Deine Musik erklingt. Im sonnenheißen Bade
Versinkt der Leib. Vom grausamen Gestade,
Das Tod und Leben trennt, schon winken wir
Dir letzten Gruß. - Du fliehst, wir bleiben hier.
Wär's nur ein Traum! Kann's einer von uns fassen?
Nein, nein! Du hast uns viel zu früh verlassen.
Warst für deine Musik, die im Wind zart zersiebt,
Zu jung, zu schaffensfrisch, zu sehr geliebt.
Dein Herz war echt und deine Seele lauter.
So warst du bald dem schweren Leid vertrauter
Als jedem leichten Glück auf diesem Stern -
Die Welt will glatte Schale, harten Kern.
Du Sohn der Musik von perlendem Geblüte,
In dem der Geist so lebenspendend sprühte,
Du schönheitkundig kunstgeübter Mann,
Zu fein und kühn für enger Sphäre Bann:
Du gingst den Weg, den du für wahr erfunden,
Auf Brust und Rücken brannten dir die Wunden,
Verleumdung schlug ihr gieriges Gebiß
Dir tief ins Fleisch - und falsches Band zerriß.
Doch eines seltnen Lichtes reine Welle
Glitt über dich mit wundersamer Helle,
Deine Musik ward gekrönt von seligem Klang,
In Liebe blühte Leben und Gesang.
Zu freiem Ausblick, früchtefrohen Hängen
Begann dein Fuß zu steigen - von Gesängen
Und von Geschichten quoll's, als atme jetzt
Der Künstler auf, den jahrlang Kampf gehetzt.
Wie mutig schrieb die kräftige Feder wieder
Noten des Lebens und des Schicksals Lieder!
Der Reife Werk von unbeirrter Art
Wuchs mählich: Liebe Segen offenbart.
Da ist der schonungslose Tod gekommen,
Hat jäh die Feder aus der Hand genommen,
Seinen eigenen Kindern, den Weltenkindern Heil und Haupt,
Den edlen Michael seinem Volk geraubt.
Und trostlos starren wir in grause Tiefe ...
Uns ist, wie wenn ein ferner Rufer riefe:
"Leb wohl, meine Kinder, die mein Stern gewesen,
Lebt, Teure, wohl! - Ich bin zum Licht genesen."
Meine aufrichtige Anteilnahme geht an seinen Kindern und seiner Famile
R.I.P
Frank Möller Bochum (Germany)
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