut geht, uns unseren sorgen, problemen und herausforderungen stellen sollten. der ist nicht falsch. und eigentlich zielt er ja auf etwas völlig anderes, aber grundwichtiges:
                        niemals die hoffnung verlieren und nicht aufgeben.
                        hoffnung ist ein großer motor und das gefühl, dass man irgendwie doch noch jede aufgabe lösen kann, hält einem sicherlich den kopf über wasser, wenn man schon lange paddelt und die kräfte nachlassen.
                        ohne hoffnung, für mich in dieser lebensauffassung DAS leitmotiv, ist jeder kampf verloren, bevor er überhaupt angefangen hat.

                        nun könnte man sagen: ja, du hast ja auch gehofft, deiner lebenssituation in deiner kindheit irgendwann zu entkommen.
                        falsch. ich hatte keine hoffnung, ich hatte wut.
                        eine riesige, eiskalte wut, die mich antrieb: " du bekommst mich nicht klein. du nicht."
                        und mit jedem schlag, mit jeder beleidigung wuchs diese wut. wut, nicht hoffnung auf lösung oder überleben und eine bessere zukunft war mein leitmotiv. sondern blanke wut und kalter hass.
                        fakt ist: das hat mich überleben lassen. ob die aufgabe lösbar sein würde, habe ich als kind und später jugendliche nie gefragt. das war für mich klar: ich wollte stärker sein und ich wollte es hinter
                        mir lassen. koste es, was es wolle. dafür habe noch mehr misshandlungen in kauf genommen - sie nährten meine wut.
                        meine wut war auf einen einzigen menschen fixiert.. und mit der verarbeitung - die übrigens dann noch mal 20 jahre ins land gehen ließ - schwand sie. ich bin diesbezüglich einfach gleichgültig.
                        aber dass das schicksal sein sollte, dass die folgen ebenfalls schicksal sein sollen - kann ich nicht hinnehmen... für mich nicht. für andere, unschuldige opfer von gewalt, egal, ob menschliche oder naturgewalten auch nicht.

                        tja.. und wie kommt so ein ehemals wütender teenie und später phasenweise schwer an seinem leben knackender mensch an michael jackson?
                        ich wuchs mit ihm auf.. als ich teenie war, war er gerade auf dem höhepunkt seines erfolges. ich war wütender teenie und für mich...war der kerl zu gelackt, zu perfekt, zu ...glücklich.
                        das war nicht meine welt.
                        und als das berühmte ophra - interview lief... da war er mir zu weich. ich war hart und ich hatte biss. und ich hatte zumindest mal keine weiche seite oder gefühle, über die ich reden
                        wollte. weich = schwach. und schwäche konnte ich mir nicht leisten. nicht mit 17, eigener wohnung und dem dringenden wunsch nach unabhängigkeit.
                        als viele jahre später, 2005, der prozess über ihn hereinbrach... witzigerweise.. sagte ich: "niemals. der ist niemals schuldig." ...rein gefühlsmäßig. ich kannte nur die klischees, die sauerstoffkammer, den affen,
                        bunte bilder aus neverland. weiß der himmel, warum für mich sonnenklar war: das hat er nicht getan. ich wusste es einfach.
                        ich war kein fan. nicht die bohne. als der prozess lief, hatte ich dermaßen eigene sorgen und die waren höllisch, dass ich das auch nicht verfolgt habe.
                        trotzdem weiß ich, ich stand im wohnzimmer meines mannes, die nachricht kam rein: "in wenigen minuten kommt die urteilsverkündung" und ich stand, wie gebannt.
                        lieber himmel, lass ihn gehen..er war es nicht.
                        fragt mich nicht. ich weiß nicht, warum mich das fesselte. und warum ich da stand und mit jeder faser meines herzens für diesen wildfremden freak hoffte, dass er freigesprochen wird.
                        ich habe geschrien, als die nachricht durchkam: nicht schuldig in allen punkten.
                        danach war das thema für mich durch. ich hatte andere sorgen, hörte andere musik.
                        ca ein jahr später las ich ein buch - über jürgen bartsch. für die jüngeren unter uns: ende der 60er jahre ermordete er 4 kleine jungs. er war beim ersten mord erst 16 jahre alt und ging
                        in die justizgeschichte ein, weil man erstmalig vor dem phänomen triebtäter: schuldfähig oder nicht? stand.
                        das buch fesselte mich fürchterlich, weil ich einige bitterböse parallelen in meinem lebensweg und dem dieses mörders fand - also googlete ich mich halb tot. wochenlang.
                        ich hatte eine höllenangst vor mir selber. nicht, dass ich jetzt plötzlich wild marodierend durch die gegend ziehen würde. dass der teil der entwicklung lange an mir
                        vorbei war, war klar. aber ich wusste zu dieser zeit nicht so genau, wer ich selber eigentlich war, meine vergangenheit hatte mich eingeholt und das war eine phase bitterböser
                        selbstzweifel. es gab in den überlieferten aussagen dieses mannes dinge, die mich bis ins mark trafen. nicht seine taten- aber seine kindheitserfahrungen, vor allem seine empfindungen dabei.
                        immer wieder tauchte - die schlagworte gaben es perverserweise her - der name michael jackson auf. ich bin schulisch zweisprachig gebildet und jürgen bartsch hat
                        lange zeit mit einem amerikanischen journalisten in briefkontakt gestanden, also suchte ich in beiden sprachen. so böse es klingt - ich kam über diese sehr schräge
                        verbindung immer wieder bei michael jackson an.
                        nun war ich eh sperrangelweit offen für menschliche, seelische hintergründe, und so wurde dann beim überfliegen aus dem gelackten und weltfremden überflieger
                        michael jackson plötzlich ein mensch aus fleisch und blut. immer mehr. klar, ich kannte seine musik, die lief immer und überall, zu meiner jugendzeit.
                        ich hatte nie groß auf texte geachtet... plötzlich wurden sie wichtig. lange. bevor ich hier bewusst die erste cd in den player schob, hatte ich mich durch bergeweise
                        lyrics geackert. fankommentare, interpretationen, was hatte er selber dazu gesagt ( wenn was zu finden war).
                        und plötzlich bekam die musik für mich and und fuß. und seine show, seine auftritte, seine videos. das bild wurde rund. auch, das, was ich vorher mit durchaus ironischem
                        unteton seine "weltretternummer" genannt hatte. es war plötzlich logisch und konsequent für den menschen michael jackson.
                        und dann - tja... dann kann man sich ihm nicht mehr entziehen
                        ich werde nie ein jackson-experte sein, was daten, jahreszahlen, touren, etc angeht. weil es mir nicht wichtig ist. ich werde nie musikalische elemente benennen und
                        einordnen können.
                        texte sind mein ding. und der mensch dahinter. der mich fasziniert. den ich zutiefst respektiere - auch wenn ich ihn hinterfrage. aber ich hinterfrage genauso mich selber.
                        hat er mich verändert?
                        möglich.
                        zumindest in der anfangsituation, denn als anfing, mich einzulesen, wurde er ein wohltuendes, hoffnung machendes gegengewicht zu jürgen bartsch, dem ausgangspunkt.
                        wieder: parallelen, aber ein anderer lebensweg. das krasse gegenteil. also platz für mich, irgendwo in der unauffälligen mitte
                        klar, ich habe projeziert, ich habe vehikel benutzt, um für mich aus einer emotionalen situation den ausgang zu finden.

                        ich glaube aber, dass es nicht um veränderung ging. denn im prinzip war es so, dass er mit dem, was er sagte, oder tat, bei meinen gefühlen sozusagen offene türen einrannte.
                        es gibt eine menge botschaften, die man ihm andichten, zusprechen, wie auch immer , kann. ich denke, es sind keine botschaften. es geht im wesentlich menschliche werte, ideale, die einfach jemand
                        ausgesprochen hat, der die mittel hatte, die welt zu erreichen. und ich gehöre einfach zu einem großen teil der menschheit, die sich nach diesen werten und idealen sehnt, sie
                        anstrebt, erhofft. und da trifft er uns sozusagen.
                        ich glaube nicht, dass ich toleranter, entspannter, offener geworden bin, als ich vorher war. ich bin so, wie ich bin. und meine entwicklung, die ich wie jeder mensch durchlaufe, mache ich sicherlich
                        eher mit mir und meiner direkten, realen umwelt ab.
                        und sein tod hat mich nicht verändert. es hat mir unendlich leid getan, ich trauere, wenn auch sicher nicht
                        mehr so sehr, wie vor einem jahr.
                        ich hätte ihm gewünscht, 100 jahre alt zu werden und die gelassenheit und ruhe zu erlangen, sich irgendwann umdrehen und lächenld zurückblicken zu können, auf eine verrückte, irre welt, mal bösartig und mal
                        liebenswert. mit dem wissen, dass er seinen weg gegangen ist. leider war ihm das nicht vergönnt. aber ob das sein schicksal war...?
                        so..genug roman ...
                        Zuletzt geändert von Briánna; 12.09.2010, 05:33.

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                        • #57
                          Das ist ein schöner Thread. Er erinnert mich ein wenig an "Michaels Spirtit....". Doch scheint dieser in eine andere Richtung zu laufen, was ich als sehr angenehm empfinde.

                          Schicksal? Darüber habe ich mir auch viele Gedanken gemacht. Ich bin für mich zu der Feststellung gekommen, dass ein Schicksal oder Schicksalsschlag, ein Ereignis ist, auf deren Verlauf ich keinen, oder nur bedingt Einfluss habe. Ein Beispiel wäre: Ich fahre mit meinem Auto und ein Ateroid stürzt darauf. Was ist das "Motiv" dieses Asteroiden, gerade mich zu treffen? Ich hätte nun einen Einfluss auf einen möglichen Schicksalsschlag, indem ich mich entscheide, kein Auto mehr zu fahren. Doch die Vorstellung, ein Asteroid könnte mich treffen, halte ich erst mal generell für ausgeschlossen, aber nicht für unmöglich. Der Glaube und die Hoffnung, so etwas absurdes könnte passieren, lassen mich dennoch in meine Auto steigen.

                          So haben auch die Opfer des 11/9 gedacht. Absurd, unmögich, und unfassbar die Vorstellung, Flugzeuge könnten in ein Hochhaus stürzen. Nun waren die Attentäter keine leblose Masse, wie der Asteroid, sondern Menschen. Menschen, die über ihr Tun kritisch nachdenken können. Aber was steuert uns?

                          Ich bin fest davon überzeugt (bis ich, oder jemand anderes, mich eines besseren belehren kann), dass wir von unseren Gefühlen gesteuert werden, aus denen dann -übergeornete- Bedürfnisse entstehen. Meiner Meinung nach agieren wir alle immer nach dem Prinzip, für sich selbst "auf der Suche nach einer besseren -inneren und äußeren- Welt" zu sein.

                          Diese kausalen Wechselwirkungen lassen solche grausamen Ereignisse, wie die des 11/9 entstehen, oder den Tod von Michael. Ich sehe keine höhere Macht, kein Wesen, das uns steuert, und uns- oft verzweifelt- nach einem Sinn suchen läßt. Jeder für sich, steuert diese Welt.
                          Zuletzt geändert von Imhotep; 12.09.2010, 07:52.

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                          • #58
                            @Xydalona

                            Du redest nur von Kindern. Aber auch Erwachsene die schwerkrank sind, finden sich oftmals leichter mit dem Tod ab, als die Verwandten. Wenn ich selbst nun erkranken würde, oder einer meiner Verwandten, dann würde ich sicherlich auch erstmal geschockt sein. Wütend, warum es gerade mich oder eben einen geliebten Menschen trifft. Aber ich habe so eine Situation schon mal durch gemacht. Meine Mutter hatte einen Herzinfarkt vor sechs Jahren. Sie hat ihn überlebt, aber es war knapp. Ich war stinksauer. Wütend auf mich, wütend auf sie, wütend auf die ganze Welt. Ich konnte ihr nicht richtig in die Augen schauen, weil ich mir eine Teilschuld daran gegeben habe, dass sie nun im Krankenhaus lag und fast ihr Leben verloren hätte. Heute empfinde ich nur noch Dankbarkeit dafür, dass sie nicht sterben musste und ich sehe, was diese Zeit in mir verändert hat. Damals hat sich zumindest ein Teil so in mir geändert, dass ich dadurch auch einen Teil meines Lebens wieder ändern konnte.

                            Du hast es selbst gesagt, wenn man nicht (mehr) leidet, dann kann man auch einen Sinn erkennen. So hab ich es in deinem vorletzten Post jedenfalls gelesen. Und damit sagst du nichts anderes als ich. Natürlich ist es eine gewisse Willkür, wer denn nun an Krebs erkrankt und wer nicht. Und es liegt wohl auch in den Genen. Ein Mensch, der durch seine Verwandtschaft schon vorbelastet ist, wird sich vermutlich häufiger auf Krebs hin testen lassen, wenn er denn vernünftig ist. Aber auch diese Krankheiten sind für mich nicht sinnlos. Sie gehören zum Leben dazu, wenn sie auch noch so tragisch sind. Ich möchte selbst nie daran erkranken und möchte auch sicher nie einen Verwandten daran leiden sehen.

                            Wenn es aber doch so wäre, hätte ich zwei Möglichkeiten. Ich könnte mir sagen, dass das Zufall war, dass ich das jetzt bekommen habe und könnte mir sagen, dass es jeden Anderen auch hätte treffen können. Dann würde ich meine Zeit damit verbringen mich zu fragen, warum denn ausgerechnet ich und kein Anderer. Damit würde ich mir wünschen, dass doch lieber jemand Anderes so leiden müsste und nicht ich. Ich würde mit diesem Zufall hadern und mich darin möglicherweise verlieren. In Wut und Selbstmitleid. Oder aber ich könnte es annehmen und sagen "Vielleicht hätte es jemand anderen erwischen können. Aber es hat niemand anderen erwischt, sondern mich und ich werde kämpfen". Und entweder ich gewinne diesen Kampf, oder ich verliere ihn. Doch wenn ich ihn verliere, dann möchte ich meine restliche Lebenszeit nicht damit verbracht haben, mit dem Leben zu hadern, sondern es zu leben, so gut das mit dieser Krankheit noch möglich ist. Und ich würde tun was ich könnte, um meinen Verwandten Trost zu spenden.

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                            • #59
                              Xavier Naidoo war er einem breiteren Publikum völlig unbekannt, bevor er 1994 die Single "Freisein" veröffentlichte.



                              Hier Textpassagen, die mir besonders gefallen haben:

                              Glaubst du, dass der Wind weht,
                              Weil irgendjemand sagt: »Wind weh’ jetzt!«?
                              Glaubst du, dass die Sterne, die am Himmel stehen, leuchten,
                              Weil irgendwer sie anknipst?
                              (Glaubst du das?)

                              Wenn du das glaubst,
                              Dann wirst du nie sehen und verstehen
                              Was ich mein’, wenn ich sag’:
                              Ich will frei sein

                              Glaubst du, dass irgendwer, irgendwo, irgendwann
                              Für dich dein Leben leben kann?
                              (Glaubst du das? Glaubst du das?)
                              Wenn du das glaubst,
                              Dann wirst du nie sehen und verstehen
                              Was ich mein’, wenn ich sag’:
                              Ich will frei sein!

                              Glaubst du, dass dein Leben bereits geschrieben steht?
                              Und irgendwo ein Weiser für dein Tun die Konsequenzen trägt?
                              (Glaubst du das?)
                              Glaubst du, dass von allen Leben auf der Welt eins
                              Wertvoller ist als deins?
                              (Glaubst du das? Glaubst du das?)
                              Wenn du das glaubst,
                              dann wirst du nie sehen und verstehen
                              Was ich mein’, wenn ich sag’:
                              Ich will frei sein!




                              Ich rede jetzt nicht von Dingen, die man im Regelfall kaum ändern kann, Katastrophen, Behinderung, Krankheit, etc.

                              Ich will glauben, dass man sein Leben gestalten kann, und man sich nicht mit den Lebensumständen abfinden sollte, in die man hineingeboren wurde. Ich will glauben, dass man seine Ideale nie aufgeben darf, und dass man zusammen was erreichen kann.

                              Ich will mir bewusst machen, dass mein Leben wertvoll ist, dass jeder Tag wert ist, gelebt zu werden, dass es wichtig ist, zu wissen, was einem wichtig ist, und dass mein Leben zu kurz ist, um mich mit Dingen wie verletztem Stolz, dem Gefühl, zu kurz gekommen zu sein, Recht-Haben-Wollen und anderen Nebensächlichkeiten abzugeben.

                              Ich glaube auch, dass, auch wenn man unzählige, vielleicht auch nicht wieder gut zu machende Fehler gemacht hat, sich mit jedem neuen Tag trotzdem die reale Chance bietet, aus der Vergangenheit zu lernen.

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                              • #60
                                Und genau das tu ich auch, sissy
                                Dass mein Leben niemand für mich leben kann, das ist klar. Das muss jedem klar sein. Ich muss meinen Weg gehen und natürlich kann ich den mitgestalten. Nichts Anderes wurde behauptet. Ich habe ja gesagt, dass das Leben uns durchaus meistens mehrere Wege offen lässt und wir können entscheiden, welchen wir gehen. Aber eben keine unbegrenzte Zahl an Wegen. Sein Leben leben und gestalten steht ja nicht im Widerspruch dazu, an Bestimmung, also Schicksal zu glauben.

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